Zeigt doch mal eure bearbeiteten LP Griffe

  • Ehrlich gesagt konnte ich bei youtube noch keine sinnvolle Anleitung zur Griffgestaltung finden. Es gibt das ein oder andere wo beschrieben wird wie ein Griff entsteht oder kopiert wird. Dann noch ein Clip über die Anpassung eines Griffes,...aber nicht einer der Clips stellt die richtigen Fragen und gibt die richtigen Antworten oder Lösungen.

    Man sieht das Problem,......irgendwer macht was und plötzlich ist ein Griff perfekt.

    Es wird kein Schussbild gezeigt wie sich etwas auswirkt und erst recht nicht warum. Ich befürchte auch dass viele gar nicht wissen warum bestimmte Kniffe am Griff wirksam sind.

    In den ersten Monaten und Jahren in denen ich an Griffen herumgebastelt habe waren mir nur 2 bis 3 Grundlagen bekannt. Wie ich das ganze dann auf die Griffe umzusetzen versuchte hat langwierige try and error Versuche gebraucht. Die 2 Jahre Coronapause hat trotz annähernder Untätigkeit doch das ein oder andere Umdenken in meiner Technik bewirkt.

    Die kleinen "Streitereien" mit no.limits wo man beginnt ob vorn oder hinten sind dabei komplett belanglos......weil.....manchmal beginne ich auch klassisch hinten..... manchmal muss man vorn beginnen. Auf die Fingerlänge kommts an........

    Nachdem ich nach den 2 Jahren quasi Pause wieder ernsthaft begonnen habe zu schiessen musste ich feststellen dass ich mich nicht an meine eigenen Regeln gehalten habe. Immer nur drauf packen und ein gutes Gefühl in der Hand haben ist nicht zielführend. Von solchen Dingen redet niemand in einem Video.

    Pausen sind also oft auch Zielführend. Man beginnt einfach mal seine eigene Arbeit zu hinterfragen und die Handgriffe neu zu organisieren und an zu ordnen.

    In den letzten Monaten hatte ich den ein oder anderen Maßgriff in der Hand der nicht gepasst hat. Es gibt aber auch viele Maßgriffe die passen und funktionieren.

    Da macht man sich natürlich Gedanken wie so etwas kommt:

    Ein Schütze der sein Korn beobachtet und nebenbei diverse Details abspeichert über die Waffenbewegung, seine augenblickliche Handdicke, und was auch immer ......jedenfalls der ein wenig Feedback geben kann wie sich etwas anfühlt und was ihn stört hat große Chancen einen funktionierenden Maßgriff zu bekommen. Ein ambitionierter "Anfänger" (der ich auch mal war) der bestimmte Grundlagen nicht gezeigt bekommt oder sich erarbeiten konnte, also nur mal eben zum "Anpassen" geht, wird keinen funktionierenden Griff erhalten. Auch so ging es mir. Auf der deutschen Meisterschaft in München habe ich mir meinen Griff einschleifen lassen,.....tja,...und er hat nicht funktioniert.

    Ein Griff kann nur in Zusammenarbeit Griffmacher und Schütze entstehen. Der eine berichtet was passiert,...der andere macht das handwerkliche. Idealerweise gehts dann auf den Stand und Probeschiessen.

    Kürzlich hatte ich ein Mädel in der "Mache" mit auffällig vielen Treffern in der 7 unten links......Ein Stück nasses Papier zum Testen unter die Finger geklemmt und schon gings ab in die 10.....

    Schussbilder sind wichtig. Und immer mindestens 10 Schuss pro Scheibe. Ein Gespräch über die Schussbilder gibt Klarheit und ein paar Blicke über 2 bis 3 Grundlagen können schon viel abklären.

    Wenn ich natürlich lese dass von 8 Schützen nur 2 zum Kurs erscheinen frage ich mich auch,.....wofür die mühe ...??

    In den Gastvereinen in denen ich während meiner Montagetätigkeiten trainiere versuche ich immer wieder dem ein oder anderen ein paar Kniffe bei zu bringen oder Grundlagen zu erklären. Leider habe ich das Gefühl dass das Wissen dann versickert und nicht weiter gegeben wird. Jeder will schnell eine Instantlösung für sich (am besten eine Amazon Lösung.... bestellen,....15 Minuten Anprobe...Passt und ...Weltmeister.....) und dann ...tja...

    Gerade zu Beginn von Corona hatte ich an sich einen Kurs angesetzt, der dann nicht oder nur sehr aufgelöst (Einzeltermine) statt gefunden hat. An sich bin ich froh darüber, weil es schon sehr anstrengend ist sich mit 6 oder 8 Personen gleichzeitig auseinander zu setzen und oft nur minimale Lösungen zu erarbeiten die dennoch viel Zeit benötigen. Es ist einfacher Schuhe zu bekommen als einer Hand einen Griff anzupassen. Die Vorraussetzungen sind derart unterschiedlich.......da gibts keine Lösung von der Stange. Einen Vortrag über Griffgestaltung zu halten ist zwar möglich,.....ich befürchte allerdings dass es zwar ein informatives Gespräch wäre......allerdings sind die Lösungen oft so vielfältig dass so ein Vortrag auch verwirrend wirken kann. Kurz..... die Teilnehmer könnten unter Umständen vieles nicht umsetzen.

    So... nun wird es Zeit für das Bett.......

  • Matze1965 stellt zu Recht fest: Das Anfertigen eines passenden Griffes verspricht den größten Erfolg in einem Zusammenwirken zwischen einem erfahrenen Griffmacher und dem Schützen. Der Aufbau eines passenden Prototyps, der anschließend auf dem Stand getestet wird, kann in weniger als einer Stunde erfolgen. Der mit der Materie nicht vertraute Schütze braucht zur Erzielung eines vergleichbaren Ergebnisses sehr viel mehr Zeit: Wochen oder gar Monate.

    Die oben erwähnten (kritikwürdigen) Videos bilden genau diese Situation ab: die Zusammenarbeit zwischen dem Griffmacher und dem Schützen.

    Ein Kurs zur Griffanpassung mit 6 bis 8 Personen kann nur so effektiv sein, wie ein Training mit 6 bis 8 Schützen. Das effektivste Training ist dasjenige mit einem Schützen pro Trainer. Nur in dieser Konstellation kann der Trainer die Ursache und die Wirkung aufmerksam beobachten, mit dem Schützen besprechen und Korrekturen erzielen. Das Optimum läßt sich auch hier nicht in einer Stunde erzielen.

    Die Grundlagen des Griffbaus ließen sich sicherlich in einem Aufsatz oder einem Video darstellen; sozusagen als Anleitung zum Do It Yourself.

  • An sich müsste jede Griffbearbeitung mit der Frage beginnen wo beim "blinden" aufnehmen das Korn steht. Rechtskorn ?? Oder Linkskorn ??

    Und schon gehts los.

    Bei Rechtskorn besteht die Möglichkeit an der seitlichen Handanlage Material weg zu nehmen.......oder im Bereich der Fingeransätze Material auf zu tragen.

    Bei Linkskorn ist es recht einfach an der seitlichen Handanlage Material aufzutragen, aber nicht immer Zielführend. Oft ist es sinnvoller im Bereich der Fingeransätze (Rille) Material ab zu tragen.

    Nächste Frage ist wie die Finger zum Lauf stehen. Fingerglieder (gerade Mittelfinger) mittig unterm Lauf ?? Und schon gehts weiter.....

    Stehen die FIngerglieder nicht annähernd mittig unterm Lauf oder Abzug wäre das Volumen des Griffes zu überprüfen. Ist zu viel Volumen (kurze Finger) da stehen die Mittelglieder rechts unterm Abzug, ist zu wenig Volumen (lange Finger z.B.) stehen sie links vom Abzug. Nun ist zu entscheiden ob es ausreichend ist die Finger zu unterfüttern oder ob noch mehr Volumen aufgespachtelt werden muss.

    Die Entscheidung kann schwierig werden. Dazu schaut man idealerweise auf Schussbilder. Bei auffällig vielen Rechtsschüssen kann es sein dass an der rechten Kante der Fingerlage Material entfernt werden muss. (Blickrichtung Korn...). Das muss aber nicht zwangsläufig so sein. Vielleicht reicht ein Auffüttern der Fingerkuppen und Mittelbereiche.

    Sinn macht es die Fingerlage zunächst mittig unter den Abzug zu bringen und so weit auf zu füttern bis die Mittelglieder 90 ° zum Lauf stehen.

    Danach gehts zum Stresstest (kann man auch schon früher machen).

    Hierbei jeden Finger einzeln anspannen und beobachten was das Korn macht. Wandert es nach rechts oder links oder wandert es beim Anspannen des kleinen Fingers nach unten ?? Daraus ergeben sich die Hinweise welche Finger wie korrigiert werden sollten. Zum Schluss alle haltenden Finger gleichzeitig anspannen und das Korn beobachten. Mit Kinderknete lassen sich punktuelle Änderungen simulieren und erarbeiten. Druckstellen müssen beigeschliffen werden. Nur Masse anrühren und aufpatschen ist nicht zielführend.

    Tja,..... an sich wäre der Griff jetzt fertig.........

    Aber wenn ich schon 2 bis 3 Möglichkeiten habe das Korn zu korrigieren ..... Wie bekomme ich heraus welches die sinnvollste Variante ist ?? Und der Daumen ist noch nicht einmal mit berücksichtigt. Ich denke in frühen Abhandlungen über Griffkorrekturen wurde der Daumen auch überbewertet. Die wenigsten Auswirkungen auf das Schussbild konnte ich bei der Anpassung des Daumens beobachten. Da ging es eher um Druckstellen und "Bequemlichkeit".

    Die Ausbildung der Handfläche (also von hinten auf den Griff geschaut) ist hier noch nicht einmal berücksichtigt. Früher hatte ich einfach eine schräge Fläche angelegt die sich vom Ansatz des kleinen Fingers bis ans Handgelenk durch zog. Mit dem Nachteil dass ich immer im Griff gerutscht bin. Inzwischen lege ich gern eine umgedrehte S Kurve an. Also ein gerundetes Z. Damit stützt sich die Hand gut gegen den Griff und es gibt kein Rutschen. Ausserdem kann die Griffneigung so beeinflusst werden. Nicht alle Waffen haben Verstellmöglichkeiten an den Griffen.

    Was sich schwer beschreiben lässt ist das Anlegen einer Rille vorn an den Fingeransätzen. Dann kommen persönliche Befindlichkeiten dazu. Knochige Hand,...fleischige Hand,.....Je nachdem kann man der Handauflage auch einen Schwung verpassen der sich dem "Fleisch" des Handballens anpasst. Also eine Mulde in Laufrichtung (ist erlaubt). Somit ist die Auflage auf die gesamte Handlänge verteilt und nicht nur punktuell. Bei knochigen Händen kann man darauf oft verzichten.

    Soderle,... die Arbeit ruft.....

  • Was ist wichtig...??

    Zum einen darf kein Griff drücken oder wackeln.

    Was macht man bei nem neuen Auto...?? Spiegel und Sitz einstellen. Vielleicht noch das Lenkrad.

    Was macht man bei ner neuen Knarre ??? Überlegen wie man die Hand an das Holz angepasst bekommt oder das eigenartige Benehmen der neuen Waffe in den Griff bekommt.

    Also... oben habe ich ja schon mal die 2 - 3 Grundfragen gestellt und Hinweise gegeben wo man drehen kann.

    Wichtig ist an sich dass Waffe Griff und Hand eine Linie bilden und nicht die Hand links oder rechts von der Laufachse liegen. Wenn ich nur den Griff bequem spachtle bringe ich nur Material auf, kurz.....er wächst zur rechten Seite hin und die Handachse wandert nach rechts aus und schon habe ich einen Versatz von Laufachse und Handachse. Daher sollten die Mittelglieder der Finger möglichst mittig unter dem Abzug oder Lauf stehen. Die Handgabel sollte ebenfalls in der Achse liegen. Damit verhindere ich ein seitliches Drehmoment der Waffe auf die Hand während des Schusses.

    Zu enge Griffe neigen dazu ein Zittern in der Hand zu erzeugen wobei man nicht feststellen kann wo es her kommt. Ist einfach da.

    Zu weite Griffe wackeln und bieten keinerlei Halt.

    Eine geschwollene Hand sorgt in einem sonst passenden Griff für Rechtskorn. Da hilft es die Handauflage ein paar mm runter zu stellen und das später wieder rauf zu stellen wenn die Hand dünner geworden ist.

    Kleinere Druckstellen an den Fingermittelgliedern oder Fingerkuppen können für ein Zittern sorgen. Mulden unter den selben Stellen habe ich selten.....Sind diese aber zu groß schiebt man gern den Griff rechts links ohne etwas zu merken. Die Hand hat einfach Spiel.

    Sooo...Feierabend für Heute. Jetzt gibts Freizeit.

  • Ein Kurs zur Griffanpassung mit 6 bis 8 Personen kann nur so effektiv sein, wie ein Training mit 6 bis 8 Schützen. Das effektivste Training ist dasjenige mit einem Schützen pro Trainer.

    Hans,

    ich könnte Purzelbäume schlagen wenn ich das hier lese. 8 Schützen ist in der Tat etwas viel, aber 5-6 ist überhaupt kein Problem im Gegenteil. Es geht nur am Rade um einen passenden Griff. Es geht vorrangig darum das die Leute verstehen wie man einen Griff aufbaut das Live erleben und dann selbst aktv werden. Welche Phasen der Reihe nach kommen und was bei jeder Phase zu beachten ist. Wie man die einzelnen Arbeitsschritte aufbaut und kombiniert. Es geht vordergründig nicht darum einen billigen Griff zu erstellen. Die meisten Schützen wollen verstehen was zu tun ist um zu korrigieren und um weitere Griffe zu fertigen für andere Waffen.

    Was Du hier in Abrede stellst zeugt von ziemlicher Unkenntnis der Materie. Es ergeben sich durch die Anzahl der Schützen einige unterschiedliche Probleme im Kurs die andiskutiert werden und die dann zu beheben sind. Diese Aufarbeitung ist sehr Wertvoll zum Teil, oft bringt das mehr als einen Griff gefertigt zu bekommen wo vielleicht alles glattläuft und der Proband nix erlebt.

    Es sind übrigens meine Worte die sich seit Jahren durch die Chats ziehen das die Zusammenarbeit das A&O ist. Es ist mit nichten so das die Jungs und Mädels Heim gehen und alles in Ordnung ist. Meine persönliche Einschätzung ist das 50% ein bis mehrmals Korrekturen benötigen. Das passiert sogar mir bei eigen Kreationen, oft verzieht sich das Handgelenk, das stellt sich dann erst einen Tag später heraus.

    Beim zweiten Griff wird das dann schon einfacher da kann man zwischendurch Anschläge machen mit der erst Waffe und das Gelenk wieder nullen.

    Aber nix destotrotz freue ich mich auf Deinen Film. Ich hoffe das er besser ist als die obige Analyse. Einen Film werde ich nicht erstellen das ist mir schlicht zu viel Arbeit es stellt sich hier auch die Frage für wen? Für die die ohnehin keine Zeit haben, oder für die die schon 10 Jahre hier dabei sind und fragen welche Munition soll ich nehmen für meine LP10. Übrigens hab ich nächste Woche einen Einzel Termin wenn ich der Meinung bin in den Vorgesprächen das es auf Fruchtbaren Boden fällt, dann passt das schon..........

    Zur Sache es wächst gerade eine idee heran wie ich die Problematik simpl Darstellen kann. Mal schauen was die Zeit bringt.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
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    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Ich habe jetzt mit Spachtelmasse nachgearbeitet. Hinten unten angefangen wo es sich eh hohl anfühlte. Als das fertig war hab ich gesehen das ich die hintere Ecke weiter nach oben ziehen kann und hier noch aufgefüllt. Danach hab ich die Fingerstruktur und die Wulst hinter den Fingern geformt und bearbeitet.

    Matze1965 das Korn steht jetzt beim Blindanschlag mittig und das Zittern beim Anspannen ist kaum noch der Rede wert. Ich denke so werde ich jetzt erstmal eine Weile trainieren um zu sehen ob das was gebracht hat und so passt.

    Signaturen sind wie Frauen, haste keine, willste eine.

    Hast eine, willst eine andere 8o

  • Sieht schon nach einem Plan aus. Das hochziehen zum Daumen hast du gut erkannt. Du kannst den Griff sogar noch Richtung Handgelenk verlängern. Wenn Du Angst hast, das wäre nicht regelkonform, schau dir mal die Asiatinnen auf den Weltcups an. Gelenk muss natürlich frei beweglich bleiben.

    Meisterschütze seit 1989

  • Wenn Du Angst hast, das wäre nicht regelkonform, schau dir mal die Asiatinnen auf den Weltcups an. Gelenk muss natürlich frei beweglich bleiben.

    Ja in der Tat, der Griff schaut gut aus. Der Plan passt auch.

    Zu Pissmännchens Anmerkung ist zu sagen das ich die Griffentwicklung seit einigen Jahren auch beobachte, man kann nur den Kopf schütten was da so durch die Kontrollen geht, auch bei der Bundesliga. mit der Sportordnung hat das nicht mehr viel gemein.

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  • Freut mich das ich jetzt endlich auf einem richtigen Weg bin. Gibt es augenscheinlich noch Sachen die ihr direkt ändern würdet?

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  • Ich würde mal sagen das Du an einem Punkt angelangt bist Bautechnisch wo aus der Ferne nix mehr erkennbar ist. Wenn Richtung und Neigung ok sind ist der Rest erstmal nur noch von dir wahrnehmbar. Wenn Hohlräume oder Druckstellen da sind oder Proportionen nicht ganz passen, merkst Du das am ehesten selbst. Ein guter Griffbauer kann live vielleicht das eine oder andere noch sehen, wenn es was zu sehen gibt, aber sicher nicht mit diesen aktuellen Vorrausetzungen.

    Mach geraume Zeit TrT, viele Aufwärtsbewegungen mit geschlossenen Augen möglichst an einem Faden und analysiere ob eine Tendenz da ist, erstmal.

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  • An sich hatte ich heute vor ein wenig FP oder Lupi zu trainieren.

    Bevor ich allerdings mein Köfferchen auspacken konnte wurde ich gebeten doch mal in die 25 m Halle zu gehen und mir eine Spopi Schützin an zu schauen.

    Gerade rechtzeitig zum Scheibentausch. Ihr Trainer verzweifelte schon. Sie bekamen die Rechtstendenz nicht weg. Zu sehen war eine vertikale Trefferlinie in der 9 rechts bis die 8 oben rechts und unten rechts. Diese Linie war konstant und nicht mit der Visierung weg zu drehen.

    Ein kurzer Blick auf die Fingerlage ergab schon einmal dass die Haltefinger zu weit umgriffen und dadurch immer die Waffe nach rechts tendierte. Zufälligerweise hatte ich Epoxiknete im Fundus und habe zunächst den Mittel- und Ringfinger so weit aufgefüttert dass diese rechtwinklig unter dem Lauf standen. Probeschüsse ergaben dass das Schussbild damit schon in die Mitte wanderte allerdings hatte sich ein weiteres Problem offenbart. Der Griff war nicht mehr fest genug zu halten. Durch das weite Umgreifen ist das nie aufgefallen dass der Griff nicht gehalten werden konnte. Die seitliche Anlage des Handballens war einfach nur schräg ausgebildet so dass es keinen Halt gab. Die Waffe rutschte einfach an der Hand vorbei und das ergab wiederum ein Schussbild in der Tendenz nach rechts unten. Abhilfe ergab ein "Widerlager" unterhalb des "Knubbels" der das Griffvolumen bestimmt. Durch das Auffüttern des Bereiches vor dem Handballen ergab sich eine "Stütze" im Griff die dafür sorgte dass sich die Kräfte vom Rückstoß gleichmäßig in die Hand verteilten.

    Kommentar Schützin: Es ist erstaunlich wie ruhig plötzlich das Korn im Schuss steht. ...

    Ein kleiner Hupser nach oben und das wars. Vorher rührte das Korn im gesamten Halteraum herum.......

    Die Stütze habe ich noch etwas vergrößern müssen aber das Problem war erkannt und behoben. Durch die fehlende Fräse konnte nur eine Druckstelle am Daumenballen nicht entfernt werden. Durch das Korrigieren der Fingerlage ergab sich ein erhöhter Druck von unten auf den Daumenballen der unangenehm ist und wahrscheinlich auch für den ein oder anderen Ausreisser sorgt.

    Tja,.... mein Training war gelaufen.......dafür das Training der Schützin erfolgreich.

    Schützenhilfe halt.

  • So etwas wünsche ich mir für meinen Verein schon lange...

    Hier ist das wichtigste Thema der Thekendienst.

  • So etwas wünsche ich mir für meinen Verein schon lange...

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    Das wird schwer, denn da gibt es nicht so viele.

    Zum Schamanen muss man nämlich geboren sein.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Dann poste ich auch mal meinen Griff. Ist im Ursprung ein Rink XLRF7 auf einer Steyr LP10. Ich habe den Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger für mich passend ausgeschliffen. Anschließend den Bereich für den Handballen hochgezogen da ich hier zu viel Luft hatte. Auf der Innenseite wurde der Griff minimal verdickt und mit "einer Kante" versehen. Somit habe ich beim Greifen ein sauberes Gefühl und gleichmäßigen Druck zwischen den Fingern vorn und dem Handballen als Gegenstelle.

    Zuerst habe ich an den Stellen, wo ich dachte, Material abgetragen (also zwischen Daumen und Zeigefinger). Anschließend wurde schön langsam Stück für Stück an den notwendigen Stellen Material aufgetragen. Als Material habe ich Pattex Power Repair Express verwendet. Es hat be den ersten Versuchen nicht gehoben und viel immer wieder ab. Sauberes anschleifen und schön trocknen lassen hilft damit "der Kit" hält.

    Ob das nun alles richtig oder falsch war? Egal, für mich aktuell ok. Nun wird der Griff diese Saison "getestet", wenn notwendig immer mal wieder nachgearbeitet und vielleicht bei Rink ein wenig fein getunt (Oben und unten verlängert bis zum Handgelenk) und dann als "mein" Griff gefräst.

  • Hallo Leute,

    Ich baue mir jetzt parallel zu dem Griff den ich mit no.limits gemacht habe einen zweiten, optimierten auf.

    Das wird etwas dauern, ich werde immer mal wieder Fortschritte teilen, für die, dies interessiert... Gerne auch zur Diskussion!

    Zunächst mal ist eine Basis herzustellen. Ziel ist es, die Handballenauflage so weit wie möglich nach hinten verlängern zu können, aber die Pistole muss natürlich noch in den Kasten passen.

    Ausgangspunkt war dieser Griff, an dem ich schon mal etwas rumgedoktort hatte:


    Erster Schritt war, Handballenauflage fest mit dem Griff verleimen, hierzu habe ich die Schrauben auch zum Pressen verwendet...

    Dann alle Metallteile aus dem Griff entfernen und unten ein ordentliches Stück mit der Kappsäge abschneiden. Auf dem Bandschleifer noch etwas nachgearbeitet. Alle überflüssigen Öffnungen mit Kitt gefüllt und nochmal abgeschliffen


    Jetzt die grobe Kontur der Finger auf die Handballenauflage angezeichnet, damit das überflüssige hier auch wegkommt


    Hier habe ich dann nicht mehr gesägt, nur noch mit dem Bandschleifer geschliffen

    und vorne von unten noch etwas mehr Material abgetragen.


    Inzwischen stand die Befestigungsschraube zur Waffe nach unten über, also hier das Loch tiefer gebohrt und Schraube gekürzt.

    Jetzt habe ich im Kasten 1cm nach hinten gewonnen, das ist jetzt bein Grundgerüst für den Aufbau.

    Nächster Schritt wird die Verlängerung der Handballenauflage sein, anschließend gehts dann ans Anpassen des Griffes...

  • heute gings weiter mit dem Vorbereiten...

    Ich hatte noch ein Stückl Walnussholz, das habe ich dafür verwendet. Erstmal grob anzeichnen

    dann das Brett mit der Tischkreissäge grob auf Dicke schneiden, da ich keinen Hobel habe.

    Mit der Stichsäge dann aussägen.

    Anschließend hab ich das Stück mit PU-Leim hinten angeklebt


    und im Schraubstock gepresst.


    Leim ausreichend abbinden lassen.

    Anschließend die Form des angebrachten Stückes außen mit Kappsäge und Bandschleifer an den Griff anpassen. Innen mit Dremel und Fräskopf...

    Passt schon ganz gut in den Kasten, aber zuviel abgeschliffen...

    Jetzt die ganze Konstruktion noch etwas stabilisieren, von hinten habe ich 2,5mm vorgebohrt und 3mm Holzschrauben eingedreht. Von der Seite 3mm Stahlnägel in 3mm vorgebohrte Löcher, aber die Nägel vorher noch mit PU Leim eingestrichen und die Köpfe abgezwickt, um die Nägel zu versenken.


    Da ich ja an einer Seite zuviel abgeschliffen hatte, hab ich den Schraubenkopf etwas rausstehen lassen, und Spachtel von hinten drauf geschmiert, um die maximale Länge zu erreichen.

    Schluss für heute, das muss jetzt noch genau in den Kasten eingepasst werden, dann ist der Rohling fertig.


    Dann gehts irgendwann ans Anpassen des Griffs an die Hand...

  • ZeroM : Da sieht so aus, als ob sich da jemand voll auf das Thema einlässt und keine Kompromisse eingeht. Hut ab :thumbup:

    Ich weiß nur nicht, ob ich so mutig wäre, an dem angeleimten Winkel noch mal mit Kit was aufzubauen, um da noch einen Millimeter Lift im Kasten auszureizen (wie auf dem 4. Bild von hinten). Wie maßhaltig sind den die Kästen bei den Waffenkontrollen? Ich glaub ich würde mir mit 1 mm Luft mehr Sicherheit geben, als der Millimeter eine bessere Handlage geben könnte.

    Grüße und ich freu mich auf weitere Bilder und Fortschrittsberichte

    Hobbes