Warum gibt es so wenige Trainer bei uns im Schießsport ?

  • Es gibt jedoch auch einige Vereine, die keinen Wert auf sportliche Erfolge legen und eher einen Freizeitausgleich für Gelangweilte darstellen. Und das, obwohl sie aufgrund ihrer Infrastruktur eigentlich dafür prädestiniert wären sportlich orientiert zu sein.

    Warum soll ein Verein dessen Mitglieder keine sportliche Ambition haben sportlich orientiert sein?

    Der Verein besteht aus den Mitgliedern, die und niemand anders bestimmen die Richtung.

    Auch diese haben die Möglichkeit das zu machen was andere auch dürfen, einfach aus Spaß an der Freude an den Stand gehen und wem es nicht passt der muss sich halt einen anderen Verein suchen. Da ist meist beiden Seiten geholfen. Die werden aber dann auch keinen fehlenden Trainer beklagen.

    ......und Mannschaften, die nicht aufsteigen wollen.

    auch die gibt es nicht nur bei den Schützen auch bei Fußballern und weiteren Sportarten.

    Oft liegt es einfach nur am Geld. In höheren Klassen können Schichtler nicht mehr so einfach Wettkämpfe verschieben, nicht jeder will Anfahrten von 200 km für einen Wettkampf in Kauf nehmen. Nicht jeder kann jederzeit Urlaub nehmen. Oder sie wollen einfach nicht.

    Ich frage mich nur warum wir das hier diskutieren müssen, auch wenn Meisterschützen übertrieben klingen mag, die oben genannten sehe ich aber auch nicht in unseren Reihen.

  • Ich frage mich nur warum wir das hier diskutieren müssen, auch wenn Meisterschützen übertrieben klingen mag, die oben genannten sehe ich aber auch nicht in unseren Reihen.

    Ich habe den Eindruck, daß so lange Zeit so weit aneinander vorbeigeredet wurde, weil das Thema alle betrifft, aber völlig unterschiedlich. Damit klagt jeder sein Leid und stößt damit rundum auf Unverständnis und nervt die anderen, weil jeder nur seine kleine Welt sieht.

    Zugegeben ist das jetzt etwas mühsam, aber es sieht für mich so aus, als ob langsam so etwas wie eine Übersichtskarte entsteht, wo man sich selbst wiederfindet, aber auch einen Überblick bekommt, was es sonst noch so gibt und wo andere der Schuh drückt.

    Mal sehen, welche Vereinstypen, Schützenkategorien und Anforderungen sich abzeichen. Und hoffentlich auch, welche jeweils passenden Erfolgsrezepte sich herausschälen und vielleicht kopieren lassen. Vielleicht ist das etwas weit hergeholt, aber eventuell lassen sich dann sogar passende Unterkategorien im Forum einrichten, wo jeder seine passenden Themen schnell findet. So wie es jetzt für mich aussieht, gehen auch wertvolle Beiträge irgendwann einfach in der Masse unter, weil es diese weitere Unterteilung so noch nicht gibt. Vielleicht ergibt sie sich aus dieser Diskussion. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Ich persönlich wäre froh um einen regelmäßigen Trainer und würde auch natürlich Geld dafür bezahlen.

    Hallo Hunter,

    das ehrt Dich,

    ich bin das Gegenstück dazu, im Trainer Sektor, ich hab vieles auch gern kostenlos gemacht..... ( aber nicht nur )

    In den 90iger Jahren, hatte ich aus ähnlichen Überlegungen, ( Bedarf müßte doch da sein ) eine Gewerbliche Schießsportschule angemeldet und mehrere Jahre betrieben.

    Das Lehrgangsangebot war systematisch aufgebaut, für einzelne Disziplinen.

    Parallel auch mit einem Sportpsychologen speziell für dieses Thema.

    Einzelanmeldungen kamen sehr spährlich, obwohl ich auf vielen kleinen Meisterschaften Kreis / Bezirke bis zum Land aktiv Werbung immer vor Ort machte. Interessanter und ergiebiger war eine Gruppe in einem Verein zu aktivieren, das gelang mir nach anfänglichen Schwierigkeiten dann immer besser.

    Einen Kontakt knüpfen, hin gehen, eine Gruppe zusammen ziehen, ein zwei Demos schiessen, und ein zwei wesentliche Fehlerquellen live aufzeigen.

    Das war der Schlüssel, ab da ging es, aber nur so, und immer mit anstoßen.....

    Aber wir sollten mal Tello dazu befragen !

    Er hatte vor gut einem Jahr eine Iniziative gestartet. Man könnte schon sagen großflächig über einen Landkreis hinaus.

    Ich meine, aber da kann er ja selbst noch was zu sagen, mit Internetpräsenz und ähnlichem........

    Er wollte auf der Ebene Interessierte Einzelkämpfer ansprechen und Trainingseinheiten mit Trainer anbieten und organisieren aber ohne Zwang.

    Er war auch an dem Punkt angelangt wo Hunter heute steht.

    Der große Unterschied zu vielen die da stehen an dem Punkt, er bewegte was, hatte Visionen und Ideen, und laberte nicht nur, er organisierte Räume, Zeiten, und Trainer, er brachte richtig guten Einsatz................

    Ab hier soll er selbst weiter berichten ! TELLO Dein Einsatz:):thumbup:

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Da gibt es leider nicht viel zu beichten. Ich hatte in dem der Seite angeschlossenen Forum (zum absprechen von Trainings oder Wettkämpfen wie Marathonschiessen usw.)

    6 ( in Worten sechs ) Anmeldungen, davon waren 4 Schützen aus meinem Verein, der angesprochene Trainer und mein Doppelaccount. (Nach inkrafttreten der DSGVO hab ich das Ganze abgeschaltet.) Ich hab jetzt ein paar Schützen aus verschiedenen Vereinen, mit denen ich mich hin und wieder treffe und mal eine Sparringseinheit einlege. Leider sind wir zu wenige um uns für einen Tag mal einen Trainer zu mieten.

    Kleine Storry am Rande: unser Kreisoberschützenmeister ruft einmal im Jahr eine Sprengelsitzung ein, bei der von allen Vereinen Funktionäre zusammen kommen und sich austauschen. Dafür hatte ich Flyer erstellt und eine kleine Präsentation vorbereitet.

    Von geladenen 29 Kreisvereinen kamen nur 12 und von denen hatte keiner interesse...

  • Von geladenen 29 Kreisvereinen kamen nur 12 und von denen hatte keiner interesse...

    Die Fragen die sich für mich daraus stellt, wie soll da was wachsen, aus Gunvlogs ansinnen und Tello's Erfahrung.

    Tello's Erfahrung deckt sich übrigens mit meiner.......

    Es kann doch nicht sein das ein engagierter Trainer oder wie Tello, ein Schütze, fast körperlichen Zwang ausüben muss, mit vorgehaltener Waffe bis endlich sich einer erbarmt und zum Training kommt.

    Das ist verkehrte Welt.

    Es ist soviel Basisarbeit erforderlich, in dem Sektor das es nur ganz wenige, ich wiederhole mich wieder, wie Lanfear oder Gunflog und ein paar wenige mehr in einem sehr begrenzten Umfeld schaffen, das um zu setzen.

    Das begrenzte Umfeld ist in dem Fall der Verein, wobei es unterm Strich wohl egal ist von welcher Seite der Antrieb erfolgt, es hängt an einem und ist überschaubar.

    Die Chance das daus was wächst in großem Stiel ist mehr als gering.

    Ich bin eigentlich was schiessen anbelangt ein positiv denkender Mensch, aber hier sehe ich keinen Ansatz mehr für eine Initialzündung. Wenn dann nur für kleine persönliche Bereiche, alles sehr individuell!

    no.limits

    Steyr EVO/E
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  • Als ich das Amt des Sportleiters übernommen habe, war die erste Handlung, die Zusammenstellung der Lupi-Mannschaften umzustellen.

    Das Resultat: statt wie in den Jahren zuvor mit beiden Mannschaften nur im hinteren Mittelfeld rumzuwursteln, hat die erste die RWK´s zwei mal Nacheinander mit deutlichem Vorsprung auf den zweitplazierten gewonnen und ist durch die Bezirks- in die Bezirksoberliga maschiert.

    Bei der Vorbesprechung zur Wettkampfsaison 18/19 hatte ich die Schützen der ersten Mannschaft gefragt, ob sie bereit für die Oberliga sind. Einstimmige Antwort: da der Verein zu erstem Mal in seiner Geschichte eine Mannschaft in einer Bezirksoberliga stellt, würden alle darauf brennen.

    Am Abend vor dem ersten Wettkampf sehe ich zufällig um 19.20 Uhr den geänderten Status meiner Schützin auf der 3. Position --> "in einer Beziehung mit..."

    Um 19.30 bekomme ich eine WhatsUp Nachricht Sie wäre Krank und könne morgen nicht antreten.

    Fazit: schon zum ersten Wettkampf mit zwei Ersatzschützen angetreten, zwei andere aus der Mannschaft hab ich in dieser Saison noch nie beim Training gesehen (im Wettkampf schwanken die zwischen 315 und 350 Ringen, Tendenz eher Richtung 320), übernächstes Jahr wieder Rundenwettkämpfe in der Kreisliga...

  • 6 ( in Worten sechs ) Anmeldungen, davon waren 4 Schützen aus meinem Verein, der angesprochene Trainer und mein Doppelaccount. (Nach inkrafttreten der DSGVO hab ich das Ganze abgeschaltet.)

    Dass es anderen nicht besser geht ist mir jetzt kein Trost.

    Als ich das Amt des Sportleiters übernommen habe, war die erste Handlung, die Zusammenstellung der Lupi-Mannschaften umzustellen.

    Das Resultat: statt wie in den Jahren zuvor mit beiden Mannschaften nur im hinteren Mittelfeld rumzuwursteln, hat die erste die RWK´s zwei mal Nacheinander mit deutlichem Vorsprung auf den zweitplazierten gewonnen und ist durch die Bezirks- in die Bezirksoberliga maschiert.

    Das ist jetzt wirklich nur schwer zu verstehen.

    Mir ist schon klar dass gerade in den unteren Klassen die Sympatie untereinander schon eine Rolle spielt. Unsere Damenmannschaft war auch nicht immer streng nach Leistung aufgestellt und mit der Nachwuchshoffnung wollten die Alten nicht, aber insgesamt haben sich die Mannschaften schon nach Leistung zusammen gefunden.

  • Moin,

    die vom Tello aufgezeigten Punkte habe ich auch schon so erleben dürfen.

    Für mich, vorsichtig ausgedrückt, schlägt es alles in eine große Kerbe.....

    Zum einen die Vereine, die eine geregelte Trainingsstruktur nie wirklich eingeführt und gelebt haben und zum anderen die Schützen, die keine Lust darauf haben gegeißelt zu werden, aber immer in der 1. Mannschaft schießen wollen, weil sie so toll sind (nicht) und ganz wichtig, schon immer in der 1. Mannschaft geschossen haben

    Es gibt auch viele Schützen, die persé in der 1. Mannschaft aufgestellt sind, aber nicht einmal im Jahr ins Training (zum Schießbetrieb) kommen, was für diejenigen, die nahezu immer im Schießbetrieb sind, geregelt schießen, ihre Leistungen verbessern, am langen aushungern dürfen, bis sich das Problem biologisch geregelt hat.

    Ja, die Sportschützen sind ein seltsames Volk

  • Mir wurde von einem älteren Schützen klar gesagt: "Wenn ich nicht in der 1. bin, schiesse ich nicht mehr."

    Da er dann zu den "Aufgelegten" gewechselt ist, hat sich das erledigt.

    Als der Erfolg kam waren ALLE sehr zufrieden und standen hinter meinen Entscheidungen.

    Jetzt da der "Wind" in der Oberliga etwas rauer wird und regelmässiges Training und evtl.

    auch etwas gezielter trainiert werden sollte ist es wohl zu anstrengend geworden.

    Mir soll es egal sein, wenn ich weiter in höheren Ligen schiessen will, kann ich das auch

    für andere Vereine machen. Angebote hab ich genug. (Wobei ich meinem Verein als Erstverein auf jeden Fall treu bleiben werde)

  • Hallo,

    ich denke wir bewegen uns nun vom Thema weg. Fehlen wirklich so viele Trainer?

    Hierzu meine Meinung.

    Der gemeine Schütze erwartet zu viel, im Verhältnis zu seinem Bereitschafts-Willen.

    Möchte man was bewegen als Trainer,................

    Das Thema ist im Schützenwesen so breit gefächert wie kaum in anderen Sportarten.

    Ich möchte die Dinge einmal aus meiner Sicht darstellen. Dabei wird die Jugend ausgeklammert, dieses Feld ist in unserem Verein noch intakt.

    Ich nehme Bezug auf die Schützen und Senioren und wie ich sie in unserer Region sehe.

    Training, wozu? Ich bin in der Materie! Wie, und noch dafür bezahlen? Es ist doch ein Hobby.

    An höheren Meisterschaften teilnehmen? Da gewinnen doch immer nur die selben Schützen.

    Überwiegend findet man die sportlich aufgestellten Vereine wohl auch eher im Süden der Republik und ich stelle mir vor, dort kann es an Trainern auch mangeln.

    Zu meiner Person: C-Trainer-Leistung, bis zum Renteneintritt aktiver Gewehrschütze KK und LG DM-Teilnehmer mit 50 Jahren Schießsporterfahrung.

    Bin Idealist, aber wohl kein Realist.

    Weder in meinem Stammverein, noch im Kreisverband habe ich bis auf wenige Ausnahmen die Erfahrung gemacht, dass Wissen gefragt ist. Nicht einmal kostenlos.

    Weder im Training, in der Beratung zur Ausrüstung, zu Sportgewehren und deren Ausrüstung, auf Funktion, im Bedarfsfall mit Beseitigung von kleinen Mängeln, Munitionstest mit elektronischer Auswertung und Pappe. Zur Auswahl stehen ca. 25 Lose der Premium-marken. Sogar meine Mannschaftskameraden testen auswärts, obwohl Munition und Test für den Druckluftbereich preisgleich sind.

    Privat wurden von mir eine Disag- Anlagen und eine SCATT wireless Trainingssystem für das Tranig angeschafft. Ein mal pro Woche wird ein Trainspotting auf 10 Ständen LG und KK für Sportschützen der umliegenden Vereine auf der Schießanlage meines Vereins angeboten. Werbung über Flyer und auf unserer Vereinsseite im Web. Kostenbeitrag 5,00 € für Scheiben und Soft-Getränke. Trainingszeit 19.00-22.00 Uhr

    Somit sind aus meiner Sicht für ein gutes Training fast alle Voraussetzungen geschaffen. Angebot besteht seid 2 Jahren. Teilnehmer 0

    Es fehlen nur Schützen, die voran kommen möchten um ihren Leistungsstandard zu erhöhen, um somit positive Momente im Schießsport für sich zu verbuchen.

    Schöne Grüße von der südlichen Nordsee

    Claus-Dieter

  • Schützen, die keine Lust darauf haben gegeißelt zu werden

    Wer hat darauf schon Lust? Ich habe selbst schon erlebt, wie ein Trainer einen Jungschützen so richtig angepfiffen und heruntergemacht hat wegen eines einzelnen weniger guten Schusses beim Training. Der Jungschütze kam ziemlich in Wallung, hat sich aber eine entsprechende Antwort verkniffen. Hat es wenigsten der Sache gedient? Ich glaube eher nicht.

    Ein junger (und auch älterer) Mensch von heute hat viele Möglichkeiten, Freizeit angenehmer zu verbringen, als virtuelle Löcher in eine virtuelle Scheibe zu stanzen und sich anschnauzen zu lassen, wenn er die virtuelle Mitte nicht gleich trifft. Man kommt dann nicht mehr zum Training, weil man eben "verhindert" ist. Der Trainer sucht die Ursache beim Schützen, müßte aber nur in den Spiegel sehen.

    Ich versuche, andere Schützen so zu behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte. Wenn mir ein Schuß danebengegangen ist, versuche ich erst mal, herauszufinden warum und den nächsten Schuß besser zu setzen. Da bin ich mit mir selbst beschäftigt und am Rätseln. Ein Tip kann vielleicht hilfreich sein, ein Anpfiff aber sicher nicht.

    Der Schütze wird den Schießsport vorziehen, wenn er eine Perspektive sieht und sein Ehrgeiz geweckt ist. DANN kann man ihn gelegentlich sanft an seiner Ehre packen, um ihn anzustacheln. Als man mir sagte. "Ein Schütze, der mehrfach 49 hintereinander schießt, kann auch mehrfach 50 hintereinander schießen", gefiel mir das auch nicht. Aber es war richtig und es half mir, die eine "magische 9" je Serie zu überwinden. Die Meldung kam freundlich mahnend von einem absoluten Spitzenschützen, der mich fördern und fordern wollte.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

    2 Mal editiert, zuletzt von CoolMint (2. Januar 2019 um 14:02)

  • Warum soll ein Verein dessen Mitglieder keine sportliche Ambition haben sportlich orientiert sein?

    Der Verein besteht aus den Mitgliedern, die und niemand anders bestimmen die Richtung.

    Auch diese haben die Möglichkeit das zu machen was andere auch dürfen, einfach aus Spaß an der Freude an den Stand gehen und wem es nicht passt der muss sich halt einen anderen Verein suchen. Da ist meist beiden Seiten geholfen. Die werden aber dann auch keinen fehlenden Trainer beklagen.

    Da habe ich mich leider missverständlich ausgedrückt. Ich habe absolut nichts gegen Schützen, die einfach nur 3-4x pro Monat mit ihrem Revolver schießen wollen und es auch dabei belassen, ohne Ambition auf Meisterschaften, Ligen oder Wettkämpfe.

    Es ist nur schade, wenn das die Mehrheit "der Mitglieder" darstellt. Wenn 30 Leute in die eine und 3 in die andere marschieren wollen, wird es schwierig, wenn auch nicht unmöglich, alle unter ein Dach zu bekommen.

    Da gibt es leider nicht viel zu beichten. Ich hatte in dem der Seite angeschlossenen Forum (zum absprechen von Trainings oder Wettkämpfen wie Marathonschiessen usw.)

    6 ( in Worten sechs ) Anmeldungen, davon waren 4 Schützen aus meinem Verein, der angesprochene Trainer und mein Doppelaccount. (Nach inkrafttreten der DSGVO hab ich das Ganze abgeschaltet.) Ich hab jetzt ein paar Schützen aus verschiedenen Vereinen, mit denen ich mich hin und wieder treffe und mal eine Sparringseinheit einlege. Leider sind wir zu wenige um uns für einen Tag mal einen Trainer zu mieten.

    Kleine Storry am Rande: unser Kreisoberschützenmeister ruft einmal im Jahr eine Sprengelsitzung ein, bei der von allen Vereinen Funktionäre zusammen kommen und sich austauschen. Dafür hatte ich Flyer erstellt und eine kleine Präsentation vorbereitet.

    Von geladenen 29 Kreisvereinen kamen nur 12 und von denen hatte keiner interesse...

    Dann deckt sich das ja mit meinen Erfahrungen. An der Basis, oder anders gesagt in den unteren Wettkampfklassen, besteht wohl sehr wenig Bedarf an Trainern, an Grundlagenvermittlung oder überhaupt am Training. Einige wenige scheint es zu geben, die muss man jedoch wirklich mit der Lupe suchen.

    Es wurden ja bereits viele Gründe für den Trainermangel genannt:

    - Hohes Frustpotential aufgrund aufgebender schützen

    - Fehlende Entlohnung (egal ob fehlende/unangemessene Bezahlung oder fehlende Anerkennung)

    - Hohe Investitionskosten (Zeit/Geld) für die entsprechenden Lehrgänge bei unsicherer Zukunft

    - Trainerausbildung wird teilweise nur zur Wissensvermehrung genutzt, ohne dieses Wissen weiterzugeben können/wollen

    - Keine verpflichtende Grundausbildung für Anfänger in den Vereinen und somit keine Motivation von Mitgliedern eine wichtige Position innerhalb des Vereins zu bekleiden

    Dem möchte ich noch hinzufügen "Fehlender Bedarf an der Basis aufgrund mangelndem sportlichem Ehrgeiz". Und nach dem, was ich hier auf den letzten 2-3 Seiten so gelesen habe, trifft das nicht nur auf meinen eigenen kleinen Provinzschützenverein zu, sondern zieht sich durch die ganze Republik, in der das Schützenwesen nicht eine solch lange Tradition und große Bedeutung hat wie bspw. in Bayern. Der Trainermangel ist also eher ein Bedarfsmangel, zumindest in einigen Schützenbezirken. Das heißt, zumindest hier muss erst der Bedarf geweckt werden

    Der Schütze wird den Schießsport vorziehen, wenn er eine Perspektive sieht und sein Ehrgeiz geweckt ist. DANN kann man ihn gelegentlich sanft an seiner Ehre packen, um ihn anzustacheln.

    Und das scheint mir ein möglicher Ansatz zu sein: Den sportlichen Ehrgeiz wecken, Bewunderung ermöglichen, das in den Sportlern schlummernde Potential aufzeigen.

  • Knapp 200 Beiträge zusammengefasst:

    Wir haben zuwenig Trainer,

    Trainer lassen sich nur aus Eigennutz ausbilden,

    dort wo sie ihr Wissen anbieten wollen will man sie nicht,

    die Trainerausbildung ist zu umfangreich,

    aber die Trainer können nichts,

    die Trainer sind zu teuer,

    die Trainer werden nicht ausreichend bezahlt,

    bei den andern ist alles viel besser,

    Der Schütze wird den Schießsport vorziehen, wenn er eine Perspektive sieht und sein Ehrgeiz geweckt ist. DANN kann man ihn gelegentlich sanft an seiner Ehre packen, um ihn anzustacheln.

    wie sieht es beim Nachbarn aus, wegi82  CoolMint was können wir uns in Österreich abschauen?

    no.limits  CoolMint die Schweiz hat ja mit dem Knabenschießen eine beneidenswerte Jugendarbeit, könnte man das bei den Erwachsenen übernehmen, wäre eine vergleichbare Einbindung des Militärs bei uns vorstellbar?

  • Wie Du oben beschreibst, ist die Lage in deutschen Landen verworren, katastrophal, hoffnungs- und aussichtslos sowie trübe und düster.

    Was man von uns lernen kann? Spontan würde ich unseren schrankenlosen Optimismus vorbringen, der sich darin ausdrückt, daß wir uns in einem Forum aus diesem schwer geplagten Nachbarland einbringen und auf Fortschritte zählen. Notfalls tun wir sogar was dafür.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • wie sieht es beim Nachbarn aus, wegi82 CoolMint was können wir uns in Österreich abschauen?

    katastrophal, hoffnungs- und aussichtslos sowie trübe und düster.

    also das würde ich mal für Österreich auch so übernehmen.

    verworren

    ist es nicht gerade. Eigentlich auch recht geradlinig. Macht nur keiner...

    Spreche hier jetzt aber auch nur für die Luft und KK-Disziplinen. Der Rest ist eigentlich so überschaubar da würde man sich ja gleich selber trainieren.

    Beim TLSB (Tiroler Landesschützenbund) gibt es zwar mittlerweile "Ausbildungen" nur sind sie sich da in der Wortgestaltung wie das nun benannt werden soll jetzt auch nicht wirklich sicher.

    Eigentlich gelten die Ausbildungen der Bundessportakademie. Nicht nur für das Schießen sondern auch für alle anderen Sportarten.

    Beginnt dann eigentlich mit dem Instruktorkurs. Hier muss man sogar nicht nur schießen können sondern auch etwas treffen.

    Dann gehts los in Graz. Das ist ungefähr so geschickt gewählt wie wenn alle Bayern nach Flensburg fahren müssten. Betonung liegt auf müssten. Es kommt nämlich aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahl kein Kurs zustande. Das ärztliche Attest welches man natürlich vorher benötigt ist somit auf hinfällig. Etwaige Zimmerreservierungen sind dann auch hinfällig (ja ist zeitlich recht knapp). Die 3-4 Wochen Urlaub behält man dann aber dafür. Hat man sich mit dem Arbeitgeber was anderes ausgemacht ist dies nun ja auch hinfällig. Sollte man den Instruktor dann haben (2018 gab es zwar eine Ausschreibung aber ob da was draus geworden ist kann ich so jetzt auch nicht sagen) gehts dann (bei vorhandener Qualifikation) zum Trainerkurs... Da muss man dann beim Schießergebnis ein wenig mehr treffen. Beide Lizenzen sind auf 4 Jahre beschränkt und können mit Fortbildungen verlängert werden.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

    2 Mal editiert, zuletzt von wegi82 (2. Januar 2019 um 22:45)

  • Eigentlich auch recht geradlinig. Macht nur keiner...

    Kein Wunder bei dem Aufwand und den Aussichten als Schießlehrer. Da wird man doch lieber Schilehrer und kommt garantiert zum Schuß.

    Beim statischen GK Schießen gibt es einen gewissen Ehrgeiz zwischen den Vereinen und auch ernsthaft interessierte Schützen. Abhängig stark vom Verein und noch stärker vom Einzelnen. Eigentlich ist es eine Welt der Einzelkämpfer.

    Bei Großkaliber sind jene Vereine mit den guten IPSC- Schützen auch kameradschaftlicher aufgestellt, scheint mir. Dort ist man zum Training grundsätzlich auf die anderen Schützen angewiesen, die auch viel Zeit dafür einsetzen müssen. Das fördert den Zusammenhalt und die Kameradschaft. Die sind auch international gut aufgestellt und auch vernetzt. Man fährt gemeinsam zu internationalen Turnieren und so entstehen langjährige Freundschaften. Und es gibt äußerst schöne Erfolge. Auf die Idee, beim ÖSB nach einem Trainer zu fragen, kämen die sicher nie. Wozu auch.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Kein Wunder bei dem Aufwand

    Was nix kostet is nix wert....

    Beim statischen GK Schießen gibt es einen gewissen Ehrgeiz zwischen den Vereinen und auch ernsthaft interessierte Schützen. Abhängig stark vom Verein und noch stärker vom Einzelnen. Eigentlich ist es eine Welt der Einzelkämpfer.

    Ja einzeln sind auch die Vereine von denen du sprichst. Ebenso diese mit Schießstand. 1000 Mitglieder machen da jetzt nicht das Kraut fett.

    Bei Großkaliber sind jene Vereine mit den guten IPSC- Schützen auch kameradschaftlicher aufgestellt, scheint mir. Dort ist man zum Training grundsätzlich auf die anderen Schützen angewiesen, die auch viel Zeit dafür einsetzen müssen. Das fördert den Zusammenhalt und die Kameradschaft. Die sind auch international gut aufgestellt und auch vernetzt. Man fährt gemeinsam zu internationalen Turnieren und so entstehen langjährige Freundschaften.

    das ist in den anderen Disziplinen auch nicht anders. Da meine ich jetzt nicht mal die großen Disziplinen wie KK und Luftdruck sondern Armbrust oder laufende Scheibe.

    Auf die Idee, beim ÖSB nach einem Trainer zu fragen, kämen die sicher nie. Wozu auch.

    Fragen müsste man nicht mal - Man könnte ja fordern!?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • das ist in den anderen Disziplinen auch nicht anders. Da meine ich jetzt nicht mal die großen Disziplinen wie KK und Luftdruck sondern Armbrust oder laufende Scheibe.

    Inwiefern braucht man da als Schütze die anderen Schützen beim Training?

    Oder geht es um das Erlebnis der gemeinsamen Auslandsreisen?

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Inwiefern braucht man da als Schütze die anderen Schützen beim Training?

    Oder geht es um das Erlebnis der gemeinsamen Auslandsreisen?

    Weil die Dinge die du beschreibst nicht nur dort vorkommen wo IPSC mit im Satz steht. Da habt ihr nunmal kein Alleinstellungsmerkmal.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Weil die Dinge die du beschreibst nicht nur dort vorkommen wo IPSC mit im Satz steht. Da habt ihr nunmal kein Alleinstellungsmerkmal.

    Oh. Je. Da ist sie ja, die Kluft. "Wir" und "ihr". Und die Grenze ist bei .22 lfB. Bis dort ist noch "wir" und oberhalb kommt "ihr".

    Nur zur Klarstellung: Ich selbst schieße gar nicht IPSC, nehme für mich also kein Alleinstellungsmerkmal in Anspruch. Ich sehe aber bei den IPSC- Schützen einen noch viel besseren Zusammenhalt, der über das hinausgeht, was ich bei FFWGK sehe. Das freut mich für die IPSC- Schützen und ich gönne ihnen diese sportlichen und menschlichen Erlebnisse. DAS habe ich oben verglichen und eine mögliche Ursache vermutet.

    Zum sportlichen Erleben bei Luft- und KK- Schützen oder überhaupt anderen Sportarten hatte ich keine Aussage gemacht. Danke jedenfalls für den Hinweis, daß auch bei Luft- und KK- Schützen der gemeinsame Sport menschlich verbindend wirkt. Das ist doch gut und je mehr das so ist, um so besser, finde ich.

    Mit Tiroler Schützengruß...

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.