Lanze Brechen für die "Russenbüchse" Sobol 2/4 im Sobi und Wibi

  • Hallo zusammen,

    ja, es gibt sie noch, auch die Topwibiathleten, die noch die Sobol (Hersteller Iznash =Kalaschnikow) benutzen z.B Kathy Wilhelm.
    Das Gewehr ist gegenüber der aufwendigen Anschütz Waffe mit dem komplizierten Fortner Gradzugverschluß, die fast unisonoheute verwendung findet, genial einfach im Aufbau robust wie alles aus dem Haus Kalasnikow , kältestabil und absolut Präzise.
    Warum das?
    Nun, der Robuste Kniehebelverschluß der eine fast gradlinige Repetierbewegung ermöglicht
    Der genial einfache Aufbau, der eine leichte Demontage zur Reinigung /Wartung ermöglicht
    Die Trainingsfunktion (Ohne Magazin ist Waffe automatisch gesichert und der Schlagbolzen wird vor Erreichung des Patronenlagers sanft abgefangen . Es gibt keine Trainingsschlagbolzen, oder gar gebrochene Schlagbolzen.
    Die kaltgeschmiedeten Läufe (Der überkallibrig gebohrte Lauf wird per rotierendem Hammerwerk um den gehärteten Dorn mit dem Negativ der Züge geknetet (Kaltgeschmiedet)). Die darauf folgende mehrfache Glühung gibt eine extreme Verschleisfestigkeit und Kältestabilität gegenüber herkömmlichen gestoßenen gezogenen Läüfen
    Keinerlei Munitionsempfindlichkeit. Die derbe Russin verdaut fast alle Mun Sorten.
    Abzug gut justierbar, wenn man die Russisch-Englisch-Deutsch translationierte Beschreibung erstmal kapiert hat.
    Die Abmaße und das Handling erlauben direkten Umstieg vom Suhler B96 (Gleiche Gewichtsverteilung und Abmaße)
    Optimale Korrosionsunempfindliche Polymerbeschichtung der Waffenläufe und Systeme.
    Ledilich die orginale Klarlakierung, die nie richtig aushärtet ist etwas kritikwürdig.
    Abhilfe : Abschleifen, feinschleifen und Silikomöltränkung (Schaftolsättigung offenporig (1.Wahl) oder Mit Parkettlack grundierung und Deckschicht (2.wahl)
    Und......der Preis ca 1000 Euro neu im Standartschaft bei Generalimporteur Frankonia.
    Auf dem Gebrauchtmarkt gibts gute Exemplare zw. 250 und 500 Euronen. Zubehör ist erhältlich, oder leicht selbst anpassbar (Pioniergeist)
    Die defiziele Diva Anschütz Fortner kostet neu das 2-3 Fache der derben robusten in meinen Augen schönen Russin.

    Schiesse die Sobol wie meine Söhne ihre seit vielen Jahren. Hut ab vor den russischen Konstrukteuren.
    Ich wurde von den Dingern noch nie im Stich gelassen, während andere mit der teuren Hightechwaffe nicht präziser schossen, aber oft mit gebrochenem Schlagbolzen oder verklemmten System aufgeben mußten.
    Manche nutzen es sogar für KK Präz (Als EL benutzt) und schneiden erstaunlich gut ab.

    Major Tom

  • Danke für Deine Elegie, Major Tom! Ich gehöre ja auch zu den begeisterten Nutzern russischer Waffentechnik. ;)

    Nur damit alle wissen, von welchem Gewehr Du sprichst:

    Biathlon 7-3

    Die aktuellen Modelle heißen übrigens Biathlon 7-3 und 7-4.

    Das Sobol ist hingegen die jagdlich geschäftete Version. Izhmash stellt auch noch andere interessante Gewehre her. Man stelle sich vor, daß die hierzulande zu einem konkurrenzfähigen Preis auf den Markt kämen ... 8)

  • hallo Zebo,

    danke für den Hinweis. Bei der Bezeichnung war ich rätzelnd. Die 7 wußte ich nicht mehr. 7/2 war das alte erste Modell 7/3 und 7/4
    die aktuellen. Ich hoffe man schliesst nicht wegen dieses dummen Fehlers auf entsprechende schlechte Qualität des gesammten Beitrages

    Schöne Grüße
    Major Tom

  • 1. Ich mag russische Waffen. Auch und gerade Sportwaffen. Hohe Qualität zu immer noch günstigen Preisen, und fast unkaputtbar.

    2. Es wurde auf der IWA 2011 ein interessanter neuer KK-Geradezugrepetierer von Zastava vorgestellt, nämlich die "Mosquito". Seidenweicher, geschmeidiger Schlossgang. Kleine Photos hier als Link, größere angehängt:
    P1090368-300x199.jpg
    P1090369-300x199.jpg

    Gruß,
    Carcano

  • Hallo Carcano,

    schöne Bilder, an denen die Verschlußtechnik deutlich zu erkennen ist. Der Kniehebelverschluß ähnelt dem der Sobol sehr.

    Ist das Repetieren noch weicher als bei dieser? Nur....da es auf ja einer Ausstellung war, hast Du sicherlich nicht mit Mun repetieren können.

    Aber das ist wahrscheinlich das Bestechende an den russischen Konstruktionen , bewährtes genial einfaches wird weitergebaut und nur in Details perfektioniert, während wir hier oft nach einer komplizierteren anderen Lösung suchen, die aber dann wieder störanfällig wird.

    Der Kniehebelverschluß ist eine uralte Lösung und die Nutzung endet erst bei Patonen mit sehr hohem Rückstoß, wie ihn selbst die HV der .22lfB nicht im Ansatz erreicht. (Grenze .357 Mag siehe Winchester 1873 Replikas). Der Vorteil ist die entbehrlichkeit eines zusätzlichen Verriegelungsmechanismusses.

    Schöne Grüße

    Major Tom

  • Interessanter Bericht. Im vergangenen Jahr (Juni) war ich in Begriff, mir über "Larsen" ein Izmash KK-Biathlon-Gewehr zu kaufen. Vorher habe ich mich in Deutschland nach der 7-4 erkundigt. Doch hier tobte damals der Preiskampf. Man sagte mir, dass die Russen ihre Waffen nicht mehr spottbillig auf dem deutschen Markt verkaufen wollen, weshalb man erst den Ausgang dieser "Preisschlacht" abwarten wollte. Aber es hat sich wochenlang nichts getan. Über Larsen bin ich dann an das Produkt meiner Begierde gekommen, aber für 1.000 Euro krieg' ich gerade mal einen Schaft!!!

    @ Major Tom: Wo gibt es denn heute noch eine Izmash für 1.000 Euro - NEU??? Ich suche immer noch nach einer günstigen russischen Variante des Biathlon-Gewehrs - weil ich von diesen Waffen auch überzeugt bin. Ich brauche es mittlerweile nicht mehr für mich, sondern für den Verein.

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.

  • @ Red Gecko:

    Wer ist Larsen?

    Ansonsten deckt sich Dein Bericht mit meinen Beobachtungen, daß die Preise für viele russische Waffen in letzter Zeit angezogen haben. Zumindest die Einkaufspreise.

  • Ganz knapp:

    1. Nach Gebrauchtwaffen suchen. Nicht alle Biathlonwaffen sind nur von Kaderschützen geführt und mit 50.000 + Schuss belastet worden.

    2. Die Zastava Mosquito liegt sicher *erheblich* unter 1000 €uro. Neu.

    3. Der Kniegelenkverschluß wurde oft in Maschinengewehren (Maxim) und sogar Maschinenkanonen benutzt. Das Problem im zivilen Bereich ist nicht die mangelnde Stabilität, sondern der erforderliche große Systemkasten oder die Auslenkung des Kniegelenks. Zudem ist er in Handrepetierern oder gar Einzelladern weniger sinnvoll als in Selbstladern.

    4. Gutes Altes taucht immer wieder auf: so jetzt gerade neu belebt der alte Werndl/Holub'sche Tabernakelverschluß im neuen Männel-KK-Gewehr. Tolle Idee, mit Ejektor.

    Carcano

  • @ Zebo: Der ganze Aufwand hätte sich aber 100 %ig gelohnt.

    Ich habe mich dann doch umentschieden und mir ein KK-Match-Gewehr gekauft, weil ich damit ganz andere Möglichkeiten habe: 100 m KK, 3-Stellung, 60 Schuss liegend. Ich habe mir sehr schwer getan mit der Entscheidung, aber bereut habe ich es nicht. Meine SoBi-Zeit als Aktive ist abzusehen - mit dem Match-Gewehr kann ich später aber noch Aufgelegt-Disziplinen schießen!

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.