Lang und/oder kurz?

  • Moin! :)

    Der Titel mag etwas verwirrend klingen, gemeint ist folgende Frage: Kann man sowohl ein (einigermaßen) guter Kurzwaffenschütze und ein (ebenfalls einigermaßen) guter Langwaffenschütze sein? Oder schließt sich das gegenseitig aus? ?(

    Was meint Ihr dazu? Ich weiß, daß weite Teile der Fachliteratur zu einer Spezialisierung raten, was wohl auch von vielen Schützen umgesetzt wird. Aber es gibt auch Gegenbeispiele, z.B. Lew Weinstein, der erst 1952 mit dem Gewehr eine Olympiamedaille gewann und danach als Kurzwaffenschütze und -trainer brillierte. Also, wie gesagt: Was ist Eure Meinung?

    Und was sind Eure persönlichen Ansprüche an Euch selbst? Mein Ansporn ist z.B. das o.g. "sowohl als auch" mit Gewehr und Pistole. Denn von irgendwelchen Medaillen brauche ich nicht zu träumen, dafür bin ich bereits zu alt und habe zu spät mit dem Schießen begonnen.

  • Jetzt mal ohne Blödsinn.

    Schieß doch einfach die Disziplinen die dir Spaß machen. Wenn du nicht oder nur in geringem Umfang auf die Ergebnisse schaust.
    Wenn du dann noch, wie du selbst sagst, weit weg von Medallien bist. Was solls. Einfach das machen was Spaß bringt.

    Gruß

  • Um mich meinem Vorredner anzuschließen:

    Mach einfach das, was Dir Spaß macht. In beiden Disziplinen gleich gut zu sein dürfte schwer werden, zumindest auf einem hohen Niveau. Wenn Du eine Präferenz für eine Disziplin hast, dann würde ich dieser nachgehen und mich dann mit einer der Unterdiszplininen beschäftigen, bspw. bei der Präferenz für die Pistole, dann einfach mal Duell und Präzision schießen - so bekommst du auch Abwechslung, wenn es Dir darum geht.

  • Danke für die bisherigen Antworten. :) Allerdings ging es mir bei der Erstellung dieses Threads weniger um Tips für mich als vielmehr um eine Meinungsumfrage zu diesem eher philosophischen Thema.

  • Hallo,

    also ich schieße vor allem LG und KK, aber ich greife auch hi und da zur LP, auch wenn ich damit nicht viel treffe, aber die Kombination geht locker. Machen bei uns einige.

    Ich weiß von einem Schützen bei uns im Verein, der schießt fast alles was geht. Der schießt 350-360 Ringe mit der LP, 370 mit dem LG und mit den schweren Revolvern 357.Magnum, .44 und .45 ACP weit über 380 Ringe. Also alles ist möglich, man braucht nur etwas Talent und viel Zeit zum trainieren ;)

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Ich schieße hauptsächlich LG da bin im im Schnitt mit 380-385 Ringe dabei, wenn es gut läuft auch mal 390Ringe. Seit ca. 2,5 Jahren schieß ich auch LP, hier hab ich einen Rundenschnitt von ca 358 Ringen es sind aber auch schon mal 370 Ringe vorgekommen. Wie du schon sagst für Olympischemedallien reicht es sicher nicht, aber ich denke das ist beides nicht schlecht. Ich hab an beiden Sachen Spaß und das ist doch das WICHTIGSTE. Also zusammen gefasst sag ich das es möglich ist beides zu schießen.

    Grüße Udo

    Es ist mein fehlendes Talend das mich antreibt,
    Ich muss trainieren sonst bin ich nicht Glücklich.

  • Moin Zebo,

    Dir geht's anscheinend wie mir..... ;)
    Ich muß mir immer selbst etwas beweisen.
    Und nur mit dieser Einstellung wird es m.E. auch klappen.
    Nur dann wirst Du den Trainingsaufwand auf Dich nehmen.
    Und - es wird funktionieren. Dauert u.U. etwas, aber Erfolge werden ganz sicher zu verzeichen sein.
    Pistole und Gewehr können sich ganz gut gegenseitig befruchten - wenn man es zuläßt.

    Diejenigen, die davon abraten, haben i.d.R. nicht den Ehrgeiz und die Ausdauer das durchzuziehen.

    Wieso denkst Du eigentlich, Du wärst zu alt und hättest zu spät angefangen?
    Es gab einen Pistolenschützen, der ein Jahr, nachdem er überhaupt mit dem Schießen anfing, Mitglied der Nationalmannschaft war.
    Und zwar mit Lupi und Freier Pistole.
    Warum? Weil er es wollte!

    Gruß

    Michael


  • Diejenigen, die davon abraten, haben i.d.R. nicht den Ehrgeiz und die Ausdauer das durchzuziehen.

    ...


    Es gab einen Pistolenschützen, der ein Jahr, nachdem er überhaupt mit dem Schießen anfing, Mitglied der Nationalmannschaft war.
    Und zwar mit Lupi und Freier Pistole.
    Warum? Weil er es wollte!

    Es kommt drauf an was man wann erreichen möchte. @beides schießen.

    meinst du mit dem Pistolenschützen etwa Hans Jörg Meyer?
    Der "junge Mann" hatte zwischendurch nur knappe 20 Jahre pause gemacht soweit ich es noch weiss und ist dann in dem einen Jahr Doppel DM-Meister geworden mit der LP und der Freien Pistole, zwei oder drei jahre nachdem er wieder mit dem training angefangen hat.

  • Es kommt drauf an was man wann erreichen möchte. @beides schießen.

    meinst du mit dem Pistolenschützen etwa Hans Jörg Meyer?
    Der "junge Mann" hatte zwischendurch nur knappe 20 Jahre pause gemacht soweit ich es noch weiss und ist dann in dem einen Jahr Doppel DM-Meister geworden mit der LP und der Freien Pistole, zwei oder drei jahre nachdem er wieder mit dem training angefangen hat.

    Nein, den meine ich nicht. Mein Fall ist schon über 10 Jahre her, der Schütze lebt heute nicht mehr.

    Und, ja, wie ich schon sagte, wenn man will kann man viel erreichen. ;)

  • Danke für Eure Meinungsbekundungen. :)


    Pistole und Gewehr können sich ganz gut gegenseitig befruchten - wenn man es zuläßt.

    Das habe ich letzte Woche gemerkt. Hatte im September fast nur LP und kaum LG geschossen. Trotzdem hat sich das intensive LP-Training positiv auf meine Ergebnisse mit dem LG ausgewirkt, die in bisher ungekannte Höhen gestiegen sind. ;)


    Wieso denkst Du eigentlich, Du wärst zu alt und hättest zu spät angefangen?

    Na ja, so realistisch bin ich schon. Vor meinem Alter steht jetzt keine "2" mehr und ich habe erst vor zwei Jahren intensiver mit dem Schießen begonnen. Gewiß, da ist noch Potential, welches ausgebaut werden kann, aber zur Olympiade oder einer WM fahre ich sicher nicht mehr. Das ist auch nicht weiter schlimm. Das einzige, was schlimm ist und worüber ich mich ärgere: Daß ich mich selbst jahrelang um den Spaß bei Schießen betrogen habe, weil mir andere Freizeitbeschäftigungen wichtiger waren. ("Eine eigene Waffe kaufen und damit schießen kann man auch noch nächstes Jahr.") :cursing:


    Beste Grüße

    Zebo

  • Weine nicht über verschüttete Milch, denn die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, sondern freue dich, dass du noch so viele schöne Jahre mit dem Schießsport, mit LG und LP hast!!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo Zebo,

    ein gewisser Ragnar Skanaker wurde 1972 in München mit fast 40 Jahren Olympiasieger mit der Freien Pistole. 20 Jahre später belegte er in Barcelona in der gleichen Disziplin den 3. Platz und vor ein paar Jahren hat er noch aktiv in unserer Bundesliga mitgeschossen. Der Mann hat sowieso eine höchst interessante Biographie. Vom Kampfpiloten über den Tankwart zum Olympiasieger könnte man sagen. Und mit 60 ist er glaube ich erst Papa geworden. Der Australier Warren Potent, mit zur Zeit einer der weltweit besten Liegendschützen, ist 47 Jahre alt. Der Norweger Harald Stenvaag nimmt auch im zarten Alter von mittlerweile 57 Jahren als Gewehrschütze immer noch recht erfolgreich an Weltcups teil.

    Vorbilder gibt es also genug. :D

    Aber Schießsport muss ja nicht immer gleich international betrieben werden. Dafür reicht auch alleine kein noch so hoher Trainingsfleiß, dafür muss man schon ein Ausnahmetalent sein. Aber auch die für einen selbst erfolgreiche Teilnahme an einer Kreis- oder Bezirksmeisterschaft kann sehr befriedigend und auch eine echte Herausforderung sein. Auch die Teilnahme in einer Rundenwettkampfmanschaft kann viel Spaß machen, auch auf Kreisebene. Mann kann natürlich sogar auch ganz ohne Wettkampfteilnahme glücklich werden, aber doch sportlich schießen. Aber meistens ist es ja doch so, dass man sich ab einem bestimmten Leistungsstand mit anderen messen möchte. Das alles geht gerade im Schießsport bis in das hohe Alter.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Zebo,

    ein gewisser Ragnar Skanaker wurde 1972 in München mit fast 40 Jahren Olympiasieger mit der Freien Pistole. 20 Jahre später belegte er in Barcelona in der gleichen Disziplin den 3. Platz und vor ein paar Jahren hat er noch aktiv in unserer Bundesliga mitgeschossen. Der Mann hat sowieso eine höchst interessante Biographie. Vom Kampfpiloten über den Tankwart zum Olympiasieger könnte man sagen. Und mit 60 ist er glaube ich erst Papa geworden.

    Was Ragnar angeht, den haben wir, die Seestadtteufel oder GTV Bremerhaven, vor 3 Jahren in die Bundesligarente geschickt.
    Er ist ein Phänomen für sich was den Schießsport angeht. Ein Muskelgedächnis ohne gleichen selbst jetzt in seinem "Fortgeschrittenem" Alter.
    Gab letzes Jahr ne kleine Rundmail mit einem Intrview von Ragnar, er hatte al wieder die Schwedische Meisterschaft gewonnen und wurde gefragt ob er nicht doch wieder international schießen möchte.
    Seine Antwort: Ne, lieber nicht, da müsste ich ja mal trainieren

  • Danke für eure netten Antworten. :thumbup:


    Aber meistens ist es ja doch so, dass man sich ab einem bestimmten Leistungsstand mit anderen messen möchte.

    Genau das ist der Grund, weshalb ich jetzt in einen Verein strebe. ;) Zudem hilft mir die sachliche Atmospäre eines richtigen Schießstandes. Dort schieße ich mit der LP oft 10 bis 20 Ringe mehr als daheim im Garten.