Hatte das für eine FB-Gruppe in Auszügen übersetzt. Wir machen gerade genau das, wovon die Italiener abraten und fahren massiv unsere Krankenhäuser hoch und versuchen nicht wie vorgeschlagen die Behandlung soweit wie möglich bereits zu Hause beim Patienten erfolgen zu lassen.
Quelle (Englisch): https://catalyst.nejm.org/doi/full/10.1056/CAT.20.0080
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Italienische Ärzte, die in einem Krankhaus in Bergamo arbeiten, teilen ihre Erfahrungen und bringen konkrete Vorschläge, wie man auf kommende Epedemien und weitere Coronawellen reagieren sollte.
Corona sei das Ebola der Reichen und erfordere koordiniertes, internationales Handeln. Je höher und zentralisierter die medizinische Versorgung ist, desto mehr verbreite sich das Virus. Diese katastrophale Verbreitung in der Lombardei könne überall passieren.
Die Ärzte stellen fest, dass eine rein auf die einzelnen Patienten ausgelegte Versorgung unzureichend sei und diese mit einer auf die komplette Bevölkerung fokusierten Versorgung ersetzt werden sollte. Sie nennen hierfür vier Gründe und gleichzeitig Vorschläge:
#1 Krankenhäuser sind offensichtlich einer der großen Verteiler von COVID-19. Patienten werden aus allen Teilen der Regionen ins Krankenhaus gebracht und machen damit gleichzeitig die Rettungswägen und das Personal zu Überträgern, die teilweise keine Symptome aufweisen. Ein paar davon können aber auch sterben, was den Stress an der vordersten Front erhöht.
Dieses Problem kann nur vermieden werden, wenn medizinische Dienste massiv nach außen verlagert werden. Versorgung der Patienten zu Hause und mobile Kliniken verhindern unnötige Vermischung von Menschen und nehmen Druck von den Kliniken.
#2 Frühzeitige Therapie mit Sauerstoff und Nahrung/Nährstoffen sowie Verteilung von Pulsoximetern für leicht erkrankte Personen. Damit könnten die Patienten zu hause isoliert bleiben und dank Telemedizin trotzdem überwacht werden. Dies würde zusätzlich den Bedarf an Schutzausrüstung in den Krankenhäusern verringern.
#3 Lockdown/Soziale Diszanz verringerte die Neuinfektionen in China um ca. 60% . Gleichzeitig warnen die Ärzte davor, dass es weitere Spitzen an Fällen geben wird, sobald die Beschränkungen gelockert werden.
#4 Es wird dringend eine gemeinsame Basis an Informationen etc. benötigt um diesen Ausbruch zu verstehen und zu bekämpfen. Ein langfristiger Plan für die nächste Pandemie ist notwendig.