Sportpistole .22 / GSP vs. SSP

  • Moin,

    diese beiden Spopis, wofür bzw. welche Disziplinen schießt man mit welchem Modell? Oder anders gefragt: Warum gibt es die beiden Modelle paralell? Jede dieser anmutig designten Kostbarkeiten kann doch wohl in allen entsprechenden DSB Disziplinen eingesetzt werden, oder?

    Gruß

  • Du kannst mit beiden Modellen KK Spopi, Standardpistole und OSP schießen.
    Darüber hinaus ist die GSP mit dem .32er System das Standardmodell für die Zentralfeuerpistole das wohl min. 90%
    der ZF Schützen verwenden.
    Auch deshalb wird diese wohl parallel zur SSP produziert.

  • Warum soll es die beiden Modelle nicht parallel geben? Es ist ein Markt für beide Waffen da. Manche setzen zum Beispiel lieber auf Altbewährtes und andere schießen eben gern mit den neuesten Entwicklungen. Ich sehe da keinen Widerspruch :)

    Der Vorteil bei der GSP liegt wie schon gesagt im Wechselsystem. Allerdings sehe ich ehrlichgesagt nur sehr wenige Leute die überhaupt noch .32er schießen. Mag sein dass das auch eher eine lokale Wahrnehmung ist.

  • Nein, das ist nicht nur lokal. Die Disziplin Zentralfeuerpistole (d.h. .32 und .38, hier schießen auch viele mit dem Revolver) nimmt absolut deutlich ab, und verlagert sich _relativ_ immer mehr in die Alters- und Seniorenklasse.

    Carcano

  • Was ein Wunder, dass die Zentralfeuerpistolendiziplin zurückgeht. Seit Einführung der Großkaliberpistolendisziplinen beim DSB (Anfang der 90ziger glaub ich) wählen die Jüngeren lieber 9mm, ist Munitionstechnisch auch viel günstiger. Als ich mir einen S&W 686 in .38 SP. +P für Zentralfeuerpistole zugelegt habe, haben mich einige ziemlich verwirrt angeschaut. Macht aber Spass, selbst wenn die Experten mit der .32er immer gewinnen.

    Gruß

    deppdalton

  • Du kannst mit beiden Modellen KK Spopi, Standardpistole und OSP schießen.

    OSP kann man wohl mit einer GSP schießen. Einen Blumentopf wird man damit aber nicht gewinnen. Für OSP gibt es wesentlich bessere Pistolen. Die SSP würde ich dafür auch nur begrenzt empfehlen. Die TOP OSP Pistolen kommen im Moment von Pardini. Wenn es aber für die Disziplin OSP etwas aus dem Hause Walther/Hämmerli sein soll, würde ich die Hämmerli SP20 empfehlen.

  • Ist die SSP also nur die"schlichte" Nachfolgerin von der klassischen GSP?

    Ich frage diese Runde, weil es mich umtreibt mir ev. eine Pistole zu kaufen. So richtig sicher bin ich mir nicht, in welche Richtung das Vorhaben gehen soll. Das Schießen mit meinem 686er macht neben anderen Disziplinen schon Spaß, ist aber noch sehr ausbaufähig. Der Wunsch nach 9mm ist schon recht ausgeprägt, aber dennoch wollte ich auch mal in Richtung .22er Sportpistole nachdenken.

  • Ist die SSP also nur die"schlichte" Nachfolgerin von der klassischen GSP?


    Nein, das ist sie definitiv nicht. Die SSP ist eine Neuentwicklung und hat nicht viel mit der GSP gemeinsam. Wenn ich mir allein die Magazinzuführung anschaue wird das deutlich: Bei der SSP wie bei einer Domino oder Britarms von oben und bei der GSP von unten. Dadurch ist ein tiefliegender langer Lauf und ein flacherer Griffwinkel möglich.
    Trotzdem hat sich die nie so richtig durchgesetzt. Walther hatte da kein glückliches Händchen. Sieht man gerade mit der elektronischen Version aufs Neue. Wenn Du eine Einstiegs-KK-Sportpistole für suchst und noch nicht weißt, ob das wirklich was für Dich ist, würde ich keine 1.600 EUR teure SSP kaufen :thumbdown: Meine Empfehlungen gehen eher in Richtung Gebrauchtwaffe ala Hämmerli SP20 oder Hämmerli 280. Mit etwas steilerem Griff auch eine GSP, Hämmerli 208/215 oder S & W M41. Erma 85 oder Sako Triace sind auch nicht schlecht. Die Auswahl im günstigen Gebrauchtmarkt ist wirklich groß.

  • Ne ne, ich werde keine 1600,-€ versenken, aber schon die Gebrauchtwaffe erfordert ja unser allseits bekanntes bürokratisches Prozedere, allein die Gebühren!

    Ich frage mich grundsätzlich, ob ich als Ergänzung zum Großkaliber-Revolver mit einer Spopi zurecht komme. Hin und wieder trainiere ich LP, das hat mich beim Revolverschießen auch schon ein Stück nach vorn gebracht. Und so frage ich mich, ob das Schießen mit der LP nicht mit dem Spopi-Schießen vergleichbar ist?

  • Ich frage mich grundsätzlich, ob ich als Ergänzung zum Großkaliber-Revolver mit einer Spopi zurecht komme. Hin und wieder trainiere ich LP, das hat mich beim Revolverschießen auch schon ein Stück nach vorn gebracht. Und so frage ich mich, ob das Schießen mit der LP nicht mit dem Spopi-Schießen vergleichbar ist?

    Nach den Technikleitbildern, die auch in der Trainerausbildung eingesetzt werden, liegen die Diszplinen Luftpistole, Sportpistole Präzision und Freie Pistole technisch so nah beieinander, dass eine Differenzierung schwerfällt. Insofern erwarte ich keine grundlegende Verbesserung Deiner Präzsionstechnik, wenn Du nun die Sportpistole noch dazu nimmst.
    Ich gehe mal davon aus, dass Du mit Deinem Revolver die DSB-Disziplin 2.5x geschossen hast. Der zweite Teil der 2.50er Disziplinen mit seinen 20-Sekunden-Serien auf die Duellscheibe passt nicht so richtig zu den Einhand-KK-Spopi-Disziplinen. Es fehlt das Heben und Senken des Arms wie bei der KK-SpoPi (2.40) oder auch der Scheibenwechsel bei OSP (2.30). Lediglich zu den 20-Sekunden bei Standardpistole(2.60) gäbe es Parallelen. Da 2.50 aber auf die Duellscheibe beidhändig im Voranschlag geschossen wird, hilft einem der gleiche denkbare Rhythmus hier nicht weiter. Das fühlt sich einfach zu verschieden an.

    Die Frage ist nun was Du willst.
    Wenn es Dir darum geht, Dich bei den 2.50er Disziplinen zu verbessern, würde ich Dir keine KK-Sportpistole empfehlen. Kauf dir da lieber einen .22er Revolver ala S&W 617 oder ein .22er-Wechselsystem zu einer Pistole 9mm/.45ACP.
    Für die reinen Einhand-KK-Disziplinen 2.30+2.40+2.60, die ebenfalls richtig Spaß :thumbup: machen, brauchst Du aber eben etwas dafür Passendes.

  • Danke, so langsam komme ich auf die Sprünge.
    Ich suche eigentlich die Abwechselung beim Schießen, jedenfalls wird mir diese Erkenntnis immer klarer. Mit dieser Einstellung erziele ich zwar keine Spitzenleistungen, aber wohl mehr Spaß an der Sache.
    Deshalb interessiere ich mich auch für die einhändigen Disziplinen, die du da angesprochen hast. Denn die 2.50er Revolver/Pistole Disziplinen liegen eigentlich gar nicht weit auseinander, so richtig abwechlungsreich stell ich mir das nicht vor. Wahrscheinlich wird man seinen Schwerpunkt bei der Waffe setzen, mit der man auch trifft.So bilde ich mir ein, dass eine 9mm Pistole bei mir eher zur Schrankwaffe verkommt.
    Nur ob der Spaßfaktor Sportpistole um ein vielfaches größer im Vergleich zur LP ist, müsste ich noch ergründen, vielleicht sollte ich bei den Spopi-Bekannten mal nach einer praktischen Lehrstunde anfragen?

    Als ich vor ein paar Jahren mit LG-/KK-Auflage anfing, war das noch richtig spaßig. Zeitgleich gings aber auch mit sportl. Trap los, diese Disziplin betreibe ich auch heute noch mit wachsender Freude.
    Nun fürchte ich allerdings auch ein wenig, dass ich mich langsam im Disziplinen-Dschungel verzettele.Nach dem Motto: Von jedem ein Bisschen, aber überall nicht vernünftig treffen!

  • Viele Disziplinen = Viel Spaß
    Viele Disziplinen = Wenig Spitzenleistung

    Ich schieße viel und gerne auch verschiedene Sachen. Halt nicht so erfolgreich, wie wenn ich mich auf weniger konzentrieren würde. Dafür machen mir die Sachen einfach zu viel Spaß.
    Bei den 2.50-Disziplinen gibt es schon einen spürbaren Unterschied, ob du Pistole 9mm oder Revolver .44 Magnum schießt. Der 44er ist etwas herausvordernder :D
    Die Spaßfaktorsteigerung KK-SpoPi zu Lupi ist auf jeden Fall da. Allein so tolle Sachen wie Schnellfeuer- oder Standardpistole lohnen es, sich eine KK-Sportpistole zuzulegen. Wenn Du Spaß an Luftpistole hast und gerne Präzision schießt, solltest Du auch mal Freie Pistole ausprobieren. Schönes Gefühl, wenn man dort mal einen 10er trifft.

  • Bei .357 Magnum reicht mit der Bumms schon aus, das werde ich wohl nicht durch einen .44er toppen!
    Schlichtweg werde ich mich entscheiden müssen: .22 Spopi oder 9mm; wo ist der Spaßfaktor größer, welches Sportgerät fasziniert mich länger?
    Um den entsprechenden Voreintrag wollte ich mich jetzt kümmern, dann klappt es vielleicht zu Weihnachten.
    So eine FP habe ich noch nie in der Hand gehabt, aber ernsthaft interesseieren täte mich so ein Ding eigentlich nicht. Ich bin schon immer froh, wenn ich mit dem aufgelegten KK eine schöne 10 schieße, da verkümmere ich in den 280er Ringen.

  • Kalle, eine gute gebrauchte .22er SPoPi, die Dich bis zur Deutschen Meisterschaft konkurrenzfähig mit anderen begleiten kann, bekommst Du gegenwärtig schon für 150,- bis 200,- €. Mit dem Zwang zum Entscheiden-Müssen ist es also soweit nicht her. :)

    Carcano