Ich brauche wohl eine Schießbrille

  • Tja, die Augen wollen wohl nicht mehr ganz so, wie ich das möchte, jedenfalls dann, wenn ich mein Schießerlebnis von gestern als Referenz nehme.

    Ich bin jetzt seit 4 Jahren ein Bedarfsbrillenträger, also eigentlich nur zum Lesen und für die Arbeit habe ich dann irgendwann auch eine Gleitsichtbrille bekommen. Eine ganze Weile konnte ich sowohl LP als auch LG ohne Brille schießen, im letzten Jahr bin ich aber schon so ein wenig dazu übergegangen, meine Lesebrille auch für die LP Wettkämpfe zu nutzen. Das klappt auch eigentlich noch ganz ordentlich.

    Bisher konnte ich auch noch ganz gut LG ohne Brille schießen, gestern habe ich aber zum ersten Mal das Erlebnis gehabt, dass ich dann doch größere Herausforderungen damit gehabt habe, das Ziel zu fokussieren. Das ging dann so leidlich mit der Lesebrille, die verrutscht natürlich ständig und das sorgt dann für ständige Unruhe.

    Ich sehe, dass es verschiedene Größen bei den Gläsern gibt, aber sehe ich das da einigermaßen richtig, dass ich, theroretisch, mit einer Brille mit Wechselglas für beide Disziplinen vernünftig arbeiten könnte?

    Oder macht das eventuell Sinn, für das Gewehr ein Schießglas vor das Diopter zu setzen? Hat da jemand Erfahrung und könnte das eine Alternative sein?

    Oder könnte ein Adlerauge hier schon helfen? Fragen über Fragen... :/

  • Viele meinen, an einer Brille geht nix vorbei, weil du das Glas direkt am Auge hast und es dann egal ist, wie du deinen Kopf hältst.


    Mich persönlich hat die Brille immer gestört, gerade beim Liegend Anschlag, deshalb bin ich schon sehr früh zum Monokel gewechselt....


    Einzig für die offene Visierung bei den VL-Gewehren brauche ich die Schießbrille

  • Eine Lesebrille dient dazu Schriftstücke in einer Entfernung von in der Regel etwa 40 cm scharf zu sehen und damit ermüdungsfrei zu lesen. Zum Einsatz beim Pistolen- oder Gewehrschießen ist sie nicht geeignet.

    Der Pistolenschütze will insbesondere das Korn und die Kimme der Pistole scharf sehen. Die Schießscheibe darf durchaus verschwommen im Zielbild wahrgenommen werden. Das Korn ist etwa 1 m von dem zielenden Auge entfernt. Für das Pistolenschießen wird demnach eine Brille mit einem anderen Focus (z.B. Brillenglas Addition 1,0 dpt) als die Lesebrille (z.B. 2,5 dpt) benötigt.

    Der Gewehrschütze will ebenfalls das Korn scharf sehen. Die Schießscheibe soll aber aber nicht völlig verschwommen im Zielbild erscheinen. Dazu braucht er ein auf die speziellen Verhältnisse angepaßtes Schießbrillenglas (z.B. Addition 0,5 dpt).

  • Tja, die Augen wollen wohl nicht mehr ganz so, wie ich das möchte, jedenfalls dann, wenn ich mein Schießerlebnis von gestern als Referenz nehme.

    Ich bin jetzt seit 4 Jahren ein Bedarfsbrillenträger, also eigentlich nur zum Lesen und für die Arbeit habe ich dann irgendwann auch eine Gleitsichtbrille bekommen. Eine ganze Weile konnte ich sowohl LP als auch LG ohne Brille schießen, im letzten Jahr bin ich aber schon so ein wenig dazu übergegangen, meine Lesebrille auch für die LP Wettkämpfe zu nutzen. Das klappt auch eigentlich noch ganz ordentlich.

    Bisher konnte ich auch noch ganz gut LG ohne Brille schießen, gestern habe ich aber zum ersten Mal das Erlebnis gehabt, dass ich dann doch größere Herausforderungen damit gehabt habe, das Ziel zu fokussieren. Das ging dann so leidlich mit der Lesebrille, die verrutscht natürlich ständig und das sorgt dann für ständige Unruhe.

    Ich sehe, dass es verschiedene Größen bei den Gläsern gibt, aber sehe ich das da einigermaßen richtig, dass ich, theroretisch, mit einer Brille mit Wechselglas für beide Disziplinen vernünftig arbeiten könnte?

    Oder macht das eventuell Sinn, für das Gewehr ein Schießglas vor das Diopter zu setzen? Hat da jemand Erfahrung und könnte das eine Alternative sein?

    Oder könnte ein Adlerauge hier schon helfen? Fragen über Fragen... :/

    Also ich würde hier einen fachkundigen Optiker aufsuchen, der etwas von der Materie und den Problemen der Sportschützen auskennt.


    Müller-Manching ist die wohl bekannteste.
    In Hessen wäre das Optik Haltmeier in Butzbach. Er ist selber aktiver Sportschütze im DSB und BDMP, vertreibt Brillensysteme von Knobloch, Champion wie auch Müller-Manching. Es ist auch kein Problem das Sportgerät mit in den Laden zu bringen, 7m alles korrekt ausmessen zu können.

  • Der Pistolenschütze will insbesondere das Korn und die Kimme der Pistole scharf sehen. Die Schießscheibe darf durchaus verschwommen im Zielbild wahrgenommen werden. Das Korn ist etwa 1 m von dem zielenden Auge entfernt. Für das Pistolenschießen wird demnach eine Brille mit einem anderen Focus (z.B. Brillenglas Addition 1,0 dpt) als die Lesebrille (z.B. 2,5 dpt) benötigt.

    Zum Testen kann man auch eine Computerbrille probieren, falls man die hat.

    Ebenfalls eine Möglichkeit zum Testen sind die günstigen Brillen aus dem Drogeriemarkt für ein paar Euro.

    Letztendlich sollte es dann doch eine Schießbrille sein. Ich persönlich finde es jedoch sinnvoll, wenn man sich mit einer vorhandenen Lösung erst mal an die Materie heranarbeitet. Wenn Du dann weißt, dass es etwa "X,Y Dioptrien" sind, kann man zum Optiker gehen.

    Wenn man es ganz ernst nimmt, brauchst man dann wohl auch zwei Brillen für LP und LG. Wenn man eine Disziplin weniger auf Leistung schießt, kann man da vielleicht auch bei der einfachen Lösung bleiben.

    Gruß, Marcos

  • Eine Computerbrille ist auf jeden Fall besser als eine Lesebrille zum Pistolenschießen geeignet, insbesondere wenn sie auf eine Entfernung von 80 - 100 cm (Brillenglas mit einer Addition 1,0 - 1,25 dpt) abgestiimt ist.

    Mit Brillen aus dem Drogeriemarkt kommt der Pistolenschütze nicht zurecht, da bei diesen Brillen der Ausgleich einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) nicht berücksichtigt wird. Bei Schießbrillen sollte die Horhautverkrümmung (Brillenglas: Zylinder, Achse) sehr genau ausgeglichen werden. Die Hornhautverkrümmung bewirkt, daß die Umrisse der Visierung (Kimme, Korn) nicht durchweg scharf gesehen werden und das schwarze der Schießscheibe nicht kreisrund, sondern oval erscheint..

    Zur Anfertigung des Schießbrillenglases führt kein Weg am Optiker vorbei. Ein Optiker, der mit den Anforderungen des Schießsports vertraut ist, ist die erste Wahl. Es kann aber auch ein Optikermeister sein, der sich vom Schützen die Anforderungen an das Schießbrillenglas erläutern läßtt.

    Das Brillengestell für eine Schießbrille kann man neu oder gebraucht kaufen. Als Pistolenschütze braucht man nicht unbedingt ein Schießbrillengestell von Knobloch oder Champion. Nicht nur Schnellfeuerschützen, sondern auch etliche LP-Schützen benutzen eine zweiglasige Brille beim Schießen.

  • Für Luftgewehr würde ich immer eine Schießbrille mit höheverstellbaren Nasensteg nehmen. Wenn du eine Brille für beide Disziplinen verweden willst wird es wohl ein größeres Glas werden (müssen). Glas vor der Iris geht auch nur gut wenn du keine Hornhautverkrümmung hast.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Pistolenschützen schießen üblicherweise in einer aufrechten und in Richtung Ziel ausgerichteten Kopfhaltung. Für sie stellt eine zweiglasige Brille eine Alternative zu einer einglasigen Schießbrille. (z.B. Yusuf Dikec) Die einglasige Schießbrille bietet aber den Vorteil, daß sich an dem Gestell leicher das dazu passendes Zubehör - wie z.B. Blenden (u.a. Irisblende) - anbringen läßt.

    Die Kopfhaltung der Gewehrschützen ist wesentlich komplexer. Bei ihnen kommt es darauf an, daß die Stellung des Glases der individuellen Körper - und Kopfhaltung angepaßte werden kann. EIne zweiglasige Schießbrille mit einem höhenverstllbaren Nasensteg bietet hier zu wenig Spielraum.

    Eine Irisblende wird von hinten auf den Glashalter aufgesetzt, um störende Reflexe des Glases zu vermeiden. Die Irisblende soll die Teifenschärfe des Zielbildes erhöhen. Bevor sie dazu eingesetzt wird, sollte die richtige Korrektur des zielenden Auges durch das Schießbrillenglas überprüft werden. Das Schießbrillenglas gleicht eine vorliegende Hornhautverkrümmung durch einen entsprechenden Schliff (Zylinder) aus.