Bekomme die LP nicht ruhig und ziehe deswegen unbewusst nicht ab, sondern blockiere am Abzug!

  • Nabend,

    ich bin am verzweifeln. Seit Anfang des Jahres gehen meine Ergebnisse mit der Luftpistole, Steyr LP 10, in den Keller.

    Der Tiefpunkt war heute auf der Landesmeisterschaft mit 339 Ringen, mein schlechtestes Ergebnis seit mehr als sechs Jahren. Aufgeregt war ich nicht, der Puls war recht weit unten und Herzklopfen hatte ich auch nicht. Ich schwankte vom 1er Ring bis zum 6er Ring immer hin und her. Ich konnte machen, was ich wollte, aber es hat sich nichts ergeben. Durch diese großen Schwankungen blockiere ich am Abzug und bekomme den Finger nicht krumm und wenn der Schuss dann doch bricht, unbewusst, fliegt er weit ab, in die Sechs, Sieben oder Acht, wie heute geschehen. Selbst habe ich keinen Druck auf mich ausgeübt, da ich eh weiß, dass ich nicht zur Deutschen Meisterschaft komme. Ich denke immer, naja, der Arm ist nicht belastet worden und das Zittern kommt davon. Darauf hin habe ich versucht mit einer vollen 1,5 Liter Wasserflasche meinen Arm zu belasten, doch dies hat auch keinen Erfolg gehabt.

    Ich trainiere wie folgt: 20ig oder mehr Schüsse auf die weisse Scheibe, wo ich die Visierung fixiere und kontinuierlich abziehe, bis der Schuss bricht, hier ohne Probleme am Abzug zu haben, dann kommt die Balkenscheibe rein und danach kommen unbeobachtete Schüsse und beobachtete Schüsse auf die Spiegelscheibe mit Ringe oder ohne Ringe auf der Scheibe, zum Schluss ein kleiner Wettkampf gegen mit mit 10 Schuss.

    Auch im Training wackele ich mit einen ab und bin froh, wenn ich hier was treffe und die Schüsse nicht davon fliegen.

    Die letzten Wochen trainiere ich verstärkt Sportpistole wegen den Rundenwettkämpfen. Hier lege ich an Ergebnis zu, was ich irgendwie bei der Luftpistole verliere. Angefangen von 267 zu 268 zu 275 und zum Schluss 279. Hier schwanke ich auch weniger, wie mit der Luftpistole und daher funktioniert das Abziehen auch sauber, so wie es soll. Der Gewichtsunterschied von LP zu SpoPi liegt bei ca. 200gr.

    Daher kam ich weniger zum Training mit der Luftpistole.

    Ich weiß nicht, was ich noch machen kann, dass ich weniger mit der Luftpistole schwanke!

    Mein größtes Problem ist, dass ich durch diese großen Schwankungen, vom 1er Ring bis zum 6er Ring, nicht den Finger krumm bekomme, denn ich denke und sage es mal laut, wenn er unbewusst in dem 1er, 2er oder 3er Ring bricht, ist der Schuss keine Acht mehr, sondern schlechter. Wenn ich nur im Bereich vom 4er, 5er oder 6er Ring schwanken würde, wäre es kein Problem, so denkt mein Gehirn!

    Könnte ihr mir bei meinem Problem bitte weiterhelfen, ich bin ratlos?

  • Dein Problem ist die Psyche.
    Suche dir einen Trainer, der sich genau damit - mit psychischen Blockaden - auskennt.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Da deine LP Saison ja erstmal vorbei ist, leg diese beiseite und konzentriere dich erstmal auf SpoPi. Da scheinen diesen Sommer ja noch ein oder zwei Wettkämpfe zu kommen. Danach kannst du, indirekt neu mit der LP anfangen.

    Und vielleicht haben sich hier dann noch ein paar Tipps angesammelt.

    Interessant wäre aber noch zu erfahren wie denn dein Schussablauf genau ist, sprich was machst du, was siehst du, was bewegt sich.
    Angefangen beim Laden der LP bis hin zur "pause" zwischen den Schüssen.

  • Morgen,

    an der Psyche liegt es nicht nur, die spielte gestern keine große Rolle, das hätte ich in einem hohen Puls und heftigem Herzklopfen gemerkt. Mal liegt der Arm ruhig, da läuft es, egal ob Training oder Wettkampf und mal wackele ich mir einen ab und bekomme ihn nicht ruhig, im Training, sowie wie im Wettkampf!

  • Hier mein Ablauf:

    - Nach dem Schuss setzte ich ab und atme ein
    - Waffen auf dem Tisch, Ladehebel auf, Scheibe zurückholen, Diabolo rein, Ladehebel zu, dabei ein Atemzug
    - ein weiterer Atemzug (können auch zwei sein oder drei, kommt drauf an, wie lange ich die Waffe beim letzten Schuss gehalten habe), Scheibe fährt vor
    - beim Ausatmen Finger an den Abzug, den Arm gerade ausrichten, die Waffe liegt nur noch an der Kartusche auf
    - Einatmen und Waffe mit Finger am Abzug anheben, weit über die Scheibe, Auge richte ich dabei auf die Scheibe aus
    - Waffe absenken, ausatmen und Auge schaut auf mein rechtes Handgelenk, der Vorzug wird genommen bis an den Druckpunkt und gehalten, Scheibenoberkannte wird
    erreicht
    - Druckpunkt wird gehalten, eingeatmet, Auge immer noch auf dem rechten Handgelenk
    - Ausatmen (die Luft langsam entweichen lassen), Waffe absenken, Druck auf den Druckpunkt erhöhen, Auge wandert auf die Visierung, wenn das Schwarze der Scheibe
    auftaucht
    - Waffe senkt weiter ab unter das Schwarze, Druck wird erhöht
    - Unter dem Schwarzen wird die Visierung fixiert, versucht im Halteraum zu halten und den Druck weiter erhöhen, bis der Schuss bricht
    - Wenn der Schuss gebrochen ist, den Finger so lassen und nach zielen
    - Nach eins oder zwei Sekunden den Finger entspannen
    - die Waffe absenken und dabei einatmen
    - alles beginnt wieder von vorne!

  • Der Ablauf klingt schonmal ganz gut.

    Dazu eine frage, du hattest geschrieben das du beim anheben der Waffe weit über die Scheibe gehst, wie weit denn und das immer gleich hoch?

    Und wenn ich deinen eingangspost im zusammenhang mit der Beschreibung lese, fällst du durch deinen Haltenereich durch und versuchst dann das ganze zu kompensieren indem du die waffe dann mit muskelkraft versuchst wieder in deinen Haltebereich zu heben.

    Dazu ein vorschlag, auch wenn du dann im Wettkampf zu einigen mehranschlägen kommen wird bis es sich wieder eingependelt hat. Setze ab und bau den Schuss neu auf sobald du unter deinem Haltebereich bist. Sobald du muskelkraft einsetzt gehen dir die schüsse weg.

  • Dazu eine frage, du hattest geschrieben das du beim anheben der Waffe weit über die Scheibe gehst, wie weit denn und das immer gleich hoch?

    Ca. einen Meter über den Scheibenrand, das aber immer gleich!

    Und wenn ich deinen eingangspost im zusammenhang mit der Beschreibung lese, fällst du durch deinen Haltenereich durch und versuchst dann das ganze zu kompensieren indem du die waffe dann mit muskelkraft versuchst wieder in deinen Haltebereich zu heben.

    Genau, ich falle mit der Visierung unter den Haltebereich, teilweise unter die Scheibe, und kämpfe die Waffe mit Muskelkraft wieder hoch in den Halteraum.

    Danke, das werde ich beim nächsten Mal umsetzten!

    Das heißt, die Waffe mit dem Arm langsam herabsenken, von der Schwerkraft herunterziehen lassen und im Halteraum halten?

  • Hi Daniel, ich hoffe auf deine positiven Erfahrungen mit den genannten Tipps.

    Denn genau dieses Problem habe ich mit der LuPi, und komischerweise nur mit der LuPi auch.

    Ich falle unter den Haltebereich und muß dann irgendie wieder hochkommen.

    Und eine weitere Baustelle: Mein Zielbild könnte ja mit der Zeit noch viel besser werden, also wird gehalten und gehalten bis ich kaum noch die Scheibe erkennen kann. Dann oft der Abbruch und der Schuß wird neu angesetzt, was aber auch nicht immer die Lösung ist, das das Spielchen dann wieder von vorn losgeht.

  • @kruemelgirl gegen dein zweites problem habe ich noch kein rezept gefunden. Habe da zwei kandidaten im verein die ein ähnliches problem haben. Da kann ich mir den mund fussellig reden das sie einfach sauber abziehen brauchen wenn sie im haltebereich sind und das zielbild stimmig ist. Aber sie wollen es zu genau machen, dann verreißen sie die schüsse weil sie zu lange halten/zielen oder die 10,9 grade mal vorbeifliegt

  • Das schöne daran ist, ich bin nicht allein :)

    Sobald ich aber aufhöre über das Schießen nachzudenken, kommen die Schüsse fast von alleine. Ist der Kopf, wie bei so vielen Dingen, leider...........

    Gestern auch so ne Sache, zwar keine LuPi aber der Kopf:

    VL Perkussionspistole, zur Probe der Ölschuß ne 8, danach 3 x 10, 1 x 9. Und was mach ich in der Wertung?? Alles ( nagut Viles ) aber kaum ne 10. Alles schön rundherum im 8-er / 9-er Ring, prima. Und das ausgerechtnet zur LM ;)
    Weiß der Fuchs...............

  • Wenn man bedenkt wie groß die 9 ist muss man sich normal keine gedanken machen. Einfach saubere 9'er schiessen und die 10'er kommen automatisch dazu.

    Und kruemel zu deinem problem mit der perkussionspistole, das würde ich mal unter pech einordnen

  • Oh ja, sicher ist das so. So schlecht habe ich lange nicht getroffen, für die DM hat es aber wahrscheinlich doch noch gereicht. Wenigstens was :)

    Ich denke, das Problem kriegen wir alle nur mit kontinuierlichem Training in den Griff, wenn das so einfach wäre ...................

  • @kruemelgirl gegen dein zweites problem habe ich noch kein rezept gefunden. Habe da zwei kandidaten im verein die ein ähnliches problem haben. Da kann ich mir den mund fussellig reden das sie einfach sauber abziehen brauchen wenn sie im haltebereich sind und das zielbild stimmig ist. Aber sie wollen es zu genau machen, dann verreißen sie die schüsse weil sie zu lange halten/zielen oder die 10,9 grade mal vorbeifliegt

    Ich fühle mich nicht angesprochen. :D :D :D

    Gruß
    Queel

  • @DanielB und kruemelgirl,

    Das absenken der Lupi in den Halteraum lässt sich mit dem 3/4 Balken Trainieren.
    Die Arbeits- und Auslösephase ist nun mal Kernstück, das geht nur über Training, Training, Training....

    Und wegen dem "nicht Auslösen Trauen"... probiert mal einfach die Kimme weiter zu machen,
    durch die etwas größeren Lichthöfe seht ihr das "gewackel" nicht so stark und der Finger Löst auch aus...

    Ihr müsst ja im Wettkampf keine "Blattl" Schießen, wenn die 9 gehalten wird kommen die 10er von alleine ;)

  • Moin,
    das hört sich nach dem Phänomen an, welches bei den Bogenschützen als "Goldangst" bestens bekannt ist. Ich bin von Hause aus Blankbogenschütze und habe (nach 25 Jahren) vor einigen Monaten wieder mit der Lupi angefangen, von daher kenne ich mich bei den Kugelschützenproblemen nicht sooo gut aus, aber die psychischen Probleme dürften recht ähnlich sein.
    Die Ursache dieses Phänomens ist (vermutlich, man weiß es nicht genau) eine unbewußte Drucksituation, die beim Bogenschießen das Lösen massiv erschwert und genau so ist es ja auch hier. So wie ich es verstanden habe, ist die probateste Möglichkeit, ans der Nummer rauszukommen, den Druck rauszunehmen und das Training herunterzufahren.
    Beim Bogenschießen ist das ganze noch viel ärgerlicher, weil die allermeisten Bogenschützen nur eine Disziplin schießen und die "Goldangst" dann die sportliche Karriere u.U. massiv zurückwirft bzw. beendet. Hier ist das ganze doch glücklicherweise nicht so dramatisch, da nur eine Disziplin betroffen ist.
    Wer mehr wissen will, muss nur mal im "Bogensportforum" schnüstern, da findet man lange Threads über dieses Thema.

    Von daher: Pause machen, KEINE Lupi-Wettkämpfe, sachte trainieren und NICHT an der (menschlichen) Technik herumbasteln, an der liegt es nicht, wie man an den Spopi-Ergebnissen sieht.

    Viele Grüße vonne Küste

    Andreas

  • Servus,

    gestern ging endlich mein Scatt im Schützenverein und habe 40 Schuss gemacht. Wenn es einen Unterschied interessiert, kann ich die Datei gerne mal hochladen, nur soviel vorne weg, es wurden gerade mal 320 Ringe. Leider hat sich das Ganze auf die SpoPi übertragen im Wettkampf, der anschließend folgte. Proben Präzision waren vier Zehner und eine Neune, dann war es gelaufen. 130 und Präzision und 133 in Duell mit einer Fünf und einer Sechs. Hier sah ich meine Fehler mehrmals genau. Einmal der Abzug, nicht unbewusst abgezogen, sowie kam ich bei Duell mit meinem Ablauf durcheinander und die Scheibe drehte sich schon und wurde überrascht, das waren die Fünf und die Sechs. So habe ich meinen Schnitt voll versaut und 16 Ringe weniger geschossen als im letzten Wettkampf. Ich glaube ich übe zuviel Druck auf mich aus, da die Angst vor dem Versagen zu groß ist und dass ich aus der Mannschaft fliege, so auch bei LuPi! Dazu kommt noch, dass mein Vertrauen in meine LP, nachdem letztes Jahr im Wettkampf ne Dichtung Luft abließ und sie streute ohne Ende, nicht wieder hergestellt, obwohl sie zur Reparatur war und der Munitionstest super verlief. Da würde ich mir am liebsten eine andere kaufen!

    Ich glaube, die LP lege ich erst einmal zur Seite, außer zum Haltetraining zu Hause und werde mich auf SpoPi konzentrieren und ab und zu OSP trainieren, da ich ne Pause brauche, wie Erzwo schon erwähnte! :)

  • Das mit der Datei hochladen ist eine gute idee, zippe die mal und lad sie hoch.

    Worauf konzentrierst du dich aktuell beim schiessen, bzw gestern beim Training? Auf das Ergebnis der Schüsse und damit das Endergebnis oder auf die saubere Technik?