Munitionstest ein sinnvoller Test?

  • Nicht jeder Beitrag kann jeden erfreuen und nicht jeder Beitrag hat gleiche Qualität. Das können sicher er alle unterschreiben.
    Wegi danke ich für die ausführliche Stellungnahme leider schreiben wir aneinander vorbei. Optimale Munition, d.h. Munition die in den Fertigungstoleranzen nahe Null geht, ist bedauerlicher Weise nicht in Schütteldosen für 5 € per 500 zu erhalten, denn wir alle wissen, haben hochwertige Produkte auch ihren Preis. Die erheblichen Preisunterschiede für Munition haben also durchaus ihre Berechtigung. Aber diesen Sachverhalt hatte ich eingangs bereits dargestellt.
    Was die mitgelieferten Schussbilder angeht vertraue ich darauf, dass die renommierten Hersteller die abschließenden Schussbilder in standardisierten Verfahren - wie ich schon ausführte - ermitteln. Ein anderes Vorgehen könnte man sich auch nicht erlauben und ist mit den qualifizierten Mitarbeitern für mich auch nicht vorstellbar.
    Ich habe nicht behauptet, dass sich das Wissen um die Ballistik nicht ge-oder verändert hat, sondern nur, dass die physikalischen Grundlagen unveränderbar sind.
    Bezogen auf LG gibt es tatsächlich die Besonderheit, dass sie in unterschiedlichen Kopfgrößen angeboten wird. Von daher weiß ich nicht wie sich eher unterkalibrierte Munition zu überkalibrierter Munition verhält. Gleichwohl nehme ich an, dass die Qualität der Schussgruppen, gleiche Qualität der Fertigungsmunition vorausgesetzt, qualitativ gleiche Schussbilder liefern. Nicht das nun jemand auf die Idee kommt, ich würde dies auch für Mischungen verschiedener Kopfgrößen annehmen.
    Soweit ich Antworten schuldig geblieben bin werde ich diese nach Recherche nacharbeiten, was aber dauern kann. Womit für mich dann der Weiterbildungseffekt eintreten könnte.
    Ich möchte niemandem seinen Glauben nehmen, wir leben ja in einem freien Land, möchte aber auch dazu beitragen, dass sich Irrglauben nicht unnötig manifestiert. Ganz abgesehen davon, ich habe nicht in Zweifel gezogen - zu keiner Zeit, dass Munitions- und Waffenteste ihre Berechtigung haben. Sie sind eben nur in den meisten Fällen nicht unabdingbar.
    Teilnehmern an den DM wünsche ich viel Erfolg! Und hätte in deren Fall, gleiche Qualifikation vorausgesetzt, auch eine Testserie (je Qualität sicher eine Serie von fünf bis zehn Schussbildern) geschossen, um mich dann für die konstanteste Partie zu entscheiden. In einer derartigen Situation - siehe den ersten Beitrag - ist dies nicht nur vertretbar, sondern obligatorisch.
    Gruß
    HaJo

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Moin,
    Bei "normaler" Munition wirds noch schwieriger die richtige Sorte zu finden...
    Da haben wir nicht nur Durchmesser und Gewicht,sondern auch Ladungsmenge, Zündsatz, festsitz des Projektils...

    Dafür,das du laut Profil sachkundig bist,stellst du hier gewagte Thesen auf.
    Bin auf deine recherchen gespannt.

    LG Martin

    Facebook Streu Kreis

  • Hallo HaJoxyz,

    kann es sein, dass Du bei der Bundeswehr warst und dort deine ganze berufliche Schießerfahrung (laut Profil) gesammelt hast?

    Dann könnte ich auch deinen Einwand zwecks Munitionstest verstehen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Ich kann, zumindest für mein LG und das meines Sohnes, sicher sagen das in einem Test ausgesuchte Munition sich positiv auf das Schussbild auswirkt.
    Der Unterschied bei den verschiedenen Munitionen, ja sogar in den unterschiedlichen Losen der selben Munition ist keinesfalls vernachlässigbar.

    Gruß
    Reiner

  • Im Endeffekt muss jeder Schütze/in doch selbst entscheiden wieviel er/sie für das Hobby an zeit und geld investiert! Um evtl. erfolgreicher sein, wie andere!

    Eines muss jedoch klar sein: selbst erstellte Statistiken mögen ja mit viel mühe und hohem Zeitaufwand gemacht sein, finde ich auch toll und gut, das sich jemand die Zeit nimmt und das “einigermaßen“ sorgfältig auswertet aber: sie sind nicht aussagekräftig weil: jeder Lauf jede Munitionssorte ist Einmalig. Was mir mittlerweile richtig auf den Keks geht, früher war ja alles besser! Da waren die Läufe besser, da gab´s bessere Munitionlose und und und....! Meiner Meinung nach, totaler Quatsch und eine sehr gewagte aussage! Klar ist, es wird immer mal wieder besondere Läufe geben oder Munitionlose die einfach in mehren Läufe von verschieden Waffenherstellern wie Gift schießen, aber es gibt auch zeiten da läuft es halt nicht eben so rund wie erhofft, aber deswegen gleich den Teufel an die wand malen hilft da auch nicht weiter!

    Was aber hilft: wen ein Schütze sich in einem gewissen Leistungssektor befindet und dieser selber oder andere merken, dieser Schütze hat das Potenzial bessere Ergebnisse zu erzielen, dann geht zur Hölle zum Munitionstest und sucht eine oder mehrere Munitionssorten (Wettkampf und Training) von mir aus für sein Gewehr/Pistole aus.

    Aber solche Sprüche auf der Verpackung steht R10 ich Schieße dann automatisch ein paar ringe mehr! Aha ne ist klar...! Gegenfrage ist die Munition ausgesucht und dann ein nein kommt, da dreh ich mich um und denk mir meinen teil! Es spielt keine rolle was auf der Verpackung steht, sondern es kommt auf den Inhalt drauf an ob dieser zur Waffe passt.

    Was ist einfach mit angezogener Handbremse den Berg rauf zu fahren oder ohne?!!! 8)

    MFG Markus

    Der PC rechnet mit allem, nur nicht mit seinem Besitzer
    Atomkraft, ja bitte!

  • Folgende Nachricht habe ich heute von HaJo bekommen und er hat mich gebeten, diese hier zu veröffentlichen:

    Hallo Dingo,
    zunächst bitte ich um Nachsicht, dass ich erst jetzt antworte.
    Das Profil lässt den Schluss zu und er ist zutreffend. Ursprünglich hatte ich das „Profil“ auch nicht so detailliert beschreiben wollen, sah mich aber durch einzelne Anmerkungen/Stellungnahmen dazu veranlasst.

    Ich habe länger zurückliegende Erfahrung in einem speziellen beruflichen Segment.

    Nach meiner Einschätzung ist dies aber für das behandelte Thema ohne weitere Bedeutung, weil vergleichende Schießen mit Munition desselben Kalibers, den dazu passenden Waffen und gleichen Wirkungsbeschreibungen „bei der Bundeswehr“ in der Praxis keine Rolle spielen. Sie sind aber in der Beschaffungsvorbereitung von entscheidender Bedeutung und werden mit größter Sorgfalt auf wissenschaftlicher Grundlage, was das Vorgehen im Versuch/der anschließenden Erprobung und die Wiederholbarkeit für den Nachweis erzielter Ergebnisse angeht,
    durchgeführt. Von daher weiß ich, dass die Streuung einer Schussgruppe entscheidend von der Qualität eines Rohres/Laufes und der Patronenmunition bestimmt wird.

    Es steht für mich deshalb fest, dass Defizite eines Rohres/Laufes nicht durch hochwertige Munition egalisiert werden können, wohl aber, im Vergleich zu einer qualitativ weniger anspruchsvollen Munition, gemindert werden.
    Was dann bedeutet, dass die aus einem einwandfreien Lauf verschossene Munition mit Fertigungstoleranzen nahe Null, das Schussbild mit der geringsten Streuung aufweist.
    Gruß
    HaJo

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo zusammen,
    zunächst möchte ich allen danken, die sich mit dem Thema inhaltlich befassen.
    Mir kommt es darauf an, einen wichtigen Themenbereich möglichst gut, umfassend, verständlich, nachvollziehbar und praxisnah
    abzuhandeln.
    Wenn dies eine Zielformulierung ist, dann liegt noch ein weiter Weg vor allen die sich daran beteiligen möchten.
    Fragen bringen dabei weiter, ich bin weit davon entfernt alle beantworten zu können und wenn ich mich auf Erfahrung berufe, dann werden
    Zweifler, die in meine Zuverlässigkeit wenig Vertrauen setzen, davon auf keinen Fall zufrieden gestellt.

    Für einen Moment habe ich daran gedacht, mein Engagement im Forum möglichst bald zu beenden, weil die vermutete Qualität zumindest nicht in jedem Beitrag feststellbar ist, aber das wird der Sache und meinem Anspruch nicht gerecht.

    Eine Bitte habe ich noch, wenn zitiert wird, dann bitte im Zusammenhang.
    Wir haben es im Umgang miteinander nicht nötig, es ist auch zu billig und es sollte deshalb unter unserem Niveau im Forum sein, durch
    unvollständige Zitate zu verfälschen.

    So sehr ich einen „Munitionstest“ für den allgemeinen Fall für überflüssig oder vielleicht besser, nicht für erforderlich halte (es wird viel
    zu wenig Munition je Sortierung verschossen)
    , so sehr befürworte ich/halte es für unverzichtbar, dass dem/der SchützeIn eine qualitative
    Bewertung Aussage zu den Schießleistungen der Waffe mit der eingesetzten Munition möglich ist.

    Die Streuung ist ein wesentliches Kriterium für die Bewertung der Leistungsfähigkeit und immer ein besonders wichtiges.
    In einer besonderen Situation kann ein anderes Kriterium mehr in den Vordergrund treten. Ich will dies mit einem Beispiel belegen. Ein
    KK Spitzensportler verfügt über zwei Munitionssorten. Einer sehr zuverlässigen für 50 und 100m mit geringer Streuung und über eine Munition mit höherer V0 und geringfügig größerer Streuung. Da der Wettbewerb im Freien auf 100m geschossen wird und leicht böiger Seitenwind herrscht, wird die Entscheidung vermutlich
    zugunsten der schnelleren Munition fallen, weil so die außenballistischen Einflüsse verringert werden.

    Es ist ja auch in anderen Disziplinen üblich, die mit dem gleichen Kaliber und gleichen Rohren schießen, von Fall zu Fall – z.B. bei den
    Biathleten – auf den Verwendungszweck optimierte Munition einzusetzen, hier bei großer Kälte.

    Nach dieser Überlegung möchte ich einen Vorschlag für die Praxis machen, der sowohl vom einzelnen Schützen mit eigener Waffe, als auch im
    Verein ohne großen Aufwand umgesetzt werden kann.
    Ich nenne es eine Leistungsprüfung, die ich immer wieder einmal durchführe und bei der es darum geht festzustellen, was Waffe und
    Munition zu leisten vermögen.

    Die Prüfung besteht darin, Munition unter weitgehend wiederholbaren, nahezu denselben Bedingungen, von Schuss zu Schuss zu bewertbaren Schussgruppen zu verschießen.

    Zum Schluss sollen mehrere Aussagen möglich sein.
    1. Ist die Waffe technisch in Ordnung?
    2. Genügen die erzielten Ergebnisse den Ansprüchen (meinen/denen der Vereinsmitglieder bei Vereinswaffen)?
    3. Führt eine bessere Munitionsqualität zu einem besseren Ergebnis?

    Was wird gebraucht?
    Man nehme sich etwas Zeit und
    - eine Stehleiter, sowie
    - kleine Holzteile für die Standfestigkeit und zum Ausgleich von Höhendifferenzen und zum Anrichten,
    - selbstklebendes Klettband (ich habe eines vom Discounter verwandt),
    - evt. ein paar Sandsäcke zu Beschweren und ggf. ein gehobeltes Brett um die Auflagefläche zu vergrößern und der Waffe mehr Halt
    zu geben,
    - ggf. eine Schraubzwinge,
    - einen Schaumstoffblock und· -
    - einige Rouladennadeln.

    Wie ich dann aufgebaut habe, ist den Bildern zu entnehmen.
    Sieht man davon ab, dass irgendjemand meine Leiter verschleppt hatte und ich suchen musste, habe ich für den Aufbau meiner Versuchsanordnung keine Viertelstunde gebraucht. Wohl auch deshalb, weil ich es schon häufiger gemacht habe.

    So nun hoffe ich noch, dass es mir gelingt die Bilder hoch zu laden und einzufügen. (Was leider nicht so geklappt hat, wie es erhoffte.
    Ich musste die Bilder immer wieder verkleinern um sie hochladen zu können)

    Die Schussgruppen bestehen alle aus 5 Schuss/10m/LG,ausgenommen die beiden manipulierten Gruppen.
    Vor dem Schießen habe ich ein paar Mal, ohne Munition Druckluft „geschossen“.
    Geschossen wurde von rechts nach links.
    Zunächst Schussbild 1, dann 3 (beide mit einer Waffenhändlersortierung), dann 4, danach 5 (beide mit einer absolut billigen Vereinsmunition, auch einer Waffenhändlersortierung, aber für 4,25 €/500 Stk), danach Bild 6 (hier sind es nur drei Geschosse, die ich jeweils am Kopf manipuliert hatte, indem ich eine Winzigkeit abgeschabte), dann Bild 7, auch hier drei Schuss, hier hatte ich den Kegel geringfügig manipuliert und schließlich setzte ich das Bild 2 nach, weil ich mit „Bild“ 3 nicht zufrieden war und wissen wollte, ob sich dieser „Ausreißer“ schon im nächsten Bild wiederholen würde. Hat er zwar nicht, ändert aber nichts daran, dass ich nicht nur aus dieser Dose, sondern auch aus anderen Dosen ganz sicher mehr als 10 Schussgruppen schießen werde, um mich dann zu entscheiden, wie ich mit dieser Munition umgehe.

    Was ich immer für einen Wettkampf empfehle, ist das bereits mehrfach beschriebene „Ausrollen“ der LG Munition. Munition, die über eine Schräge (Spiegel,Glasscheibe) abrollt und bei der auf diese Art ganz leicht die gleichmäßigsten Geschosse herausgefunden werden können.

    Um zu einem halbwegs tragbaren Ergebnis über die Qualität des Systems (Waffe mit dieser Munition) zu kommen, sollten je Waffe mindestens so viele Schüsse investiert werden, wie im Rahmen eines Wettkampfes, einschließlich der Vorbereitungsschüsse eingesetzt
    werden. Also mindestens 50-60. Wobei ich es für richtig halte eher kleine Schussgruppen zu schießen. 5 Schüsse sind gut Schuss für Schuss gut auszuwerten. Viel besser als eine 10er Gruppe mit relativ großem Loch. Bei Wettkämpfen verdirbt ja auch der einzelne Schuss u.U. das Ergebnis.

    In einem Beitrag hatte ich gelesen, dass nach Möglichkeiten für einen „Munitionstest“ gesucht wurde. Man kann einen Leistungsnachweis für
    Waffe und die vorhandene Munition auch ohne weiteres mit dem beschriebenen Aufbau selbst durchführen.

    Dies funktioniert grundsätzlich auch bei KK. Dennoch wähle ich dort zumeist einen anderen Aufbau. Ich nehme einige Sandsäcke und rüste
    mein KK-Gewehr mit einem Zielfernrohr aus. Mit dem Zielfernrohr lässt sich das Ziel – zumindest für mich – leichter und eindeutiger verkantungsfrei anrichten.
    Dann werden die Schüsse jeweils mit Haltepunkt Zielmitte abgegeben, dann kann auf Zielmitte nachgezogen werden, ehe dann der Leistungstest beginnt, in dessen Verlauf selbstverständlich nicht nachjustiert wird.

    Nachfolgend ein Zitat von Königstiger:
    Bei RWS spannt man den Lauf vor der Systemhülse selbst direkt in einen Schraubstock, bei Lapua wird die Systemhülse mittels eines
    Adapters in einen Schraubstock eingespannt, diverse Zubehörhändler haben Schießmaschinen bei denen das komplette Gewehr federnd gelagert eingespannt wird....., es gibt noch mehr Methoden zu testen zB. mit einem ZF, das Gewehr aufgelegt auf einem Sandsack.

    Wie ich jetzt eben gesehen und noch einmal gelesen habe, wird das Schießen mit dem ZF schon von Königstiger angeführt. Also ist es nicht
    nur für mich ein gängiges und vom Schützen selbst anzuwendendes Verfahren (ich verwende ein ausgesprochen preisgünstiges ZF Modell und es genügt für den Zweck vollkommen (von Sutter)).

    Auf den Beitrag des Königstigers bin ich nur deshalb zurück gekommen, weil die Frage nach den möglichen Verfahren gestellt wird.

    Grundsätzlich halte ich die Verfahren, ob nun starr oder beweglich, gleichermaßen für geeignet. Die ballistischen Teilbereiche
    Innenballistik, Außenballistik und Zielballistik sind vom Schützen nicht zu beeinflussen, sieht man einmal von möglichen Temperaturschwankungen der Waffe und der Munition ab.


    Es bleibt der Bereich der Abgangsballistik, also der Moment in dem das Geschoss das Rohr verlässt. Erst wenn das Geschoss das Rohr
    verlassen hat setzen diese Kräfte ein (z.B. Luftverwirbelungen durch Gasdruck).
    Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich gehe davon aus könnte dies wohl auch begründen, dass das Verfahren für die Qualität eines Ergebnisses der Schussgruppe ohne Bedeutung ist. Entscheidend ist, dass von Schuss zu Schuss die jeweils gleichen Bedingungen/Kräfte wirksam werden.
    Für diese Theorie spricht auch, dass von den renommierten Herstellern alle Verfahren parallel angewandt werden.

    Ich habe noch ein paar Fragen zu klären und werde dies bei Gelegenheit tun. Allerdings fehlt mir aktuell etwas die Zeit.
    HaJo

  • Danke HaJo für deine ausführlichen Beiträge. Lasse dich nicht entmutigen und kehre dem Forum keinesfalls den Rücken!!

    Danke für deine ausführlichen Statements und dass sie zu so vielen Diskussionen anregen, solltest du als klares Kompliment für dich sehen!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Frage: Hast du bei jedem Schussbild das Gewehr verstellt oder die Scheibe weitergeschoben?

    1. Ist die Waffe technisch in Ordnung?

    Dies kannst du so nicht sagen. Du misst die Geschwindigkeit nicht mit und du verwendest einen alten Druckminderer. Gerade hier zeigt sich, dass der Druckminderer häufig Probleme macht.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo Wegi,
    die Scheibe wird weiter geschoben.
    Wenn die Schussbilder einer größeren Serie durchgängig geringe Streuung aufweisen, dann ist der Schluss zulässig.
    Ich habe keinen Test gemacht, sondern lediglich eine. Möglichkeit demonstriert.
    Einen Test reiche nach.

    HaJo

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • @ HaJo

    Also ich interpretiere deine Messages so:
    1. Mun Test ist ein augenblicklicher Bestandsaufnahme
    und kann somit
    2. keine Rückschlüsse über die zukünftige Schussleistung erbringen. Das sehe ich auch so, in die Zukunft schauen kann niemand (oder vielleicht doch?)
    3. Schlussbilder vom Hersteller sind nicht aussagekräftig (siehe Punkt 1-2)
    4. Schlussbilder sind immer von äußeren Einflüssen abhängig: Wind, Luftfeuchte, Erdrotation, technische Abnutzung der Waffe, Toleranzen bei der Fertigung usw…… grade das macht unseren Sport ja aus, die kleinen Dinge die sich ändern und den Ausschlag geben
    5. Mun Test macht erst Sinn ab Leistungsklasse xy………. je höher man kommt umso mehr Zeit verbringt man mit der Suche nach dem optimalen Material

    Meine Schlussfolgerung: Dann sind wir gar nicht so weit mit unserer Meinung voneinander entfernt

    „Man soll die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.“
    :thumbup::thumbup::thumbup:

    Mut steht am Anfang des
    Handelns, Glück am Ende.

  • Hallo Knappe,
    was die Differenzen angeht, sehe ich es auch so und sie wärenschon vom ersten Tag an vermeidbar gewesen.
    Danke für die Zuschrift!
    Ich werde an dem Thema in der nächsten Zeit arbeiten, aber wie ich schon häufiger gesagt habe, es ist auch immer ein Zeitproblem.
    Gruß
    HaJo

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Guten Morgen!


    Gestern hat mir das wenig erfreuliche Ergebnis mit meiner
    Trainingsmunition dann doch keine Ruhe gelassen und ich habe zunächst fünf
    Gruppen geschossen um dann schon festzustellen, dass diese Sortierung meinen
    Ansprüchen nicht genügt.


    Dann habe ich Munition „ausgerollt“ um noch einmal anzuwenden,
    was ich gestern vorschlug und dabei den Anschein erweckte, dies wäre mein
    ständiges Tun.


    Für die Wettkämpfe habe ich das wohl gemacht und die
    Munition die meinen „Rolltest“ nicht bestand, also nicht wunsch- und
    erwartungsgemäß gemäß gerollt ist, aussortiert. Ich nutze sie dann für das
    Schießen mit der Pistole Freihand und da ich da eh nichts, besser kaum treffe,
    kommt es auf die geringen Ablagen auch nicht an.


    Aber für das Training
    und auch für den letzten Wettkampf hatte ich es mir aus Bequemlichkeit gespart.


    Ein grober Fehler wie ich nun weiß!


    Was ich nun als einen Versuch, besser als dessen Ergebnis
    präsentiere, lässt keine abschließende Bewertung zu, zeigt aber die Tendenz.
    Ich werde mich künftig auch danach richten!


    Soweit die Schussgruppen zueinander nicht höhengleich sind,
    liegt es daran, dass ich den Streifen ohne die notwendige Sorgfalt weiter
    geschoben habe. Das kann man deutlich verbessern, ändert aber an den
    grundsätzlichen Feststellungen nichts.


    Alle Schussgruppen umfassen 5 Schuss.


    Die Schussgruppen 1-7 habe ich am Abend des 12.11. gemacht,
    die übrigen alle heute Morgen. Begonnen habe ich mit gerollter Munition, mit
    der ich am Abend zuvor aufgehört hatte. Siehe auch das Bild.


    Die Schussgruppen 6 und 7 wiesen eine geringere Streuung
    auf, was für das Ausrollen der Munition spricht.


    Die erste Schussgruppe heute Morgen war die 8. Sie ist von
    denen mit ausgerollter Munition, diejenige mit der größten Streuung. Keine
    grundsätzliche Aussage, aber eine Gruppe die mit kalter Waffe geschossen wurde
    (allerdings habe ich es auch versäumt, einige „Leerschüsse“ abzugeben). Ich
    werde dies in den nächsten Tagen weiter prüfen.


    Die Schussgruppen 9-11 passen zu 5 und 7 und alle zusammen
    haben ein besseres Bild als die Munition aus der „Schütteldose“. Dies spricht
    für das Ausrollen der Munition!


    Die Schussgruppen12 bis 17 habe ich mit der Munition
    geschossen, die beim Ausrollen meinen Rolltest nicht bestand. Bitte nicht an
    den unterschiedlichen Höhen Anstoß nehmen. Dort habe ich schlampig weiter
    geschoben. Aber seht einmal die Streuung! Das ist geradezu gewaltig und hätte
    ich so nicht erwartet! Wer macht denn auch schon eine Prüfung nur um
    festzustellen, dass die Munition den Anforderungen nicht genügt.


    Aber eine Erkenntnis bringt diese unvollständige
    Versuchsreihe dennoch. Das Ausrollen der
    Munition ist
    zumindest für mich ein
    Muss
    !


    Noch einmal zum Ausrollen.


    Ich reihe die Munition am Bilderrand, am Rahmen mit kleinen
    Abständen von Projektil zu Projektil auf und hebe dann die Seite leicht an. Die
    ersten Projektile rollen sofort los. Dies weist darauf hin, dass die Geschosse
    sehr gleichmäßig geformt und vermutlich auch gewichtet sind. Einige Geschosse
    rollen erst nach gutem Zureden und ein weiteres „rutschte“ nur über die
    Glasscheibe, es befindet sich in der letzten Schussgruppe.


    Der Anteil verwendbarer ausgerollter Munition zu Ausschuss,
    lag bei mir bei ca. 50:50.


    Gruß


    HaJo

  • Mich überrascht doch was so ein Ausrollen ausmacht. Habe das noch nie so gehört. Danke dafür.

    Was mich noch interessiert: Welche Munition hast du dafür verwendet? Bereits eine höherpreisige höherwertige Munition (z.B. Imperial Match, R10, etc.) oder eine günstige Trainingsmunition (z.B. die Eigenlabel der größeren Ausrüster?)
    Ich wäre nämlich sehr überrascht, wenn die teuren Munitionen noch solche Differenzen aufweisen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Dingo,
    es ist meine Trainigsmunition.
    Ein Eigenlabel eines renommierten Herstellers. Nach der Beschreibung ist eine "TOP-MATCh - Spezialkugel für höchste Ansprüche". Wie ich nun aber weiß, genügt diese Qualität noch nicht einmal meinen Trainingsansprüchen.
    Die 500er kostet allerdings auch nur 7€. In diesem Fall ist festzustellen, wer billig kauft zahlt zu!
    Heute habe ich damit begonnen mit meiner Wettkampf Munition, R 10, eine Testserie zu schießen. Wenn ich Ergebnis habe, ich schieße nur alle 4 Stunden eine Kleinserie um möglichst immer gleiche Bedingungen zu schaffen, melde ich mich wieder.
    Gruß
    HaJo

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Hallo HaJo,

    danke für die Dokumentation von Testaufbau und Testreihen, das halte ich für schlüssiger als reine Theorien. Bezüglich der Stabilität eines solchen Aufbaus hätte ich nur aufgrund eines theortischen Ansatzes sicher Zweifel gehabt; Deine Schussgruppen deuten dagegen auf eine sehr große Stabilität hin.


    Folgende Aspekte möchte ich zusätzlich einbringen:

    • Die Art der Visierung bzw. ein exaktes Ausrichten/Weiterschieben des Scheibenstreifens ist für die Bewertung des Trefferbildes nicht relevant. Entscheidend für den Vergleich ist nicht die absolute Lage der Treffer, sondern die Abweichung der Treffer voneinander.
    • Der Einschätzung dass "zu billig" einer hohen Qualität entgegensteht, mag ich mich tendenziell gerade noch anschließen. Der Umkehrschluss, dass teuer automatisch mit hoher Qualität gleichzusetzen ist, wird m.E. in vielen Lebenssituationen immer wieder widerlegt.
    • Ein wichtiger Parameter sind auch die Erlebnisse einer Dose Diabolos auf ihrem Lebensweg bis zum Einführen in den Laufkonus. Bereits ein Werfen des Pakets auf dem Transportweg kann das seitens des Herstellers erreichte Qualitätsniveau reduzieren. Richtig zerschrotten im Sinne unserer Betrachtungen kann man Diabolos in teilgefüllter Dose - schon mal Kinder bei gedankenlosen/gelangweilten Schütteln von Dosen beobachtet? Wer ganz sicher gehen will, mus handselektierte und in Schaumstoffmatten separierte Diabolos kaufen (die gab es schon vor mehr als 30 Jahren), womit wir aber schon wieder in eine andere Preiskategorie kommen.
    • Beim Ausrollen halte ich auch den Kurvenverlauf der Rollbahn für äußerst relevant. Neben den von Dir identifizierten brutalen Ausreißern, die erst gar nicht loslaufen, habe ich aus der gleichen Dose immer wieder unterschiedliche Rollbahnen festgestellt. Dies lässt m.E. auf unterschiedliche Kegeldurchmesser schließen, jene wiederum auf mutmaßlich unterschiedliche Geschossgeschwindigkeiten. Die Rollbahn lässt sich gut bewerten, wenn man die Diabolos immer in der gleichen Ecke des Rahmens loslaufen lässt - der Auftreffpunkt auf der gegenüberliegenden Seite ist dann der Vergleichswert. Diabolos mit gleicher Rollbahn sehe ich als gleich "gut" an (ohne dass damit ein absolutes Qualitätsniveau verbunden wäre). Aus Diabolos mit jeweils gleicher Rollbahn würde ich bei hohem Anspruch dann eigene Lose zusammenstellen. Für mich ist die Umsetzung angesichts meines Leistungsniveaus allerdings irrelevant.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Warum machst du nur 5 Schuss? Statistik ausreichend? ;)

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo Frank,


    danke für Deine Stellungnahme!


    Als statistische Größe sind die wenigen Schussgruppen sicher
    nicht ausreichend! Sie zeigen aber eine Tendenz und ich bin ganz sicher, dass
    diese sich auch bestätigen wird.


    Bitte entschuldige, wenn ich Deinen Beitrag „anders“ als
    üblich kopiere, ich muss mich in das System erst noch hinein finden.


    • Die Art der Visierung bzw. ein exaktes
      Ausrichten/Weiterschieben des Scheibenstreifens ist für die Bewertung des
      Trefferbildes nicht relevant. Entscheidend für den Vergleich ist nicht die
      absolute Lage der Treffer, sondern die Abweichung der Treffer voneinander.

    Damit hast Du recht!


    • Der Einschätzung dass "zu billig" einer
      hohen Qualität entgegensteht, mag ich mich tendenziell gerade noch
      anschließen. Der Umkehrschluss, dass teuer automatisch mit hoher Qualität
      gleichzusetzen ist, wird m.E. in vielen Lebenssituationen immer wieder
      widerlegt.

    Auch darin ist Dir zuzustimmen.
    Ich bin ganz sicher, dass es Chargen mit Firmenlabel gibt, die zu einem
    günstigeren Preis die gleiche Qualität liefern. Ich habe in meinem ersten
    provokativen Beitrag die Forderung aufgestellt, dass möglichst übergreifend
    vergleichbare Qualitätsstandards bestimmt werden sollten, die dann zu Vergleichen
    herangezogen werden könnten.


    Dies zu realisieren ist sicher
    nicht einfach. Ich habe geforscht ob es so etwas gibt und bin auch fündig
    geworden. Bisher habe ich es vermieden einen Hersteller zu nennen führe nun
    aber RWS an und finde dies beispielhaft. Unter „RWS_ Sportmunition_Broschuere.pdf“
    finden sich Hinweise, die weit über die Aussagen in den Katalogen der
    Waffenhändler hinaus gehen. RWS hat sogar z.B. Munitionsstammblätter ins Netz
    gestellt. Z.B. rws-r-50.pdf oder rws-r-100.pdf.

    Vielleicht gibt es weitere
    Blätter und vielleicht auch von anderen Herstellern in gleicher Qualität,
    allerdings habe ich sie nicht gefunden. Wünsche bleiben natürlich auch bei RWS
    offen. Ich werde dort nachfragen.


    RWS hat noch ein anderes
    Verfahren, was ich bei anderen Herstellern nicht gefunden habe. RWS vergibt „Sterne“
    von 1 – 5. Hinter jedem Stern mehr steckt eine höhere Qualität und damit bei
    diesem Anbieter auch ein höherer Preis. Ich bin sicher und vertraue darauf,
    dass eine 3-Sterne Munition ein geringeres Leistungsspektrum aufweist, als eine
    4-Sterne Munition. Dies ist durch den aufwändigeren Fertigungsprozess und
    Prüfungsprozess begründet. Ich werde auch hier bei RWS nachfragen, wie sie
    dieses Problem handhaben. Mal sehen, ob ich eine Antwort erhalte.


    • Ein wichtiger Parameter sind auch die Erlebnisse
      einer Dose Diabolos auf ihrem Lebensweg bis zum Einführen in den
      Laufkonus. Bereits ein Werfen des Pakets auf dem Transportweg kann das
      seitens des Herstellers erreichte Qualitätsniveau reduzieren. Richtig
      zerschrotten im Sinne unserer Betrachtungen kann man Diabolos in
      teilgefüllter Dose - schon mal Kinder bei gedankenlosen/gelangweilten
      Schütteln von Dosen beobachtet? Wer ganz sicher gehen will, mus
      handselektierte und in Schaumstoffmatten separierte Diabolos kaufen (die
      gab es schon vor mehr als 30 Jahren), womit wir aber schon wieder in eine
      andere Preiskategorie kommen.

    Du hast recht!


    Im Übrigen auch ich habe mich in der Vergangenheit immer
    wieder so verhalten, wie ich es jetzt gar nicht mehr wahrhaben möchte. Man
    nimmt eine Dose in die Hand, merkt dass Munition darin ist und schüttelt sie
    durch, um an dem Geräusch die Anzahl zu erkennen. Das sollte man nicht tun und
    ich werde künftig darauf achten.


    • Beim Ausrollen halte ich auch den Kurvenverlauf
      der Rollbahn für äußerst relevant. Neben den von Dir identifizierten
      brutalen Ausreißern, die erst gar nicht loslaufen, habe ich aus der
      gleichen Dose immer wieder unterschiedliche Rollbahnen festgestellt. Dies
      lässt m.E. auf unterschiedliche Kegeldurchmesser schließen, jene wiederum
      auf mutmaßlich unterschiedliche Geschossgeschwindigkeiten. Die Rollbahn
      lässt sich gut bewerten, wenn man die Diabolos immer in der gleichen Ecke
      des Rahmens loslaufen lässt - der Auftreffpunkt auf der gegenüberliegenden
      Seite ist dann der Vergleichswert. Diabolos mit gleicher Rollbahn sehe ich
      als gleich "gut" an (ohne dass damit ein absolutes
      Qualitätsniveau verbunden wäre). Aus Diabolos mit jeweils gleicher
      Rollbahn würde ich bei hohem Anspruch dann eigene Lose zusammenstellen.
      Für mich ist die Umsetzung angesichts meines Leistungsniveaus allerdings
      irrelevant.

    Das von dir vorgeschlagene Vorgehen ist ganz sicher genauer!
    Danke für den Tip!


    Gruß


    HaJo

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Hallo Wegi,
    mir kommt es darauf an, die Schussgruppe möglichst genau auszuwerten, möglichst jeden einzelnen Schuss zu erkennen. Das ist bei 5 Schüssen schon sehr schwierig, dennoch sind die weiteren Ablagen gut zu erkennen.
    Je größer die Schussgruppe von der Zahl her ist, umso weniger kann über den einzelnen Schuss gesagt werden. Bei einer sehr großen Schussgruppe ist es ein recht großes und ziemlich gleichmäßig ausgeschossenes Loch.
    Letztlich, 5 5er-Schussgruppen zeigen eine Tendenz (der ich in diesem Fall vertraue) und sind eher ein Einstieg, als ein fertiges Ergebnis.

    Mir fällt noch etwas ein. Jemand führte an, dass die Meyton-Anlage nicht geeignet sei, denn man könne ja nur sehr grob anrichten. Das sehe ich ganz anders. Grobes Anrichten reicht völlig, denn die Meyton-Anlage oder vergleichbare Anlagen registrieren jeden Schuss im Messrahmen und lassen die beste Auswertung überhaupt zu.
    Gruß
    Hajo

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