Zeigt doch mal eure bearbeiteten LP Griffe

  • https://tec-hro.de/schiesssport/de/empfehlungen/751-31885-smart-grip-universal-pistolengriff.html#/57-größe-m/227-farbe-rot/265-seite-für_rechts_schütze

    Bin schon gespannt, was dieser Griff auslösen wird. Wenn er halbwegs gut und sinnvoll ausgedacht ist, bringt er der ganz großen Masse an Schützen erstmals die Möglichkeit, selbst herumzuprobieren und zu optimieren, was das Zeug hält.

    Ein solcher Griff- Baukasten pro Verein löst vermutlich 80% der heute ungelösten Griffthemen, die einfach nicht angegangen werden, weil keiner mit Kitt herumpappen, schleifen und fräsen will. Und man kann binnen Minuten probieren und rückgängig machen. Wie befreiend!

    Und die paar Wenigen, deren Hände damit nicht einigermaßen brauchbar abzustimmen sind, haben nach umfangreichem Probieren wenigstens schon eine halbwegs klare Vorstellung, was sie von einem Maßgriff wollen, statt sich an orakelhaften Heilsversprechen selbsternannter Gurus orientieren zu müssen.

    Noch gibt es den Griff erst in Größe M. Das Ganz nochmals in S und L und dann noch in XS, XXS und XL wird zu einer Teilevielfalt führen, in der sich keiner mehr auskennt. Und die Kosten für die Spritzgußwerkzeuge und die Lagerhaltung könnten diesen kleinen Hersteller umbringen, wenn der Griff am Markt nicht wirklich einschlägt. Ein mutiger Schritt nach vorne ist der Griff auf jeden Fall. Viel Erfolg!

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

    Einmal editiert, zuletzt von CoolMint (19. Mai 2024 um 08:01)

  • Hallo CoolMint ,

    das scheint mir eine sehr interessante möglicherweise bahnbrechende Entwicklung zu sein.

    Vielleicht wäre es deshalb sogar besser, dafür einen neuen Themenstrang zu eröffnen, statt es hier an das Ende dieses Monsterstrangs zu hängen, auch wenn es sicher auch hierher passt.


    Mit bestem Schützengruß und schönen Sonntag

    Murmelchen

  • https://www.youtube.com/watch?v=83MUGGhoCpA&t=2s

    Der Griff wurde von einem Griechen entwickelt und von DAA (Double Alpha Academy) zur Fertigungsreife entwickelt. DAA ist mir gut bekannt und kommt aus dem IPSC- Bereich, wo der Inhaber und Chef Saul Kirsch selbst recht erfolgreich sportlich tätig war.

    DAA dominiert mit seiner Ausrüstung so ziemlich weltweit große Teile des sehr weit gestreuten IPSC- Zubehör Marktes. Dort wird massiv mehr Geld pro Schütze umgesetzt als bei den "olympischen" Disziplinen, weil es dort noch viel mehr auf das Material ankommt. Und wenn ein Schütze im Jahr 20.000 bis 70.000 Patronen verfeuert und ein Dutzend getunte High- End Waffen samt jeweils baugleicher Reservewaffe mitschleppt, sind ein paar Hunderter oder auch Tausender für optmierte Ausrüstung wie etwa etwas schnellere Schnellziehholster nur noch Nebengeräusche.

    Daß er sich finanziell an dem Griff verschlucken könnte, ist nicht im Ansatz zu befürchten. Und er steht hinter seinen Produkten, wenn er die erstmal im Markt hat. Die haben zu Beginn gelegentliche Schwächen aber werden meist in Masse gekauft, weil sie auf einen tatsächlich vorhandenen Bedarf treffen. Herr Kirsch hat einfach einen guten Riecher für Marktlücken. Oft gibt es dann eine zweite Produkt- Generation, die aufbauend auf den Erfahrungen deutlich verbessert ist und dann über viele Jahre den Markt dominiert.

    DAA hat weltweit 450 Wiederverkäufer und versendet selbst auch direkt an Endkunden. Ich würde mal schätzen, daß er mit dieser Marktmacht die klassischen kleinen "Griff- Manufakturen" an die Wand klatschen wird. Zwar ist er im klassisch- olympischen Schießsport noch nicht wirklich vertreten, aber dieser Griff dürfte seine Eintrittskarte in diesen Markt werden.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Ich würde mal schätzen, daß er mit dieser Marktmacht die klassischen kleinen "Griff- Manufakturen" an die Wand klatschen wird.

    450 Händler sind eine Marktmacht? Klingt eher nach wenigen Händlern. Den Griff gibt es derzeit nur in Größe M. Der Griff ist über entsprechende Adapter an unterschiedliche Waffen montierbar. Diese Adapter stellen für sich schon einen Kompromiss dar. Damit kann man die Geometrie der Waffe nicht optimal ausnutzen. Ich halte das Teil angesichts des hohe Preises trotz der Anpassbarkeit eher für ein Nischenprodukt.

    Von "an die Wand klatschen" wird nach da meiner Ansicht nicht zu sehen sein.

  • Ein Versuch mit technischer Spielerei einen letztendlich nicht perfekten Griff zu verkaufen. Allein die wichtige linke Handballenkontur, Handballenauflage und eine prägnante Herzlinie sind nicht da oder zu beeinflussen. Technisch und für das Auge mancher Käufer jedenfalls gut gemacht. Der eigentliche Gewinn dürfte dann für Hersteller und Händler das zu ergänzende Zubehör zu sein.

    Ein Griff stellt die Verbindung zwischen Schütze und Pistole her. Da bin ich eher bereit ein nach langer Zeit optimiertes und nachkopiertes Stück Nussbaum in den Händen zu halten.

    So geht ein alter Hund die letzten Tage durchs Leben.

  • ich denke, der modulare Griff wendet sich wohl eher nicht an die hier vertretenen grifftechnischen Feinspitze, die den vorletzten oder gar letzten Ring auf die 400 oder 600 aus dem optimierten Griff kitzeln wollen, weil sie schießtechnisch schon am Optimum angelangt sind.

    Er wendet sich an die Masse der Schützen, die sich mit einem Seriengriff herumplagen und daran nicht kitten oder herumschleifen wollen. So wie ich das hier sehe, nutzt die Masse einen Seriengriff , der höchstenfalls hier und dort (und das an den falschesten Stellen) mit einemTupfen Plastillin aufgedoppelt wurde. Man findet aber auch Fugendichtband als Mittel der Wahl zum Aufbauen. Die können künftig mit ihrem Baukastengriff herumspielen und ein Gefühl dafür entwickeln, in welche Richtung es gehen kann. Und das sind bei uns sicher 90% der Schützen...

    Ein Versuch mit technischer Spielerei einen letztendlich nicht perfekten Griff zu verkaufen. Allein die wichtige linke Handballenkontur, Handballenauflage und eine prägnante Herzlinie sind nicht da oder zu beeinflussen.

    Dabei stellt sich die Frage, was den "perfekten" Griff ausmacht? Ist es der Griff, von dem man vor Jahren glaubte, er wäre der einzig Wahre? Ist er das noch? War er das jemals? Oder fühlte er sich nur "gut" an? Oder ging der Termin der Griffanpassung seinem Ende zu und es hieß, sich zu entscheiden?

    Das sind die Unsicherheiten, vor denen viele Schützen stehen und es dann lieber sein lassen mit der Bastelei am Griff. Denn die kann ganz gut nach hinten losgehen oder auch zu einer niemals endenen Dauerbaustelle führen.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • 450 Händler sind eine Marktmacht? Klingt eher nach wenigen Händlern.

    Von "an die Wand klatschen" wird nach da meiner Ansicht nicht zu sehen sein.

    Die von mir fachlich äußerst geschätzte Firma Rink bringt es im Heimatmarkt DE auf immerhin 17 Händler. Im Rest der Welt kommen dann noch 30 hinzu, wenn ich das richtig gezählt habe. Das wären insgesamt 47 Händler und somit etwa 10,5% dessen, was DAA weltweit hat.

    Oder umgekehrt hat DAA jetzt schon 9,5 mal so viele Händlerbeziehungen wie Rink.

    Was sich zeigen wird: Ob die Luft- und KK- Schützen die GK- orientierten Läden überhaupt kennen bzw. annehmen werden oder ob sich DAA in Richtung der klassischen Sportschützenausrüster wie beispielsweise den schon angeführten tec-hro erweitern wird.

    Die Frage wird sein, ob die Kunden der modularen Griffe damit abschließend zufrieden sein werden oder diese erst recht den Appetit auf die hölzernen Kunstwerke auslösen und damit Neukunden für beispielsweise Rink generieren helfen.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Ich bin Linksschütze, da heißt es warten.

    Ich auch! Warte aber nicht. Entweder mache ich mich mit meinem versierten Kollegen ans Werk oder vertraue mich meinem Schäfter an. Das Ganze schient - wie schon andere gesagt haben - eher eine Spielerei.

  • Die von mir fachlich äußerst geschätzte Firma Rink bringt es im Heimatmarkt DE auf immerhin 17 Händler. Im Rest der Welt kommen dann noch 30 hinzu, wenn ich das richtig gezählt habe. Das wären insgesamt 47 Händler und somit etwa 10,5% dessen, was DAA weltweit hat.

    Oder umgekehrt hat DAA jetzt schon 9,5 mal so viele Händlerbeziehungen wie Rink.

    Warum sollte ich einen Rink Griff beim Händler kaufen? Die Griffe bestelle ich direkt bei Rink. Die haben einen top Service. Man kann auch einen schönen Holz- bzw. Schichtholzgriff nicht mit einem Plastik-Griff vergleichen.

    🔹️ FWB 900 Alu 🔹️ Steyr EVO 10e 🔹️ Walther GSP500 RF 🔹️ Walter KK500e 🔹️

  • ich denke, der modulare Griff wendet sich wohl eher nicht an die hier vertretenen grifftechnischen Feinspitze, die den vorletzten oder gar letzten Ring auf die 400 oder 600 aus dem optimierten Griff kitzeln wollen, weil sie schießtechnisch schon am Optimum angelangt sind.

    Gestern eine Sensation, heute ein Gadget für den Hobbyschützen.

    Wenn das Teil fertig wäre könnte es als Muster für 3 D Druck oder einen gefrästen Forum Griff taugen.

  • Wenn das Teil fertig wäre könnte es als Muster für 3 D Druck oder einen gefrästen Forum Griff taugen.

    Geklaut wäre die Idee also doch ansprechend?

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Ein Versuch mit technischer Spielerei einen letztendlich nicht perfekten Griff zu verkaufen. Allein die wichtige linke Handballenkontur, Handballenauflage und eine prägnante Herzlinie sind nicht da oder zu beeinflussen. Technisch und für das Auge mancher Käufer jedenfalls gut gemacht. Der eigentliche Gewinn dürfte dann für Hersteller und Händler das zu ergänzende Zubehör zu sein.

    Ein Griff stellt die Verbindung zwischen Schütze und Pistole her. Da bin ich eher bereit ein nach langer Zeit optimiertes und nachkopiertes Stück Nussbaum in den Händen zu halten.

    So geht ein alter Hund die letzten Tage durchs Leben.

    Ich bin ganz und gar bei Dir. Für einen Griff der die wesentlichen Linien nicht darstellen kann ist das eine heftige Ausgabe. Nur einige Flächen und Proportionen verschieben damit ist es nicht getan. Eine teuere Spielerei die nicht zielführend ist. Die ganz persönlichen, wichtigen Kennlinien hat der Griff sowenig wie ein Formgriff aus der Retorte.

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hab nach 15 Jahren mal wieder einen neuen Griff geschnitzt. Der Nußbaum, von dem ich das Holz habe, stand bei einer vor kurzem verstorbenen Schützenschwester im Garten.

    Am Wochenende wird getestet. Ich fürchte, ein paar Feinheiten muss ich noch ändern, aber das Korn steht da, wo es hingehört und gefühlt hat sich mein Halteraum verbessert. Ich starte mal den Versuch mit anliegendem Abzugsfinger zu schießen, daher der Buckel an dieser Stelle (wegschleifen geht ja immer). Evtl. muss ich auch ein neues Abzugzüngel basteln, a ich trotz langer Finger nur grenzwertig rankomme (leichter Linksruck vom Korn bei beherztem drücken).

  • Hab nach 15 Jahren mal wieder einen neuen Griff geschnitzt.

    Am Wochenende wird getestet. Ich fürchte, ein paar Feinheiten muss ich noch ändern, aber das Korn steht da, wo es hingehört und gefühlt hat sich mein Halteraum verbessert. Ich starte mal den Versuch mit anliegendem Abzugsfinger zu schießen, daher der Buckel an dieser Stelle (wegschleifen geht ja immer). Evtl. muss ich auch ein neues Abzugzüngel basteln, a ich trotz langer Finger nur grenzwertig rankomme (leichter Linksruck vom Korn bei beherztem drücken).

    Der Griff sieht ja sensationell aus. Und natürlich absolut individuell. Der ideelle Wert durch das verwendete Holz steht auch außer Frage.

    Zur Formgebung: Aufgrund welcher Überlegungen ist denn die genaue Form entstanden, die ja den idealen Griff für Dich ergeben soll? Hast Du auf Erfahrungen von vor 15 Jahren zurückgegriffen?

    Die Idee mit dem anliegenden Abzugsfinger wird ja ganz unterschiedlich gesehen - manche wollen das auf gar keinen Fall. Wie ist Deine Überlegung dazu?

    Und wie kommt es, daß Du mit Deinen langen Fingern trotz individuellem Maßgriff nicht an den Abzug kommst?

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Danke Euch!

    Natürlich schießt das Auge mit, aber trotzdem soll ein Griff natürlich in erster Linie "funktionieren".

    Meine Vorgehensweise, bzw. wie die Form entstanden ist:

    Aus Faulheit mit dem 3d-Drucker das Innenleben des Originalgriffes nachgedruckt, dann mit Spachtelmasse, Heißkleber und Dremel einen passenden Griff aufgebaut. Eigentlich wollte ich damit erst eine Zeit schießen um zu sehen, ob ich zufrieden bin. Da hat sich aber dann meine Faulheit gerächt und nach kurzer Zeit ist die Verschraubung aus dem gedruckten Teil ausgerissen...

    Also direkt ans Holz.

    Ich (immernoch faul, aber Maschinenbauer) hab mir eine Kopiervorrichtung für einen Oberfräsenmotor gebaut (da in Zukunft noch Griffe für SP und FP anstehen, wars mir den Aufwand wert). Damit die Form des Musters mit minimalem Aufmaß im Holz nachgefräst. Den Rest mit Schnitzmesser, Dremel, Feilen, Schleifleinen und Fluchen.


    Zur Überlegung mit dem anliegenden Abzugfinger:

    Ich habe letztens ein Fachbuch aus den 90ern gelesen, in dem das als absolut notwendig beschrieben wurde. Die Ansicht mag überholt sein, trotzem wurden so auch Spitzenergebnisse geschossen (FP über 580). Da ich aber noch nie so geschossen habe, wollte ich es einfach mal testen. Bisher bilde ich mir ein, dass ich so den Abzug geradliniger nach hinten ziehe und nicht zur Seite ausweiche. Ob sich die Einbildung sich dann im Schießergebnis bestätigt, bleibt abzuwarten.


    Warum ich zu kurze Finger habe, liegt wohl an mehreren Faktoren:

    Ursprünglich war der Griff (Muster hab vor 1 Jahr angefangen und dann nicht weiter gemacht) für meine LP102 gedacht, da ich weg von Pressluft wollte (hab da so nen Oldtimerfetisch...). Nachdem ich aber auch nach längerer Zeit die nicht viel über 360 rauskomme, hab ich mich letzte Woche entschlossen, wieder mit meiner P34 zu schießen (ja, auch ein Oldtimer...).

    Die Verion 1 der P34 hat die gleiche Griffaufnahme wie die LP102, nur, scheinbar etwas nach hinten versetzt. daher gehen schonmal 2-3mm ab.


    Dann stehe ich ziemlich steil (Fußspitzen stehen in Flucht zur Zuganlage), daher hab ich weniger Material beim hinteren Handballen, die Hand rutscht wieder etwas nach hinten.


    Und ich hab mir ehrlicherweise keine großen Gedanken darüber gemacht, weil ein neues Abzugzüngel schneller gefräst ist, wie einen neuen Griff aufzuspachteln.