Anpassung neues LG

  • Hallo zusammen,

    ich habe mir das LG 800X gegönnt, nachdem ich nun jahrelang mit einem Vereinsgewehr (FWB LG 700) geschossen habe.

    Es ist meine 1. eigene Waffe:love:

    Nun stellt sich mir die Frage, wie ich bei der Anpassung des Gewehrs strategisch am besten vorgehe. Wo fange ich an, was ist zu beachten usw.

    Auch möchte ich gern wissen, was beim Schießen mit einem neuen Gewehr zu beachten ist? Gibt es Besonderheiten?

    Habt ihr Tipps für mich? Das wäre toll:)

    Viele Grüße

    Jana

  • Hast du in deinem Verein keinen der sich mit LG ein wenig auskennt ? Am einfachsten lassen sich neue Gewehre immer anpassen wenn man jemanden hat der sich die Sache von aussen anschauen kann. Pauschal Tipps geben ist glaub ich recht schwer, da jeder Körper anders aufgebaut ist.

    Als grobe Einstellung hab ich immer erstmal die Einstellungen vom alten Gewehr ( in deinem Fall dem LG700 ) übertragen und dann geschaut wo es noch kneift.

    LG 700 und 800 sind ja in den Einstellungen recht gut vergleichbar

  • Hi

    Ist klar, dass das am besten mit sachkundigen Schützenkollegen geht. Aber so ein paar systematische Schritte wären schon interessant. Würden mich jedenfalls auch ziemlich interessieren.

    Gibt es dazu noch nichts im Web? Eigentlich gibt es da doch Instruktionen für alles mögliche.

  • da muss ein erfahrener Mann / frau her.

    selbst nach gut dünken einstellen ist oft wenig zielführend.

    schaftkappenlänge, schaftbacke, vorderschaft, visierlinienerhöhung, teilw. schränkung und dann der pistolengriff, das überfordert oder braucht jahre, wenn man sich alleine drann macht.

    Freu dich, du hast ein Gewehr das sich auf dich einstellt, nicht wie in den 50ern wo du dich an das gewehr gewöhnst. (maßschäftung war möglich aber teuer)

    evtl findet sich her was

    http://www.llzbw.de/?page_id=108

    mfsg daniel

  • Hallo Jana,

    erstmal Glückwunsch zum Feinwerkbau !

    Wie schon gesagt wurde, erstmal beide Gewehre nebeneinander legen und die Einstellungen übernehmen.

    Das Feinwerkbau 800 hat nochmal mehr Einstellmöglichkeiten als das 700er, ergo mehr Möglichkeiten zur Feineinstellung und mehr zum Falsch machen.

    Hast du in deinem Umfeld erfahrene Schützen oder Trainer ?

    Der kann dann von außen drauf schauen und sehen ob du eventuell grobe Schnitzer machst, die dir nicht auffallen.

    Wenn es das nicht gibt kann ich dir gerne auf private Nachfrage ein paar Adressen nennen.

    Es gibt verschiedene Sachen worauf man achten sollte, wie z.b. das man den Kopf nicht auf die Schaftbacke presst als gäbe es kein Morgen.

    Vom Schränken des Schaftes würde ich komplett abraten.

    Bei allen Einstellungen gilt, dass das Gewehr zum Schützen kommen muss und nicht der Schütze zum Gewehr.

    So bin ich auch vorgegangen, bin aber immernoch nicht am Ende auch nach mehr als 3 Monaten, finde immernoch Sachen an denen man basteln kann.

    Wird wohl auch nie aufhören.

    Wenn man Einstellungen gemacht hat erstmal weiterschießen und nicht gleich das halbe Gewehr umbauen, sonst gehts schief.

    Gruß Ritter

  • Ja da sagt der Ritter mal was richtiges.

    Wirklich wichtig wäre jemand der von außen drauf schaut. Es gibt vieles was sich richtig oder bequem anfühlt, aber von außen gesehen einfach nicht passt.

    Gern falsch gemacht wird die Höhe der Wange und die seitliche Position. Weil,... es wird einfach nicht eingestellt.

    Als kleinen Leitfaden würde ich wie folgt vorgehen:

    1) Die Wangenhöhe so einstellen, dass Du wenn Du mit dem Wangenknochen (an der Backenzähnen hoch gefühlt das knöchernde Hindernis...) direkt auf der Kante oder Rundung der Wange aufliegst und der Höhe noch sofort ....nicht mit etwas rumgerutsche und gesuche sondern SOFORT durch die Visierung guggen kannst und das Ringkorn mittig hast. Das gleiche mit der seitlichen Verstellung der Wange.

    Passt das alles (gerade seitlich) nicht zusammen gibt es bei Visierlinien die Möglichkeit seitlich auszulagern, oder das Gewehr doch etwas zu schränken. Das musst Du ausprobieren wie das mit Deinem Empfinden etc. zusammen passt.

    2) Die Kappenhöhe so wählen, dass der untere Haken das Gewehr in der Schulter stützt, und zwar in der richtigen Höhe. Meist recht tief. Die meisten haben ihre Schaftkappe zu hoch.

    3) Die Länge der Schaftkappe so wählen, dass der Abzugsarm nicht verkrampft zu dicht an der Schulter ist und nicht zu weit weg von der Schulter.....Ich würd sagen,....... Bequem und relaxed.

    4) Griffposition so anpassen dass 3) erfüllt ist.

    5) Züngel so einstellen, dass der Abzugsfinger am Druckpunkt ca. 90 grad zum Lauf steht.

    6) Die Schaftstütze so einstellen, dass der Stand bequem und Visierliniengerecht ist.

    Soderle,...das wäre das, was ich als Externer Beobachter so in 20 bis 25 Minuten trocken grob einstellen kann. Einige Feinänderungen sind da meist noch notwendig.

    Dann geht es an das wichtige:

    7) Die Stützhand bleibt unter der gewünschten Stelle der Schafterhöhung vom gewehr und der externe achtet drauf dass nix runter fällt. Kippt das Gewehr dabei nach hinten, ist die Balance nicht gegeben. Bedeutet: Schaftgewichte einlegen oder Laufgewichte auflegen. Hierbei nicht zu viel nach vorne aber doch vor die Stützhand. Damit wäre zwar die Balance schnell gegeben, aber man baut auch gleich ein überdimensionales Pendel. Durch die "große" Masse vorn kann man aber die Bewegungen nicht stoppen. Die laufen wie ein langes Uhrenpendel einfach durch. Daher auch gern ein waagerechtes ovales Schussbild.

    Keine Angst,.. das Gewehr ist meist eh zu leicht. und mehr als 5,5 Kg darf es ja eh nicht wiegen.

    Gern sind die Gewehre aber schon Kopflastig und da ist es hilfreich wenn man im Bereich der Wangenauflage oder Schaftkappe gewicht auflegen kann. Der Schwerpunkt vom Gewehr sollte etwas vor der Stützhand sein. Das hat den einfachen Grund, dass sich damit der Lauf automatisch richtung Scheibe zieht. Die Scheibe hängt bei 1,4 m, die Visierlinie ist etwas höher.....nur kleine Schützen mit einer tiefer liegenden Visierlinie haben da Probleme.

    DAs Ausbalancieren und Gewichttrimmen dauert in der Regel mehrere Monate und bedarf ständiger überprüfung.....

    Viel Spass

    Matze

  • Es gibt verschiedene Sachen worauf man achten sollte, wie z.b. das man den Kopf nicht auf die Schaftbacke presst als gäbe es kein Morgen.

    oh ja.....das kenne ich irgendwo her^^

    Ich merke schon, das Einstellen des Gewehrs ist die eine Seite, die technische Umsetzung durch den Schützen ist mindestens genauso wichtig. Zum Glück ist bei uns die Wettkampfsaison vorbei und ich habe genug Zeit, mein neues FWB einzustellen und zu testen. Mein jetziges Gewehr habe ich damals gar nicht groß verstellt, als ich es zum ersten Mal geschossen habe. Nur Kleinigkeiten habe ich nach und nach angepasst und auch da eher nach Gefühl. Die Möglichkeiten beim 700er waren auch recht beschränkt.

    LG Jana

  • Noch was (sorry dass ich jedes mal einen neuen Beitrag schreiben muss, ich finde keine Möglichkeit meine geschriebenen zu bearbeiten):

    Als Ich damals den Trainerschein gemacht habe, stand natürlich auch die Frage im Raum: "ja, jetzt sind wir Trainer und wissen wie es geht, aber wer schaut bei unserem Anschlag drüber und sagt uns unsere Fehler, wenn weit und breit kein Zweiter mit Kenntnis zur Verfügung steht?"

    Das eigene Gefühl täuscht einen oft, das wurde ja schon angesprochen. Wir meinen, etwas ist richtig, dabei ist es falsch, selbst als Trainer.

    Für den groben äußeren Anschlag braucht man keine zweite Person, die einen hilft, denn die Lösung heißt: moderne Technik.

    Stuhl, Smartphone oder Digicam und Tablet, das hat heute fast jeder zu Hause. Stellt das Smartphone oder die Digicam auf einen Stuhl (ggf. mit einem Kissen stützen), filmt euch bei eurem Anschlag, schickt die Übertragung live auf das Tablet, was vor euch steht. Somit müsst ihr nicht aus dem Anschlag, um was zu sehen und könnt in Echtzeit korrigieren und man muss auch nicht das Smartphone oder die Digicam jedes mal neu ausrichten (darum das Tablet).

    Und mehr als den groben äußeren Anschlag kann eine zweite Person, die nicht weiß, wie es geht, auch nicht kontrollieren.

    ;)