Nachdem ich von scherge hier her geleitet wurde, greife ich das alte Thema mal auf.
Hat vielleicht auch noch irgendwer eine Ahnung aus welchem Stahl ein Lauf gefertigt wird bzw. welche Rauheit er in Auslieferungszustand besitzt?
Das ist schwer zu beantworten, da die Läufe wenn man sie bekommt normalerweise schon "benutzt" sind. Sprich Beschusszeichen, Tests des Herstellers, usw.Ich kann jetzt nur von meinem KK500 sprechen. Der Lauf war innen vor dem ersten schießen nicht blank. Es hat ausgesehen wie ganz viele feine Kratzer und Unebenheiten, diese sind jetzt nach dem ersten Training weg und der Lauf ist spiegelglatt!
Mein Anschütz 1813 hab ich immer wie folgend geputzt:
Direkt nach dem Schießen, wenn ich nicht gleich zu Hause bin (bei der Meisterschaft) der Einfachheit halber mit einer Putzschnur, Docht und ein wenig Öl (WD40, o.ä) 3 mal durchgezogen und jedes mal den Docht verschoben, sodass man die Rückstände nicht nochmal durchzieht.
Daheim dann gründlich mit dem Putzstock, Weg und Öl, bzw jeden Monat oder je nach Schussanzahl mit einem richtigen Laufreiniger von Tetra Gun. Das dann 2-3 mal durchziehen. Neues Werg 1-2 mal trocken durchschieben und zum Schluss noch einmal mit ein Paar Tropfen teflonhaltigem Öl.
Je nach Schussbelastung monatlich oder seltener, wenn ich halt merke, dass der Verschluss nicht mehr so leicht läuft, reinige ich den Verschluss, die Lademulde und vor allem vorne den Übergang zum Patronenlager. Dazu benutze ich wieder ein Öl einer Zahnbürste, einem nicht faserndem Tuch und einem feinen Schraubenzieher der mit dem Tuch umwickelt wird (Damit man vorne in die Ecken kommt, dort lagert sich viel Schmutz an). Zum Schluss wird der Verschluss wieder rundum mit einem richtigem Fett eingeschmiert und einige male "repetiert", damit sich das Fett verteilt.
Außerdem wische ich den Lauf und die Metallteile immer mit einem leicht öligen Lappen ab um Korrosion zu vermeiden. Wichtig: Vor dem Schießen wird der Lauf immer trocken mit einer Putzschnur und Docht durchgezogen und auf Sauberkeit kontrolliert! Bei größeren Rückständen, kann sich der Lauf ausbeulen und ist somit zerstört! Damit entferne ich auch noch das vom Putzen vorhandene Öl.
Wenn ich länger nicht schieße, dann lasse ich Öl in den Lauf laufen, bis genug darin ist, dass es unten raus läuft.
Bei meinem KK500 werde ich das so weiter führen.
Außer, dass ich mir noch nicht sicher bin wie oft ich die Tube reinigen sollte. Ist jedes mal nötig oder reicht die Herstellerangabe von alle 500-1000 Schuss?
Ich würde sie dann innen auch trocken lassen und nicht mit Öl behandeln.
Von gar nicht Putzen halte ich nichts, da die Pulverrückstände, wie in diesem Beitrag genannt, mit dem Lauf reagieren und oder Rückstände bilden und somit die Präzision mildern. Von Bürsten halte ich auch nicht viel, da ich meine KK-Läufe mit Putzstock oder Docht immer absolut blank bekommen habe.
Wie das beim Grosskaliber mit Geschossmantel ist, kann ich nicht beurteilen.
Übertreiben muss man es dann auch nicht.
Mein Luftgewehr putze ich z.B nie und es schießt Loch in Loch. Beim Munitionstest kann man danach das Diablo ins Loch "hängen", da es nicht durch fällt. Das Blei "schmiert" ja schließlich den Lauf. Überschüssiges Blei fliegt einfach immer vorne mit raus.
Es dauert da auch relativ lange (angeblich bis zu 50 Schuss) bis das LG wieder so präzise ist, da der Bleimantel erst wieder aufgebaut werden muss.
Mein Anschütz hat 1-2 Schuss gebraucht bis es wieder normal geschossen hat. Die Bleischmierung funktioniert hier ja auch wie beim LG. Allerdings sind da eben noch die Pulverreste, die auf jeden Fall aus dem Lauf müssen!