Lichtschießen - eine latente Bedrohung?

  • Hallo Sobigrufti,

    wenn ihr in der glücklichen - und mit Sicherheit auch arbeitsreichen - Situation seit, über ausreichend Jugendliche im Verein zu verfügen, braucht ihr im Zweifel auch keine "Vorort-Werbung".

    Sich aber hin und wieder auf Plätzen und Veranstaltungen zu zeigen, wo es um den Sport insgesamt geht, wir uns als Sportschützen der Diskussion rund um unseren Sport in der Öffentlichkeit bewegen, die im Zweifel auch nicht unsere Sportanlagen aufsucht beim Tag der offenen Tür, macht schon Sinn.

  • Hallo Wilhelm

    du wiederholst hier nur was ich schreibe. Auch wir nutzen dieses Medium -ohne Fleiß kein Preis- aber bitte genau lesen worum es mir geht ist die Anzahl. Um Schützen zu begeistern kann ich mir ohne Wettkämpfe -und wenn Wettkämpfe mit welchem System- nehme ich mein lasergewehr/-system zum Gegner mit oder ist es kompatibel..... macht es keinen oder wenig Sinn die Jüngeren oder warum nicht die älteren dazu oder hierfür zu begeistern. Reitet bitte nicht immer auf den Einmalveranstaltungen herum. Sicherlich an solchen Tagen interessant aber keine Lösung.
    Dieter

  • Meine finale Meinung dazu:

    Wenn Wettkämpfe mit den Lasergewehren gefordert und abgehalten werden, dann war es das mit dem lagen Waffenbesitz und Sportschützentum in seiner bisherigen Form.
    Die Waffengegner werden nur zu sagen brauchen: "Seht Ihr, es geht auch ohne Knall, Bumm, Peng!"

    Es wird dem Gegner der Nährboden für seine weiteren Verbotsforderungen geboten und von denen dankbar angenommen werden.
    Wer das nicht verstehen kann, ist blind.

    Als Einmalveranstaltung in Ordnung, damit kann ich leben.
    Aber es sollte keinesfalls Ziel sein, dass diese Geräte auf den Vormarsch kommen und damit den anderen Disziplinen, egal welche, das Wasser abgraben und sie damit zerstören.

  • Hallo DanMore,

    ein sehr schöner Post der meiner Ansicht alles wesentliche nennt!
    Zur Mitgliedergewinnung oder zur Außendarstellung des Schießsportes (in Lokalitäten die kein 'scharfes Schießen zulassen- Dorffeste ect.) ist das Lichtschießen einer Alternative zum 'garnichts-tun', ABER alles andere sollte man doch mit den 'richtigen' Sportgeräten durchführen.

    Sprich das Lichtschießen kann, soll und muss m.E. nach nur ein Kompromiss bzw. eine Ausweichmöglichkeit für obengenannte Zwecke sein!
    Sonst sehe auch ich über längere Zeit dunkel für alle Disziplinen des Schießsports...

    MfG
    Joker

  • Lächerlich und Beschämend? Man sollte sich als Schützen- oder Schießsportverein heutzutage schon überlegen, was man so in die Zeitung setzt. In diesem Fall gehe ich auch von Absicht aus, so gerade eine Woche nach der Sache in Norwegen.

    Du misst also einem vom Verein verfassten und auf der Website veröffentlichten Text weniger Bedeutung zu als einem simplen Zeitungsartikel? Ich weiß nicht wie's bei euch läuft, aber unsere (Lokal-)Reporter lassen sich nicht eine Meinung diktieren sondern recherchieren selbst und genau das erwarte ich auch von ihnen.

    Basketballer, Handballer usw, finden die einseitige Berichterstattung in den Medien auch ungerecht und fordern auch oft mehr Aufmerksamkeit für ihre Sportarten.

    Aufmerksamkeit muss man sich verdienen.

    Apropos Zensur. Das könnt ihr total knicken. Wer das jetzt nicht glaubt, kann sich ja mal schlau machen, was Zensur bedeutet. Beiträge löschen? Benutzer aussperren? Warum sich denn nicht mal zur Abwechslung mit den Inhalten und Ansichten beschäftigen. Bei verbalen Entgleisungen kann man dann ja immer noch gezielt dagegen halten.

    Das machen wir bereits.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Lichtpunktschießen... haben wir mal zu Demonstrationszwecken genutzt, die Kiddies fanden das ganz nett...

    Nichtsdestotrotz ist das m.E. ein guter Ansatz um Jugendliche an den Schießsport heranzuführen. Gerade bei Eltern, die der ganzen Sache kritisch gegenüberstehen. Auf dem "Land" mag das relativ egal sein und man kommt auch ohne diesen "Spaß" an neue Jugendliche ran, bei uns in der großen Stadt kann man damit aber vielleicht doch punkten.

    Aber ist dieses Lichtpunktschießen am Ende nicht viel anders als Schießen auf einer elektrischen Anlage? Also mal abgesehen davon, dass man dann ohne Munition schießt? Gibt es da soooo große Unterschiede?

  • Aber ist dieses Lichtpunktschießen am Ende nicht viel anders als Schießen auf einer elektrischen Anlage? Also mal abgesehen davon, dass man dann ohne Munition schießt? Gibt es da soooo große Unterschiede?

    Im Vergleich zu was? 300m ZF Gewehr (ZG2/ZG3) oder NPA? Also da gibt es rissige Unterschiede alleine schon Physik und Umwelteinflüsse.

    Wie ist das eigendlich, es gibt ja keine Einschränkungen wie oft und wie schnell so eine Lampe aufleuchten darf. Das bietest ja ungeahnte Möglichkeiten Jugendliche an vollautomatischen Lampen auszubilden.

    BBF

  • es gibt bei uns verschiedene Firmen welche Laser anbieten. Ein Laser der nicht schädlich für Augen und Netzhaut ist (Denkt an die Laserpointer was die anrichten können), kann max. 50 Meter abdecken. Alles andere und selbst die 50 Meter mit Regen usw. sind technisch ohne entsprechende Energie nicht machbar. Hier scheitert es nicht an der Technik sondern an der Bündelung des laserstrahls (licht-).
    Schlagzeile in der Zeitung ..... 20 Kinder geblendet weil mit einer Laserwaffe "geschossen" wurde - Star wars lässt grüßen

    Ist jetzt übertrieben, aber das mit der Technik bitte mal überlegen...
    PS: das hat jetzt überhaupt nichts mit 12 Jährigen zu tun sondern mit den Technischen Möglichkeiten

  • Hallo le_petit_Dibow,

    bei einem modernen LG oder einer LP sind die Unterschiede nicht mehr so groß, aber es gibt sie auch noch. Die Schussauslösezeit kann man zwar noch elektronisch berücksichtigen, aber den, wenn auch nur noch minimal vorhanden Impuls, schon nicht mehr wirklich. Hinzu kommt die Abstimmung der Munition, die immer auch in das Ergebnis mit einfließt.

    Aber schon beim KK spielt der Impuls eine so große Rolle in Bezug auf die Trefferlage, dass man das nicht mehr simulieren kann. Im Grunde muss man sogar für den Gewehrbereich sagen, dass KK wohl in dieser Beziehung auch wegen der langsamen Schussentwicklungszeit wohl am anspruchsvollsten zu schießen ist, auch im Vergleich zu GK.

    Eine Match-Armbrust 10m ist einem LG sogar noch von der Präzision her leicht überlegen, ist aber aufgrund der sehr langsamen Schussentwicklungszeit trotzdem deutlich schwieriger zu schießen.

    Hinzu kommen bei den Disziplinen, die überwiegend im Freien geschossen werden, noch die Anpassungen an Wind und Wetter wie z. Bsp. Mirage. Bei 300m ist das beachten und anpassen an die jeweiligen Witterungsbedingungen mit eine der wichtigsten Faktoren für gute Ergebnisse. Aber auch auf 50m kann das schon sehr wichtig sein. Wenn es in München z. Bsp. mal so richtig hackt und wenn die Windfähnchen dann auch schon mal in alle Richtungen zeigen, dann sieht man auch, wie speziell die Liegend-Ergebnisse reihenweise in den Keller rutschen.

    Gehen wir noch einen Schritt weiter und nehmen wir Vorderlader. Da spielt das bedächtige Laden, die Abstimmung der Waffe bis hin zu allerlei Wundermitteln, der Knall und Rauch und ja auch der Dreck eine ganz entscheidende Rolle und ist immer auch ganz handfest eine sinnliche Erfahrung. So etwas kann nie eine Simulation auch nur nährungsweise ersetzen.

    Noch eine Anmerkung zu den neuen elektronischen Scheiben. Sie sind zwar eine schöne Erleichterung und es macht auch mehr Spaß, darauf zu schießen. Aber man ist auch total von der Elektronik abhängig und man kann auf die Richtigkeit der Ergebnisse, die da so angezeigt werden, auch nur vertrauen. Eine herkömmliche Scheibe ist da doch noch eine ganz andere Kategorie. Da sieht man immer ganz objektiv ein Ergebnis und kann im Zweifel auch immer leicht reklamieren.

    Ein alter Trainer bei uns hat mal vor vielen Jahren das sportliche Schießen mit einer Kür verglichen. Man macht einen sehr komplizierten Bewegungsablauf, aber am Ende entscheidet über die Güte und Qualität dann keine ja doch immer auch irgendwie subjektive Jury, sondern ein Loch in einer Pappscheibe. Dieser Vorteil, für nicht wenige Schützen mit der größter Vorteil überhaupt, wird durch die moderne Elektronik etwas verwässert. Das trifft sowohl für Scheiben, aber noch stärker für komplette Simulatoren zu. Schon deshalb kann eine Simulation nie die Realität ersetzen. Der Begriff Zielsport statt Schießsport ist daher auch nicht flappsig gemeint, sondern beschreibt schon ganz gut die Realität.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Da hier ja öfters mal der Name Björn Tschöpe im Rahnen von "Lichtschießen wird in Zukunft das GK und KK Schießen ersetzen" gefallen ist und dabei auf den Artikel "Lasergewehre für die Abc-Schützen" bzw. "SPD in Bremen hart gegen Schützen" vermerkt wurde, habe ich, unabhängig von der Diskussion hier über die Bedrohung des Sportschießens durch die Lasergewehre, vor einiger Zeit, nachdem ich den Artikel gelesen habe, Björn Tschöpe per E-Mail kontaktiert. Ich habe ihn gefragt, ob er zu dem Artikel Stellung nehmen könnte und seine Aussagen begründen könnte. Hier sind einige Auszüge:

    "Wenn Volljährige aus eigenem Entschluss sich auf privaten Schießanlagen betätigen, steht ihnen das völlig frei."

    "Nach meiner persönlichen Meinung stellt der private Besitz von großkalibrigen und automatischen Waffen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. "

    "Mit dem Angebot der LPG Schießens werden bewusst bestehende Altersgrenzen für den Schießsport unterlaufen."

    "Bei meiner Positionierung geht es nicht, um die objektive Gefährdung bei der Bedienung eines solchen Gerätes, sondern darum, dass bereits Grundschulkinder an Waffen gewöhnt werden sollen."

    "Der entsprechende Unterschied zur rechtlich zulässigen Freizeitgestaltung von Volljährigen ist, dass hier Kinder rekrutiert werden und der Gebrauch von Waffen als gesellschaftlicher Normalfall gelehrt werden soll. Dies ist spätestens seit den Amokläufen der letzen Jahre "

    Gruß

    Queel

  • "Nach meiner persönlichen Meinung stellt der private Besitz von großkalibrigen und automatischen Waffen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. " (B. Tschöpe)


    Und genau gegen dieses Vorurteil wurde in den letzten 20 Jahren nichts gemacht: keine Expertisen, keine Öffentlichkeitsarbeit, keine Werbung.

    Wir werden - nicht nur im Waffenrecht - von den Medien, humanistischen Organisationen und einigen Regierungsprojekten, die daran gut verdienen, an der Nase herumgeführt:

    Hysterie durch Schlagzeilen
    Medien, Politiker, Experten und Bürger verfallen in Hysterie, sobald unnatürliche Todesfälle drohen, sei es durch Lebensmittelskandale, dem Verschwinden der Wälder, Vulkanasche, Radioaktivität oder Gewalt durch Terroristen und Amokläufer.

    Ohne Rücksicht auf die Verhältnismäßigkeit zwischen Risiko und Aufwand werden Warnungen herausgegeben, Impfstoffe eingekauft, teure und falsche Statistiken weitergeführt und Bürgerrechte entzogen : Erfolge_der_Hysterie.pdf

  • Zitat

    "Bei meiner Positionierung geht es nicht um die objektive Gefährdung bei der Bedienung eines solchen Gerätes, sondern darum, dass bereits Grundschulkinder an Waffen gewöhnt werden sollen."


    Damit sagt Herr Tschöpe doch schon alles. Es geht ihm nicht um die objektive Gefährdung. Er möchte es schlicht verboten wissen, weil es ihm nicht in den Kram passt, weil es nicht seinem Weltbild entspricht.

    Genau diese Denkweise zieht sich durch die ganze Verbotsdebatte und leider fallen immer noch viel zu viele Mitbürger, sogar auch auf Seiten der davon betroffenen Schützen, auf diese Manipulationen herein.


    Apropos, der Herr Tschöpe ist kein völlig unbedeutender Provinzpolitiker. Er ist Fraktionsvorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion Bremen, also im Parlament des Landes Bremen, und kann damit auch Einfluss im Bundesrat ausüben.


    Queel

    Danke für dein Engagement


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Es ist ja nicht nur der Herr Tschöpe der diese verkorkste Bild über unseren Schießsport hat, da gibt es noch mehr seiner Kolleur. Über den Sinn und Zweck unseres Sports braucht man nicht länger diskutieren, 1,5 Millionen Mitglieder sagt alles. Es wird zwar einiges vom DSB getan um unseren Sport ins rechte Licht zu rücken, aber meines erachtens noch nicht genug. Wenn solche Leute in der Öffentlichkeit auftreten und unseren Sport versuchen in die hinterste Schublade zu treten, muss vom Kreis- DSB ein Aufschrei durch die Reihen gehen und diese Leute müssen in der Öffentlichkeit belegen wo sie ihre Weisheiten her haben. Sie müssen belegen was sie behauten über unseren Sport das, dass die Warheit ist. Wenn ich anklage, muss ich den Beweis erbringen das meine Klage rechtens ist. Bisher haben unsere Gegner überwiegend nur die Unglücke als Anlass genommen um den Schießsport runter zu machen. Auch die Politiker die die diese Hetze gegen uns treiben, wollen wieder gewählt werden, warum gehen nicht versierte Leute des DSB zu deren Wahlveranstaltungen und konfrontieren sie mit dem Mist den sie über uns erzählen. So wie sie es mit uns machen, so sollte man ihnen begegnen in der Öffentlichkeit.Es gibt zum Glück auch noch in der Presse sachliche Leute die nicht um aller Welt die Auflagen hoch treiben wollen, die sollte man dabei haben. Wahrscheinlich werden einige die das lesen, sagen der spinnt das ist nicht machbar, doch das ist es. So wie die sich auf unseren schönen Sport eingeschossen haben, so sollte der DSB sich auf die wohlbekannten Politiker kozentrieren und deren nicht belegte Argumente im Anfang schon ersticken durch sachliche belegbare Argumente, Leute die ihr Handwerk in der Retorik verstehen und ihnen in der Öffentlichkeit klar machen was Sache ist.

    Wir sehen es ja immer wieder, kommen Eltern mit ihren Kindern sind die Zweifel nach der Einführung behoben. Dann kommt der Satz, dass haben wir nicht gewußt, wir haben ganz was Anderes gehört.

    Kogge

  • Wenn solche Leute in der Öffentlichkeit auftreten und unseren Sport versuchen in die hinterste Schublade zu treten, muss vom Kreis- DSB ein Aufschrei durch die Reihen gehen und diese Leute müssen in der Öffentlichkeit belegen wo sie ihre Weisheiten her haben

    Das musste ich noch einmal hervorheben.

    Solche Fronten existieren auf der ganzen Welt. In Amerika - wo nicht nach Bedürfnissen gefragt wird und auch nichts registriert wird - gab es in vielen Staaten einen Aufschrei als das verdeckte Tragen von Waffen eingeführt werden sollte.

    Ein aktiver Schütze hat den aktuellen Artikel auf Deutsch übersetzt.

    Der Staatsanwalt von Ioonia County, Roland Schäfer, sagt dass die wütende Debatte die der Inkraftsetzung des neuen CCW-Gesetzes voraus gegangen war, im Rückblick ein wenig überreizt war. „Wir waren alle in der Vorstellung, was passieren könnte, gefangen,“ sagt er.

    Hier der Link zum gesamten Text und Originaltext,

    Die Vorstellung, man KÖNNTE damit etwas anstellen, reicht anscheindend aus, es zu VERBIETEN. Genau diese Einstellung gehört per Denifinition zu einem Überwachungsstaatund verletzt unsere FdGO(Freiheitliche demokratische Grundordnung).

    Wir müssen die Öffentlichkeit davon unterrichten, dass hier unsere Grundrechte verletzt werden (ist aktuell einfacher geworden, da die Vorratsdatenspeicherung, die Datensammelwut für Gene, biometrische Merkmale, ELENA u.ä. genauso unrecht sind).

    Wir müssen sie aber auch über Fakten aufklären: Wie werden Kinder an das Schießen herangeführt, was lernen sie dabei (Vorsicht, Umsicht, Disziplin), was ist erlaubt, was ist verboten usw. usw. usw.

    Ich habe in den letzten Monaten hunderte von Mini-Debatten gehabt auf Facebook mit Nicht-Schützen. Die meisten glauben, wir dürften Waffen führen, und wollen nicht, dass Hinz&Kunz mit einer Waffe rumläuft. Sie haben nicht verstanden, dass heute Hinz&Kunz mit (illegalen) Waffen rumlaufen und Herr Maier und Frau Schulze die legalen Waffen in Futteralen zum Schießstand transportieren. DAS weiss so gut wie KEINER.

  • Erstens: in der Ausgangsfrage halte ich Wilhelms Prädikat "latent" für richtig gewählt. Denn zu einer Gefahr wird das Lichtgewehr erst durch unsere Gegner und in der Öffentlichkeit, nicht durch seine - ja durchaus sinnvoll denkbare und nutzbare - Verwendung _innerhalb_ der Vereine.

    Zweitens: je nach dem Umständer kann das Lichtgewehr eine Chance sein. Man sollte vorher allerdings klar analysieren, ob es im jeweiligen Einzelfall sinnvoll ist. Einfach nur nach einem Lichtgewehr zu schreien und zu hoffen, dass dann die Kinder auf den süßen Rattenfängerton hin magisch angelaufen kämen udn Mitglieder blieben, wäre Unfug. :)
    Aber genau diesen Fehler macht Wilhelm ja auch nicht, und Sobigrufti ebensowenig. Katja: "Es gibt faktisch keinen Grund, das Schießen mit LG/LP/KK/GK für Minderjährige unter Aufsicht zu verbieten. Es gibt sehr wohl Gründe, insbesondere für Werbungsveranstaltungen oder für die individuelle Eignung einiger minderjährigen Vereinsmitglieder, Lichtschießen zu nutzen."

    Drittens: es ist eine Chance für bestimmte Vereine in bestimmten Lagen. Es ist KEINE Chance für Schießsportverbände allgemein. Für die kann es sogar gefährlich sein. Verbände können Vereine hier ruhig unterstützen, sie sollten aber nicht selbst das Lichtgewehr verbandsseitig als sichere und kindgerechte Alternative zum bösen und nicht kindgerechten Waffenschießsport propagieren. Dieser Schuss geht nämlich nach hinten los, und zwar voll.

    Dreieinhalbtens :-): Und die Vereine sollten auch nicht von der Ihnen ja leichtgemachten Erwirkung von Ausnahmegenehmigungen nach § 27 Abs. 4 WaffG abgehen (Sollvorschrift !), weil es schon das schöne Lichtgewehr gibt. Einige Behörden werden nämlich auch auf diesen Trichter kommen oder gar schon gekommen sei. Darauf darf man keinesfalls eingehen. Siehe Katja Triebel: "Wer sich mit Lichtschießen für Minderjährige zufrieden gibt, hat den Kampf schon verloren. Wer Lichtschießen für einen Übergang empfindet und trotzdem für LG/KK für Minderjährige kämpft, hat meine vollste Zustimmung. "

    Viertens: Die Auffassung, für den Modernen Fünfkampf (Pentathlon) sei der Umstieg auf Laserpistolen "lebensnotwendig" gewesen, teile ich nicht. Ich halte diese Einschätzung für schlicht falsch, bin aber für Gründe und Argumente offen.

    Fünftens: Scatt und Lichtschießen sind etwas völlig anderes. Da hat Kirschkernweitspucken noch weit mehr Ähnlichkeit mit Schießsport als reines Scatt. Scatt ist Training *für* den Schießsport, und zwar ein analytisch sehr nützliches. Richtig ist allerdings, dass auch ein Simulator Interesse am "richtigen" Schießsport wecken kann. Wenn man versuchen kann, ihn nicht nur zur Trainingsanalyse, sondern auch zur Öffentlichkeitsarbeit einzusetzen, warum nicht?
    Allerdings sind dann ebenfalls WaffG-Regelungen zu beachten, vor allem die allgemeinen "Umgangs"-Regelungen. Auch wer nur mit dem auf dem LG oder KK-Gewehr aufmontierten Scatt übt, ohne scharfen Schuß in der Kammer, hat dennoch "Umgang" mit der Luftdruck- oder KK-Waffe. Siehe Murmelchens Erfahrungen: "Und für ein SCATT bekommt man normalerweise auch immer eine Sondererlaubnis."

    Sechstens: Interessant ist die Aussage Michael Beutels: "Ein Verein in unserem Gau darf seit kurzem nicht mehr GK schießen, weil die Auflagen für den Stand nicht mehr erfüllt werden können und der Verein mangels Interesse der Mitglieder diesen auch nicht mehr dafür herrichten lässt. Die Auflagen und die damit verbundenen Kosten für Lüftung und Kugelfänge sind in den letzten Jahren stark gestiegen, so dass einige Vereine kein Interesse mehr daran haben."
    Nun gibt es in seinem Gau aber, wi eer schreibt, überhaupt nur drei Vereine (von 60), die aktiv GK schießen. Auf die - in Nordeutschland schon häufiger praktizierte - Idee, dass mehrere Vereine (vor allem solche, in den die Tradition dominiert) eine "Schießsportgemeinschaft" bilden und diese dann gemeinsam den Stand betreiben und nutzen, gar noch im Verbund mit DSU, BDS, BDMP, darauf ist wohl im Gau dort noch keiner gekommen. Oder Kantönligeist macht es zunichte.

    Siebtens: der erwähnte bayerische "Mehrkampf Luftpistole" ist so etwas "nationale Sportpistole 4,5mm Diabolo" mit kalten Gasen. Diese Disziplin ist für Situationen entwickelt worden und gedacht, wo man nicht Sportpistole schießen KANN. Und in England sieht es ja leider inzwischen auch so aus (nicht dagegen im Vereinigten Königreich).
    Hier in Deutschland gibt sehr, sehr viele Vereine, die _nur_ 10m- und ggf. 15m-Stände haben, und keinen 25m-Kurzwaffenstand. Für die ist das eine attraktive Disziplin. Und fürs intensive Trainieren zu Hause auch.

    Carcano

  • Ein Kommentar vom "satirischen" IWÖ-Meister Dr. Georg Zakrajsek:

    Zielen und Schießen

    Zielen kommt zuerst und erst wenn man anständig gezielt hat, kann man schießen. Beides gehört untrennbar zusammen, aber das Schießen ist immer das Ergebnis von beiden. Seit Jahrhunderten gibt es einen Schießsport. Man mißt sich im Schießen, wer besser und genauer schießt hat gewonnen. Womit man schießt, ist gleichgültig. Was mit dem Speer, dem Diskus, der Kugel, mit dem Bogen..., mit der Armbrust begonnen hat, findet heute mit modernen Gewehren und Faustfeuerwaffen statt.

    Es wird geschossen und darum heißt das Ganze Schießsport oder Sportschießen. Keiner ist bis heute auf die Idee gekommen, das zu ändern.
    Oder doch?

    Seit einiger Zeit gibt es Schützenvereine oder schießsportliche Vereine, die „Zielsport“ betreiben, die sich auch so nennen. Welcher Teufel diese Leute geritten hat, den Schießsport aufzugeben und ihn in einen „Zielsport“ umzuwandeln, weiß ich nicht.

    Das heißt, ich weiß das schon. Es ist die Anpassung und das würdelose Kriechen vor dem Zeitgeist, das feige Verstecken der eigenen Ideale zugunsten einer rückgratlosen Verbeugung vor den Gegnern des Schießens, des Sports, des legalen privaten Waffenbesitzes.
    Das ist eine falsche Philosophie. Diese Feigheit wird niemanden nützen und schon gar nicht dem Schießsport. Es ist Wasser auf die Mühlen der Waffengegner. Es schwächt die eigene Position, bedeutet die Aufgabe des eigenen Standpunktes, es ist Verrat am gemeinsamen Sport, der so lange alle Wirrnisse der Geschichte und der Politik überdauert hat.

    Wer zielt, schießt noch nicht, aber wer nur zielt, schießt nicht mehr und ich sehe schon die Zeit kommen, in der uns nur mehr das Zielen erlaubt und das Schießen verboten sein wird. Wer sich selbst zum „Zielsportler“ macht wird es hinnehmen müssen, daß man ihm in Zukunft das Schießen verbietet und nur mehr das Zielen gestattet. Wir werden mit Gewehr- und Pistolen-Attrappen auf virtuelle Ziele zielen, vielleicht sind dann noch Laser oder andere Beleuchtungsgeräte drauf, ein lustiges Lichterlspiel. Es wird alles wunderbar lautlos vonstatten gehen und all die guten Menschen, werden das sehr schön und friedlich finden.

    Vielleicht freut das unsere Zielsportler, echte Schützen wird das nicht freuen. Aber wir haben das geschehen lassen.
    Man sollte aber jetzt, solange noch Zeit ist, seine Stimme erheben und den Funktionären, denen das eingefallen ist, endlich sagen, daß sie Verrat üben. Perfiden Verrat an unserem schönen, ehrwürdigen Sport. Unser Sport ist nämlich der Schießsport und nicht der Zielsport. Damit das klar ist.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Georg Zakrajsek


    Meine Meinung dazu: ich gebe ihm recht - und Carcano und Wilhelm.

    Eine latente Bedrohung wird Laserschießen, wenn es sich ausserhalb von Werbegags in Arkaden und Sportfesten, im Verein selbst etabliert.
    Eine latente Bedrohung wird Laserschießen, wenn der Kampf um die Altersabsenkung im Druckluftschießen dadurch abnimmt.
    Eine latente Bedrohung wird Laserschießen, wenn Vereine sich - wie o.a. - als Zielsportvereine, statt Schießsportvereine umtaufen.

    Wenn jedoch die Position zum SCHIESSsport im Verein nicht nachlässt, der Kampf um die Altersabsenkung nicht aufgegeben wird und man sich vehement auf seinen Namen SV (nicht ZV) besinnt, kann man Lichtschießen sinnvoll nutzen.

    Nur weil die Medien mit Waffenhändler Rüstungsschieber bezeichnen, lasse ich mir meine Berufsbezeichnung nicht in WaffenFACHhändler umdeuten. Stattdessen stehe ich zu meiner Berufsbezeichnung und versuche diese trotz der Medienhäme positiv zu besetzen.

    Ein ähnliches positives Auftreten wünsche ich mir von allen Schießsportvereinen. Auch wenn die PC (political correctness) aktuell aus jedem Schießsportverein einen Zielsportverein machen möchte, sollte man sich dagegen verwahren. In den meisten Fällen verhindert bereits der Verieinsname dies. In den anderen Fällen sollte man einfach den Kampf aufnehmen. (In der Lokalpresse müsste dies möglich sein - schreiben sie trotzdem was anderes, kann man Kritik anbringen) Wir müssen uns nicht verstecken, dass wir als rechtstreue Bürger Sportwaffen als Sportgeräte nutzen.

  • Hallo,

    Zielsportvereine was ist das, nicht Fleisch nicht Fisch. Wer solche Namen nutzt , hat in unserem Schützenwesen nichts zu suchen. Entweder wir stehen zu unseren Schützenvereinen oder lassen das Ganze. Laserschießen ist eine feine Sache um Schüler an den Sport heran zu führen. Ich habe das Glück, einige Schüler unter 12 Jahre an unserem schönen Sport heran zu führen, dass ist mir nur möglich mit Laser. Sonst wären sie für uns verloren in anderen Sportarten.

    Kogge

  • Wie kann man sich nur immer an solchen Begriffen aufhängen? Ich glaube für 99 Prozent der Öffentlichkeit ist der Unterschied unbedeutend oder schlicht nicht vorhanden. Die restlichen 1 Prozent finden „Schießsport“ oder „Zielsport“ treffender. Zielen und Schießen sind schlicht eine Einheit. Es scheint auch nationale Unterschiede zu geben wie ich gerade mal ergoogelt habe: Für den Begriff „Zielsport“ gibt's 15.400 Treffer aus Österreich (~ 8,4 Millionen Einwohner), 13.200 Treffer aus der Schweiz (~ 7,8 Millionen Einwohner) und nur 3.950 Treffer aus Deutschland (~ 81,7 Millionen Einwohner).

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“