Passende Systeme für Anschütz Schaft 2213


  • Hallo zusammen,

    Ich habe ein gebrauchtes Anschütz 54 Supermatch in einem 2213 Aluschaft gekauft.

    Der Kauf war ein klassischer Fall von „Katze im Sack“, und aus heutiger Sicht keine so besonders gute Idee…

    Die Ergebnisse von den Munitionstests im Verein waren sehr (!) schlecht. Immer wieder extreme Ausreißer, auch bei den Premium-Sorten von Lapua, RWS und Eley.
    Ich habe schon nach Terminen für professionelle Munitionstests gefragt, aber ich habe kaum Hoffnung, dass dabei ein deutlich besseres Ergebnis herauskommt. Deshalb denke ich darüber nach, ein anderes System zu kaufen und einzubauen.

    Nach der Kompatibilitätstabelle von Anschütz passen in diesen Schaft 1803, 1813, 1903 und 1913 Systeme.

    Weiß jemand von anderen Systemen, die (vielleicht mit einem Adapter) in diesen Schaft passen?

    Vielleicht sogar welche von Feinwerkbau (2600 / 2700) ?

    Das wäre super !!!

    Und falls ja - wo bekomme ich die nötigen Adapter her?

    Danke für die Mühe

    Klaus

  • In den 2213 passen alle Match 54 und deren Nachfolger 1807/1907, 1813/1913 und eben die eckigen 20er Systeme.

    Sollte der Lauf wirklich defekt sein bringt es Dir aber auch nichts wieder ein gebrauchtes System ohne vorherigen Munitionstest zu kaufen. Bei einem defekten Lauf muss aber nicht gleich ein komplett neues System gekauft werden.

    Es kann bei Anschütz ein neuer Lauf eingebaut werden was so ca. 450 – 500 kostet oder was meiner Meinung nach besser wäre, von M. Menke einen Custom Lauf einzubauen.

  • Hallo Königstiger

    Glaubst du , es gibt auch Adapter für den Schaft für FWB System?

    Vielen Dank für die Idee mit dem neuen Lauf! Da war ich noch gar nicht drauf gekommen...

    Allerdings geht auch der Verschluss von dem System ein bisschen schwer. Dem "Schießlehrer" in unserem Verein gefällt der gar nicht. Er sagt, den Verschluss müsse man locker mit dem kleinen Finger schließen können. Und ich spüre schon einen klaren Widerstand, den ich überwinden muss. Sowohl mit Patrone im Lauf also auch ohne.
    Schwer zu quantifizieren.... Sagen wir mal: Ich brauche den Zeigefinger, der kleine Finger alleine reicht nicht..
    Sollte ich das Gewehr vielleicht mal einem Büchsenmacher zeigen?

    Ja,, das mit dem Kauf gebrauchter Gewehre/Systeme OHNE vorherigen Test habe ich jetzt auch gelernt - Mach ich nicht mehr!


  • Schwer zu quantifizieren.... Sagen wir mal: Ich brauche den Zeigefinger, der kleine Finger alleine reicht nicht..
    Sollte ich das Gewehr vielleicht mal einem Büchsenmacher zeigen?

    Ich würde einfach mal das Schloss ausbauen und schauen, wie es im Lager und am Schloss aussieht, bisschen Öl dran und sauber gemacht, hat bei mir geholfen. Wenn da zu viel Schmodder hängt wirds schwergängig.

    Ich mache das Schloss mit dem Daumen auf, dass ich die Hand über das Lager halten kann und so die Hülse "abfangen" kann.

    Für einen Adapter einfach mal Feinwerkbau und Anschütz anfragen...Anschützsystem in Feinwerkbau-Schaft geht zumindest...

    Grüße

  • Ich habe 3 Anschütz Systeme und bei keinem (!) lässt sich der Verschluß locker mit dem kleinen Finger schließen.

    Das ist völlig normal da man unter anderem gegen den Widerstand einer federgelagerten Kugel welche sich auf der Vorderseite des Kammerstengels befindet arbeiten muss. Diese Kugel rastet in der Systemhülse ein. Desweiteren beschreibt der Weg des Kammerstengels nach unten eine kleine Kurve, folgend dem Radius an der Systemhülse.

    Adapter für Anschütz Systeme für den 2213 Schaft gibt es selbstverständlich bei Anschütz oder aber auch hier https://www.varidecicognani.it/en/products/ci…_1907_1913.html deutlich günstiger.

    Ob es Adapter für FWB Systeme gibt ist mir nicht bekannt, ich habe noch keine gesehen. In den 2213 Schaft dürften aber auch G&E Systeme oder ggf. mit Nacharbeit am Schaft auch Bleiker Systeme passen.

    Ich glaube auch nicht wirklich ob der Lauf wirklich hinüber ist, möglicherweise ist es einfach ein Gurkenlauf. Da ist es oft nicht leicht gute Munition zu finden zumal so habe ich den Eindruck die Qualität der Munition in der Breite nachgelassen hat.

    Vor einem Gurkenlauf ist man auch bei einem Laufwechsel beim hersteller nicht gefeit, deshalb würde ich bei einem Laufwechsel wie schon erwähnt einen von M.Menke bevorzugen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Königstiger (13. Juli 2018 um 19:18)

  • Ich glaube auch nicht wirklich ob der Lauf wirklich hinüber ist, möglicherweise ist es einfach ein Gurkenlauf.

    Danke für die Info.

    Woran erkenne ich denn den Unterschied zwischen „Gurkenlauf“ und ausgeschossen?

    Meine Befürchtung (ausgeschossen) beruht auf den folgenden Beobachtungen:

    1. Das Gewehr wurde vor > 30 Jahren von einem Schützen der Nationalmannschaft geschossen. Nach dem Ende seiner Karriere hat sein Vater das Gewehr übernommen. Daraus schließe ich eine hohe Schussbelastung. Und ich vermute, dass das Gewehr früher mal ziemlich gut gewesen sein muss.

    2. Beim (laienhaften) Test mit eingespanntem Gewehr hatte ich immer wieder ganz ordentliche Serie von 5 – 8 Schuss, und dann extreme Ausreißer. Und das nicht nur bei der Munition in der mittleren Preisklasse, sondern genauso bei den Premium Munitionssorten von RWS, Eley und Lapua.

    3. Ich habe ein Projektil von einer Patrone abgetrennt, und mit einem Ladestock durch den Lauf geschoben.
    Am Anfang bot der Lauf einen ziemlich großen Widerstand, da konnte ich es kaum nach vorne schieben (auch, weil sich der dünne Putzstock nicht so gut greifen lässt..)

    Ab ca. 30 cm Lauflänge wurde der Widerstand deutlich geringer (da reichte eine Hand zum schieben), ehe er am Ende des Laufs wieder etwas anstieg.

    Diesen Test habe ich mit demselben Projektil zweimal wiederholt. Dabei wurde es zwar insgesamt etwas leichter das Projektil durchzuschieben, aber der Verlauf (sehr schwer, leicht, etwas schwerer) blieb gleich.

    Gibt es denn überhaupt einen verlässlichen Indikator für den Alterungszustand eines Laufs?

    Oder sollte ich erst mal weiter (professionelle) Munitionstest machen lassen, bis sich vielleicht doch noch eine Sorte finde die gut läuft?

    Wie sehen das die Sachkundigen ?


    Vielen Dank

    Klaus

  • Schwierig zu beurteilen ober dein Lauf einfach nur schlecht ist oder defekt.

    Zu 1) Ja, wahrscheinlich gingen schon viele tausend Schuß durch den Lauf.

    Zu2) Ja, das kann schon normal sein, auch mit Premium Munition.

    Zu3) Das könnte normal sein. Am Anfang muss das Geschoß welches ja ein klein wenig Übermaß gegenüber dem Lauf hat in die Züge gepresst werden, klar das es dann sehr schwer geht. Im mittleren Bereich hat sich das

    Geschoß dann angepasst und es geht etwas leichter. Da die Läufe „gechoked“ sein sollen wäre es logisch das es zur Mündung hin
    wieder etwas schwerer geht. Oder, … der Lauf ist durch falsches Reinigen vielleicht kaputt geputzt worden.

  • Ein Büma sollte eine Kamera zur "Laufinspektion" haben..., der kann mal reinschauen, ob da irgendwas ist, was nicht so sein sollte.

    Grüße

  • Hallo Klaus,

    also das mit dem Widerstandsverlauf über die Lauflänge ist schon mal so, wie es sein soll. Zumindest habe ich das hier im Forum schon gelesen, bin mir aber nicht mehr sicher, von wem (wegi ?) und bei meinen beiden KK-Gewehren verhält es auch so.

    Ich würde Dir zu einem Munitionstest bei einem "etablierten" Waffenhändler raten, der nicht nur die Muni eines Herstellers bei der Hand hat. Dann findest Du hoffentlich eine Munitionssorte, die einigermaßen mit Deinem Lauf harmoniert und daraus eine Serie, die Deinen Ansprüchen entspricht.

    Ohne jetzt Werbung machen zu wollen: Mein KK 54 "frisst" RWS Match S am liebsten. Gerade bei der BayM in München wieder getestet. Alle vier Serien waren akzeptabel. Ich habe aber dann die genommen, die ein Loch von etwa 12 mm gestanzt hat.8) Was absolut nicht die Regel ist. Eine solch gute Muni hatte ich noch nie.

    Zum Thema "keine Werbung": Ich gehe immer zu RWS, weil ich nicht weit von Fürth und damit dem Testschießsstand der RWS weg wohne. Du solltest Dich aber zuerst noch nicht auf einen Hersteller fixieren.

    Gruß

    Konrad

    Über 30 Jahre aktives Schiessen und immer noch was zum dazulernen!

  • Ein Büma sollte eine Kamera zur "Laufinspektion" haben..., der kann mal reinschauen, ob da irgendwas ist, was nicht so sein sollte.

    Grüße

    Ich denke daß ein gemeiner BM damit überfordert ist dies zu beurteilen.

    Auch die etablierten Waffen-/Munitionshändler werden damit Schwierigkeiten haben ob der Lauf einfach nur schlecht oder eben defekt ist.

  • Ja es kommt wirklich auf den Büma an...., gibt welche, die sich super auskennen, aber auch genügend die Kaputt reparieren.

    Wäre aber eine Möglichkeit um da was festzustellen, wenn das auch beim Munitionstest bei zu großen Schussbildern bleibt.

    Im zweifel halt ein Laufwechsel....

    Grüße

  • Vielen Dank die Herren,

    Ich denke, ihr habt Recht.
    Ich setze jetzt nochmal den Urlaubstag und das Geld für die Fahrt und den professionellen Test ein.

    Dann werden wir ja sehen, was passiert.
    Auch wenn ich mir kaum vorstellen kann, dass der Lauf in Ordnung ist, weil unter den vielen verschiedenen Mustern die ich auf dem Einschießblock vom Verein ausprobiert habe, keine einzige Sorte dabei war die auch nur annähernd O.K. war.

    Aber gut - dann wissen wir es genauer und dann kann ich ja immer noch den Lauf tauschen lassen. Eine andere vernünftige Alternative sehe ich nicht.

    Also nochmals Vielen Dank für die netten und sachkundigen Ratschläge !

    Klaus

  • 80 % Wahrscheinlichkeit Laufaufbauchung (english: "ringing"). Typische Anzeichen.

    Du bist einer der ziemlich seltenen Fälle (weniger als 5 %), wo auch im KK-Bereich eine "rabiate" Laufreinigung Vorbedingung für weitere Beurteilungsschritte ist. Sonst schadet die nur.

    Carcano

  • Auch wenn ich mir kaum vorstellen kann, dass der Lauf in Ordnung ist, weil unter den vielen verschiedenen Mustern die ich auf dem Einschießblock vom Verein ausprobiert habe, keine einzige Sorte dabei war die auch nur annähernd O.K. war.

    Aber gut - dann wissen wir es genauer und dann kann ich ja immer noch den Lauf tauschen lassen. Eine andere vernünftige Alternative sehe ich nicht.

    Noch ergänzend kurz zum Problembild und zum Lauf:

    Ältere Anschütz-54er aus den 1960er-1970er Jahren mit einfachem nicht verstellbarem Liegendschaft (Holz) kriegst Du überall nachgeschmissen, je nach Zustand des Holzes zwischen 100 und 200 Euro. Gegebenenfalls kann man dann deren Lauf isoliert umsetzen lassen, wenn der noch gut ist, was bei reinen Privatwaffen sehr oft der Fall ist.

    Deine Beschreibung der eigenen Waffen deutet sehr auf Laufprobleme hin. Zur Reinigung und zum in diesem seltenen Fall einmal angebrachten Reinigungsmittel- und Bürsteneinsatz siehe hier ausführlich:
    Reinigung von KK- Match- Pistolen

    Sodann mal rasch 20-25 Schuss durchjagen. Erst danach einen etwaigen Munitionstest. Aber erwarte Dir von letzterem nicht zuviel.

    Carcano

  • Wäre auch mein Tipp.

    Mach den Lauf mal richtig sauber. Messingbürste, Robot sol und andere solvent, dass man weis, wo man steht.

    Hat der Schmauch gleichmäßig einen Stern um die Mündung gezeichnet? Ist die Mündung i.o.?

    Mfsg

  • Hallo Zorgi,

    aus welcher Ecke kommst Du denn?

    diskutiere nicht mit Ignoranten.....sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung!

  • Hallo Zorgi,


    aus welcher Ecke kommst Du denn?


    Hallo Perfekte 10

    Ich komme aus Mainz, bin aber gerne bereit, für sachkundige Hilfe eine ordentliche Strecke zu fahren...

    Ich will den Faden noch einmal aufnehmen, weil es Neuigkeiten gibt.
    Wie Carcano und Kulzer Daniel empfohlen haben, habe ich das System gründlich gereinigt. Lauf-Reinigungsmittel von Bore-Tech, Messingbürste, Filzpropfen, das komplette Programm.
    Und das habe ich insgesamt dreimal gemacht, bis am Ende nur noch saubere Filze aus dem Lauf kamen.

    Und heute war ich dann beim Munitionstest bei Stopper. Sehr kompetente Leute. Nach 3 Stunden testen haben wir ein einziges Los von Elay Match gefunden, das bei 10 Schuss 15 mm umschlossener Schusskreis abgeliefert hat.

    Und dabei kann es sehr gut sein, dass wir dabei einfach nur Glück hatten keinen Ausreißer dabei zu haben. Bei den anderen Tests mit Losen der hochpreisigen Munition war das immer so: eine gute Gruppe und 1-2 Ausreißer. Nur bei diesem einen Test gab es keine Ausreißer, deshalb 15 mm.

    Der Mitarbeiter beim Test und auch der Inhaber des Ladens waren sich sicher, dass dieses Gewehr nicht gut zum Aufgelegt Schießen passt. Sie versuchten auch gar nicht erst. mir die eine oder andere Sorte der getesteten Munition zu verkaufen, sondern haben mit (zum Trost) einen guten Teil der vereinbarten Gebühr für den Test erlassen.


    Eigentlich bin ich sogar ein bisschen froh, dass das Ergebnis so eindeutig war, denn mit diesem Gewehr (dem ich nicht traue) würde ich auch nicht gut schießen. Kopfsache, halt.

    Jetzt bin ich also wieder an der Fragen angekommen, was ich tun sollte:

    Anschütz bietet einen neuen Lauf (ein "ausgesuchter Lauf" - was immer das genau bedeutet...) für alles incl. ca. 800 Euros.
    Der normale, also nicht ausgesuchte Lauf wäre rund 200 € günstiger.

    Herr Menke, mit dem ich auch Kontakt aufgenommen habe, bietet mir einen Shilen Edelstahl-Lauf für 1000 Euro an. Allerdings weiß ich noch nicht, ob da Montage und Steuer schon dabei sind. Vermutlich nicht.

    Wie seht Ihr das? So viel Geld für einen neuen Lauf ausgeben, der auf ein altes 54 Match System montiert wird? Ist das eine vernünftige Idee?
    Oder besser richtig viel Geld in die Hand nehmen und gleich ein neues Top-Gewehr z.B. die Walther oder die neue FWB 2800 kaufen ?

    Schwierig....

  • Zorgi,

    das Patronenlager und Schloss ist ja noch gut, kann man also noch nehmen...

    Neuer Lauf ist natürlich eine Investition, International wurden/werden Shilen o.ä. Läufe geschossen mit gutem Erfolg.

    Die Läufe dieser Hersteller sind allerdings anders, irgendwas ist da mit den Innenmaßen anders und dem Verschleiß, habe ich aber auch nicht mehr im Kopf, ist zu lange her als ich mich da mit einem Besitzer unterhalten habe.

    Neuwaffe ist natürlich auch eine Option...., was mir spontan in den Sinn kommt ist z.B. der kürzere Verschluss bei anderen Waffensystemen oder das vereinfachte Trockentraining.

    Generell ist das aber auch alles ein toller Baukasten, wo man eigentlich fast alles in jeden Schaft bekommt...

    Wie viel Geld darf denn ausgegeben werden, bevor sich die Frau beschwert ?

    Grüße


  • Hallo Ritter,


    Danke für deine Einschätzung zum alten Schloss. Ich sehe auch nicht, was da kaputt gehen kann, und der Abzug ist zwar alt aber super.

    Zum Geld:

    ich bin in der angenehmen Lage, dass ich mir mein Hobby ruhig etwas mehr kosten lassen kann. Meine Frau folgt meiner Argumentation, dass das Geld für die Sportgeräte ja nicht "weg" ist, sondern in gewisser Weise "angelegt".

    Und ich habe einen Freund, der die Sachen im Falle meines plötzlichen Todes verkauft, so dass meine Frau keine unrealistisch niedrige Preise ansetzt....
    Ich denke, wir verstehen uns !;)

    Nur bin ich zu geizig, um einfach in einen Laden zu gehen und 4000 Euro für eine neue Walther hinzulegen. Da hätte ich mit mit 5000 Euro für eine gute gebrauchte Bleiker mit den gewünschten Extras schon weniger Probleme. Allein, weil ich dabei glaubte, ein besseres Preis-Leistungs Verhältnis zu bekommen. Und DAS ist mir viel wichtiger als der absolute Betrag den ich ausgebe.

  • ich hab mich vor 2 jahren für 10 monate lieferzeit entschieden und mir ein r3 Hybrid bestellt

    Das war die beste Entscheidung die ich im Schießsport hatte