Trainingstagebuch eines Komplettanfängers

  • Bei was genau? Dem WK? Dem Training? Beim Anschlag?

    Du hast doch eingangs einen Wettkampf beschrieben. Ergebnis 348 Ringe. Richtig? Also somit abweichend von deinen bisherigen Ergebnissen. Da du im Schnitt bei > 360 liegst, gehe ich davon aus, dass du die Basics im Griff hast. Mein Verdacht ist daher, dass es am Kopf lag. Daher meine Bemerkung...

  • Du hast doch eingangs einen Wettkampf beschrieben. Ergebnis 348 Ringe. Richtig? Also somit abweichend von deinen bisherigen Ergebnissen. Da du im Schnitt bei > 360 liegst, gehe ich davon aus, dass du die Basics im Griff hast. Mein Verdacht ist daher, dass es am Kopf lag. Daher meine Bemerkung...

    Achso okay, ich verstehe. 348 Ringe sind richtig. Ob ich die Basics wirklich Griff habe sei mal dahingestellt. Das habe ich bis zum vorigen Montag auch gedacht, jedoch hat das Scatt so einige Dinge zu Tage gefördert, die ausgebessert werden müssen. Und genau das habe während des WK versucht. Allerdings war das kritisch betrachtet nicht das einzige, was meinen Schnitt so sehr nach unten gezogen hat. Fakt ist, dass ich am Montag ein langes Training absolviert habe, was mich doch mehr geschlaucht hat als ich zugeben möchte.

  • Ob ich die Basics wirklich Griff habe sei mal dahingestellt. Das habe ich bis zum vorigen Montag auch gedacht, jedoch hat das Scatt so einige Dinge zu Tage gefördert, die ausgebessert werden müssen.

    Also wer im Wettkampf unter Stress 360 zustande bringt, hat schon einiges verstanden. Insbesondere wenn man ein Autodidakt ist.

    Und genau das habe während des WK versucht.

    Also fehlte der Automatismus. Du hast somit während des Ablaufs zu viel nachgedacht. Das stört natürlich einen fließenden Ablauf.

    Fakt ist, dass ich am Montag ein langes Training absolviert habe, was mich doch mehr geschlaucht hat als ich zugeben möchte.

    Genau deshalb habe ich eingehakt. Du hast sofort angefangen dein Ergebnis durch das harte Training Vortags zu rechtfertigen. Nach dem Motto: Die 7 habe ich deshalb geschossen, weil ich müde bin und gestern so viel trainiert habe. Man muss es positiv sehen: Ich bin heute besonders konzentriert, weil ich durch das gestrige harte Training noch absolut im Fluss bin!

  • Zitat

    Also fehlte der Automatismus. Du hast somit während des Ablaufs zu viel nachgedacht. Das stört natürlich einen fließenden Ablauf.

    Genau. Vorher dauerte der Weg von Spiegeloberkante bis in den Halteraum teilweise nur 1 Sekunde. Seit Montag versuche ich das auf wenigstens 2,5 Sekunden zu strecken, um mit einer besseren Kontrolle in den HR zu kommen. Und das funktioniert nach meinem subjektivem Empfinden auch. Wenn der Fokus so sehr auf einem einzigen Aspekt der Arbeitsphase liegt, leidet natürlich jeder andere Aspekt darunter. Besonders habe ich das beim Abzug gemerkt.

    Zitat

    Genau deshalb habe ich eingehakt. Du hast sofort angefangen dein Ergebnis durch das harte Training Vortags zu rechtfertigen. Nach dem Motto: Die 7 habe ich deshalb geschossen, weil ich müde bin und gestern so viel trainiert habe. Man muss es positiv sehen: Ich bin heute besonders konzentriert, weil ich durch das gestrige harte Training noch absolut im Fluss bin!

    Mh okay, eventuell habe ich mich da falsch ausgedrückt. Ich wollte die Leistung nicht auf das Training am Tag zuvor schieben, und eine Rechtfertigung sollte es auch nicht sein. Ich kann die Leistung schon einordnen und weiß, dass ich mich im Moment auf einem Weg hin zu einer guten bis sehr guten Technik befinde und messe einem solchen Ausreißer nach unten (ergebnistechnisch) keinerlei Bedeutung bei.

    Deshalb bin ich durchaus optimistisch eingestellt. Positiv beim Wettkampf hervorzuheben ist, dass ich den veränderten Beginn der Arbeitsphase ohne große Probleme implementieren konnte. Weiterhin, dass ich sehr oft abgesetzt habe, weil die Arbeitsphase nicht korrekt war und ich den Schuss nicht rauswürgen wollte. Und auch, dass mir das Ergebnis egal war und ich den Fokus auf Technik statt Ringzahlen lege. Wenn ich bei guter Technik, korrekter Arbeitsphase, korrektem Abzugsverhalten eine 7 schieße, weil mein Arm gerade in der Millisekunde der Schussabgabe kurz nach rechts geschwankt ist, ärgere ich mich nicht. Ich weiß, dass ich alles richtig gemacht habe und nur die 10% Glück gefehlt haben um den perfekten Schuss abzugeben. Umgekehrt genauso. Wenn ich durch den Spiegel rausche, gefühlte 2 Minuten lang im Halteraum herumeiere, der Blick unscharf wird und trotzdem eine 10 dabei herauskommt, war es dennoch ein schlechter Schuss. Deshalb haben Ringzahlen zur Zeit keinerlei Bedeutung, auch wenn das in meinem Beitrag eventuell falsch kommuniziert wurde.

    Meine Beiträge sind wohl oft negativer formuliert, als sie gemeint sind!

  • Schon spannend, dieses slow-motion-Training. Von 10 Anschlägen sind vielleicht 2-3 wirklich gut. Beim Rest fängt es oft gut an und ich denke unterbewusst "Oh, der wird wieder gut" und dann macht es kurz ZACK und ich zucke kurz durch den Spiegel nach unten und muss leider wieder von vorne anfangen. Bei den wirklich guten Versuchen merke ich dann auch, dass die Waffe sehr viel ruhiger im HR steht als sonst. Jedoch nur für 3-4 Sekunden, dann muss der Schuss sich gelöst haben. Andernfalls wird es fast schlagartig unruhiger.

    Das Vorzugsgewicht habe ich erneut reduziert, ich schätze um etwa 20-30 g. Ich dürfte jetzt also bei etwa 370g sein und komme damit den Umständen entsprechend gut zurecht.

  • Jedoch nur für 3-4 Sekunden, dann muss der Schuss sich gelöst haben. Andernfalls wird es fast schlagartig unruhiger.

    Wie sieht zu dem Zeitpunkt bei dir die Atmung aus?

  • ich arbeite mit Doppelatmung. Während der Arbeitsphase atme ich von Spiegeloberkante bis in den Halteraum langsam und gleichmäßig (Lippenbremse) aus. Im HR selbst halte ich dann die Luft an.

  • Heute letzter Rundenwettkampf, bei dem es um nichts mehr geht. Somit kann ich relativ befreit schießen, ohne allzu großen Leistungsdruck. Primär geht es darum, den neuen Ablauf unter Wettkampfbedingungen zu testen. Bei den ersten 16 Schuss wird meine Fehlertoleranz sehr gering sein und ich versuche, dem Bild eines perfekten Ablaufes so nahe wie möglich zu kommen. Wo die Schüsse dann im Endeffekt landen, ist zweitrangig. Idealerweise sollten am Ende dann 16 perfekte Schüsse stehen, wenn ich das konzentrationstechnisch durchhalte und wirklich die Disziplin (und die Zeit) habe, bei jedem vermasselten Ablauf (Absacken, zu schnell durch den Spiegel, zur sehr zur Seite weg gedriftet) abzusetzen und neu aufzubauen. Je nach Zeit und Tagesform hänge ich dann noch ein paar Schüsse dran, andernfalls schraube ich meine Toleranz nach oben.

  • Blöde Frage, aber warum tut man sich so was ausgerechnet in einem Wettkampf an und macht das nicht im Rahmen vom Training etc.? Geht es bei Euch nicht auch um den Durchschnitt oder ähnliches?

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Keine blöde Frage.

    Es ist der letzte Wettkampf vor den Bezirksmeisterschaften, deswegen will ich unter WK-Bedingungen Erfahrungen mit dem neuen Ablauf sammeln. Natürlich mache ich das auch im Training, aber wenn noch 7 andere im Raum sind und man im Konkurrenzkampf mit ihnen steht ist das vom mentalen Standpunkt aus betrachtet schon etwas anderes.

    Warum sollte es um den Durchschnitt gehen? Ich schieße in der 3.-untersten Klasse (Bezirksklasse), der Aufstieg ist sicher. Unser Schnitt ist um 100 Ringe besser als der unserer heutiger Gegner, selbst wenn ich 50 Ringe unter meinem Schnitt schösse, gewönnen wir noch.

    Ist in deiner Klasse der Durchschnitt denn wichtig?

  • Was heißt "zu einem gewissen Grad"? Du meinst, wenn die Mannschaften auf den Plätzen 1 und 2 punktgleich sind entscheidet der Schnitt?

    So ist es hierzulande auch. Allerdings ist unser Schnitt 35 Ringe höher als der des Tabellenzweiten. Deshalb mache ich mir da wenig Sorgen.

  • In Hessen wird ab Bezirksliga im Ligasystem geschossen. Und das auch nur in den Disziplinen LP, LG, SP und KK-3-Stellung. In den übrigen Disziplinen Auflage, Freie Pistole, Großkaliber, Vorderlader wird nur Ringsummenwertung mit 3 vorher festzulegenden Schützen geschossen. Das Ligasystem ist wie folgt aufgebaut:

    Bezirksliga (27), Oberliga (4), Hessenliga (1)

    Unterhalb der Bezirksligen finden Rundenwettkämpfe nach eigenem Regelwerk der Bezirke statt. Der HSV gibt dafür nur Grundrahmenregeln vor. Das Wettkampfsystem legen die Bezirke selbst fest. Da gibt es eine hohe Bandbreite an Varianten. Teilweise wird wie in der Liga geschossen. Manche nur Ringsumme mit 3 oder 4 festen Schützen. Wir schießen bei uns im Bezirk in vielen Diszplinen eine 3-Bestenwertung aus maximal 5 Schützen.

  • Wenn der Schnitt passt kannst du mehrere Klassen überspringen. Die Einteilung erfolgt in der Folgesaison auf Basis des Durchschnitts.

    Stimmt. Gerade bei mir im Bezirk geschehen. Es wurde eine neue Mannschaft https://sst-wetterau.de/ gegründet die dann erstmalig in der untersten Klasse antreten musste. Aufgrund dieser Ergebnisse konnte Sie dann aum Aufstiegswettkampf zur Oberliga teilnehmen.

    Jetzt nach insgesamt 3 Jahren und dem Gewinn der Oberliga und Hessenliga steht der Aufstiegswettkampf zur 2. BL an

    Wird denn nicht in ganz Deutschland in den LP und LG Wettkämpfen nach Liga-System mit Setzliste geschossen?

    Nein, in den unteren Klassen nicht.

    In Hessen wird ab Bezirksliga im Ligasystem geschossen. Und das auch nur in den Disziplinen LP, LG, SP und KK-3-Stellung. In den übrigen Disziplinen Auflage, Freie Pistole, Großkaliber, Vorderlader wird nur Ringsummenwertung mit 3 vorher festzulegenden Schützen geschossen. Das Ligasystem ist wie folgt aufgebaut:

    Bezirksliga (27), Oberliga (4), Hessenliga (1)

    Unterhalb der Bezirksligen finden Rundenwettkämpfe nach eigenem Regelwerk der Bezirke statt. Der HSV gibt dafür nur Grundrahmenregeln vor. Das Wettkampfsystem legen die Bezirke selbst fest. Da gibt es eine hohe Bandbreite an Varianten. Teilweise wird wie in der Liga geschossen. Manche nur Ringsumme mit 3 oder 4 festen Schützen. Wir schießen bei uns im Bezirk in vielen Diszplinen eine 3-Bestenwertung aus maximal 5 Schützen.

    Ja, die Wettkampfleitung ist in den untereren Klassen relativ Autonom. So hat bei uns zB. die LG BZ-Klasse diese Saison nur 4 Wettkämpfe gehabt. Und in der darunterliegenden Klasse bestehen die Mannschaften nur aus 3 Schützen.