Wie genau wird der Arm bei Doppelatmung abgesenkt?

  • Hallo,

    ich bin aktuell dabei von Einzelatmung auf Doppelatmung umzulernen. Meine Frage wäre: Wie genau erfolgt das Absenken des Armes zum Halteraum am Ende der Arbeitsphase? Man liest widersprüchliches. Über Kraft (bzw. langsame Entspannung von Muskeln) aber auch über Atmung.

    Probiert habe ich: Wenn ich in den Bauch atme, passiert an der Waffe nichts (abgesehen von Schwankungen). Wenn ich über die Brust atme, kann ich mit dem Ausatmen die Waffe absenken, das Ergebnis ist jedoch relativ ungenau. Wenn ich über Muskelkraft absenke wird es schnell anstrengend, aber der Halteraum wird ziemlich gut getroffen wie.

    Wie geht es richtig?

  • Hallo,

    Doppelatmung geschieht m.W. folgendermaßen:

    Etwas tiefer einathmen, sogenannte Bauchatmung -> Arm hebt sich bis über die Scheibe bzw. Scheibenoberkannte.

    Luft ausfließen lassen, Arm senkt sich bis über den Haltebereich, i.d.R. bis auf den Scheibenspiegel.

    Kurze Atmung durch die Nase ohne dass sich der Brustkorb hebt, sogenannte Zwerchfellathmung. Keine Armbewegung.

    Luft ausfließen lassen, Arm senkt sich in den Haltebereich.

    Arm heben und Senken geschieht immer über Muskelkraft. Durch zig zig faches wiederholen bildet sich so ein sog. "Muskelgedächtnis" aus.

    Hoffe ich hab das korrekt weitergegeben.

    Gruß Andreas

  • Hallo Nadum,

    du bist schon auf dem richtigen Weg bei der Doppelatmung.

    Beim 1. Einatmen über Bauchatmung die Waffe bis kurz über die Scheibe anheben , geht ganz leicht während des Einatmens.

    Oben angekommen, Luft langsam etwas ausfließen lassen, dabei die Hand / Waffe bis kurz über dem Spiegel absinken lassen. Hiernach leicht einatmen über Nase / Zwerchfell (wie es am besten für dich ist) hierbei hebt sich Waffe / Arm ein wenig und dann die Luft wirklich langsam "ausfließen" lassen und hierbei in deinen Halteraum Arm / Waffe absinken lassen. Zum Zielen steht dir durch die Doppelatmung nun mehr Sauerstoff und auch Zeit zur Verfügung, da das Blut und die Muskulatur ausreichend mit Sauerstoff versorgt sind.

    Diese Vorgänge musst du dann immer wieder und wieder üben, dann bildet sich schon nach kurzer Zeit das sogenannte "Muskelgedächtnis" und die ganze Sache läuft einfacher ab. Halte die Wege ziemlich genau ein , ebenso die Atmungsaktionen, so entsteht dann ein gleichmäßiger Ablauf, der dir sicher wieder ein paar Ringe mehr bescheren wird.

    Die Doppelatmung hilft auch beim Nervös werden, da der Ablauf genau eingehalten werden muss, so konzentriert man sich mehr auf den Ablauf und ist wieder ruhiger, wenn man den Ablauf einhalten kann.

    Wie hoch du über der Scheibe ankommst bleibt dir überlassen, richtet sich nach der Intensität des Einatmens und deines Gefühls, diese Punkte kannst du gut selbst herausfinden.

    Wichtig ist, die 1.Atmung nicht zu stark auszuführen, dadurch kommt sehr viel Sauerstoff in die Muskeln und dieser bringtdann Unruhe in die Muskulatur, die sich dann wieder legen muss.

    Probiere einfach aus, wie du am Besten klarkommst, dann passt das schon.

    Wünsche dir viel Erfolg.

    Gruß

    Joachim

  • Hallo Joachim,

    dank für das Erklärungen. Ein paar mehr Ringe schießen ist natürlich das langfristige Ziel, mir im Moment aber erstmal egal. Ich habe mir zu Weihnachten ein SCATT-Gerät gekauft und gemerkt das sich bei mir ein paar Technik-Fehler eingeschlichen haben. Doppelatmung ist der erste Schritt zur Behebung dieser Fehler.

    Zwei hilfreiche Aspekte der Doppelatmung habe ich allerdings schon gemerkt: Neben der Doppelatmung beim Schuss gehören ja noch (bei mir) 3 Atemzüge in der Vorbereitungsphase und ein tiefer Atemzug in der Nachphase (also wenn die Waffe bereits abgesenkt ist) dazu. Durch dieses ruhige Atem vergrößert sich der von mir gesuchte meditative Effekt des Schießsports. Schwer zu beschreiben, ein konzentriertes, achtsames, von der Welt Abgewandsein. Also halt dieses nicht zu beschreibende was man bei Olympiaschützen sieht. Du weißt was ich meine? :)

    Und dann gehört zur Doppelatmung eine andere Blicktechnik (entspannter Blick in den Raum bis zum letzten Moment, Blick auf den Handrücken in Ruhephasen). Diese verbesserte Blicktechnik ist eine Wohltat für die Augen. Bislang habe ich am oberen Umkehrpunkt Kimme/Korn in Übereinstimmung gebracht und dann versucht bis zum Ansagen ohne zu blinzeln das Korn im Fokus zu halten. Sehr sehr anstrengend für die Augen...

    Weil der Schuss jetzt länger dauert (irgendwas 20 Sekunden vom Anheben bis zum Absenken), ist die neue Technik im Augenblick für die Schulter anstrengender. Die Muskulatur muss sich jetzt erstmal anpassen.

    Viele Grüße

  • Hallo zusammen,

    möchte mich gerne in das Thema einklinken und mich nach Euren Erfahrungen erkundigen...

    Wie weit hebt Ihr die Waffe über den Scheibenhalter an, um anschließend mit dem Absenken in den Halteraum zu beginnen? Habe seit einigen Monaten das Problem, dass ich durch den Halteraum rausche...

    Danke und viele Grüße

    Chris

    Walther LG 300 Alutec
    Feinwerkbau P8X