Reinigung von KK- Match- Pistolen

  • Also ist Reinigen ab und zu gar nicht schlecht!

    Man muss jetzt aber noch unterscheiden zwischen dem Reinigen der mechanischen Teile und dem Durchziehen des Laufes.

    Dreckränder, ggf. auch verhärtet, müssen bei allen beweglichen Teilen weg. Bei einer GSP sicher später als bei einer Pardini oder gar SSP.

    Aber den Lauf innen "reinigen" bei KK ... diffiziles Thema. Gibt für und wider. IMHO überwiegt das "Wider".

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Das einzige was bei KK-Waffen wenig bis gar nicht pflegebedürftig ist, ist die Laufbohrung (Seele).

    Das war auch die ursprüngliche Frage und da scheint es so dass dort kaum eine Reinigung erforderlich ist.

    Das jemand der dann doch mit Öl ran geht, dieses vor dem Schießen wieder entfernt, sollte selbstverständlich sein.

    Das eine Pistole im Betrieb dann verschmutzt und bei Bedarf auch gereinigt werden sollte bevor Betriebsstörungen auftreten ist eine andere Frage. Das ist aber auch stark von der Munition abhängig. Wir hatten vor Jahren mal stark gefettete Munition da hat die GSP eben schon nach einigen Schachteln geklemmt, da muss halt früher gereinigt werden.

    Im übrigen ist Putzfaulheit eine ziemlich neue Angelegeheit. Eine Schwarzpulverwaffe ungereinigt......

    Dann sage noch mal einer die Schützen wären ewiggestirige. Korrosive Zündsätze die eine Laufreinigung nach Gebrauch erforderlich machten gab es noch einige Generationen nach dem Schwarzpulver.

    Zum Thema "kaputtputzen"....es gibt schon Legenden, die halten sich hartnäckig. Aber nicht durch "putzen" wird eine Waffe zerstört, sondern nur durch falschen Umgang, durch Einsatz ungeeigneter Materialien wie z.B. eiserne Drahtbürsten oder -ketten, aber nicht durch fachgerechtes putzen.

    Allerdings gibt es auch viele Wahrheiten über das richtige reinigen. Was gestern fachgerecht war muss heute nicht immer Stand der Entwicklung sein.

    Karl

  • Allerdings gibt es auch viele Wahrheiten über das richtige reinigen. Was gestern fachgerecht war muss heute nicht immer Stand der Entwicklung sein.

    Karl

    Da gebe ich Dir recht. Ich persönlich bin da sehr konservativ. Zwei säure- und harzfreie Öle unterschiedlicher Konsistenz, zwei ebensolche Fette eines mit und eines ohne Haltemoment sowie Vaseline und Ballistol, damit kann man 99,9% aller feinmechanischen Geräte und Waffen auf Vordermann bringen. Teure Spezialmittel braucht man so gut wie nie.

    Aber wenn man mit geeigneten Mitteln putzt, kann man kaum etwas falsch machen - Außer beim auseinandernehmen und zusammenbauen. Was ich da schon an verhunzten Schrauben und Splinte gesehen habe, geht auf keine Kuhhaut. Passendes, qualitatives Werkzeug ist leider etwas, das viele scheuen...

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Allerdings gibt es auch viele Wahrheiten über das richtige reinigen. Was gestern fachgerecht war muss heute nicht immer Stand der Entwicklung sein.

    Die eine oder andere Wahrheit gibt's. Aber auch viele - teilweise haarsträubende - Falschheiten.

    Von stahlzerstörenden Spinnen über Mikrorisse in KK (!!!)-Läufen, bis zur Transposition des denkbaren (auch dort eher seltenen) Dieseleffekts bei Luftdruckwaffen auf Kleinkaiberläufe. Weil in KK-Läufen ja auch nie nimmer nix verbrennt, schon gar kein Treibladungspulver.

    Ne ne, die Unkenntnis einiger hier ist schon panoptikumsreif.

    Carcano

  • ...und wurde man ertappt, macht man noch schnell einen Daumen runter...daran erkennt man wahre Größe... ?

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Ertappt hast du nur dich selbst. Man beachte die Quelle und ihr Alter.

    Jetzt sei mal nicht zu kleinlich, immerhin hat der Fragesteller jetzt Antworten auf viele nicht gestellte Fragen bekommen. Das wird Dir in anderen Foren ohne Waffenbezug seltener geboten.

    Karl

  • Ach, Karl... wäre man kleinlich, dann würde man den Fragesteller einfach über die drei verschiedenen Aspekte der Waffenpflege informieren, nämlich

    - Reinigung

    - Schmierung

    - Schutz / Konservierung.

    Und man würde ihm dann vor Augen führen, dass bei einer Sportwaffe, einer Militärwaffe im Kampfeinsatz und einer u.U. selten gebrauchten Jagdwaffe jeweils ganz verschiedene Aspekte überwiegen.

    Man könnte auch erläutern, dass es einerseits kein Universalmittel gibt, das alles drei gleich gut kann, dass aber je nach Nutzungsart und Nutzungsintensität manche Aspekte vorrangig und andere nachrangig sind. Und dass es brauchbare Kompromisse unter bestimmten (!) Nutzungsbedingungen gibt, während andere Anforderungen Spezialmittel erfordern. Auch auf die "Religionskriege" zwischen den Anhängern verschiedener Öle kann man eingehen, und ihre Bedeutung etwas relativieren.

    Dann würde man ihm noch den Unterschied zwischen einer KK-Waffe und einer Waffe für Zentralfeuerpatronen mit Mantelgeschoss erklären, ihm vielleicht noch en passant erklären, wann und wo Verbleiung zu besorgen und ist wo nicht.

    Aber das wäre, da hast Du recht, vermutlich kleinlich.

  • das merkwürdige ist, zu mindest bei mir, daß ich in der FP Hämmerli 150 nach dem Schiessen fast keinen Dreck habe und in der Steyr FP fast überhaupt nichts. In der Sportpistole GSP nach dem Schiessen dagegen mächtig viel Dreck sowohl im Lauf als auch am Verschluß. Alles bei Rifle Match.

    Gestern wurden mit mehreren Sportpistolen (unter anderem auch eine GSP) und einer Freien Pistole Hämmerli 150 jeweils über 60 Schuss RWS Rifle Match aus der identischen Charge verschossen.

    Die Waffen sehen im Lauf alle nahezu identisch verschmutzt aus, da kann ich keinen nennenswerten Unterschied feststellen.

    Bei den Selbstladern kommt halt noch naturgemäß dazu, dass auch der Bereich um das Patronenlader etwas mehr Schmutz abbekommen hat.

    Das Foto ist von der gestern geschossenen Hämmerli 150. Von vorne in den Laufgesehen mit dem Fokus im mittleren Drittel des Laufs. Die vereinzelten Schmutzpartikel/Krümmel sind gleichmäßig auf die ganze Lauflänge verteilt.

    Gereinigt habe ich das übrigens mit 1. einem leicht mit Ballistol geölten Filz und 2. dann nochmal ein trockener Filz hinterher.

  • und das ist jetzt nicht schädlich? Gut dann mach ich das weiterhin so wie Du auch. Leicht mit Ballistol getränkter Filz und nachher trockenen Filz durchziehen. Ich dachte schon ich hab da was kaput gemacht. Mit den Mikro- Rissen, die dann entstehen.

    Natürlich bezog sich meine Frage auf Matchwaffen, wie sie im DSB geschossen werden im Kaliber .22lfB.

    Gruß Peter

  • und das ist jetzt nicht schädlich? Gut dann mach ich das weiterhin so wie Du auch. Leicht mit Ballistol getränkter Filz und nachher trockenen Filz durchziehen. Ich dachte schon ich hab da was kaput gemacht. Mit den Mikro- Rissen, die dann entstehen.

    Natürlich bezog sich meine Frage auf Matchwaffen, wie sie im DSB geschossen werden im Kaliber .22lfB.

    Gruß Peter

    Keine Bange, Du machst alles richtig!

    vg

    Oliver

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Gereinigt habe ich das übrigens mit 1. einem leicht mit Ballistol geölten Filz und 2. dann nochmal ein trockener Filz hinterher.

    Genau so habe ich es auch gelernt.

    Interssant wäre jetzt noch die Frage: Wieviel Pflege benötigt die Mechanik einer Freien?

  • Ich habe den Verschluss an meiner Freien noch nie abgebaut und gesäubert weil mir das zu aufwendig ist. Patronenlager und Lauf mache ich schon sauber, sonst kriegt irgendwann der Auszieher die Hülsen nicht mehr raus.

    Meine GSP ziehe ich nach jedem Schießen erst mit öligen Filzen (3-4) und dann mit trockenen (2) durch und am Verschluss wische ich den Schmauch weg.

    Das mache ich aber nur weil ich lieber immer nur ein bischen reinige statt 1x richtig zu zerlegen. Hab aber auch schon mal 500 Schuss lang die GSP gar nicht geputzt. Ist auch nix kaputt gegangen. Irgendwann wird es aber zu Störungen kommen, weil sich am und um den Verschluss eine Pampe aus Bleiabrieb, Geschossfett und Pulverschmauch festsetzt. Um den Lauf mache ich mir weniger Sorgen, der wird regelmäßig mit Projektilen durchgefegt. Ich kenne aber auch Leute, die schrubben ihren KK-Lauf wie blöde mit der Drahtbürste...||

  • ich weiss zwar nicht warum ihr euch an der Metallstruktur die im Normalgebrauch völlig unschädlich ist so hoch zieht. Es hat schon seinen Grund dass der ein oder andere einen eher administrativen Beruf ergreift, während andere einen eher technischen Weg eingeschlagen haben um gerade diesen z.B. durch schweissen oder anderes Bearbeiten veränderten Körnungen oder auch Mikrorissen auf der Spur sind.

    Selbst ein Spiegelblank geläpptes Metallstück hat bei entsprechender Vergrößerung Risse in der Oberfläche. Diese sind in der Regel völlig unrelevant, können aber durch eine ungeeignete Behandlung aus mehrfacher Hinsicht zum Problem werden. Zum einen schiebt das Projektil eine Ölwelle vor sich her, die diese Mikrorisse auswaschen kann wie wasser ein Kleines Schlagloch, da Öl wie wasser nicht komprimierbar ist. Daher nutzt man Öl in Hydrauliksystemen. Auch in Hydrauliksystemen kommt es durch die schnelle Strömung unter Umständen zu Auswaschungen.

    Weiterhin kann in solchen Rissen das Öl beim Aufbrennen zu thermischen Effekten führen die später das Auswaschen der natürlichen Strukturen begünstigen.

    Dass diese rein physikalischen Effekte von nicht Technikern nicht akzeptiert werden mag daran liegen, dass sie eh den Lauf trocken wischen wenn er geölt wurde und dass es schon eine Menge Ölschüsse braucht bis der Lauf sichtbar rauh wird.

    Alle Schützen die ich kenne, die den Lauf nass durch ziehen putzen ihn nachher wieder trocken. Sinnvoll ist ein durchgeölter Lauf nur zum konservieren, wobei er vor gebrauch halt trocken durchgezogen werden sollte.

    Aber von Ballistol im Lauf, auch wenns wieder ausgewischt wird halte ich nix. WD 40 oder andere Öle halte ich da für geeigneter.

    Der Unwissende

  • Matze1965 Was spricht Deiner Meinung nach gegen Ballistol im Lauf? Was mir Ballistol symphatisch macht ist, dass es völlig ungiftig und biologisch abbaubar ist. Man muss ja nicht unbefingt mehr Schadtoffe in die Umwelt eintragen, als nötig...

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Um den Lauf mache ich mir weniger Sorgen, der wird regelmäßig mit Projektilen durchgefegt. Ich kenne aber auch Leute, die schrubben ihren KK-Lauf wie blöde mit der Drahtbürste...||

    Blöde ist halt blöde. Was bei einem GK-Revolver mit Bleigeschossen sehr sinnvoll, ja erforderlich sein kann, ist bei einer KK-Sportpistole zumeist Unfug.
    Das Patronenlager ist dann in der Tat noch einmal eine andere Sache. Wenn es stark verschmutzt ist, kann das durchaus die Ausziehfunktion und damit das Nachladen / Zuführen beeinträchtigen. Das will man im Wettkampf nicht.

    Carcano

  • ich hab mich mit nem Büchsenmacher unterhalten, bzw. Erst zugehört....der bekam bald nen Herzinfarkt als er Lauf und Ballistol hörte,.....

    Ok es ist ein Bio Produkt, das in der Äußeren Waffenpflege seine berechtigung hat, aber verbleibt es im Lauf ists nicht gut. Ausputzen,.....hm,..ok,...

    Ich musste mal erste Hilfe leisten, da hat wer seinen Verschluss mit Ballistol verklebt. Der war nicht mehr zu bewegen und er hat sich die Hand aufgerissen,......

    Ok,...mit Ballistol hab ich ihn dann erst mal eingeweicht und gangbar gemacht. Aber es ist für bewegte Teile nix und hat im Lauf keinerlei Wirkung.

    Kannst auch Olivenöl nehmen war der Kommentar vom Büchsenmacher.

    Ein Kk Lauf benötigt eine gewisse natürliche Rauheit. Diese stellt sich auf Dauer von selbst ein. Daher,...durchziehen um Schmauch und Rußreste zu entfernen ja,....aber jedes mal in die Waschmaschine,...nö,.....

    Anders die Teile wie Schlitten etc. Bei Spopis etc.. Da muss man genau schaun was man wie wann reinigt. Ist aber nicht mein Gebiet.

    Meine 150 und auch jetzt die FP 60 habe ich bislang immer den Blockverschluss regelmäßig unregelmäßig entnommen und von Schmadder befreit. Leicht geölt bzw. Mit Anschütz keramik spray eingesprüht und trocken gewischt. Funktioniert gut.

    Auch den Schlagbolzen der 150 hab ich raus ubd die Führung gereinigt und neu gefettet. Bei der FP 60 ist mir das von der Konstruktion noch zu heikel. Aber vom Gefühl muss ich da auch nicht ran.

    Matze