Jugend stirbt aus?

  • Mein Verein ist mit 3 Schülermannschaften diese Saison zu den Rundenwetkämpfen gestartet und sonst gab es nur noch einen anderen Verein mit einer Schülermannschaft im ganzem Kreis. D.h. wenn man, wie ich in der ersten Schülergruppe ist und der Verein der mit nur einer Mannschaft startet, nicht allzu gut ist, hat man praktisch schon gewonnen und die Wettkämpfe werden auch langweilig. Um noch auf wirkliche Konkurrenten zu treffen muss man schon zumindest auf Bezirksebene schießen. Jetzt würde mich interessieren, woran es liegt, dass auf einmal nur noch 2 Vereine hier im Kreis Schülermannschaften zu den Rundenwettkämpfen stellen und ob das nur ein Zufall ist, oder ob das überall so ist.

    lg

  • Bei uns im Kreis siehts auch eher mau aus, deswegen schießen wir auf Bezirksebene. Nachwuchs im Schießsport zu finden ist generell meiner Meinung nach eher schwierig da es ja doch eher ein "langweiliger" Sport ist. Auch ich habe vor drei Jahren eher durch Zufall und Langeweile zum Training gefunden...

  • Dafür gibt es eine Menge Gründe, die bei jedem Verein anders sind. Drei Schüler-Mannschaften (3x3 denke ich mal) sind schon viel, sofern sie aus eigener Kraft kommen. Nicht "eingekauft" oder weshalb auch immer.

    Zum einen könnte das aus der Ortschaft sich ergeben, wie das bei mir hier der Fall ist: Es gibt in direkter Nähe andere Vereine, die für die Jugend ebenso viel tut, allerdings schon an sich interessanter für die Jugendlichen sind (z.B. Fussball, Schwimmsport, Pferdesport, etc.). Ich höre es manchmal bei meinen Jugendlichen: "Ich habe nur bis sechs Zeit. Dann muss ich zum Turnen." Wenn es dann dazu kommt, dass ein Wettkampf auf denselben Tag wie z.B. ein Fussball-Turnier fällt, fällt es den Jugendlichen leicht, sich zu entscheiden.
    Ein anderer Gedanke diesbezüglich ist: Wie gut ist die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins? Wie macht der Schützenverein von sich reden? Gibt es Veranstaltungen, wie z.B. Osterschießen, Prinzenschießen, Schützenfeste etc.? Oder macht der Verein sportlich von sich reden durch zahlreiche Platzierungen bei Meisterschaften und/oder Pokalwettkämpfen?

    Dies ist nur das, was mir einfiel und ich selber auch immer wieder als Betreuer mitbekomme. Bei der letzten Meisterschaft im März sah es im Jugendbereich ebenso mager aus, wo teilweise Jugendliche in ihrer Altersklasse ohne Konkurrenz geschossen haben. Klar, wenn ich alleine bin, strenge ich mich nicht an! Macht doch keinen Spass dann! :pinch: Womit ich keineswegs die Leistung anderer schmälern will.

  • Nachwuchs im Schießsport zu finden ist generell meiner Meinung nach eher schwierig da es ja doch eher ein "langweiliger" Sport ist. Auch ich habe vor drei Jahren eher durch Zufall und Langeweile zum Training gefunden...

    Als "Meisterschütze" unsere Sportart als langweiligen Sport zu betrachten ist schon traurig. Ich bin nun schon seit ca. 15 Jahren auf Vereins- und Landesebene im Jugendbereich tätig und die meisten Jugendlichen fanden/finden das Training nicht langweilig. Ich bereite gerade eine Präsentation mit dem Thema "Wie gestalte ich Training sinnvoll und abwechslungsreich" für eine Trainer-C Fortbildung vor und komme dabei immer wieder auf neue Ideen. Nur Serien schießen reicht nicht. Es gibt unterschiedliche Scheiben und Vorgaben können je nach Leistungsstand unterschiedlich sein. Gezielt Technikelemente trainieren lassen. Bei uns gehören Jonglierbälle, Wackelbretter usw. mit zum Trainingsalltag. Auch PC-Programme wie Reaktionstest und Zahlensuchen werden genutzt.

  • Bei uns im Kreis ist das auch so. Es gibt zwar noch vereinzelt Jugendliche, deren Niveau aber in der Regel sehr schlecht ist um unseren Konkurrenz zu bieten. Wir haben insgesamt 4 Mannschaften bei der Jugendrunde im Rennen.

    Was bisher nie oder selten angesprochen wurde. Früher hatten ich (wir) Probeleme die Schützen zu Wettkämpfen zu bringen da diese Fußball, Tennis, Reiten, Musik, Feuerwehr etc. hatten. Dies ist inzwischen das KLEINERE Problem. Von 10 Schützen haben bei uns 6 geschiedene Eltern, Patchwork-Familien etc.; Konkret heißt das, ich muss am Samstag zu Mama, Papa oder Papa geht zu seiner neuen Flamme oder andersrum. Ihr glaubt gar nicht was das alles los sein kann......

    Tja moderne Zeiten


    Dieter

  • Als "Meisterschütze" unsere Sportart als langweiligen Sport zu betrachten ist schon traurig.

    Langweilig ist sicher unglücklich ausgedrückt, allerdings sollte man schon auch zugeben können dass Schiessen eben nicht "die" Funsportart ist und auch sicher nicht werden kann. Dafür betreiben wir allerdings eine Sportart die man bis in s hohe Alter erfolgreich betreiben kann, wo gibt es das noch, beim Golf und Dressurreiten auch nicht die Renner im Zulauf.

    Zitat

    Ich bin nun schon seit ca. 15 Jahren auf Vereins- und Landesebene im Jugendbereich tätig und die meisten Jugendlichen fanden/finden das Training nicht langweilig. Ich bereite gerade eine Präsentation mit dem Thema "Wie gestalte ich Training sinnvoll und abwechslungsreich" für eine Trainer-C Fortbildung vor und komme dabei immer wieder auf neue Ideen. Nur Serien schießen reicht nicht. Es gibt unterschiedliche Scheiben und Vorgaben können je nach Leistungsstand unterschiedlich sein. Gezielt Technikelemente trainieren lassen. Bei uns gehören Jonglierbälle, Wackelbretter usw. mit zum Trainingsalltag. Auch PC-Programme wie Reaktionstest und Zahlensuchen werden genutzt.

    Dass das reale Schützenleben ein anderes ist wollen bei uns offensichtlich auch viele nicht zur Kenntnis nehmen.

    Ich finde wir sollten uns gelegentlich daran erinnern dass wir zumindest im DSB einen mehr oder weniger leistungsorientierten Sport betreiben und kein Teil der Unterhaltungsindustrie sind auch wenn wir damit konkurrieren müssen.

    Der Rückgang der Jugendlichen ist nun auch Folge der demografischen Entwicklung.

    Karl

  • Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: "Wer sich um den Nachwuchs kümmert, der hat auch Nachwuchs!".

    Jetzt könnt ihr mit der Kritik loslegen. Leider gibt es in vielen Vereinen zwar einen Jugendleiter, aber sich wirklich um die Jugend kümmern, das sieht anders aus. Sorry das sind meine Erfahrungen.

  • wir haben hier sicherlich mehrere Dinge, die mit reinspielen:

    - demografischer Wandel - Es kommen die kinderschwachen Jahrgänge. Rein deutsche Familien (also seit mindestens vor dem Mauerfall in Deutschland) haben deutlich weniger Kinder als früher. Dafür wird es bei Zuwanderern mehr Kinder geben. Insgesamt sehe ich trotzdem 20 bis 30 % weniger an Schülern/Kindern/Jugendlichen für die Zukunft

    - Imageproblem - Ich habe schon ein paar Jugendliche ziehen lassen müssen, die gerne geschossen hätten, aber nicht durften, weil die Eltern dagegen waren.

    - Konkurrenz durch anderen Sport - Kinder wollen beschäftigt werden, auch bewegt werden. Aber dann oft doch nicht so, wie es ein Leistungssport fordern würde. Somit stehen bei den Jugendlichen die Funsportarten mit "American Way of Life" hoch im Kurs. Da kann man ganz schwer dagegen was machen.

    - "Gruppenbildung" - man braucht eigentlich nicht nur 1 Jugendlichen, sondern mehr. Mindestens 5 und die müssen sich zusammenfinden. Wenn dann hin und wieder nochmal einer/eine dazukommt und integriert wird, macht man schonmal viel richtig.

    - Um die Jugend kümmern - Wer sich um die Jugend kümmert, hat Jugend. Das ist nunmal so. Dazu gehört auch, nicht nur da zu sein, wenn die da sind und schiessen wollen. Was glaubt Ihr, was ich schon alles gemacht habe? Dazu gehört dann schonmal Schürsenkel beschaffen für die Schiessschuhe. Auch sehen, wenn eine Visierlinienerhöhung benötigt wird. Oder z.B. Spenden organisiert für ein Gewehr oder für 6 Schiesshosen für die Jugend.

    - Mangelndes Vorbild der Erwachsenen - Was glaubt Ihr, wie schlecht das aussieht, wenn die Alten nicht zum Training kommen, nur mit Widerwillen Wettkämpfe schiessen oder gar nicht mal bei Krei- und Bezirksmeisterschaften antreten?

    Wir sind selber Schuld, wenn uns die Jugend ausbleibt! Vielleicht sollten sich die Vereine mal bewegen? Ich habe erst jetzt am Wochenende irgendwo gelesen, wieviel Prozent der Schützenvereine ein ernsthaftes Existenzproblem haben. Ich glaube die Zahlt lag irgendwo um die 50%.

  • Ich habe "langweilig" nicht umsonst in Anführungszeichen gesetzt. Für den Außenstehenden der nichts mit dem Schießsport zu tun hat wirkt es auf den ersten Blick langweilig 40 Schuss sogut wie bewegungslos dazustehen.

    Auch sind die Ergebnisse (freihand) bei den Kindern/Jugendlichen natürlich am Anfang nicht so berauschend und man wackelt wie sau (war bei mir ja auch so) und da fehtl vielen leider der Ehrgeiz dabeizubleiben.

    Desweiteren ist Schießen ja nunmal nicht gerade der billigste Sport, vorausgesetzt man schießt nicht mit der Vereinsausrüstung, und seien wir mal ehrlich, die Vereinsausrüstung ist oftmals, vor allem in kleineren Vereinen, einfach veraltet.

  • Du hast das Problem perfekt zusammenfefaßt, aber kaum einer tut etwas dagegen.

    doch - ich!

    Allerdings versagen meine Möglichkeiten dann, wenn es um unsere Alten geht... :(

    Ich habe gestern Bezirsmeisterschaft geschossen mit einem miserablen Ergebniss. Und trotzdem habe ich durchgeschossen. Wie würde das aussehen, wenn ich als Jugendleiter abbreche, wenn es nicht läuft?

  • Ist (fast) überall so. Außer im tiefsten Bajuwaristan.
    Auf den jetzigen Bezirksmeisterschaften hier (SBSV) wurde von "älteren Schützen" (50 aufwärts, also die ganz überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer) allgemein genau dasselbe verhandelt und beklagt.

    Carcano

  • Ich habe "langweilig" nicht umsonst in Anführungszeichen gesetzt. Für den Außenstehenden der nichts mit dem Schießsport zu tun hat wirkt es auf den ersten Blick langweilig 40 Schuss sogut wie bewegungslos dazustehen.

    Auch sind die Ergebnisse (freihand) bei den Kindern/Jugendlichen natürlich am Anfang nicht so berauschend und man wackelt wie sau (war bei mir ja auch so) und da fehtl vielen leider der Ehrgeiz dabeizubleiben.

    Desweiteren ist Schießen ja nunmal nicht gerade der billigste Sport, vorausgesetzt man schießt nicht mit der Vereinsausrüstung, und seien wir mal ehrlich, die Vereinsausrüstung ist oftmals, vor allem in kleineren Vereinen, einfach veraltet.

    eben hier ist nun einmal der Verein gefordert. Für den Start muß man einen Handschuh zur Verfügung stellen, wenn möglich auch eine Schiessjacke.

    Dann sollte sich jeder Verein mal Gedanken über seinen Bestand an Sportgeräten machen. Wenn ich sehe, daß manche Jugendliche die ersten Schritte heute noch mit federgetriebenen Gewehren absolvieren, kann ich nur den Kopf schütteln.

    In meiner Anfangsphase als Jugendleiter (dummerweise hat man mich im gleichen Atemzug zum Gerätewart ernannt) habe ich erstmal alle alten Gewehrgurken (FWB 300, Diana 66 und 75, Walther LGR) über egun gekauft und vorkomprimierte Gewehre gekauft (FBW 60x, Anschütz 200x, Walther LG 210+, sogar 2 Pressluftgewehre waren möglich).

    Sind wir doch mal ehrlich. Wirklich arm sind die wenigsten Schützenvereine. Sollen wir auf unserem Vermögen sitzenbleiben? Was bringt uns das, wenn der Verein kaputt geht und wir Euro 30 000,00 auf der Seite haben, nur weil wir keinen Nachwuchs oder keine neuen Mitglieder bekommen?

    Wenn ich das Geld in Sportgeräte und Ausrüstung investiere, muß ich mir nachher wenigstens nicht zum Vorwurf machen lassen, ich hätte nicht versucht, den Verein zu erhalten.

    Jugend kostet Geld. Wenn ich die Jugendarbeit richtig mache, kostet das viel mehr Geld, als ich durch Jugendliche einnehme. Die Alten sollten sich mal überlegen, was der Verein früher für Sie getan hat.

  • Beim letzten Beitrag kann man sehen, dass zu einseitig gedacht wird. Neben Gewehr gibt es noch Pistole, Bogen und Armbrust. Bei Pistole braucht man nur das Sportgerät ohne zusätzliche Schießkleidung. Wenn man mehr Standbeine hat, kann auch mehr anbieten. Jugenarbeit muss nicht teuer sein. Die Jugendleiter müssen nur kreativ sein und sich Anregungen für das Training holen. Auch über Lichtpunkt sollte nachgedacht werden. Wir haben in unserem Verein in Zusammenarbeit mit dem Sportverein eine Biathlonveranstaltung mit Erfolg durchgeführt. Es wurde auf normale Scheiben geschossen. Diese Spaßveranstaltung soll in diesem Jahr wiederholt werden.

  • Beim letzten Beitrag kann man sehen, dass zu einseitig gedacht wird. Neben Gewehr gibt es noch Pistole, Bogen und Armbrust. Bei Pistole braucht man nur das Sportgerät ohne zusätzliche Schießkleidung. Wenn man mehr Standbeine hat, kann auch mehr anbieten. Jugenarbeit muss nicht teuer sein. Die Jugendleiter müssen nur kreativ sein und sich Anregungen für das Training holen. Auch über Lichtpunkt sollte nachgedacht werden. Wir haben in unserem Verein in Zusammenarbeit mit dem Sportverein eine Biathlonveranstaltung mit Erfolg durchgeführt. Es wurde auf normale Scheiben geschossen. Diese Spaßveranstaltung soll in diesem Jahr wiederholt werden.


    Wieso einseitig? Ich trainiere bei uns im Verein auch nur Gewehr. Warum ist das so? Weil ich als Trainer nicht auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Um die Jugend zu halten ist es wichtig, dass diese etwas trifft und Erfolge einfährt. Was bin ich da für ein Trainer, wenn ich anderen Dinge beibringen will von denen ich keine Ahnung habe?? Da kann Bogen und Pistole noch so schön sein, wenn ich nur Grundlagen vermitteln kann, bringt es nichts. Ich denke, dass nur wenige Vereine über so viele Jugendtrainer verfügen, dass diese die Sparten untereinander aufteilen können.

  • sehe ich jetzt nicht so, daß ich zu einseitig denke.

    Wir haben bei uns im Verein leider nicht die Möglichkeit, Bogen anzubieten.

    Luftpistole haben wir nur eine. Wenn damit ein Jugendlicher schiesst, will ich aber direkt dabei stehen.

    Armbrust haben wir auch nicht, die müssten wir erst kaufen.

    Ich kann mich leider auch nur nach der Decke strecken, die ich habe. Und da ich bei uns im Verein leider Einzelkämpfer bin, muß ich mich darauf beschränken, daß zu tun, was ich kann.

    Ich habe in meinem Leben noch nie Bogen geschossen, Pistole nur sporadisch, Armbrust noch nie.

    Aber ich denke trotzdem, daß meine Ausführungen auf die anderen Disziplinen umgelegt werden können. Natürlich braucht man bei Bogen und Pistole nicht die aufwendige Ausrüstung, die man bei LG und Armbrust braucht. Aber wenn ich z.B. gar keinen Platz habe, um einen Bogenstand aufzubauen?

    Und es ist aus meiner Sicht nicht unbedingt wichtig, daß ich lauter gute oder Top-Schützen heranziehe. Zu einem späteren Zeitpunkt machen eventuell die mittelmäßigen oder schlechten Schützen im Verein die meißte Arbeit. Ich bin kein guter Schütze - aber Dreh- und Angelpunkt für die Junge. Unser Wirtschaftsführer ist ebenfalls kein guter Schütze. Der ist aber extrem wichtig für unseren Verein.

    Das Kunststück ist es, auch Jugendliche zu halten, die nicht so gut sind und die trotzdem mit den guten Schützen super auskommen. Das ist gute Jugendarbeit.

  • Es ist einfach eine Frage des Ansatzes, möglichst breit aufgestellter wenig spezialisierter Verein oder möglichst klar positionierter stark spezialisierter Verein. Laufen kann beides. Konkurrenzfähiger ist möglicherweise ein spezialisierter Verein. Man traniniert beim Gewehrverein schlechthin - oder spezialisierter dem Großkaliberverein schlechthin - und nicht bei einem von vielen Vereinen die alles mehr schlecht als recht versuchen.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Sehe ich ähnlich: Ich gehe ja auch in den Fußballverein und spiele Fußball und will dort nicht Handball oder Weitspringen machen.
    Natürlich gibt es Allgemeinsportclubs, genauso wie es breit aufgestellte Schützenvereine gibt.

    Ich halte es aber mit andi_tool und MichaelB: Ich trainiere nur das, was ich auch selbst beherrsche. Ein LP-Jugendschütze wird sehr schnell die Lust verlieren, wenn er gar nichts trifft, weil ich ihm nicht sauber weiterhelfen kann. Und wer Bogen oder Armbrust will, muss halt in die dafür spezialisierten Vereine gehen.
    LG und LP lassen sich problemlos vereinbaren, der Rest leider nicht so leicht.

    Wir sind zwar ein solch breit aufgestellter Schützenverein, aber wenn Jugendliche ins Schützenhaus kommen wird fast immer das LG bevorzugt. Kommt mal einer und will Pistole schießen, kann er das gerne machen, aber ich sage ihm auch, dass ich da kein Fachmann bin (absolute Grundzüge kann ich da schon erklären). Wer die schwereren Kaliber auffahren will, muss bei uns sowieso ca. 1 km weiter, da unser Luftdruckstand und die restlichen Stände getrennt sind.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Diese breitgefächerte Differenzierung innerhalb des Jugendtrainings ist aus meiner Sicht nur möglich, wenn ein breiter Betreuer- und Trainerstab vorhanden ist. Bei uns im Verein wurde bereits 1990 eine Bogenabteilung gegründet, die aber im Laufe der Zeit eingeschlafen und letztlich völlig zum erliegen gekommen ist. Nachdem sich kein Verantwortlicher mehr gefunden hat, der die Sache neu ins Rollen bringt haben wir uns von unserer kompletten Bogenausrüstung getrennt (ca. 10 Jahre kein einziger Interessent).

    Wir bieten unseren Jungschützen je nach Alter und Leistung die Möglichkeit Luftgewehr Dreistellung und später auch Kleinkaliber zu schießen. Mit diesem Angebot waren bisher auch alle zufrieden. Was aus meiner Sicht aber deutlich wichtiger als die angebotenen Disziplinen ist, sind die überfachlichen Angebote. Nur sehr wenige Jugendliche kommen in einen Schützenverein, nur um zu schießen. Sie wollen sich mit gleichaltrigen treffen und mit ihnen etwas zusammen erleben. Wir haben daher für die Jugend einen eigenen Raum mit Kicker, Spielen und Musikanlage eingerichtet. Wir fahren regelmäßig in Freizeitbäder, veranstalten Videonächte oder führen andere Veranstaltungen wie gemeinsames Grillen durch. Solche Aktionen stärken die Gemeinschaft und locken andere Kids an. Die bereits vorhandenen bleiben lieber im Verein drin, weil es "cool" ist. Eltern mit Vorurteilen geben ihre Kinder lieber in den Schützenverein, weil nicht nur geballert wird, sondern auch Freizeitaktivitäten angeboten werden.