Wie reinigt ihr eure KK-Waffen?

  • Mehrteile Putzstöcke sind bei weitem nicht so stabil, desweiteren fluchten die einzelnen Teile auch nicht miteinander.

    In Hessen sagt man " die sin ziemlich gakelisch"

    Die Dewey Putzstöcke sind sehr stabil, Kugelgelagert, Kunststoffummantelt und zB. auch günstiger als einer von MEC. Und ja die gibt es auch für KK passend. Ich habe dann einfach zum Kaliber passende Bürsten. Beim KK reinigen stecke ich einen Patch auf die Spitze, beim GK 2 Stück.

    So alle 1000 Schuß schiebe ich beim KK solange Patches durch bis diese sauber sind und 1x im Jahr gehe ich mit der Bronzebürste durch den Lauf.

  • Warum gerade Dewey ? Gibt's die auch für KK Gewehre ? Hatte die bisher nur für größer 6mm gesehen.

    HÄH ??!!

    Zitat:

    "The easiest way to determine what rod you have is by measuring the outside diameter of the rod. The material diameters are as follows for coated rods:

    .17 caliber – .156/.160 inches

    .20 caliber – .185/.190 inches

    .22 caliber – .205/.210 inches

    .27 & up (.30 cal.) – .260/.265 inches

    .35 & up (including .50 cal.) – .330/.335 inches

    Stainless Steel Rods have a slightly different outside diameter and are as follows:

    .17 caliber – .156 inches

    .22 caliber – .203 inches

    .30 caliber – .250 inches"

    So alle 1000 Schuß schiebe ich beim KK solange Patches durch bis diese sauber sind und 1x im Jahr gehe ich mit der Bronzebürste durch den Lauf.

    Klingt irgendwie vernunftgeleitet. Ein Lichtblick in diesem Thread. Danke.

  • Zum gescheiten Reinigen ist auf jeden Fall ein guter einteiliger Puzstock (Dewey zB.) erforderlich. Diese aus mehreren Teilen zusammenschraubbaren von VFG sind der letzte Schrott.

    Dem stimme ich zu. Die mehrteiligen sind immer eine wacklige Konstruktion und verbiegen sich leichter, deshalb kratzen sie dann unschön durch den Lauf.. Optimal ist ein stabiler Putzstock OHNE Kunststoffmantel, da der Mantel durch Reiniger angegriffen und zersetzt wird.

    Putzschnüre sind auch der letzte Mist meiner Meinung nach. Sind zwar praktisch und einfach vom handling her, aber man schmiert immer die Rest vom letzten Putzen mit durch den Lauf. Ständig die Fäden zu wechseln ist auch äußerst lästig.

    Mit der Boresnake hat man das selbe Problem..

    Ich benutze die Schnüre inzwischen nur noch direkt beim Schießen. Einmal davor mit sauberen Fäden und danach 3 mal mit anderen Fäden um den groben Schmutz raus zu ziehen. Beim KK500 bin ich dazu übergegangen immer vorne die Mündung zu Reinigen, da sich da schon unschöne "Flecken" gebildet haben wegen der Tube. Das empfehle ich auch jeden der eine Tube am KK hat. Ohne Reinigung wird das auf Dauer sicher nicht gesund sein.

    Daheim wird dann richtig gereinigt.

    Zunächst einmal mit der Messingbürste durch, das haben mir die Herren von Bleiker nach einem Gespräch empfohlen. Die sind auch der Meinung, dass die Bürste dem Lauf gar nicht schaden kann, der Lauf ist dafür viel zu hart und das Messing zu weich. Ich war davor auch skeptisch und habe keine Bürste benutzt. Wichtig ist nur, dass die Bürste nie Kontakt mit dem Reiniger hat, der löst das Messing nämlich. Der Rückstand davon soll auch nicht gesund für den Lauf sein.


    Danach mit losem Baumwollwerk getränkt mit Bore Tech Rimfire Blend. Dann bisschen warten und damit noch paar mal durchziehen bis das Werk nicht mehr dreckiger wird.

    Dann frisches Werk und durchziehen bis das auch nicht mehr dreckig wird, besser gesagt sauber bleibt. Es darf keinerlei Reiniger im Lauf bleiben, deshalb wickel ich recht viel Werk um den Stock, damit es relativ schwer geht. Dann bleibt nichts im Lauf

    Am Schluss nochmal mit Anschütz Keramik Gun coating durch und das wars.

    WICHTIG: NIEMALS den Putzstock wieder ruckwärts durch den Lauf, damit schiebt man den ganzen Rotz nur vor und zurück im Lauf. Immer nur nach vorne Richtung Laufmündung arbeiten.

    Den Verschluss und die Kammera reinige ich regelmäßig mit etwas Öl oder auch nur trocken und fette den Verschluss mit Tetra Gun Lubricant. Vor allem ganz vorne der Anfang des Laufs muss immer gereingt werden, ansonsten geht der Verschluss schwerer zu.

    Bald werd ich mir aber endlich einen Bore Tech Putzstock zulegen. Der hat vorne ein Gewinde wie der alte, nur kann man da eine Spitze drauf schrauben. Da steckt man dann einfach Patches ähnlich wie Wattepads drauf und dann spar ich mir das Gefummel mit dem Werk.. Außerdem hat der auch ein Kugellager.

    Außerdem regelmäßig Schnur/Stock säubern oder abwischen, am besten auch während des Putzens. Da bleibt natürlich auch Dreck dran hängen, den Schiebt man ansonsten auch immer wieder in den Lauf rein.


    Carcano ich bitte auch mal um einen ausführlichen Bericht wie du denn putz und vor allem was du für richtig hältst,

    Wettkampfbestleistungen:
    LG 40 Schuss: 390, 60 Schuss: 580 mit meinem Feinwerkbau 800X

    KK liegend: 586, 3x20: 560, 3x40: 1132 mit meinem Walther KK500 E im Tec-Hro fanatic Schaft

  • Ich putze mir nachher die Schuhe. Vielleicht auch das Spülbecken in der Küche, das hat schon wieder ein paar Wasserflecken.
    Zur Waffenreinigung Kleinkaliber habe ich hier schon sehr ausführlich und zusammenhängend geschrieben. Ist noch nicht lange her. Dass DIR das entgangen ist, wundert mich kein bisschen.

  • Geballte Freundlichkeit.

    Danke für diese, schon oft erwähnte, Erleuchtung.

    Ich habe besseres zu tun als vor jedem Post noch einmal den gesamten Thread zu lesen. Außerdem sind einige Einträge hier schon etliche Jahre alt, Meinungen und Ansichten ändern sich.

    Und warum wundert dich das kein bisschen?

    Wettkampfbestleistungen:
    LG 40 Schuss: 390, 60 Schuss: 580 mit meinem Feinwerkbau 800X

    KK liegend: 586, 3x20: 560, 3x40: 1132 mit meinem Walther KK500 E im Tec-Hro fanatic Schaft

  • Zunächst einmal mit der Messingbürste durch, das haben mir die Herren von Bleiker nach einem Gespräch empfohlen.

    Es fällt mir schwer zu glauben, dass die bei Bleiker von Messing und nicht von Bronzebürste sprechen.

  • Zunächst einmal mit der Messingbürste durch, das haben mir die Herren von Bleiker nach einem Gespräch empfohlen.

    Hallo,

    Bleiker empfiehlt nur Bronzebürsten. Zu sehen auf der Webseite.

    Grüße

  • Auch eine mistige Messingbürste hat immerhin noch irgendwie eine gewisse mechanische Reinigungswirkung. Aber einer der (wenigen) unangefochtenen Konsense beim Reinigen - wo es ja oft quasireligiös verfestigte Auffassungen gibt - ist es, dass Metallbürsten aus Phosphorbronze sein müssen. Das ist allgemein akzeptiert, ebenso wie der einteilige Putzstock.

  • Mit den Baumwollfäden arbeitet hier anscheinend niemand?

    Ich hätte gerne ein System womit ich die Waffe direkt nach dem schießen reinigen kann.

    Mit Putzstock und Filzen ist da öffter genannt worden aber auch, dass der Putzstock im Idealfall nicht zerlegbar sein sollte.

    Bei mir müsste der Putzstock dann eine Länge von mindestens 90cm haben.

    Den möchte ich aber nicht auch noch mit schleppen.

    An der Bore snacke stört mich, dass sie langsam immer mehr verschmutzt und damit die Putzwirkung eigentlich immer schlechter werden muss. Klar, man kann sie auch wieder waschen.

    Wie wäre es dann mit einer Kombination aus einem ummandelten Stahlseil zum durchziehen und aufschraubbaren Filzen wie hier von vfg?

    Was ich mir dabei vorstellen könnte ist, dass das Messingteil auf das der Filz geschraubt wird im Lauf verkantet und ihn dadurch beschädigen kann?

    LG

    Wolfgang

    Walther KK500 Senior
    Grünig + Elmiger Racer 3
    Steyr Challenge E Auflage
    Steyr EVO/E
    MatchGuns MG2E / MG2E RF
    MG2
    Hämmerli FP

  • Die Bore snack reicht immer für das durch Wischen nach dem Schießen, so dreckig wird die nie. Den Rest, einmal im Jahr, macht man zu Hause.

  • Mit den Baumwollfäden arbeitet hier anscheinend niemand?

    Ich hätte gerne ein System womit ich die Waffe direkt nach dem schießen reinigen kann.

    Das Baumwollfäden einen hochlegierten 42CrMo4 Stahl beschädigen könnte, das dürfte ausgeschlossen sein. Ich empfehle eine Boresnake, die ist dafür wunderbar geeignet. Im übrigen sollte man auch eine Boresnake ab und zu reinigen. Dazu nimmt man einen kleinen Wäschesack und schmeißt sie in die Waschmaschine...

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Das Baumwollfäden einen hochlegierten 42CrMo4 Stahl beschädigen könnte, das dürfte ausgeschlossen sein.

    Nun, die Fäden wandern ja nicht alleine durch den Lauf. Je nach Werkzeug ist das mehr oder minder Material schonend.

  • Die Boresnake ist für recht wenig geeignet, außer zur Selbsttäuschung. Dafür ist sie aber fantastisch begabt. :)

    Zur Klarstellung für die willentlich Unbelehrbaren: natürlich gibt es eine legitime Anwendungsnische für ein kleines, flexibles Putzzeug. Das ist zunächst die klassische militärische Reinigungsschnur. Oder ihr Nachfolger, nämlich ein flexibles ummanteltes Stahlkabel bzw. Nylonkabel (etwa von Otis, ebenfalls von Dewey). Oder gar die alte militärische Reinigungskette (gut brauchbar, wenn richtig und sorgfältig angewendet; waffenmündungsschädigend bei Unachtsamkeit).
    Diese Nische ist die unmittelbare Reinigung im Felde nach dem Verschuss von korrosiver Munition. Auch der Jäger, der auf einem längeren Jagdtrip ist, kann ein solches kleines Set nützlich mitführen.
    Der Sportschütze transportiert sein Gewehr in der Regel in einem Gewehrkoffer. Da passt ein Putzstock ohne weiteres hinein, und ist in der Anwendung sogar einfacher und schneller als ein Feldputzset.
    Die Boresnake hat viele Nachteile und keine Vorteile ggü. der Putzschnur bzw. (deutsche Vorschriftensprache in der Alten Armee) dem Putzseil. Bei Verwdnung korrosiver Surplusmunition würde sie für zuverlässiges Rosten sorgen. Ansonsten bringt sie weniger als jede lege artis durchgeführte Kurzreinigung mit vernünftigem Material.

    2 Mal editiert, zuletzt von Carcano (16. Juli 2018 um 12:16)

  • Die Boresnake hat viele Nachteile und keine Vorteile ggü. der Putzschnur bzw. (deutsche Vorschriftensprache in der Alten Armee) dem Putzseil. Bei Verwdnung korrosiver Surplusmunition würde sie für zuverlässiges Rosten sorgen. Ansonsten bringt sie weniger als jede lege artis durchgeführte Kurzreinigung mit vernünftigem Material.

    Nun, so richtig was kaputt macht sie aber auch nicht und wenn der Nutzer sich dabei gut fühlt warum nicht? Bei KK ist weniger sowieso mehr (im Lauf)

    Ich verwende die Boresnake um zur Halbzeit eines typischen Wettbewerbes (IPSC) die Rampe vom Schmauch zu befreien.

    2 Mal editiert, zuletzt von TommyTheGun (16. Juli 2018 um 14:31)

  • Nun, die Fäden wandern ja nicht alleine durch den Lauf. Je nach Werkzeug ist das mehr oder minder Material schonend.

    Dann sind ja aber nicht die Baumwollfäden schuld daran, das war ja die Frage. Ein moderner Gewehrlauf wird heute um den Zugstahl herum geschmiedet, im Gegensatz zu früher, wo die Züge spanabhebend in den Lauf geschnitten wurden. Dieses moderne Schmiedeverfahren sorgt nocheinmal für eine hohe Verdichtung des Materials im Lauf. Standardmäßig hat ein 42CrMo4 eine Rockwellhärte von 53, diese Laufstähle durch das Herstellungsverfahren eher noch etwas höher. Dagegen kann Aluminium oder Messing nichts ausrichten. Daher ist die Gefahr einer Beschädigung durch Putzstöcke bei ordnungsgemäßer Anwendung praktisch nicht gegeben.

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Es ist richtig, dass heute (manche) Läufe gehämmert werden, anderen knopfgedrückt, wieder andere immer noch spanabhebend gezogen. Anschützläufe werden inzwischen m.W. knopfgedrückt, Lothar-Walther-Läufe auch.

    Hämmern lohnt sich aus naheliegenden Gründen (Hämmerdorne !) erst bei wirklich großen Mengen. Sportwaffenläufe sind daher selten gehämmert.