Laufgewichte - Auswirkungen

  • Hallo Meisterschützen,

    habe da eine Frage bezüglich Laufgewichten- Position und Gewichtsmenge- Auswirkungen.

    Schieße mit dem Anschütz LG 9003 Premium S2. Man kann da Laufgewichte montieren. Habe festgestellt das sich nach verschieben der Gewichte Richtung Diopter zwar das Balancing verbessert hat ( Gewehr war Lauflastig - vorne schwerer), aber dann auch plötzlich das Trefferbild sich nach oben Richtung 8 verlagert hat.- Ist das normal? Was kann man daraus schließen? Passt mein Anschlag nicht?

    Was kann man generel mit den Laufgewichten an Eigenschaften erreichen?? Was kann man mit Laufgewichten allgemein machen, um was zu beeinflussen? ( Viel Gewicht bei grossen Schankungen, oder bei Problemen mit den Trigger etc?)

    Bitte klärt mich mal auf.

    Danke

    Reinhold

  • Hallo Reinhold,

    eine Frage hast du fast schon selbst beantwortet: Mit den Laufgewichten kann man das Gewehr ausbalancieren, sodass es gut in der Hand liegt und möglichst in keine Richtung ein Übergewicht hat (sollte auf der Stützhand liegen bleiben, ohne dass es sonst wo gestüzt wird).
    Schiebt man die Gewichte jetzt weiter nach vorne Richtung Laufmündung, wird das Gewehr vorne stabiler und bei der Schussabgabe ruhiger. Auch ein "Verreißen" wird so erschwert, da das Gewehr ja träger reagiert.

    Bei Problemen mit dem Abzug (Trigger) würde ich auf eine weiße Scheibe oder auf den Kugelfang schießen und dabei immer wieder auf den sauberen Abzug achten. Da hilft dir ein Laufgewicht nicht weiter, da muss die Technik verändert/verbessert werden.
    Auch würde ich nicht große Schwankungen mit Gewicht bekämpfen, denn man sollte die Ursache für die Schwankungen beheben. Das heißt: Irgendwas passt im Anschlag nicht, z.B. Nullpunkt passt nicht, man hebt das Gewehr, Beinstellung nicht stabil, etc. Eine Ferndiagnose ist hierbei schwer.
    Passt der Anschlag, dann könnte sich zu viel Gewicht negativ auswirken, wenn z.B. der Schütze mit dem vielen Balast nicht fertig wird und er deshalb schwankt. Andrerseits kann zu wenig Gewicht zu einem ungewollten Hüpfen des Gewehrs führen (habe mal selbst die Erfahrung gemacht, als ich ein Jugendgewehr stehend einschießen wollte, dies war mir viel zu leicht und ich hatte massig Verreißer drin). Hier heißt es also ausprobieren, was einem am besten liegt.

    Das 9003er ist ein Top-Gewehr mit Absorber, sodass ein Hüpfen durch die Schussabgabe normal augeschlossen werden kann. Kann es eventuell sein, dass du deine Schüsse von unten in die Scheiben mitte hineingerissen hast? Dadurch, dass du jetzt vorne am Gewehr weniger Gewicht hast, reißt du jetzt etwas höher und bist bei der 8? Sollte dies der Fall sein, würde ich dir Schussbilder schießen empfehlen und auf das saubere Abziehen in der Scheibenmitte ohne Reißen zu achten.
    Denn normal ist das nicht, dass du auf einmal bei den 8ern hoch landest, aber einen Fehler in deinem Anschlag lässt sich ohne Bilder und aus der Ferne schwer diagnostizieren. An sich ist der Weg, das Gewehr sauber auszubalancieren aber schon der Richtige!

    Zur Erklärung zu meine Aussagen: Hinten heißt "am Diopter", vorne bedeutet "an der Laufmündung, beim Korntunnel"

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • vielleicht setzt du das Gewehr anders in der Schulter ein? Dadurch ist dein Nullpunkt hoch. Und durch das Drücken nach unten löst sich die Spannung bei der Schussabgabe und der Lauf springt in seine Ursprungsposition zurück.

    Ich hatte das auch letztens beim Training. Alles auf gleichmäßiger Höhe gehabt. Aus dem Anschlag herausgegangen, wieder eingerichtet und die Schüsse waren mitmal alle 4 mm höher, mittig. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die Hüfte nicht mehr so weit nach vorne beugte und die Stützhand etwas weiter vorne war. Sechs Knacken bei Hoch und ich war wieder in der Mitte.

    Beobachte deinen Anschlag und notiere dir Veränderungen, wenn sich das Schussbild merklich verlagert. Im Wettkampf wäre es ziemlich blöd, wenn du mal herausgehst aus dem Anschlag und nach dem erneuten Einrichten das Schussbild vom vorherigen abweicht.

    Schönen Gruß

    Michael

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft

  • Ich hatte das auch letztens beim Training. Alles auf gleichmäßiger Höhe gehabt. Aus dem Anschlag herausgegangen, wieder eingerichtet und die Schüsse waren mitmal alle 4 mm höher, mittig. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die Hüfte nicht mehr so weit nach vorne beugte und die Stützhand etwas weiter vorne war. Sechs Knacken bei Hoch und ich war wieder in der Mitte.

    Frage: Warum hast du den Anschlag nicht einfach neu aufgebaut anstelle dich wieder in die 10 reinzudrehen??

  • Ich hatte das auch letztens beim Training. Alles auf gleichmäßiger Höhe gehabt. Aus dem Anschlag herausgegangen, wieder eingerichtet und die Schüsse waren mitmal alle 4 mm höher, mittig. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die Hüfte nicht mehr so weit nach vorne beugte und die Stützhand etwas weiter vorne war. Sechs Knacken bei Hoch und ich war wieder in der Mitte.

    Du bist mit Deiner Antwort dafür verantwortlich das meine Kopfschmerzen aufhören oder schlimmer werden X(

  • Laufgewichte -sofern direkt am Lauf befestigt- beeinflussen in erheblichem Ausmaß die Laufschwingungen und somit den Abgangswinkel des Geschosses. Dafür ist die Befestigungsstelle am Lauf maßgeblich.

    Von daher ist ist es völlig normal, daß sich bei Verschieben des Gewichts die Treffpunktlage und in geringerem Maße auch der Streukreis ändert.

    Dies betrifft alle Arten von Läufen, sei es ein Druckluftlauf, ein KK- oder GK-Lauf.

    Es werden sogar sogenannte "Balancer" für die Optimierung der Streukreise angeboten. Nichts anderes als verschiebbare Gewichte.

    Gruß
    Michael

  • Frage: Warum hast du den Anschlag nicht einfach neu aufgebaut anstelle dich wieder in die 10 reinzudrehen??

    Ich wollte sehen, ob es am Anschlag lag, dass ich auf einmal hoch schoss oder am verreißen oder an etwas anderem. Selbstverständlich geht man da aus dem Anschlag. Es kann ja passieren, dass sich der Nullpunkt wieder verschiebt und man wieder tief schießt.

    Keine Sorge :S

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft

  • Ich wundere mich nicht. :P

    Also, ich schoss immer zwei Schuss und versuchte dabei auf den inneren Anschlag zu achten. Das habe ich einen ganzen Streifen gemacht. Bin aus dem Anschlag gegangen und habe mich wieder eingerichtet, um das Nachhalten zu trainieren. Wieder den Nullpunkt 10 min lang trainiert und mit dem Nachhalten angefangen, jeweils 3 Schuss auf einen Spiegel. Dabei merkte ich, dass die Schussgruppen hoch angesiedelt waren. Jetzt stellte sich mir die Frage, woran das liegen könnte. Beine waren genauso weit auseinander wie vorher, in die Schulter wurde auch gleichmäßig eingesetzt. Waren immer noch hoch die Schüsse. Dann habe ich gedreht. Und mitmal waren sie wieder mittig. Gegen Ende des Streifens fiel mir auf, dass ich die Hüfte nicht mehr so stark nach vorne schob und die Stützhand ein wenig weiter vorne war. Der Rest des Trainings war wieder der innere Anschlag. Aber dieses Mal 2 Schuss gemacht, dabei auf den inneren Anschlag geachtet und aus dem Anschlag gegangen. Dann wieder einrichten und den dritten Schuss wieder bei den zwei vorher gemachten platzieren. Hierbei waren die Schüsse auch wieder alle mittig. Ich achtete auch dieses Mal daran, die Hüfte immer wieder gleich zu positionieren.

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft

  • Hallo MiSawi,

    ich habe ja keine Ahnung, aber sinkt nicht der Nullpunkt (und damit die Trefferlage) wenn man die Hüfte weniger weit vorschiebt und die Stützhand weiter nach vorne setzt?


    Gruß

    der Stanzer

  • Ansich schon. Du hast vollkommen Recht. Ich muss die Schulter jedoch gleichzeitig mehr entspannt haben. Und dadurch kam die Mündung wieder höher.

    Wie ich sehe habe ich meinen Körper irgendwie nicht unter Kontrolle :D

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft