Zielbild KK-Liegend Halle Meyton-Anlagen

  • Ich bin Altersschütze (55 Jahre) und habe z. Zt. ein Problem mit dem Erfassen des optimalen Zielbildes beim KK-Liegend in der Halle mit Meyton-Anlagen. Ich schieße - nur für Liegend - mit einem Adlerauge 0,5, einem Score Crystal Korntunnel (Gewinde 18 M), einem Glaskorn 4,2 bzw. 4,3, Centra Diopter Spy, einem Mirro-Aufsatz, Irisblendengröße normal 1,2, bisher Gelb-Filter vor dem Diopter.

    Vor 2 Wochen habe ich mir nun einen Spezialfilter-Aufsatz für die Schießbrille in gelb von Müller, Manching zugelegt. Auf dem KK-Stand (unterirdisch und geschlossen) in mit Kartonscheiben funktionierte dieses - trotz etwas schlechter Lichtverhältnisse - relativ gut. Im Vergleich zu zurückliegenden Wettkämpfen auf diesem Stand war das Zielbild jedenfalls wesentlich besser.

    Bei einem Training auf dem vom Landesverband für Alters- und Seniorschützen für die Landesmeisterschaften vorgesehenen Stand in (neue Halle, relativ gute Beleuchtung für einen geschlossenen Stand, Meyton-Scheiben) hatte ich dann aber Probleme. Bei den ersten Schüssen war eine deutliches Zielbild mit schwarzer Scheibe (Schussloch) und gutem Kontrast zu sehen; nach längerem Zielen und nach 10 bis 20 Schuss wurde es aber immer schwieriger, das Zielbild deutlich zu erfassen, die Ränder zur schwarzen Scheibe (Schussloch) wurden teilweise unscharf.

    In dem Buch "Luftgewehr-Schiessen 2010" Reinkemeier/Bühlmann werden die Probleme mit Meyton-Anlagen näher beschrieben; insbesondere mit dem hellen Blendrahmen. Auf der Entfernung von 50 m war dieser helle Rahmen allerdings nicht so deutlich wahrnehmbar.

    In dem Buch wird vorgeschlagen - jedenfalls für Luftgewehr - einen Graufilter in den Tunnel zu setzen. Dafür würde sich zum Beispiel der Polarizer Double mit Polarisations-Filterscheiben von Centra anbieten. Anderereits habe ich auch schon überlegt, mir die High End Chrystal Glaskörner in farbig zu beschaffen. Verschiedene mir bekannte Auflagen-Schüten LG schiessen inzwischen Glaskörner in rot und kommen damit sehr gut klar.

    Gibt es für ein beschriebenes Problem mit Meyton-Anlagen für KK-Liegend in einer geschlossenen Halle eine Empfehlung ? Zusatz: Ich gehe davon aus, dass das Brillenglas für mein Auge noch in Ordnung ist.

    Herzliche Grüße

    Apfelbaum

  • Hallo,

    Du hast die Antwort schon selber gegeben, auch wenn du damit nur aus einem Buch zitiert hast.

    In dem Buch wird vorgeschlagen - jedenfalls für Luftgewehr - einen Graufilter in den Tunnel zu setzen.

    Meyton ist sehr hell, wie du schon selber geschrieben hast, deswegen kommt es da zu den unscharfen schwarzrändern, weil die Augen schnell ermüden, auch bei 50m.

  • Das Licht bei den Meyton-Rahmen kann man aber stufenlos dimmen. Vielleicht sollte man in so einem Fall mit dem Veranstalter oder Standaufsicht reden, vor allem bei einem Trainingsschießen. Meistens haben ja mehrere Schützen dieses Problem.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Apfelbaum,

    bei mir ist es eher anders herum. Ich komme normalerweise auf Ständen mit Meyton-Anlage sehr gut zurecht und treffe dort auch meistens etwas besser. Gute Erfahrungen habe ich bisher im LLZ in Dortmund und auf dem Stand in Oppenwehe gemacht, wobei letzterer natürlich durch seine offene Bauweise und Ausrichtung etwas windanfällig ist. Nur eine Raumanlage mit Meyton behagte mir bisher vom Zielbild nicht so ganz. Aber da vermute ich, dass es eher an den verwendeten Strahlern zur Raumausleuchtung lag. Hatte da auch etwas mit Reflexen zu kämpfen.

    Ich schieße bisher in Bezug auf die Visierung eher nackt, also nur Diopter mit Irisblende und vorne leicht getöntes Plastikkorn so um 3,6 mm (normale Visierlänge ohne Tube) mit Wasserwaage und, da kurzsichtig, mit Schießbrille ( so ca. -2,5 Dioptrien). Ich schieße fast auch nur noch Liegend und bin auch in der Altersklasse, aber noch etwas jünger.

    Probleme bekomme ich in letzter Zeit immer mehr bei nur schlecht ausgeleuchteten Bahnen mit herkömmlichen Scheiben. Gerade in der Dämmerung bei schlechter Vorfeldbeleuchtung und dann noch Strahlern auf der Scheibe geht mein Schussbild auf. Filter nehmen mir dabei subjektiv immer noch mehr Licht weg. Dürfte aber auch daran liegen, dass ich eine gewisse Tendenz zur Nachtblindheit habe.

    Mit einem Adlerauge habe ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Trotz deutlicheren Zielbildes gehen mir auch damit die Schüsse regelmäßig weg. Bilde mir auch ein, ich nehme damit auch das Zielbild nicht mehr als Ganzes wahr, sondern taste den Rand ab. Eine Diopteroptik wäre schon schön, da ich dann wegen des Dioptrienausgleichs auf die Brille verzichten könnte. Aber auch damit komme ich bisher trotz guten Zielbildes nicht wirklich zurecht.


    Aber da wir uns ja alle sehr stark in unserer Wahrnehmung unterscheiden, könnte bei Dir wirklich ein Filter helfen, im Freien vielleicht sogar noch besser ein Polfilter. Vielleicht hilft Dir auch ein ein oder zwei Zehntel kleineres Korn, um so wieder ein vergleichbares Zielbild zu erhalten, da ja der Kontrast auf Meyton höher ist. Allerdings finde ich die normalen Farbfilter nicht fein genug abgestimmt. Ich selbst empfinde den Unterschied zwischen mit Filter und ohne Filter immer auch in Bezug auf die Helligkeit als zu krass. Aber wie schon gesagt, das ist wohl auch sehr individuell unterschiedlich. Im Grunde hilft hier nur ausgiebiges testen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer Irisblende mit 2 gegeneinander verdrehbaren Polfiltern. Diese ermöglichen eine stufenlose Einstellung des Verdunkelungsfaktors. Mit dieser Variante kann man zudem sehr schnell auf wechselnde Lichtverhältnisse (z.B. duch wandernde Wolken) reagieren. Die nächst beste Lösung besteht aus meiner Sicht aus einer Irisblende mit mehreren einschwenkbaren Farb- u./o. Graufiltern. Beide Lösungen gibt es im Übrigen auch als Kombi-Lösung.
    Einen einzigen Filter mit fester Abschwächung halte ich für die unfexibelste Methode. Selbst bei konstanten Lichtverhältnissen will mein Auge manchmal im Verlauf des Schießens mal mehr, mal weniger Licht. Dafür würde ich nicht umbauen wollen.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Hallo Apfelbaum,

    ich möchte noch einmal etwa mehr auf deine Anmerkungen eingehen. Eine komplette gleichzeitige Scharfstellung auf Scheibe und Ringkorn ist optisch nicht möglich, da das Auge immer nur auf eine bestimmte Entfernung fokussieren kann. Damit der Eindruck der gleichzeitigen Schärfe entsteht, bedient sich der Mensch im Prinzip eines Tricks und schaltet die Fokussierung schnell hin und her. Das ist aber anstrengend und ermüdet das Auge und gelingt auch in jungen Jahren noch besser. Durch das Adlerauge und auch durch den guten Kontrast der Meytonanlagen wird dieser Schärfenunterschied noch verstärkt und oft erst dann auch richtig bewusst wahrgenommen. Ein getöntes Glaskorn würde diesen Effekt sogar auch noch weiter verstärken.

    Es ist aber nicht so, dass man unbedingt das Korn und die Scheibe gleichzeitig scharf wahrnehmen muss, um zu treffen. Nach meiner Erfahrung ist eine leichte Unschärfe der Scheibe durchaus zu akzeptieren und man sollte sein Hauptaugenmerk auf ein sauberes und nicht zu kleines Korn richten. Es gibt im Gegenteil beim Schießen, auch Liegend, oft das Problem, dass man, dadurch, dass man zu gut sieht, es auch perfekt machen will und damit unbewusst wieder Spannungen im Anschlag aufbaut oder etwas ruppiger auslöst.

    Ab vielleicht ist auch deine Brille im Gegensatz zu deinem Eindruck doch nicht optimal angepasst. Der Dioptrienwert muss auch nicht unbedingt mit dem der Alltagsbrille übereinstimmen. Da sind Abweichungen durchaus möglich. Vielleicht solltest Du ja mal zu einem Optiker gehen. Aber nur zu einem, der auch etwas vom Schießen versteht. Hier im Forum wird immer Müller-Manching (bei Ingolstadt) empfohlen. Ist aber natürlich nicht so optimal von der Anfahrt her, wenn man eher im Norden wohnt.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank