Weihnachtsgedicht

  • Das hier habe ich in den Weiten des WWW gefunden:

    Ich wünsch mir einen Waffenschrank
    und tu dann mein Gewehr hinein.
    bin wohl als Schütze sehr bekannt
    und will ein braver Bürger sein.

    Da kommt der Mann im Rotgewand
    mit dem Schrank tut er sich schwer.
    Da geh ich ihm geschwind zur Hand
    denn er kommt von sehr weit her.

    „Du Weihnachtsmann ich danke dir
    und geb mir bitte noch den Bon“.
    Da sagt der Mann in Rot zu mir:
    „Umtauschen is nich“.

  • Hi Erzwo,

    das ist zur Weihnachtszeit genau der richtige Thread.

    Wie wäre es, wenn jeder hier sein Lieblingsweihnachtsgedicht reinstellen würde?

    Bitte um Antworten!!!

    Liebe Grüße, Sylvia :)

  • Hallo Sylvia,

    das Thema hatten wir letztes Jahr auch schon. Probleme gibts nur mit dem Urheberrecht. Wir dürfen keine ganzen Gedichte aus dem Internet übernehmen, denn dann ist das Urheberrecht verletzt, auch bei einem Verweis auf das Gedicht. Du könntest höchstens einen kleinen Auszug daraus hier posten und dann den Link setzen.

    Oder noch besser: Du hast selbst etwas geschrieben, dann haben wir gar kein Problem!! Dann nur her damit

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Die vier Kerzen

    Vier Kerzen brannten am Adventskranz.
    Es war still.
    So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu
    reden begannen.

    Die erste Kerze seufzte und sagte:
    "Ich heiße Frieden.
    Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten
    keinen Frieden, sie wollen mich nicht."
    Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch
    schließlich ganz.

    Die zweite Kerze flackerte und flackerte und
    sagte:
    "Ich heiße Glauben.
    Auch ich bin überflüssig. Die Menschen wollen
    von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn
    mehr, dass ich brenne."
    Ein Luftzug wehte durch den Raum und die
    Kerze war aus.

    Leise und sehr traurig meldete sich nun die
    dritte Kerze zu Wort:
    "Ich heiße Liebe.
    Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die
    Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen
    nur sich selbst und nicht die anderen, die
    sie lieb haben sollen."
    Und mit einem letzten Aufflackern war auch
    dieses Licht ausgelöscht.

    Dann kam ein Kind ins Zimmer. Es schaute die
    Kerzen an und sagte:
    "Aber, aber, ihr sollt doch brennen und
    nicht aus sein!"
    Und es fing an zu weinen.

    Da meldete sich auch die vierte Kerze zu
    Wort. Sie sagte:
    "Hab' keine Angst!
    Solange ich brenne, können wir auch die
    anderen Kerzen wieder anzünden.
    Ich heiße Hoffnung."

    Mit einem Streichholz nahm das Kind ein Licht
    von der Kerze und zündete die anderen Lichter
    wieder an.


    ____________________________________________________________________________________________

    Das ist aus einem Schüleraufsatz, also nicht über die Schreibfehler wundern ;)


    Der Adpfent

    Der Adpfent ist die schönste Zeit im Winter.
    Die meist'n Leut haben im Winter eine
    Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch
    eine, aber die ist
    mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K.

    Drei Wochen bevor das Christkindl kommt,
    stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und
    meine kleine
    Schwester und ich dürfen mithelfen.

    Viel Krippen sind langweilig, aber die
    unsere
    nicht, weil wir haben mords tolle Figuren
    darin.

    Ich habe einmal den Josef und das
    Christkindl
    auf den
    Ofen gestellt, damit sie es schön warm haben
    und es war ihnen zu heiß. Das Christkindl
    ist
    schwarz
    geworden und den Josef hat es in lauter
    Trümmer zerrissen.
    Ein Fuß von ihm ist bis in den Plätzlteig
    geflogen
    und es war kein schöner Anblick. Meine Mama
    hat mich
    geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die
    Heiligen
    vor meiner Blödheit sicher sind.

    Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind
    herumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber
    ich
    habe gottseidank viele Figuren in meiner
    Spielkiste und der Josef ist jetzt Donald
    Duck.

    Als Christkind wollte ich den Asterix
    nehmen,
    weil der
    ist als einziger so klein, dass er in den
    Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama
    gesagt, man kann doch als Christkindl keinen
    Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte
    Christkindl noch besser. Es ist zwar
    schwarz, aber immerhin ein Christkindl.

    Hinter dem Christkindl stehen zwei
    Ox'n,
    ein Esel, ein Nilpferd und ein
    Brontosaurier.
    Das Nilpferd und den Saurier habe ich
    hineingestellt, weil der Ox und der Esel
    waren mir allein zu langweilig.

    Links neben dem Stall kommen gerade die
    heiligen drei Könige daher. Ein König ist
    dem
    Papa im letzten Adpfent beim Putzen
    heruntergefallen und er war dodal hin.
    Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige Könige
    und einen heiligen Batman als Ersatz.

    Normal haben die heiligen Könige einen
    Haufen
    Zeug für
    das Christkindl dabei, nämlich Gold,
    Weihrauch und
    Pürree oder so ähnlich. Von den unseren hat
    einer anstatt Gold ein Kaugummipapierl
    dabei,
    das glänzt auch schön. Der andere hat eine
    Marlboro in der Hand, weil wir keinen
    Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht
    auch schön, wenn man sie anzündet.

    Der heilige Batmann hat eine Pistole dabei.
    Das ist zwar kein Geschenk für das
    Christkindl, aber damit kann er es vor dem
    Saurier beschützen.

    Hinter den drei Heiligen sind ein paar
    rothäutige Indianer und ein kaasiger Engel.
    Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum
    haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt,
    damit
    er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann
    er fahren, wenn er nicht gerade fliegt.

    Rechts neben den Stall haben wir ein
    Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza
    und drei Weißbier für die Oma dabei. Einen
    Wolf haben wir nicht, darum lurt hinter dem
    Baum ein Bummerl als Ersatz-Wolf hervor.

    Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das
    reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampe
    an und unsere Krippe erst so richtig schön.
    Wir sitzen so herum und singen Lieder vom
    Adpfent. Manche gefallen mir, aber die
    meisten sind mir zu lusert.

  • Beides sind sehr schöne Gedichte. Das erste ist sehr hintergründig und tiefsinnig, gefällt mir sehr gut.

    Und das zweite Gedicht aus dem "Schüleraufsatz" stammt von dem oberpfälzer Kabarettisten Toni Laurer. Dies ist auch mein Lieblingsgedicht und ich habe es schon ein paar Mal auf Weihnachtsfeiern vorgetragen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Dann steuere ich mal etwas "selbstgereimtes" bei 8o

    Dunkel war's, die Lichter brennen,
    die SoBis durch den Wald noch rennen.
    Hier und da hört man sie keuchen,
    über'm Kopf die Tikka-Leuchten.
    Schneematsch stört sie herzlich wenig,
    die Wege laufen sie begierig.
    Am Schießstand endlich angekommen,
    die Waffen in die Hand genommen.
    Das Ziel, 10 m weit entfernt,
    stehend, liegend - nix verlernt.
    Die Schüsse bersten dann ins Ziel,
    fünf an der Zahl, so geht das Spiel.
    Dann geh'n sie noch 'ne Runde flitzen,
    draußen - unter den Tannenspitzen.
    Und die Moral von dem Gedicht,
    Biathleten schonen sich nicht.
    Laufen auch im kalten Winter,
    die Natur ist ihr Fitnesscenter.

    :pinch: :sleeping: :rolleyes:

    Ohne Mut zur Niederlage - keine Sternstunde.

  • Ein König besuchte einmal ein Dorf in seinem Reich und war erstaunt, was er dort sah. Immer wieder kam er an einem Baum mit einer aufgemalten Zielscheibe vorbei, in welcher genau in der Mitte ein Pfeil steckte. Nun wollte es der König genau wissen. Er schickte seine Gefolgsleute los, um ihm diesen Meisterschützen zu bringen. Es dauerte nicht lange, da tauchten seine Männer mit einem kleinen rotbäckigen Dreikäsehoch auf, der verschmitzt lächelte. Jetzt war der König noch mehr überrascht, als er den kleinen Jungen vor sich sah. „Wo hast du bloß so gut zielen gelernt, Bub?“ wollte der König wissen. „Das ist so, Herr König: Ich ziele zuerst und male dann die Zielscheibe um den Pfeil herum.“ (Netzfundstück)

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Da ich die passende Zeit für ein Weihnachtsgedicht ungenutzt verstreichen ließ, eile ich der Zeit um 1 Tag voraus und schreibe hier mal ein Gedicht zu Silvester rein - aus aktuellem Anlass *ggg*

    Neujahr bei Pastors

    Mama schöpf aus dem Punschgefäße,
    der Vater lüftet das Gesäße
    und spricht: "Jetzt sind es vier Minuten
    nur mehr bis zwölfe, meine Guten!"

    Ich weiß, dass ihr mit mir empfindet,
    wie dieses alte Jahr entschwindet,
    und dass ihr Gott in seinen Werken
    - Mama, den Punsch noch was verstärken! -

    Und dass ihr Gott von Herzen danket,
    auch in der Liebe nimmer wanket,
    weil alles, was uns widerfahren
    - Mama, nicht mit dem Arrak sparen! -

    Weil, was geschah und was geschehen,
    ob wir es freilich nicht verstehen,
    doch weise war, durch seine Gnade
    - Mama, er schmeckt noch immer fade! -

    In diesem Sinne meine Guten
    es sind jetzt bloß mehr zwei Minuten,
    in diesem gläubig frohen Sinne
    - Mama, gieß noch mal Rum in die Terrine! -

    Wir bitten Gott, dass er uns helfe
    auch ferner - Wie? Es schlägt schon zwölfe?
    Dann Prosit! Prost an allen Tischen!
    - Ich will den Punsch mal selber mischen!"

    (Ludwig Thoma)


    In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch mit einem gut gemischtem Punsch
    in ein wirklich erfreuliches und vor allem gesundes neues Jahr!
    Liebe Sylvestergrüße von Sylvia! :)