Anfängertraining -eine Situation wie sie täglich sein könnte-

  • Hallo zusammen,

    viele Wege führen nach Rom, wir haben uns hier mal die Mühe gemacht eine kleine Chronologie bzgl. eines Neueinsteigers für Sportschützen (Gewehr) anzulegen. Dies möchten wir den Jugendleitern hier im Kreis zur Verfügung stellen. In den Büchern, so gut sie auch sein mögen wird meistens nur der optimale Schütze angesprochen und gleich die Fachbegriffe benutzt. Das 1 : 1 abzukupfern ist für Jungschützen bzw. Anfänger (auch ältere) oft nicht möglich und evtl. sogar sinnvoll. Auch bezüglich der Geschwindigkeit haben wir hier absichtlich die Luft "rausgenommen" um behutsam aufzubauen und die Spannung zu erhalten (was kommt als nächstes, wann darf ich endlich was anderes machen....). Bei Leistungs-Schützen ruft dies vielleicht ein Lächeln hervor, aber wie war das noch mal am Anfang?????. Für Konstruktive Kritik wären wir (ich) sehr dankbar. Wobei wir NICHTS an der Geschwindigkeit der Einführung verändern sondern wissen wollen ==> kann das so funktionieren, versteht das jeder (auch nicht Lizenzierte Trainer) oder fehlt etwa ein wichtiges Element.... Noch besser wären natürlich Erfahrungsberichte um Schwachstellen zu erkennen. Allein wie gesagt aus dem Lesen ergeben sich je nach Ansicht und Punkt bestimmt 100 Änderungen. Sinn und Zweck mit dieser Übung ist es, einen Schützen auf 340 zu bringen und die Grundlagen für 390 vorzubereiten.
    Ach ja.... zu jedem dieser Punkte gibt es natürlich ausführliche Trainingsanleitungen welche wir in Kursen mit den Jugendleitern vermitteln bzw. verteilen. Die Zeit von 2 - 3 Trainingsabenden muss natürlich interessant gestaltet werden. Wenn der Rahmen steht werde ich die einzelnen Punkte dazu ebenfalls verteilen und zur Diskussion stellen
    Grüßle
    Dieter Euer Sobi-Grufti

  • Hallo Dieter,

    das ist eine ganz prima Ausarbeitung. Beim Durchlesen ist mir auch wieder aufgefallen, dass auch gerade ich dazu neige, die Sachen oft zu technisch und zu verkopft zu erklären. Auch aus einer gewissen Begeisterung für die Sache heraus, besteht bei mir immer die latente Gefahr, Anfänger oder Einsteiger "totzuquatschen". Mir ist das Prinzip der Einfachheit auch klar, aber es fällt mir manchmal gar nicht so leicht, dass auch konsequent umzusetzen. Wobei man hier sicher auch etwas differenzieren muss. Ein, sagen wir mal, eher intellektueller Mensch (auch aus dem Nachwuchsbereich) darf und soll ruhig auch etwas komplexer angesprochen werden als ein eher praktisch veranlagter Mensch.

    Zwei Anregungen hätte ich aber noch:

    Da sich diese Anleitung ja auch an Trainer oder Betreuer richten soll, die möglicherweise auch nicht immer so ganz sattelfest sind, wären vielleicht unter Punkt 10 noch ein paar Daumenregeln ganz hilfreich, so in Richtung Schaftlänge über die Armbeuge ermitteln usw.. Also keine komplexen Beschreibungen, sondern nur die einfachsten Daumenregeln. Ich weiß, kann leicht auch abdriften und gerade auch hier zu wilden Diskussionen führen.

    Ich persönlich finde auch noch wichtig, dass der Anschlag auch schon sehr früh als (feste) Einheit aus Schütze und Gewehr verstanden wird. Die Gefahr ist sonst zu groß, dass versucht wird, das Gewehr in die Mitte zu drücken und das diese Technik dann durch Übung immer weiter verfestigt wird. Es ist nämlich nicht so ganz einfach, dass hinterher wieder raus zu bekommen und manche Schützen schießen dann ihr ganzes Leben lang so.


    Ach ja, wenn Du möchtest, dass die Anleitung auch weiter gereicht werden darf, dann kennzeichne das am besten auch so. Vielleicht wären auch noch ein paar weitere Angaben (Standort) über euch ganz hilfreich. Und Gerhard würde sich sicher auch freuen, wenn auch die Meisterschützen kurz erwähnt würden.


    Vielleicht können wir ja auch hier über das Forum die Anleitung noch etwas weiter ergänzen, zum Beispiel durch Fotos, und so ein (kleines) neues Werk für die Jugendarbeit schaffen. Es besteht auf jeden Fall Bedarf dafür. Wir hatten ja hier auch schon eine Nachfrage nach den nicht mehr im Handel erhältlichen Werk von Hagen Bubliz.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Dieter,

    prima Sache, die Du da wieder eingestellt hast. Ich habe es bereits zu meinen Unterlagen geheftet. Da auch ich leider zu vollmundigen Erklärungen neige, muss ich für mich erst mal ein gewisses Maß an Erfahrung sammeln - um Anleitungen kurz - prägnant und trotzdem "allumfassend" zu gestalten. Danke für Deine Hilfe hier im Forum und vielleicht auch schon bald auf unserer Anlage??? 8o

    Viele Grüße

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.

  • Hallo

    danke für die schnelle Resonanz,

    da ich die Punkte noch jeweils mit Ausführungen (separat) ergänze bin ich für die Tipps dankbar. Das mit der Armbeuge usw. werde ich DANKEND aufnehmen. Das hatte ich zwar schon gehört aber noch nicht mit aufgenommen. Das mit Meisterschützen läßt sich auch machen, vielleicht holt der eine oder andere doch hier Informationen ab. Es ist doch einiges was hier geboten ist

    SUPER

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    sowas hat mir schon lange gefehlt - vielen Dank. Mit deiner Erlaubnis sende ich das allen Jugendleiter im Kreis zu. Es ist wunderbar schrittweise unterteilt und nicht zu theoretisch, sondern geht sehr auf die Möglichkeiten der Anfänger ein.

    Und DANKE dass ich das lesen durfte, um zu sehen, dass ich doch mehr richtig mache, als ich dachte. Mein großer Vorteil beim Anfängertraining ist sicher, dass sich mein theoretischen Wissen im Rahmen hält und ich selber eher schlecht schieße. Es scheint für Anfänger wirklich besser zu sein, wenn alles so einfach wie möglich erklärt wird. Und da ich gar nicht mit fachlichem Wissen um mich werfen kann, fällt diese Gefahr bei mir weg und macht mich zur relativ geeigneten Anfänger-Trainerin *freu*.

    Aber jetzt wirklich und ganz im Ernst. Toll gemacht Dieter und wirklich sehr lesenswert. Kommt an unsere Pinnwand im Vereinsheim!!!

    Und jetzt noch meinen Frage: Gibt es für dich die Möglichkeit, in genau diesem Stil so eine "Schrittfolge" für etwas fortgeschrittenere Schützen anzufertigen. Mit etwas mehr Technik, die sich aber nicht in Details verstrickt, sondern einfach zu verstehen ist.

    Wie gesagt, nur eine Frage. :)

    Liebe Grüße, Sylvia

  • Hallo
    freut mich, dass es euch so gut gefällt....

    Mit der Verbreitung habe ich überhaupt kein Problem. dieses Blatt ist eigentlich zum Verteilen gedacht bzw. angefertigt worden. Ob das Jugendleiter/-trainer aus der Saar oder von uns anwenden ist mir eigentlich ziemlich egal. Was zählt ist die Nachwuchsarbeit...
    Das ist ein positiver Effekt den ich aus dem Sobi übernommen habe...... Da wird ein Schütze aus Schleswig Holstein genau so angefeuert wie einer aus dem eigenen Verband. Wir sind halt eine "Familie". Zwar etwas "bruddelig, manchmal schwierig aber einfach TOLL

    Um auf die Fortgeschrittenen zurückzukommen, das habe ich das schon gemacht bzw. erstellt. Auch Dieses werde ich in den nächsten Tagen einstellen. Ist aber wesentlich umfangreicher und komplexer. Hier geht es dann auch um Ringzahlen von 370 - 400. Und im "oberen" Bereich scheiden sich die Geister... Bestes Beispiel ==> ein Spitzenschütze hat einen für "normalsterbliche" Bescheindenen Anschlag, trifft aber; es gibt genug die den nachzumachen versuchen was meistens nicht gelingt. Da ich auch mit vielen besseren Schützen zu tun habe besteht ein Training immer aus zwei komponenten. Bestimmte Dinge werden mit dem Schützen diskutiert, andere erwarte ich, das diese nach dem Warum auch umgesetzt werden.
    Also werde ich das mal zur Diskussion einstellen, denn auch da können Fehler drin sein oder viele, viele andere Meinungen. Es ist eben extrem schwierig etwas nieder zu schreiben was man sonst aus dem Bauchgefühl heraus korrigiert bzw. verbessert.
    Trotzdem DANKE für Euer Lob
    Dieter

  • Hallo Dieter,

    ich finde deine Anleitung auch gut und bestärkt einen behutsam an die Einführung in den Schießsport heranzugehen.

    Auch wenn du schreibst, dass du deine Geschwindigkeit nicht verändern möchtest, möchte ich dir hier von meinen Erfahrungen berichten. Ich beginne mit stehend aufgelegtem Schießen, da ich wenig Gemeinsamkeiten zwischen unserem Sport und sitzendem Schießen sehe. Auch bei stehend aufgelegt treffen meine Anfänger gut die Scheibe. Ich beginne auch auf LP-Scheiben und mache dann mit LG Einzelscheiben weiter. Erst deutlich später kommen Streifen.
    Auch die 5 mal aufgelegt schießen, sind bei mir zu pauschal. Wenn ich merke, dass sich ein Schütze sehr leicht tut und das Schwarze aufgelegt nicht mehr verlässt, stelle ich auf Freihand um. Wenn ich aber merke, dass der Zielvorgang nicht korrekt gemacht wird und die Kraft fehlt, lasse ich auch mal länger aufgelegt schießen.

    Ansonsten finde ich deine Anleitung sehr gut und bei dem von mir angesprochenen Thema gibt es bestimmt noch einige andere Meinungen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Dingo,

    mache es ähnlich wie du, aber mit Zwischenschritten. Finde den Umstieg von LP- auf LG-Scheibe zu krass und nehme deshalb als Zwischenlösung Zimmerstutzenscheiben. Wenn die Kids von Auflage auf Freihand umsteigen, mache ich es auch so. Zimmerstutzen hat einen sehr großen Zehner und so haben die Kids schnell ein Erfolgserlebnis!

  • Zimmerstutzenscheiben sind gut, nur haben wir das Problem, dass dies nicht mehr geschossen wird bei uns. Früher habe ich dies auch gern geschossen und hab sogar mal 279 getroffen. Früher - leider-

    aber wenn die Möglichkeit besteht ist das natürlich optimal als Zwischenschritt.

    Was mir noch aufgefallen ist, man (ich) hört immer wieder ==> gleich richtig zeigen sonst schleichen sich "bleibende" Ziel/Anschlagsfehler ein. Ist das richtig?? Ist das wirklich so??? wann ist das so?? Wie gesagt es führen 1000 Wege nach Rom


    Sollte sich dies Eurer Meinung nach schlüssig bewahrheiten, muss ich noch mal umstellen. Ich selbst habe diese Erfahrung bisher nicht gemacht.

    Wie sind Eure Erfahrungen und vor allem WARUM war dies so??

  • Wie bereits gesagt... viele Wege führen nach Rom...

    Ich selber glaube man kann die Zeitdauer einzelner Zwischenschritte nicht so vorhersagen... es gibt Jugendliche die sich hinstellen und treffen... es gibt andere die brauchen Zeit.

    Ich schliesse mich Dingo an, dass Sitzend schiessen nicht wirklich etwas bringt... Mehr Sinn macht es aufgelegt zu schiessen...

    Ich hatte damals einen Bock mit schlaufe in das das Gewehr eingehängt wurde, aber erst nachdem man selber den korrekten Anschlag gemacht hat. Natürlich verspannt man dadurch unnötig aber man bekommt ein Gefühl dafür das Gewehr auf der Stützhand zu halten..

    Letztendlich ist es das wichtigste, den Jungschützen einfach so schnell wie möglich an das freie Schiessen heranzuführen.

    Das grösste Hinderniss beim Schiessport ist meiner Meinung nach das Material.

    Leider ist es eben viel zu oft so, dass es nur alte Jacken oder alte Gewehre gibt und das ist ein Problem. Es motiviert nicht und die wenigsten Eltern wollen sofort teuere Anschaffungen leisten... Allerdings macht es einen riesen unterschied wenn ein junger eine neue Jacke besitzt... Ohne Jacke kann ich einem jungen Schützen keinen richtigen Anschlag beibringen (oder nur sehr sehr schwer)... der wackelt viel zu viel...

    Der Schiessport ist leider kein billiges vergnügen...

    Servus, habe die Ehre..
    Kloaner_Schütz

    Meine Gewehre:

    FWB 800X Alu (Sondermodell)- Gehmann Iris + Klarsicht-Ringkorn/Visirlinienerhöhung (FWB)/TEC-HRO Touch Abzug/TEC-HRO Schaftgewicht

    Anschütz 1907 - TEC-HRO Fanatic Schaft/TEC-HRO Touch Abzug/TEC-HRO Rapid Visierlinienerhöhung + Verlängerung/TEC-HRO Diopter/Gehmann Iris + Balkenringkorn

    Meine Vereine:
    1. SG Immergrün Unterföhring (Bayern) 2. Sportschützen UBS Zürich (Schweiz) 3. SSG Wallisellen (Schweiz)

  • Letztendlich ist es das wichtigste, den Jungschützen einfach so schnell wie möglich an das freie Schiessen heranzuführen.


    Hallo

    stimme dir voll bei, wobei ich von dir gerne wissen wollte WARUM das so wichtig ist. Motivation lasse ich nicht gelten, da der Schütze "beschäftigt" ist und ständig auch gefordert (auch im Sitzen) Ich höre immer wieder schnell schnell, und wie in meinem letzten Beitrag beschrieben nur nichts falsch beibringen (wobei ich stückchenweise schon Einfluss auf den Schützen nehme um dies (was eigentlich) zu vermeiden.

    Nicht um dich zu ärgern aber um einfach mal darüber zu diskutieren.

    Warum springen eigentlich so viele Jugendliche wieder ab??? Weil es zu schnell oder zu langsam geht??? Diejenigen welche sagen liegt mir überhaupt nicht liegt bei vielleicht 20 %; und die restlichen 80 %. Um diese möchte/mache ich mir am meisten Gedanken

    Schützengrüßle aus Württemberg

    Dieter

  • Bei mir sind einige Jugendliche abgesprungen (naja, 2), weil sie nicht zu Wettkämpfen konnte wie die anderen.

    Lag daran, dass sie körperlich einfach nicht in der Lage waren, Freihand zu schießen - und ich zwinge gaaanz bestimmt keinen zu diesem Anschlag!!!

    Leider gibt es aber auf Kreisebene ab 12 Jahre nur noch Freihand-Wettbewerbe. Und mit vereinsinternen "Naderlschießen" konnte ich sie auch nicht halten.

    Auch sollte man die Gruppendynamik nicht vergessen. Manche kommen nur, weil die Freunde kommen und einige kommen nicht mehr, weil ihre Freunde eher Fußball spielen oder so. Du kannst also Jugendleiter motivieren wie du willst, wenn für die Einzelnen das Umfeld nicht passt und sie dann nicht 100 hinter dem Sport stehen und dafür eine leidenschaft entwickeln, gehen sie.

    Und einen Großteil der Jugendlichen, die wirklich gut dabei sind, werde ich ganz sicher durch die Ausbildung verlieren. Sind alles Abiturienten und es zieht sie weg vom Dorf - klar.

    Wenn ich Glück habe, kommen einige an den Wochenenden mal.

    Zum Thema schnell oder langsam kann ich sagen, dass das sehr individuell zu handhaben sein sollte. So ein grobes Raster wie du es ausgearbeitet hast ist ja nur ein Anhaltspunkt.


  • Hallo

    stimme dir voll bei, wobei ich von dir gerne wissen wollte WARUM das so wichtig ist. Motivation lasse ich nicht gelten, da der Schütze "beschäftigt" ist und ständig auch gefordert (auch im Sitzen) Ich höre immer wieder schnell schnell, und wie in meinem letzten Beitrag beschrieben nur nichts falsch beibringen (wobei ich stückchenweise schon Einfluss auf den Schützen nehme um dies (was eigentlich) zu vermeiden.

    Nicht um dich zu ärgern aber um einfach mal darüber zu diskutieren.

    Hallo Dieter,

    Nun, es geht mir auch nicht im die motivation, es geht mir darum Fortschritte zu machen und sofort die richtige Technik zu lernen. In Deutschland haben wir so unglaubliches Potential und gute Schützen weil wir eben mit der Jugendförderung so früh anfangen. Je jünger du bist, desto besser kannst du noch lernen und du "könntest" mal ein guter Schütze werden. Wenn du mit 18 anfangst kannst du das kaum mehr aufholen ( Ausnahmen gibt es immer). Wenn du einen Schützen zu lange am Bock schiessen lässt, dann lernt er die freie Technik einfach nicht... er wird einen ganz eigenen Stil erlernen der ihm dann nichts bringt und den du dann erst wieder ausradieren musst.

    Natürlich hat das erst mal noch Vorteile. Du kannst dich auf die Atmung und das Zielen konzentrieren. Und dann wenn er Frei schiesst musst du nur noch mal daran erinnern....


    Warum springen eigentlich so viele Jugendliche wieder ab??? Weil es zu schnell oder zu langsam geht??? Diejenigen welche sagen liegt mir überhaupt nicht liegt bei vielleicht 20 %; und die restlichen 80 %. Um diese möchte/mache ich mir am meisten Gedanken

    Jetzt machst du ein ganz neues Fass auf... oben ging es mir mal rein um die Technik und das erlernen derselben.

    Ich glaube Sylvia hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Jugendliche leben in einer starken Gruppendynamik. Du hast entweder einen charakterstarken Jugendlichen der sagt: "Ich will unbedingt schiessen" so wie ich einer war... und du hast solche, die das tun was die Freunde tun... sie kommen mit. Das heisst nicht, dass die von vornherein verloren sind. Nein, auch die können leidenschaftliche Schützen werden... aber ich denke bei Jugendlichen ist es extrem wichtig, dass das Umfeld stimmt. Die Stimmung, die anderen Jugendlichen. Wenn du einen renitenten unter denen hast der alle nervt. Dann hast du ein Problem. Wenn der Jugendleiter nix ist... dann hast du ein Problem.

    Auch darf sich nicht alles nur um's Schiessen drehen. Es muss auch mal Abwechslung geben... gemeinsame Ausflüge, Feste, Events...

    Zu guter letzt kannst du es aber nicht beeinflussen wenn Jugendliche andere Interessen haben. Das muss man verstehen und akzeptieren. Fussball ist nun mal für manche wichtiger, für die Eltern billiger... du wirst immer Leute verlieren und andere gewinnen. Das liegt in der Natur der Sache.

    Du wirst es nie leicht haben als Jugendleiter ;)

    Servus, habe die Ehre..
    Kloaner_Schütz

    Meine Gewehre:

    FWB 800X Alu (Sondermodell)- Gehmann Iris + Klarsicht-Ringkorn/Visirlinienerhöhung (FWB)/TEC-HRO Touch Abzug/TEC-HRO Schaftgewicht

    Anschütz 1907 - TEC-HRO Fanatic Schaft/TEC-HRO Touch Abzug/TEC-HRO Rapid Visierlinienerhöhung + Verlängerung/TEC-HRO Diopter/Gehmann Iris + Balkenringkorn

    Meine Vereine:
    1. SG Immergrün Unterföhring (Bayern) 2. Sportschützen UBS Zürich (Schweiz) 3. SSG Wallisellen (Schweiz)

  • Nur noch mal was ganz nebenbei von mir ;)
    Klar ist Fussball attraktiver und jeder kann mitreden, weil jeder - sogar ich - ein gewissen Fußballverständnis hat oder schon mal gegen einen Ball getreten hat.
    Ein guter Freund sagte mal zu mir: wir kriegen oft nur die "Pflegefälle" ab.
    Er meinte damit, dass die etwas unsportlicheren, die nicht schneller, höher weiter können und eher still und zurückhalten sind - ganz oft auch gemobbt werden - im Schießsport eine Nische für sich entdecken. Und da spreche ich wirklich aus eigener Erfahrung. Plötzlich haben sie in der Gruppe Gewicht, weil sie wichtig für die Mannschaft sind und sie ihre Leistung bringen können. Ein Sport auch für "Moppelige!"
    Es gibt einige Eltern, die mir gesagt haben, sie seien froh, dass ihr Kind das Schießen entdeckt hat, um etwas Selbstbewusstsein zu tanken. Und dafür greifen sie schon mal in die Tasche und machen selber sogar mit. Und wenn ein Jugendlicher diese Förderung in Kombi mit Spaß und Akteptanz von Altersgenossen erfährt, prägt ihn das sicher fürs Leben und er bleibt dem Schießsport oft verbunden (like me).
    Ich weiß, das ist schon wieder "ein anderes Fass" (sorry) aber auch sowas ist Motivation.
    Hat mir grad etwas auf der Seele gebrannt und musste es mal loswerden.
    Wir sind keine "Randsportart" sondern pädagogisch sehr wertvoll!!! :thumbup:

  • Kann ja echt nicht ganz verstehen warum es in Deutschland keine Stehend-Aufgelegt-Klasse gibt.
    Finde sowas eher grob fahrlässig....

    Stehend frei schießt man ohnedies früh genug und ob ich da jetzt 2 Jahre später anfange ist meines Erachtens komplett Wurscht.

    Am Anfang sollen die Kleinen ruhig sitzend schießen. Erstens man hat mehr Kontrolle und sie haben dabei sicher mehr Spaß.


    Wann wird denn in Deutschland überhaupt mit der Jugendförderung begonnen?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Kann ja echt nicht ganz verstehen warum es in Deutschland keine Stehend-Aufgelegt-Klasse gibt.
    Finde sowas eher grob fahrlässig....

    Stehend aufgelegt, oder Auflage, wird im Meisterschaftsprogramm ab der Altersklasse , 46 Jahren, geschossen, drunter ist Rahmenprogramm und jedem gau, Kreis, bezirk oder Landesverband ist es Freigestellt entsprechend anzubieten.
    großer nachteil, die Schützen, Jugendlichen gehen gar nicht erst an das Freighandschießen ran, weil die Ergebnisse in den keller gehen wenn sie von AUflage zu Freihand wechseln. Weiteres problem ist dann auch noch die bequemlichkeit der einzelnen Betreuer/Jugendleiter/Sportleiter, indem sie das Freihandschießen gar nicht mehr anderen beibringen wollen/können.



    Wann wird denn in Deutschland überhaupt mit der Jugendförderung begonnen?

    Los geht es ofiziell nach dem gesetz mit 12 Jahren, ausnahmefälle dürfen schon ab 10 jahren. (Lichtpunkt jetzt mal ausgeschlossen)

  • Also ich habe eher bemerkt, dass sich die Kinder/Jugendlichen freuen wenn sie dann stehend frei schießen dürfen. War bei mir auch nicht anders...

    Bei uns gibt es das Stehend-Aufgelegt nicht für Ältere (obwohl ich es da gut heißen würde aber nicht schon ab 46).

    Kann man dann schon mit 10 Jahren schon an offiziellen Wettkämpfen teilnehmen?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián


  • Stehend aufgelegt, oder Auflage, wird im Meisterschaftsprogramm ab der Altersklasse , 46 Jahren, geschossen, drunter ist Rahmenprogramm und jedem gau, Kreis, bezirk oder Landesverband ist es Freigestellt entsprechend anzubieten.


    Stimmt nicht! :P LG/LP mit Auflage, also 1.11 oder 2.11 gibt es ab Seniorenklasse, also 56 Jahren. Alles andere regeln die Landesverbände oder darunter.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • Noch ein kleiner Beitrag zu Johann:

    Es gibt LG/LP Auflage, wie gesagt, erst ab der Seniorenklasse und dort unterteilt nach Altersstufen in Senioren A, B und C. Es werden dort 30 Schuss geschossen und um auf der Bayerischen Meisterschaft vorn dabei zu sein, braucht man in der Regel schon 300 Ringe und einige Innenzehner (denn die Entscheidung bringen hier meistens die Innenzehner).

    @wegi:
    Ab wann darf denn in Österreich geschossen werden? Bei uns beginnt die intensive Förderung mit 10 Jahren. Die aussichtsreichsten Schützen schießen in diesem Alter sogar schon im Bezirkskader (und eine 11-jährige schießt da teilweise schon 370 Ringe und mehr). Das sind aber Einzelfälle und leider kommen die Kids viel zu spät erst zum Schießen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo