Wieviel Training?

  • Hallo zusammen,

    erstmal wünsche ich allen frohe Weihnachten ??.

    Meine Frage, wieviel mal in der Woche sollte man maximal schießen trainieren bevor man sich übertrainiert?

    Viele Grüße

    Markus

  • Hallo Markus,

    ja danke frohe Weihnachten an alle, das wird ein spannendes Thema !

    Definiere mal übertrainiert ?


    grüße no.Limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Auch schöne Weihnachten an alle.

    Ich behaupte mal, dass man sich, je nach Disziplin kaum „übertrainieren“ kann.

    Solange es Spaß macht und man sich selbst keinen Druck macht, theoretisch so oft wie man möchte.

  • Naja, es gibt wohl einen Fachbegriff den mir ein Trainer genannt hat, komme leider nicht auf den Namen.

    Es besagt das man sich dann in eine Abwärtsspirale was die Leistung betrifft navigiert wenn man zu oft trainiert.

    Ich merke jedenfalls wenn ich so 7 Tage am Stück Schieße , LG, LP und Flinte das ich Muskelkater habe. Und das dadurch meine Halteruhe abnimmt beim Pistole schießen.

    Was ist denn so ein Trainingsprogramm eines Kaderschützen?

  • Ich merke jedenfalls wenn ich so 7 Tage am Stück Schieße , LG, LP und Flinte das ich Muskelkater habe. Und das dadurch meine Halteruhe abnimmt beim Pistole schießen.

    Hallo ein schönes Fest und ein gutes neues Jahr.

    Zu der Frage: leider falscher Ansatz, Flinte und LG/LP werden sich nie vertragen.

    Statik und Bewegung kann nicht über längere Zeit und mit Leistungssteigerung einher gehen.

    Habe ich in jungen Jahren auch versucht und dann abgebrochen.

    Heute schieße ich LG/ KK Auflage ( bis zur DM-teilnahme) und bin schon mit dabei,wobei Potenzial aus eigener Sicht

    und Beurteilung noch vorhanden ist.

    Lieber eine Entscheidung treffen und die Kraft, Zeit in eine Disziplin einbringen, nicht verzetteln.

    Mfg

    aus dem Süden

  • das ich Muskelkater habe. Und das dadurch meine Halteruhe abnimmt beim Pistole schießen.


    Was ist denn so ein Trainingsprogramm eines Kaderschützen?

    Hallo Markus,

    Also zu der Frage Kaderschützen, ich kann Dir das zumindest etwas aus beiden Ansichten erläutern, als Schütze und als Trainer.

    Aber gleich vorneweg, ich denke Du solltest Deinen eigenen Weg finden.

    Als Schütze war es so das ich unheimlich ehrgeizig war und immer viel mehr getan habe als die anderen, in meinem Umfeld war damals nur Alfons Messerschmidt der ähnlich viel getan hat.

    Grundsätzlich würde das ein Buch füllen dieses Thema, wenn ich das heute so Rückblickend betrachte muss ich sagen das natürlich es auch sehr drauf ankommt wo Du stehst und wo Du hin möchtest.

    Und auch da muss man generell nochmal unterscheiden, erstens wo Du generell hin möchtest, das betrifft dann den ganzen Langzeit Aufbau, die Planung Auswahl der Disziplinen die ganze Methodik, und die Auswahl und Beschaffung der Sportgeräte und das Zubehör.

    Zweitens die aktuelle sportliche Planung jeweils, umfasst das ganze tun für die nächsten Qualifikationen im laufenden Sportjahr.

    Das kann ganz schön aufwendig sein, das sinnvoll zu gestalten, wenn Du nur Luft und Freie schießt ist es überschaubar, wenn Spo Pi und Standard Pistole inbegriffen sind wird es schon schwieriger, und wenn dann noch Zentralfeuer beidhändig dazu kommt ist das Training sehr aufwändig zu händeln.

    Das ergibt sich aus den unterschiedlichen Waffengeometrien und der unterschiedlichen Aufgabenstellung der Disziplinen.

    Man braucht Jahre, bis Jahrzente wenn man hier in der Breite der Disziplinen vorne mitmischen möchte.

    Am Anfang bewegt man sich in vielen Sackgassen, man ist eigentlich immer nur am Aufbau und seinen eigenen Weg und Schiessstiel am suchen und kreieren.

    Ich persönlich kam aus der Leichtathletik, genauer aus der Mittelstrecke 3000m und 5000m gelegentlich auch 10000m. Das hab ich parallel zum schiessen beibehalten, als Hobbyläufer.

    Ich denke heute es war eine gute Basis für alles, ein riesen Lungenvolumen, extrem niederer Blutdruck und Ruhepuls. Laufen 2-5000m fast jeden morgen. das war mal schon kein Zwang sondern einfach nur Spass.

    Den Tag über verbrachte ich im Homeoffice, die Kanone meiner Wahl lag auf dem Schreibtisch, etwas telefoniert, Angebote erstellt, 15-30Min Trockentraining, so oder ähnlich lief das.

    Parallel dazu hatte ich für jeden Wochentag ein zwei Schützenhäuser aus der Gegend für die Tage wo der Heimverein geschlossen hatte die dann zum Training angesteuert wurden.

    Immer und täglich, bis das Licht ausging.

    An den Wochenenden war Kader, Länderkampf, oder Preisschiessen.

    Im wesentlichen nix anderes wie bei einem Profi Fussballer, Tennisspieler oder andere, die lassen sich beliebig austauschen.

    Es war Arbeit und Aktion pur.

    Richtig spassig ist es die letzten Jahre gewesen, es hat sich soviel Erfahrung gebildet, das es richtig lustig wurde, einen Bewegungsablauf umbauen, eine Waffe testen, etwas analysieren war ganz anders wie zu Anfang, man spürt einfach recht schnell was gefordert ist, was zu einem passt, und was nicht, wie etwas geht. Die Erfahrung machts!

    Die Vorbereitungen auf die Quallis haben sich verändert, im wesentlichen vor der DM. Etwa 6 Wochen vorher, eine Standortbestimmung geschossen mit allen Waffen, man sieht an der Waffenbewegung, wie diese sind, wie der ganze Aktionsradius der Handruhe ( oder Unruhe ) ist, und dann die geschossenen Ergebnisse werden mit einbezogen das ein Bild entsteht.

    Da wird ersichtlich ob man auf 80/85/ oder 90% seines Leistungsvermögens steht, und welche Abläufe unrund sind, dementsprechend wird aufgebaut.

    Ich hab dann genau wie Du in den Muskelkater hinein trainiert, weil dann wird klar hier ist die Grenze ab hier beginnt der Zuwachs.

    Das hat erstmal zur Folge wie Du schon bemerkt hast, das Ergebnis wird schlechter damit muss man umgehen lernen. Und man muss sich ergründen und selbst kennenlernen ob man jetzt eine kleine Pause einlegt bis sich die Muskeln beruhigt haben und bereit sind für weiteres. Oder ob man das ignoriert und eventuell leicht weiter trainiert einige Tage, der Muskel kommt dann, und dann geht's richtig vorwärts...... So war es bei mir.

    Allerdings war es bei mir immer ein aufholen ein wieder herstellen denn der hohe Trainingsstand inklusiv der Handruhe war ja schon x Zyklen über Jahre dagewesen, also für die betreffenden Muskelgruppen nix neues.

    Bei einem der aufbaut ist es immer Neuland.

    Also Fazit teste lerne Dich kennen, wie Du und Dein Körper reagiert, was Du magst und was nicht, was Dich letztlich vorwärts bringt.

    Das muss nicht das selbe Vorgehen sein wie meins!

    Als ehemaliger Landestrainer kann ich Dir sagen, jeder gestaltet das anders, bedingt durch die Motivation, den Job, die private Situation, und wesentlich das wollen. Denn wer will findet Wege und Möglichkeiten.

    Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben, aus der Praxis.

    gut schuss no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo Bernd,

    vielen Dank erstmal wieder für Dein Wissen was Du hier preisgibst.

    Also ich erzähle dann auch mal ein bißchen über mich.

    Ich habe mal als Jugendlicher von 12-17 Jahre hauptsächlich Luftpistole,Sportpistole und Flinte (Skeet geschossen).

    Ich habe aber nie an Wettkämpfen teilgenommen.

    Vor 1,5 Jahren wieder mit dem Schießen angefangen nach über 25 Jahren Pause.

    LG schieße ich nur als Abwechslung und zum Spaß.

    LP und Spopi schieße ich mit ziemlichen Ehrgeiz genauso wie Flinte (Trap)

    LP Training zwischen 358-378 RWK Schnitt 357

    Spopi Training 264-285 RWK Schnitt 265.

    Flinte Trap Training und Turniere 17 Tauben Schnitt.

    Ich bin beruflich immer 17 Tage unterwegs und dann 13 Tage daheim.

    Habe in meinem Keller ein 10 M Luftdruckstand mit Seilzug und auch immer Zugang zum Schützenhaus um KK zu trainieren wenn ich will.

    Flinte in der Saison schieße ich 1-4 im Monat da ich einfache Strecke 115 km fahren muss.

    Also Zeit und Gelegenheit habe ich genug in den 13 Tagen wo ich Zuhause bin.

    Langfristig möchte ich Oberliga oder Hessenliga schießen LP und Spopi.

    Standardpistole und bissel OSP schieße ich auch noch.

  • Langfristig möchte ich Oberliga oder Hessenliga schießen Lp und SpoPi

    Tja Markus,

    insgeheim wirst Du schon wissen, das das so nicht zielführend ist.

    Wunsch und Wirklichkeit klaffen da etwas auseinander.

    Ich hab ja schon geschrieben je breiter Du Dich aufstellen möchtest je schwieriger wird das ganze.

    Aber Lang und Kurzwaffen parallel ist wenn man solche erklärten Ziele hat, mehr als konterproduktiv.

    Wobei Oberliga und Hessenliga sind ja nicht so hochgestochene Ziele......

    Allerdings sind ja Deine Lang und Kurzwaffendisziplinen so konträr, das ist nicht Sinnvoll.

    Je weniger Disziplinen auch noch innerhalb einer Kategorie Lang oder Kurz, je händelbarer wird das ganze.

    Die ganzen Langwaffen Aktionen die ja mit Deinem erklärten Ziel nix zutun haben, rauben Dir die nötigen Recourcen, zeitlich, Konzentrationsmäßig, und F

    finanziell (annahme ) Du verzettelst Dich bezogen aufs Ziel ganz offensichtlich.

    Hier wirst Du eine klare Entscheidung treffen müssen zu Spass und Fun weiterhin mit den Langwaffen, oder das lassen und konzentriert Dein Ziel in Focus nehmen, mit allem was geht.

    Mit der Perspektive das sogar mehr drin ist wie die angepeilten Ligen.

    Das kann nur einer Entscheiden, ist klar ? Kopf oder Bauch ??????

    Offene Worte, Du würdest aus jedem Kader fliegen, kein ambitionierter Trainer würde da mitmachen.....

    viel Spass dabei no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo Markus,

    zunächst auch von mir frohe Weihnachten.

    Es ist wie Bernd schon sagte ein wirklich interessantes Thema, was uns alle egal ob Kurzwaffen, Langwaffen oder Bogenschütze betrifft.

    Da du Flinte, Luftgewehr und Luftpistole schießt kann ich dir vorweg schonmal eines sagen;

    Du wirst, wenn du hohe Leistungen erzielen willst damit nicht Glücklich werden, denn diese Disziplinen sind wie oben schon gesagt zu unterschiedlich im Ablauf.

    Im Endeffekt, wenn du Erfolge haben willst auf höherem Niveau, dann musst du dich in deiner Hauptarbeit auf eine Disziplin beschränken.

    Übertrainieren ist die Frage, wie man das deffiniert.

    Das kann in die Richtung gehen, dass dir überspitzt gesagt der Arm abfällt, weil du so viel schießt oder in die Richtung, dass dir irgendwann die Motivation fehlt weiterzumachen.

    Der Punkt wo du Körperlich nicht mehr kannst kommt eigentlich relativ spät im Vergleich zum Anderen.

    Motivation ist ein großer Punkt, mit dem man konfrontriert wird.

    Motivation kann man sich selbst verbauen oder der Verein, das Umfeld kann einem das verbauen.

    Dazu mal ein Beispiel aus meinem Schützenleben um das Ganze zu veranschaulichen, ist auch in einem Beitrags-Faden hier hinterlegt.

    Ich habe das letzte Jahr entgegen meiner Planungen fasst nur Luftgewehr geschossen, weil der Verein es so will/wollte.

    Alle anderen Schützen, die gepredigt haben, dass ich Luftgewehr schieße (warscheinlich, weil die Hoffnung groß ist, dass ich da größere Erfolge habe) haben sich derweil auf dem Großkaliberstand verlustigt. Der erste Punkt, der dann schonmal da ist ; "Warum stehe ich hier alleine auf einem zugemüllten Schießstand und die anderen üben in die Breite streuenden Breitensport aus ?", der zweite "Ich habe ja garkeinen Mitstreiter, Trainer der mich überhaupt weiterbringen kann in den Ergebnissen!".

    Ich wusste zwar, was ich an Problemen habe, aber konnte diese nicht beheben.

    Dann ist natürlich klar, dass man demotiviert wird und die Leistungen auch alles andere als besser werden, die Komentare von anderen Schützen haben dann nochmal den Rest hinzu getan.

    Die Leistungen sind dann bis in den Anfang 350 im Training runtergesackt. Ich habe es dann auch nicht mehr für notwendig erachtet noch zu trainieren, wenn es eh nichts mehr bringt und meine Mannschaft mit der ich geschossen habe auch nicht trainiert und von den Ergebnissen her auch nicht gerade das Gelbe vom Ei ist. War ja sonst auch keiner da, der Ambitionen hat.

    Da hats mir dann der Verein verbaut, wie er es jetzt auch an anderer Stelle tut.

    Ich bin unteranderem durch das Forum aus diesem Tief rausgekommen, habe im letzten Rundenwettkampf 379 geschossen.

    Demotivation kann aber auch noch durch andere Sachen geschehen, wie kein Fortkommen etc.

    Mein Beispiel kann man dann auch direkt als Einleitenden Punkt dafür nehmen wie man sowas vermeiden kann nehmen.

    Bernd hat ihn schon angesprochen; Planung.

    Wo will ich langfristig hin ? Welche Meisterschaften will ich bestreiten, wann sind die ? Wie sieht meine zeitliche Situation aus für die Qualifikationen zu den Meisterschaften? etc.
    Damit kann man warscheinlich Bücher in der Länge von Herr der Ringe füllen, da gehört eine Menge dazu.

    Jeden Tag 100 Schuss auf die Scheibe machen kann jeder, die Frage ist was kommt dabei am Ende raus ?

    Am Ende fragt dich keiner wie viel du Trainiert hast oder wie viel Munition du verschossen hast, es wird nur danach gefragt, was dann am Ende im Wettkampf da steht.

    Wenn man seine Planung aufstellt spielt schonmal viel die Erfahrung mit rein, die man hat oder z.B. was muss ich verstärkt trainieren?

    Es bringt mir ja nichts, wenn ich Liegend meiner 100er Serien schieße, aber im Kniend nur 80 und dann im Hauptteil Liegend trainiere.

    Dazu, wie man das mit der Planung macht können sicher andere noch mehr sagen. Ist viel was habe ich zur verfügung, wie verteile ich das ?

    Da kommt aber auch viel mit der Erfahrung.

    Ich selbst bin ein sehr Ambitionierter Schütze, dementsprechend sieht da auch die Planung aus.

    Dein Ziel Oberliga oder Landesliga zu schießen ist schonmal gut.

    Da laufen dann aber deine Tätigkeiten im Langwaffenbereich entgegen, die Flintendisziplinen sind da schon stark konträr zu den Pistolendisziplinen.

    Du wirst so dein Ziel nicht erreichen können. Durch solche Sachen kommt soetwas nicht zustande....

    Da musst du die Entscheidung treffen, was du willst.

    Gruß Ritter

  • Hallo Markus,

    über Trainingsplanung und Belastungsintensität gibt es einen Artikel auf meinem Blog:

    http://trefferblog.de/2012/03/mit-pl…essport-teil-1/

    guck‘ gerne mal vorbei.

    Zwei Anmerkungen habe ich noch:

    - gerade wenn man viel trainieren möchte ist es wichtig, dass Du richtig trainierst, d.h. das die Technik stimmt und man nicht nur Serien schießt. Hier wäre ein Trainer an Deiner Seite empfehlenswert

    - wenn Du Deine Leistung verbessern möchtest, solltest Du Dich mindestens alle 2-3 Tage mit Deiner Disziplin, z.B. Pistole, beschäftigen. Lange Pausen sind kontraproduktiv, da das Muskelgedächnis abnimmt. Wie ich noch Bundesliga geschossen habe, habe ich meine Lupi auf Geschäftsreisen mitgenommen um Abends im Hotelzimmer Trockentraining zu machen. Es muss nicht unbedingt Training mit der Waffe sein, es können z.B.auch Haltetraining oder Mentaltraining sein.

    Gruß und „Gut Schuß“

    Stefan

  • Naja dann werde ich meine Ziele herunterschrauben müssen. Flinte und Pistole werde ich nicht aufgeben.

    Dafür macht mir das Flinten schießen zu viel Spaß. Und deswegen schieße ich ja weil ich Spaß habe.

    Das nächste Problem ist auch Meisterschaften. Durch meinen 17/13 Rythmus verpasse ich dieses Jahr schon mal alle KK Bezirks und Landesmeisterschaften.

    Einzige Chance ist LP Dieses Jahr.

    Deswegen konzentriere ich mich auch verstärkt jetzt auf die Bezirksmeisterschaft LP im Februar.

    Zugang zum Trainer habe ich jetzt auch. Trainiere seit ca 6 Wochen wenn ich da bin, einmal die Woche mit einem Stützpunkt Trainer des Landeskader Hessens.