Freie Pistole Training bei Kälte - empfehlenswert?

  • Hallo Kollegen,

    ich brauche einen Rat.

    Ich schieße Freie Pistole und komme damit recht gut zurecht; Wettkämpfe sind die Regel.

    Letzten Samstag komme ich vom Training um mich aufzuwärmen, da "pflaumt" mich ein älterer und offensichtlich sehr erfahrener Schützenkamerad an, ob ich denn nicht wüßte, daß man bei solchen Temperaturen (~ 0°C) nicht mit der Freien trainieren würde.

    Auf meine erstaunte Nachfrage sagte er, daß sich der schwierige Umgang mit dem Stecher "in's Gehirn einbrennen" würde und man sich damit die Technik versauen würde. Dies habe ich früher von einem anderen Schützen auch gehört.

    Ich habe einen Abzugswiederstand von ca. 20 gr. und löse wegen der Kälte am Finger nicht unkontrolliert aus. Nach ca. 15 Schuß wärme ich mich im Ladsaal kurz auf.

    Ich bestätige, daß meine Ergebnisse bei dieser Witterung deutlich schlechter werden und ich auch früher als sonst im Trainingsverlauf eine Verschlechterung der Leistung wahrnehme.

    Ich bin natürlich kein Masochist und es ist für mich schon eine kleine Überwindung, bei Kälte zu trainieren, aber ich denke so, daß wenn man unter schwierigen Umständen versucht, ordentlich zu schießen, man unter den üblichen jahreszeitlichen Umständen besser wird, als wenn man nur bei guten Temperaturen trainiert.

    Mit gibt die Sache trotzdem zu denken und ich würde gerne die Meinung anderer erfahrener Schützen dazu hören. Vielleicht hat der Kamerad doch recht?

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

  • Die Frage ist doch, worauf Du den Fokus legst .....

    Ich habe auch diverse mal bei Schnee oder minusgraden FP Trainiert. Das Problem war eher die Hand aus dem Griff zu bekommen......

    Ergebnis im Winter.....??? Wofür....

    Wer jetzt FP schiesst macht es wegen der Kondition und Hand Auge Koordination. Und,... wer eh mehrere Disziplinen schiesst hat bei jeder Waffe ein anderes Abzugsgewicht. Dauert dann halt ein paar Schuss länger sich dran zu gewöhnen......

    Ich würde gern die Möglichkeit nutzen auch im Winter FP zu schiessen... und wenns statt 100 Schuss nur 30 oder 50 sind.....Ich habs auch schon mal abgebrochen weil es einfach nicht mehr auszuhalten war,......

    Und Stecher trainieren geht abends auf dem Sofa beim Krimi guggen. Stecher spannen und Trockenschuss,......100 stück oder so und gut......

  • Hallo Uboot,

    so einen Schwachsinn hab ich noch nie gehört, beim Kadertraining in den entsprechenden Monaten in Pforzheim bleibt einem doch gar nix anderes übrig.

    Kreismeisterschaften im Februar auch nicht, und darauf sollte man sich einstellen ........


    no.limits

    Steyr EVO/E
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    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Wird zwar bei uns auch oft behauptet, ich erachte das aber für falsch.

    Das einzige was dir passieren kann ist erstmal, dass die dich vom Stand tragen müssen, weil du festgefroren bist.

    Bei mir hatten die bestimmt auf der Kreis letztes Jahr angst, dass die mich von der Pritsche hätten tragen müssen, weil ich bei gut 6 Grad festgeforen wäre.

    Einziger Punkt der halt wirklich passieren kann ist, dass du das Gefühl im Abzugsfinger verlierst. Kann man aber durch verschiedene Sachen auch verhindern.

    Das kann dir aber auch bei der Heizungspolitik mancher Vereine in der Luftdruckhalle passieren.

    Grüße

  • Auf meine erstaunte Nachfrage sagte er, daß sich der schwierige Umgang mit dem Stecher "in's Gehirn einbrennen" würde und man sich damit die Technik versauen würde. Dies habe ich früher von einem anderen Schützen auch gehört.

    Hallo Uboot,

    die Aussage deines Schützenkameraden gehört eher zu den Fabeln und Märchen. Halte ich ebenso für Quatsch.

    Kälte am Finger

    Probier mal dies

  • no.limits Dann war Ruit ja unbedingt nötig. Welchen Kaderschützen interessieren Kreismeisterschaften? In München werden schon lange, zumindest in dem mir bekannten Langwaffenbereich im Winter die Kaderlehrgänge in der Final- oder, wenn diese durch Kurzwaffenschützen belegt, Drucklufthalle abgehalten.

    Auch Stützpunkte gibt es ab Oktober nur Indoor.

    Du darfst mich gerne eines Besseren belehren, aber ich sehe keinen Sinn einer Vorbereitung zur Sommersaison bei Minustemperaturen, außer man startet als Junior in Suhl.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Du darfst mich gerne eines Besseren belehren,

    Johann,

    der Landesverband lädt nicht zu Kadern ein, wo man sich verstecken kann. Pforzheim war nun mal offen, und das ist anderweitig bestimmt auch an zu treffen, Leistung war auch hier zu bringen....... oder meinst die stecken hier Geld in den Trainingsaufbau das einem Kaffeekränzchen ähnelt?

    Und bei einer Kreismeisterschaft sollte man ja auch nicht unbedingt Alt ausschauen, der Umgang mit der Waffe gehört auch bei solchen Umständen trainiert.

    Man kann hier nicht schreiend davon laufen, und ankündigen ich komm im Sommer wieder, wenn es warm ist!

    Sicherlich ist der Februar nicht der Monat wo man Topleistung abrufen können muss, aber man sollte mit ,,sich,, und seinem Gerät umgehen können.

    Allerdings gestehe ich Dir zu manchen können das auch im Sommer nicht .

    no.limits

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  • Danke!

    Aus Eu'ren Kommentaren entnehme ich, daß mein Training nicht schädlich ist.

    Mir ging es nicht darum, wie es mir wärmer wird (den Taschenofen habe ich aber trotzdem gestern bestellt), sondern, ob mir das Training nicht mehr kaputt macht, als es bringt. Mein Gefühl sagt auch, daß ich schießen soll, aber es soll ja alte und erfahrene Schützen geben, auf die man hören darf. Nur hier war ich mir unsicher, ob er wirklich recht hat. Es ist ja auch nicht nur der Ergebnisse wegen, sondern auch, weil ich gerne mit der Freien schieße. Ich trainiere auch gerne unter widrigen Umständen, um damit besser zu werden.

    Für mich ist das Thema erledigt - vielen Dank Euch dafür :)

    (Btw. es ist nicht so, daß ich keinen Kälteschutz hätte (hier eine Hämmerli 105), da dürfte es nicht viele davon geben, aber leider paßt er nicht auf meine MC55-1

  • Zitat Matze1965: "Und Stecher trainieren geht abends auf dem Sofa beim Krimi guggen. Stecher spannen und Trockenschuss,..."

    Wie darf ich mir das im Einzelnen vorstellen? Zielst Du dann auf den Kommisar?

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

  • Wofür zielen....?? Es geht doch nur um das Gefühl / Gespühr vom Abzug.......

    Da reicht es völlig zu spannen und in entspannter Position mit dem Abzug zu spielen. Dazu muss man nicht zielen.......

  • Hallöchen ihr Weicheier !

    Bei mir gehört das Visualisieren und das saubere Abziehen immer zusammen!

    Beim Trockentraining gegen die weiße Wand, mit oder ohne Schusspflaster, zur Kontrolle der Visierung bzw. des Zielbilds.

    Grüßi Sabine

  • Training ist nicht nur der Umgang mit der Waffe,

    Wenn die vielleicht tatsächlich im bei Minunsgraden im Februar auf einem zugigen freien Stand stattfindende Kreismeisterschaft nicht der Höhepunkt des Wettkampfjahres ist, muß es doch möglich sein auch mal auf den Umgang mit der Waffe zu verzichten.

    Karl

  • Wofür zielen....?? Es geht doch nur um das Gefühl / Gespühr vom Abzug.......

    Da reicht es völlig zu spannen und in entspannter Position mit dem Abzug zu spielen. Dazu muss man nicht zielen.......

    Sowas habe ich noch nie gemacht; nur Trockentraining bisher, halt mit komplettem Schuß.

    Muß ich mal probieren . . .

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

  • Interessant wirds bei Lupi. Druckpunkt nehmen und damit "spielen" ohne dass der Schuss bricht. Darum gehts eigentlich sich den Vordruck und die ganze Charakteristik des Abzugs einzuspeichern. Man konzentriert sich dann nur auf das Vorzugs oder Abzugsgewicht und bei 100 bis 200 Trockenabschlägen spart man sich die ein oder andere Stunde auf dem Stand. Gerade wenn man etwas umgestellt oder verändert hat. Das Gedächnis ist oft besser als andere es einem Bescheinigen.

  • Training ist nicht nur der Umgang mit der Waffe,

    Wenn die vielleicht tatsächlich im bei Minunsgraden im Februar auf einem zugigen freien Stand stattfindende Kreismeisterschaft nicht der Höhepunkt des Wettkampfjahres ist, muß es doch möglich sein auch mal auf den Umgang mit der Waffe zu verzichten.

    Karl

    Es ist immer möglich, auf den Umgang mit de Pistole zu verzichten, aber meine Frage war nicht, ob ich auf's Training verzichten könne, sondern ob es schädlich sei, bei Kälte zu üben.

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

  • Es ist immer möglich, auf den Umgang mit de Pistole zu verzichten, aber meine Frage war nicht, ob ich auf's Training verzichten könne, sondern ob es schädlich sei, bei Kälte zu üben.

    Selbstverständlich macht alles was nicht tötet härter und ist somit sinnvoll.

  • Wofür zielen....?? Es geht doch nur um das Gefühl / Gespühr vom Abzug.......

    Da reicht es völlig zu spannen und in entspannter Position mit dem Abzug zu spielen. Dazu muss man nicht zielen.......

    Matze,

    ich muss Dir widersprechen, es ist zwar löblich das Du die Disziplin aufbringst das zu tun wie Du es machst, aber die Toplösung ist es nicht.

    Es ist sicher auch nicht Sinnvoll auf den Kommissar oder die Ansagerin zu schiessen, die sind eh alle schon tot, dafür hab ich gesorgt, wegen dem schnellen Bildwechsel ist das wenig ergiebig.

    Sinnvoll ist es diese Ziel und Abzugsübungen auf eine helle Fläche ab zu halten und alles zu beobachten und zu verfeinern.

    So kann man doch noch am TV Leben teilhaben und trotzdem Trainingseinheiten produzieren.

    Nur auf dem Abzug rum nudeln ohne einen Eindruck mit zunehmen ob das getane sich auf die Visierung oder Waffenbewegung auswirkt, ist nur die halbe Miete, und relativ lieblos.

    Hier wäre der Gewinn dieser Übung.

    Und nochmal ich bin der festen Überzeugung schiessen lernt man nur so, über Trockentraining, als mir irgendwann mal bewusst wurde das hier der Schlüssel zum Erfolg liegt, wurde ich zum absoluten Trockentrainings Junkee.

    DAS Thema wird eher Tot geschwiegen unter den Tops, Konkurrenz gibt es nämlich genug..........

    Matze ohne Dich angreifen zu wollen, muss ich Dir sagen Du bewegst Dich in einigen Sackgassen.

    Dein Schießstiel mit der Art abzuziehen, hoher Vorzug und bewusst abdrücken etc. ist genau so wie hier Abziehen ohne Kontrolle viel Aktionismus mit begrenzten Aussichten.

    Es begeistert mich wie viel Herzblut in Deinen Tun steckt, es ist ja auch alles innerhalb Deines Tuns perfekt ausgetüftelt, aber es setzt alles Grenzen. Mit diesem Tun wird Dir der große Wurf nicht gelingen.

    Du schreibst selbst das die groben Ausreiser mittlerweile eliminiert sind, das spricht für Deinen Fleiß, die Schüsse liegen alle irgendwo in einem bestimmten vermutlich auch relativ guten Ergebnisbereich.

    Dieser wird sich aber vermutlich mit der besagten Vorgehensweise nie konstant in ganz hohen Ergebnissen wieder Spiegeln.

    Dazu ist diese Technik mit zuviel Zufall gespickt.

    Hier schließt sich der Kreis auch wieder, wenn Du Dein Trockentraining final ausführen würdest mit den Eindrücken die durch Deine bewusste Abzugstechnik entstehen, müsste Dir das klar werden.

    Mit dieser Technik schießt man keine 380/ 385 oder drüber, könnte aber bei Deinem Engagement drin sein!

    trotzdem gut Schuss no.limits

    wer immer das tut was er kann wird immer das bleiben was er ist!

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