Zuführprobleme bei der Walther GSP

  • Also der Auszieher spielt bei einer unverriegelten Pistole nur beim Repetiervorgang von Hand eine Rolle. Beim Schuss wirkt die Rückstoßkraft durch den Gasdruck auf den Hülsenboden und bringt so über die Hülse den Verschluss in den Rücklauf. Die Hülse würde also im Schuss auch dann ausgezogen, wenn die Kralle komplett fehlen würde. Der Ausstoßer wäre da schon viel eher von Interesse.

    Generell muss man sich doch mal die Frage stellen, was kann sich über die Zeit so verändern, dass es eine Störung verursachen kann. Eine Stahlfeder wird über die Jahre nicht härter - das ist also Unsinn. Wäre der Mangel schon von Anfang gewesen, hätte mit Sicherheit einer der Vorbesitzer - wenn nicht gleich der Erstbesitzer auf Garantie - den Mangel beheben lassen. Die Munition ist auch nicht schwächer geworden auf die Jahre. Also kann es nur auf Verschleiß oder Verschmutzung am Ende hinauslaufen. Die Prüfung mit dem Ausstoßer erscheint mir da noch die relevantere Größe zu sein. Der Rest beläuft sich dann mit Ausprobieren, welche Muni am Besten läuft und wie schon gesagt, alternative Schmiermittel probieren. Im Übrigen kann auch zu viel Schmiermittel zu derartigen Störungen führen, wenn die Toleranzen am Verschluss noch sehr eng sitzen. Viel ist hier nicht immer gleich besser!

  • Hallo zusammen,

    Es wird etwas mühselig scheint mir.

    Also die Munition hat sich sehr wohl über die Jahre verändert.

    Bei der Feder müsste ich jetzt mal nachsehen welches Baujahr die Waffe hat, damit man sehen kann was im damaligen Neuzustand verbaut worden ist.

    Wenn der Vorgänger normale Munition verschossen hat, hat er nicht einmal etwas davon bemerkt, ob nun eine weichere oder härtere Feder drin war oder ist.

    Die Federn wurden auch Aufgrund der geänderten Patronen damals nochmals angeglichen.

    Man hat gemerkt, das die ursprünglich verbauten Federn in Verbindung mit dem schwächeren Gasdruck den Verschluss ausgebremst hat.

    Ich habe ja dass Maß der Feder geschrieben, anhand diesem man sofort sehen kann, welche Feder verbaut ist.

    Irgendeiner im Bekanntenkreis wird sicher einen Messschieber haben.

    Der Auszieher hilft auch bei diesem Verschluss, bzw kann je nach Konstellation, Verschmutzung eine Anschubhilfe geben.

    Abgesehen davon ist nicht jede Lade-Hemmung, bzw. Störung in Verbindung Auszieher/ Ausstoßer zu suchen.

    Der beste Rat denke ich ist, am besten auf die Webseite von Carl Walther gehen, Kontakt aufnehmen, sein Problem schildern und warten was diese dazu sagen.

    Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende

    KK500 und LG400 für Auflage

  • also mal Physik für Schützen. Die GSP hat einen unverriegelten Feder-Masse-Verschluss. Dieser wird durch die "Rückstoßenergie" angeschoben. Die Energie, die das Geschoss nach vorn drückt, wirkt gleichstark nach hinten auf den Verschluss. Der Verschluss hat also nichts... Gar nichts mit dem Ausziehen der Hülse zu tun, außer dass er über die Trägheit seiner Masse und der Verschlussfeder dieser entgegenwirkt und das Öffnen so verzögert.

    Und ich sage es gern nochmal: eine Stahlfeder verhärtet nicht über die Jahre und die Munition ist nicht signifikant schwächer geworden. Eine neue Feder macht somit nur Sinn, wenn man die Pistole auf eine bestimmte Patrone anpassen möchte. Sonst ist die Ursache an andere Stelle zu suchen...

  • Hallo zusammen,

    ok, vielleicht habe ich dies irgendwie überlesen das sich Federn verhärten.

    Dies habe zumindest ich nirgends geschrieben.

    Ich schrieb, das für die GSP in ihrer Glanzzeit, Aufgrund der für Pistolen (von Schützen damals immer wieder gefordert) weiterentwickelten Munition, (unter anderem ein anderes Abbrand Verhalten, auch beim Hersteller zu erfragen) was diese im Rückstoß weicher und damit den Verschluss träger reagieren ließ, eine andere Feder entwickelt.

    Diese war dünner als die zu diesem Zeitpunkt ursprünglich verbaute Feder und hat somit diese Veränderungen ausgeglichen.

    Diese Feder mit Drahtdurchmesser 0,89 mm wird seither in der GSP bis zum heutigen Tag nun auch Standardmäßig eingesetzt um diese Probleme zu vermindern.

    Über die Feder, dass warum und weshalb, bekommt man auch Auskunft bei Fa. Walter und über die Munition sicher auch bei RWS oder anderen Herstellern.

    So dass war es mal für hier.

    Herzliche Grüße Billy

    KK500 und LG400 für Auflage

  • Sorry, noch ein Nachtrag.

    Davon von nicht nur die GSP, sondern auch damals Hämmerli mit der 208 ( von engerem Durchmesser bei der Wicklung auf größeren Durchmesser und damit weichere Feder) und der 280er von den Versionen der einteiligen auf die zweigeteilten Federn betroffen.

    So nun endgültig Ende hier.

    Herzliche Grüße und schönes Wochenende.

    Billy

    KK500 und LG400 für Auflage

  • Also, wenn ich meine Senf auch dazugeben darf, ich hatte oft auch Auswurf- Probleme mit der GSP aus den 90er Jahren. Da hab ich mir vor ein paar Jahren, bei Billy, eine schwächere Feder gekauft, auf Anraten hier im Forum. Jetzt hab ich das nur noch bei dem ersten Schuss, nach der Reinigung. Vor einem Wettkampf schiess ich einfach 30 Schuss und reinige dann nicht! Seitdem läuft alles prima. Ich schiesse RWS Riflematch. Mit den schwächeren Pistolenpatronen hab ich Probleme! Ein super gute Pistolenschütze hat mir geraten die GSP nur ganz selten zu reinigen. Damit nicht Eisen auf Eisen reibt, weil der Pulverschmauch schmiert. Aber dazu hat sicher Jeder seine eigenen Gewohnheiten!

    Gruß, Peter

  • also mal Physik für Schützen. Die GSP hat einen unverriegelten Feder-Masse-Verschluss. Dieser wird durch die "Rückstoßenergie" angeschoben. Die E...

    servus, du solltest zu deinen Überlegungen hinzuziehen, dass so manche Hanfeuerwaffe das Repetieren verweigert, wenn diese nicht stramm genug gehalten wird...
    daraus leite ich mir ab, dass es die Massenträgheit des Schlittens selbst ist, der - sobald die Waffe auf die Handgabel trift, erst dann zu gleiten beginnt.

  • servus, du solltest zu deinen Überlegungen hinzuziehen, dass so manche Hanfeuerwaffe das Repetieren verweigert, wenn diese nicht stramm genug gehalten wird...
    daraus leite ich mir ab, dass es die Massenträgheit des Schlittens selbst ist, der - sobald die Waffe auf die Handgabel trift, erst dann zu gleiten beginnt.

    Ah, ein interessanter Hinweis. Ja, du hast Recht. Viele Probleme beim Repetieren - vor allem bei unverriegelten Pistolen - ist auf zu "lasches" Halten zurück zu führen. Dafür braucht es einen guten Trainer und keinen Büma. Wäre auch ein interessanter Punkt bei der Ursachenerforschung

  • Massenträgheit des Schlittens selbst ist, der - sobald die Waffe auf die Handgabel trift, erst dann zu gleiten beginnt.

    Hallo Daniel,

    Meine letzte Überlegungen gingen auch in diese Richtung. In wieweit der Verschluss überhaupt arbeitet? Wenn dieser soweit zurück läuft das die Hülse das Patronenlager verlassen hat, würde der Verschluss mit der Hülse drin nicht mehr vorlaufen und schließen. Die Hülse würde ohne Geschoss nicht mehr ins Patronenlager laufen. Das heißt aber auch die Hülse erreicht auch den Ausstoßer nicht. Da stellt sich die Frage wo geht die Energie verloren bzw. was hemmt den Verschluss so sehr das der Rücklauf mit der Leeren Hülse den Ausstoßer nicht erreicht.

    Ich stelle das mal zur Diskussion.

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • nun ja, wenn die Pistole nicht korrekt gehalten wird, kann die Schießhand nicht das benötigte Widerlager bieten, dass aber für den automatischen Repetiervorgang benötigt wird. Dann geht ein großer Teil der Energie in die Bewegung der Masse von der ganzen Pistole und es bleibt nicht genug Energie mehr für den Repetiervorgang im System. Die Folge ist dann, dass der Verschluss nicht mehr vollständig zurückläuft = Ladestörung

  • Ich hätte noch eine Überlegung die man vielleicht auch überprüfen könnte.

    Bei meiner alten freien Pistole kamen die Hülsen auch nur widerwillig aus dem Patronenlager. Der Effekt war als ob sich das Patronenlager "aufgebaucht" hätte,....also durch Reibung oder kratzen durch Hülsenränder mittig weiter geworden ist. Zum Glück half dort ein mit Reinigungsmittel getränkter Filzreinigungspropfen. Dadurch wurden alte Verkrustungen gelöst und es lief wieder. Ein paar CCI hatte ich da durch gejagt,...die waren am schlimmsten.

    Vermutlich handelt es sich nicht um eine derartige Aufweitung, allerdings wäre durchaus denkbar dass ein "ausgenudeltes" Patronenlager einen solchen Effekt erzielt. Hart geladene Muni drückt sich einfach heraus,...weich geladene Hülsen bauchen nur leicht auf und könnten klemmen,.....

    Wie gesagt,... nicht direkt vergleichbar. Vielleicht lässt sich das Patronenlager aber mit einfachen Mitteln vermessen oder überprüfen. Somit wäre das ausgeschlossen.

  • Matze1965, sehr gute Idee, aber das dürfte bei Rdct's GSP als Problemursache auszuschließen sein - siehe sein Beitrag RE: Zuführprobleme bei der Walther GSP.

    Solche aufgebauchten Hülsen habe ich mal nach dem problemlosen Schießen aus einer Ruger MK II gesehen, die als Leihwaffe unzählige Schüsse hinter sich hatte. Da hat mich gewundert, wie die mittig aufgebauchten Hülsen überhaupt "ausgezogen" werden konnten, aber die Pistole lief wie gesagt ohne murren. Wahrscheinlich besitzen Messinghülsen mancher Hersteller dann doch noch so viel Flexibilität, dass aufgebauchte Hülsen praktisch doch nicht immer Probleme bereiten und solche Hülsen zumindest bei Selbstladern noch aus dem Patronenlager herausrepetiert werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Strindberg (8. Januar 2023 um 23:23)

  • Es wird mit grösster Wahrscheinlichkeit an der Feder liegen.

    Ich habe den Thread noch einmal aufmerksam gelesen, die vorherigen Fälle waren unterschiedlich.

    Ich kenne es aus dem Erstverein, viele Schützen haben sich eine stärkere Feder zugelegt,

    weil sie die stärker geladene Gewehrmunition verschiessen.

    Die Feder kostet etwa 5 Euro, das kann man wirklich investieren.

    Bei der Gelegenheit kannst Du z.B. andere Kimmenblätter bestellen, bei Bedarf ein anderes Korn oder

    sonstwelche Verschleissteile.

    Eine GSP ist sehr unempfindlich und man kann sie mit Schmauch schmieren,

    aber wenn es Deine eigene ist, dann schön reinigen, vorher den Lauf abnehmen und

    am Ende mit Kugellagerfett oder besser Keramikfett oder dem guten Ostermeyer-Fett

    die beweglichen Teile da wo sie aneinander reiben angemessen fetten.

    Du merkst beim ersten laden wie gut sie läuft.

    Linksschütze
    P8X
    GSP Atlanta
    FWB 800 Wood Basic
    Anschütz 8002
    Anschütz1903