Hakenkappe am KK Gewehr

  • Hallo,

    Ich habe mir ein neues KK Gewehr (Walter KK300 Anatomic) gegönnt. Das Gewehr ist im Grunde genommen voll ausgestattet.

    Allerdings ist es das erste Gewehr was ich bisher hatte welches mit einer Hakenkappe ausgestattet ist.

    Hat jemand Tip´s, Fotos oder evtl. einen Link wie man das Teil in den entsprechenden Anschlägen (Knieend,Liegend, Stehend) richtig einstellt?

    Beim Liegenden z.B. habe ich bereits gemerkt, das der Haken eher gerade sein sollte, da er sonst Spannungen in meine Schulter bringt..

    Gruß Stefan

  • Das Problem an den Hakenkappen ist generell daß diese wenn nicht 100% für deine Bedürfnisse korrekt eingestellt dich in eine ungünstige Position zwingt.

    Meiner Erfahrung nach sollte der Haken z.B. beim Liegendschiessen mindestens gerade wenn nicht sogar ein wenig nach aussen, also beim Rechtsschützen in Schussrichtung gesehen nach rechts gedreht werden, da das Gewehr beim Liegendschiessen "Halsnah" in die Schulter eingesetzt werden sollte.

    Unter Umständen kann/muss dann liegend sogar der Haken weggelassen werden.

    Die derzeitige vorherschende Meinung besagt daß, wenn ein seitlichles verstellen erforderlich ist, die HK nur parallel seitlich verschieben, d.h. nicht verdrehen. Auch muss die hintere Fläche welche in der Schulter/am Oberarm sitzt im rechten Winkel zur Schußrichtung bleiben um die Kräfte welche beim Rückstoß entstehen sauber im Körper aufzunehmen bzw. um ein wegrutschen aus der gewählten Position zu verhindern.

    Solltest du ambitioniert 3-Stellung schiessen wollen ist anzuraten daß du dir für jeden Anschlag eine HK beschaffst da bei nur einer verwendeten die Umstellerei samt den dann auf der HK angebrachten Markierungen zu mühselig ist. Für jeden Anschlag also am besten die komplette HK samt Ausleger wechseln.

  • Hallo Thiesmichel,

    ich rade dir als Anfänger- erst mal ohne Hacken zu schießen! Wenn du dann bereits das Gefühl für die einzelenen Stellungenbekommen hast, kannst du den Hacken verwenden und dan merkst du auch wie der am "besten" für dich passt. MFG

  • Die derzeitige vorherschende Meinung besagt daß, wenn ein seitlichles verstellen erforderlich ist, die HK nur parallel seitlich verschieben, d.h. nicht verdrehen.

    Hat die "vorherrschende Meinung" auch eine Grundlage in der SpO für diese Sichtweise, wenn es wie hier, um das KK-Gewehr geht ?

    Vorbeugend möchte ich nur schon mal darauf hinweisen das Ziffer 1.4.7, in der selbiges steht, überschrieben ist mit "Schaftkappe 300m Standardgewehr, 10m Luftgewehr". Also nix mit KK-Gewehr.

    Aber wir haben ja bei Ziffer 1.5.4 schon gelernt, dass Zuordnungen in Überschriften Schall und Rauch sind, zumindest für einige Verantwortliche.

  • Hallo,

    also Anfänger in der KK Disziplin bin ich nun nicht wirklich. Ich schieße die Disziplin 3x20 schon ca. 20 Jahre. Allerdings hatte ich noch nie ein Gewehr mit einer Hakenkappe. Mein altes Anschütz 2007 hatte noch die Standard Gummikappe.. Mit diesem Gewehr schießt nun mein Sohn nach dem Umbau in einen Tec-Hro Schaft.

    Aber ich habe nun bereits einige Einstellungen an dem neuen KK300 vorgenommen. Man muss sich hier eben richtig Zeit lassen. Ich dokumentiere jeweils die Verstellungen um zur Not wieder in die Ausgangslage zurück zu finden. Aber es klappt schon.

    Gruß Stefan

  • schmidtchen

    Das hat nichts mit der SpO oder irgendwelchen Anschichten "verrückter Standaufsichten/Schießleiter" zu tun sondern ist die derzeit aktuelle Erkenntnis nach Gonsierowski/Reinkemeier (war in einer Veröffentlichung derer zu lesen).

    Und klar, bzgl LG und GK Standardgewehr hast du natürlich Recht. Dort ist ein verdrehen nicht Regelkonform.

  • schmidtchen

    Das hat nichts mit der SpO oder irgendwelchen Anschichten "verrückter Standaufsichten/Schießleiter" zu tun sondern ist die derzeit aktuelle Erkenntnis nach Gonsierowski/Reinkemeier (war in einer Veröffentlichung derer zu lesen).

    Ok. dann hab ich dich missverstanden. Wenn es um die "technische Betrachtung" geht, also was "sinnvoll" ist, dann halte ich mich als Pistolenschütze da raus. Ich dachte, da wir ja an anderer Stelle bzgl. 1.5.4 das Problem mit der Zuordnung von Regeln für das KK-Gewehr hatten, dass es aus sportrechtlicher Sicht (SpO) nicht zulässig sein soll. Auch dieses habe ich nämlich schon von Schützen bei der Waffenkontrolle gehört.

  • Hallo und vielen Dank für die Bilder.

    Ich werde meine Einstellungen am Mittwoch auch einmal fotografieren und hier einstellen.

    Was ist das denn für eine Hackenkappe? Ich habe an meinem Gewehr die Free Position von Mec. Ist das eine Eigenmarke von Walter?

    Gruß Stefan

  • Was ist das denn für eine Hackenkappe? Ich habe an meinem Gewehr die Free Position von Mec. Ist das eine Eigenmarke von Walter?

    Das ist die Walther Expert Hakenkappe, wurde mit dem KK500 eingeführt.

    Empfohlen im Buch "Olympisches Gewehrschießen" und von diverseren Trainern wird es bei Liegend sämtliche Bauteile gerade hinter dem Lauf zu belassen, also Griff nicht schwenken, Schaftkappe nicht auslagern und die einzelnen Flügel auch gerade lassen. Der Haken soll für Liegend, wie schon gesagt wurde, auch parallel zum Lauf bleiben. Ein langer Haken stört hier nur, da er sich in der Jacke verfängt und dann Probleme machen kann. Deshalb am besten so kurz wie möglich oder auch komplett ohne.

    Damit die Schaftkappe näher zum Hals kommt, ist ein mehrteiliger Haken praktisch, bzw einer der zur Seite ausgelagert werden kann. Das geht mit dem Haken von Tec Hro(der Haken passt an die MEC Free Position, hab ich auch so gemacht) oder mithilfe des Anbauteils Conrod von MEC.

    Kniend sollte der Haken geringfügig zu dir geneigt sein, also so 10-20 Grad um mal eine Zahl zu nennen. Hier kann er ganz lang sein, aber auch wieder aufpassen, dass er sich nicht verfängt. Zur Kontrolle ob der Winkel des Hakens richtig ist, einfach mal den Oberarm gegen deinen Körper pressen. Das Gewehr sollte sich erst spät oder gar nicht verdrehen. Wenn nicht ist der Haken zu weit an deinem Oberarm. Ansonsten sollte das Gewehr nach links und rechts gleich viel Spiel haben, ohne dass der Haken anstößt, dann ist der Haken mittig in der Lücke zwischen Arm und Rumpf.

    Stehend gilt das selbe wie Kniend außer, dass der Winkel größer ist. Der Haken ist dann ca 30-45 Grad zu dir geneigt.

    Wichtig ist auch. Der Haken soll auch wirklich anliegen und das Gewehr in der Schulter halten und nicht nur professionell aussehen..

    Er dient dadurch auch als Kontrolle ob die Kappe richtig sitzt, da man den Haken, wenn man es richtig macht, spürt. Vor allem bei stehend "hängt" das Gewehr mit dem Haken in deiner Schulter drin.

    Ich hoffe das war jetzt alles halbwegs verständlich. Bin nicht gerade der Erklärbär..

    Wettkampfbestleistungen:
    LG 40 Schuss: 390, 60 Schuss: 580 mit meinem Feinwerkbau 800X

    KK liegend: 586, 3x20: 560, 3x40: 1132 mit meinem Walther KK500 E im Tec-Hro fanatic Schaft

  • Hallo "Erklärbär"

    vielen Dank für die Infos. Das hilft mir schon einmal weiter.

    Ich werde, wie gesagt am Mittwoch beim Training mal das hier beschriebene versuchen umzusetzen und dann einmal ein paar Bilder der Einstellungen hier zu veröffentlichen.


    Gruß Stefan