Orientierungswerte (Ringe) 10m LP freistehend

  • Das ist vollkommen richtig, aber er möchte das einfach nicht verstehen. Manche Leute kann man nicht zu ihrem Glück zwingen.

  • Hi Nullinger,

    und auch an alle anderen die mir schonmal diesen Hinweis gegeben haben: vielen Dank, das ist mir bekannt und ich respektiere völlig Eure Sicht und Erfahrung. Und Ihr werdet auch für ganz viele Schützen Recht haben und damit bei vielen genau den richtigen Tipp geben. Daher klasse und Danke, denn viele die meinen „Blog“ hier verfolgen hilft vermutlich genau das. :)

    Aber: mir hilft Euer Tip leider nicht, egal wie oft dieser wiederholt wird und ich erkläre auch gerne warum…

    Ich halte mich für einen sehr ziel- und ergebnisfokussierten Menschen. Meine ganze Natur ist auf Ziele und den Weg dorthin (sowohl mit Erfolg und Misserfolg) ausgelegt. Ich ziehe hier viel Motivation aus den Leistungssteigerungen. Der Schießsport ist nunmal ein messbarer Sport. Es gibt keine Haltungsnoten und niemand wird belohnt wenn er mit einem perfekten Anschlag und Technik in die 6 schießt. Man hat auch keinen Gegner oder Wetter die Einflussnehmen können und die man als Ausrede benutzen könnte. Der einzige „Gegner/Mitspieler“ ist der eigene Körper und der eigenen Kopf… Für mich der perfekte Sport um das absolut maximale an Präzision zu erreichen, was mir halt möglich ist.

    Ich halte mich selbst für einen sehr selbstreflektierenden Menschen, der aus seinen eigenen Erfolgen, Misserfolgen und den Beobachtungen anderer Schützen viel lernt (das beschreibe ich ja auch im Blog).

    Ich habe bei mir 4 Arbeitsfelder entdeckt:

    01. Material = Griff, Abzug, Schuhe, Brille etc.
    Diese Verbesserung sehe ich am allerbesten im völlig isolierten Heimtraining! Keine Anderen Einflüsse: nur ich uns mein Equippment. So wie ich es gestern mit dem E-Abzug beschrieben habe. Wie messe ich meine Erfolge: Über Punkte! 10er und 40er Serien.

    02. Technik = Äußerer Anschlag, Haltekraft, Abzug, Nachhalten etc.
    Diese Verbesserung sehe ich am allerbesten im völlig isolierten Heimtraining! Keine Anderen Einflüsse: nur ich uns mein Equippment. So wie ich es gestern mit dem E-Abzug beschrieben habe.
    Wie messe ich meine Erfolge: Über Punkte! 10er und 40er Serien.

    Und darüber hinaus setze ich hierbei bereits weiße Scheibe, Balkenscheiben etc. ein und mache Haltekraftraining. Ich ignoriere das ja nicht was ihr schreibt.

    03. Focus = Konzentration & Disziplin
    Hierfür hilft mir das Training im Verein, da um mich herum Ablenkungen stattfinden und ich mich und meinen Focus immer wieder einfangen und auf meinen nächsten Schuss konzentrieren muss.
    Und wie sehe ich ob mir das besser gelingt: Richtig mit Ergebnissen aus 40er Serien.

    04. Wettkampfaufregung/Angst = Pulsschlag, Handzittern, psychische und physische Erregung
    Hierfür hilft mir das ganze Training was ich oben beschrieben habe nur als Fundament und als Selbstvertrauen, dass ich das technisch beherrsche. Das baue ich mir durch Punkte basiertes Training (oben) auf. Den Rest an psychischer und physischer Regulation muss ich im Wettkampf lernen und mich üben. Und wieder sehe ich an Hand von Ergebnissen wie es mir gelingt.

    Wie ihr seht, trenne ich sehr scharf in 3 „Situationen“: „Technik-Training“, „Focus-Training“ und „Wettkampferfahrung“. Ich habe weiter oben sogar meine 3 Ergebnisverläufe dargestellt. Und durch schließen der Lücke aus Wettkampf und Heimtrainingserfolgen sehe ich ob ich das was ich lerne auch angewandt bekomme.

    Ich hab jetzt in unter 5 Monaten den Wechsel vom Einzelschützen im Keller eines Vereines in die LOL geschafft. Hab meine Heimtrainingsergebnisse immer weiter auf 370-380 (3x über 380) Ringe geschafft und es wird immer besser. Die Herausforderungen im Wettkampf muss ich durch Erfahrungen lösen und da hatte ich bisher erst 3 Einsätze.

    Ja mag sein, dass der Tipp im Training nicht auf Ergebnisse zu schießen bei so manchem „Lernenden/Anfänger“ genau das richtige ist. Aber bei mir motiviert mich das eher und ich sehe genau meine „Lernkurve“.

    Daher lieben Dank, aber in dem Punkt funktioniere ich halt etwas anders…
    Was aber natürlich jeder für sich rausfinden muss… :)

  • 99.x Prozent der Schützen gehen zum Vereinsabend und schiessen ein Programm auf Wertung. Nachher erzählen sie von ihrem "Training". Alltag auch in der Schweiz!

  • ich ziehe gerade die Umstellung meines Trainings auf reines Techniktraining durch.

    Schieße im Training gar nicht mehr auf Ergebnis.

    Ich bin zwar dadurch noch nicht besser im Wettkampf geworden aber deutlich entspannter.

    Werde das jetzt noch eine ganze Weile so weiter praktizieren und auf den Langzeiteffekt schauen.

    let's have some fun and rock n roll

  • Schieße im Training gar nicht mehr auf Ergebnis.

    Das ist erstmal ein entscheidender Schritt, was nützen Trainingsergebnisse wenn die sich nicht wiederholen lassen an entscheidender Stelle?

    Ich bin zwar dadurch noch nicht besser im Wettkampf geworden aber deutlich entspannter.

    Wer immer das tut was er kann wird immer das bleiben was er ist, muss man im übertragenen Sinne sehen. Ein erster Schritt ist immer erforderlich, denn der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

    Du liest schon richtig no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Daher lieben Dank, aber in dem Punkt funktioniere ich halt etwas anders…
    Was aber natürlich jeder für sich rausfinden muss… :)

    Und der Erfolg im Wettkampf gibt Dir Recht?

    Vielleicht solltest du über eines noch mal nachdenken:
    Wenn sich was ändern soll, musst Du was ändern.

  • Und der Erfolg im Wettkampf gibt Dir Recht?

    Vielleicht solltest du über eines noch mal nachdenken:
    Wenn sich was ändern soll, musst Du was ändern.

    Es waren bisher 3 Wettkämpfe. Und wie es weiter geht: das darfst Du hier ja gerne, wenn Du magst, weiter mit verfolgen :)

    Aber ich möchte auch keine Glaubensdiskussion von Zaun brechen. Mir hilft meine Art zu trainieren und die technischen Fortschritte lassen sich messen. Ich glaube nicht dass ich das verändere wenn ich nicht mehr auf Ergebnis trainiere. Wem es eher hilft das nicht zu tun, der tut das eben nicht… Und ja vielleicht stelle ich eines Tages fest dass ich damit falsch liege… Wer weiß.

    Ich schreib ja hier über meine Entwicklung, wer Lust hat verfolgt das… Wer nicht, eben nicht :)

  • Vielleicht solltest du über eines noch mal nachdenken:
    Wenn sich was ändern soll, musst Du was ändern.

    Das hat er ja nun schon mal, jetzt muss noch mehr in Frage gestellt werden. Die grundsätzliche Einstellung muss sich ändern, wer Programme schießt stellt sein Tun nicht in Frage. Dieses Tun führt aber zu einem bestimmten Ergebnis in der Regel mit einem Delta von 10-20 Ringen, je nach Niveau. Ist bei Top Schützen geringer.

    Da sind wir bei meinem obigen Eingangssatz übertragen, wer immer das tut was er kann, wird immer das selbe Ergebnis haben.

    Die Gretchenfrage ist, was macht der der konstant 20-30-50 Ringe mehr schießt anders? Da sollte man hin!!!!!!


    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
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  • Mh, irgendwie scheint man nur wenig zu akzeptieren, dass vielleicht einige Schützen anders ticken… Irgendwie schade.
    Aber so isses halt… Bleibt die Wahrheit: wer trifft hat recht…

    Schaffe ich es auf meine Weise mein Gap zwischen Training und Wettkampf zu schließen: scheine ich (für mich!) recht zu haben.
    Gelingt es mir nicht, vielleicht ja ihr. Wie gesagt, ich werde berichten :) Und schieße ich auf Dauer 20-30 Ringe mehr… Hilft das ja vielleicht in Zukunft jemandem dem es so geht wie mir, wenn er das hier liest :)

    Und weil´s so schön ist: Ihr habt mich motiviert noch ne volle 40er Serie zu schießen :) Merci für die Motivationsspritze :)

  • Mh, irgendwie scheint man nur wenig zu akzeptieren, dass vielleicht einige Schützen anders ticken… Irgendwie schade.
    Aber so isses halt… Bleibt die Wahrheit: wer trifft hat recht…

    Schaffe ich es auf meine Weise mein Gap zwischen Training und Wettkampf zu schließen: scheine ich (für mich!) recht zu haben.
    Gelingt es mir nicht, vielleicht ja ihr.

    Das macht bei einigen von uns halt die jahrzehntelange Erfahrung der Arbeit am/mit den Schützen. Sollte es für dich anders sein, dann bist du der eine unter 100.000.000, dann schonmal Glückwunsch dazu sollte es so sein.

  • Das macht bei einigen von uns halt die jahrzehntelange Erfahrung der Arbeit am/mit den Schützen. Sollte es für dich anders sein, dann bist du der eine unter 100.000.000, dann schonmal Glückwunsch dazu sollte es so sein.

    Bitte warten mit den Glückwünschen ob ich das auch schaffe. Und ich bin sicher dass ihr bei vielen Schützen auch recht damit habt.
    Aber ja: bei einigen auch nicht :) Wir werden es sehen. LG

  • Mh, irgendwie scheint man nur wenig zu akzeptieren, dass vielleicht einige Schützen anders ticken… Irgendwie schade.

    Das mag sein, das ist aber nicht nur im Sport so.
    Es könnte sein das derjenige der den gewissen Vorsprung hat gar nicht so sehr anders getickt hat. Er hat dann sicher nur mehr investiert.
    Es kann aber auch sein das er einen gewissen Vorsprung mitgebracht hat, über welche Gene auch immer und das den Vorsprung erklärt.
    Es hindert bei beiden Voraussetzungen niemand es in die Hand zunehmen und genau diesen Vorsprung aufzuarbeiten. Niemand sollte da grösseres Interesse dran haben als man selbst.
    Derjenige der da oben steht ist auch nur ein Mensch, er hat gezeigt es ist machbar.
    Ergo wenn man dieselben Vorraussetzungen schafft, hat man dieselben Ergebnisse.
    Das bisher getane ist messbar, bei jedem in unserem Sport.
    Lets Go ………


    No.limits

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  • So, heute den nächsten Trainingsdurchlauf gemacht. Ich persönlich finde das Training als Wettkampf garnicht so schlecht, da auch hier die Psycho-Regulation im „Kleinen“ geübt werden kann. Denn ja: das Schießen auf Ergebnis übt auch im Training Druck aus. Aber wenn ich das zu Hause nicht in den Griff bekomme, dann erst recht nicht im Wettkampf… In der ersten Runde hab ich zB. Nach den ersten 5x 10er eine 8 geschossen. Was natürlich zu Frust führt, den man erst mal wieder regulieren muss.

    In Summe aber wieder ganz ordentlich: 380 Ringe

    Und da wir ja beobachten wollen ob ich trotz „falscher Traningsmethoden“ es schaffe mein Gap zwischen Training und Wettkampf zu schließen hier nochmal mein Score-Board. Aktuelle Differenz zu meinem letzen Wettkampf: 29 Ringe (380 vs. 351 Ringe).

    Nächster offizieller Wettkampf ist erst wieder im Januar. Vielleicht schaffe ich aber im Dezember noch ein paar der privaten Wettkämpfe zu organisieren (vielen Dank für die ganzen Duell-Angebote die ich bekommen habe!). Da kommt dann mal etwas mehr Aufregung und Adrenalin in den Körper, den ich ja beherrschen lernen will…

    Womit ich auch beim Training aktuell am stärksten zu kämpfen habe ist mein Fokus. Wenn ich es schaffe mich voll uns ganz auf mein Korn zu fokussieren und sauber in den Halteraum komme, läuft es wirklich gut. Dann schieße ich of mehrere 10er hintereinander.
    Und dann kommen wieder Phasen in denen es mich wahnsinnig anstrengt sauber zu fokussieren und mich zu disziplinieren abzusetzen wenn das nicht ganz sauber ist.

    Wie soll ich sagen: Das Fokussieren und die Disziplin technisch alles sauber zu machen strengt mental und fast spürbar körperlich sehr an. Daher finde ich es so bewundernswert wie man trotz einer enormen Geräuschkulisse und dem Wettkampfdruck in einem Bundesliga-Wettkampf diese mentale Stärke aufbringt. Ich gebe zu ich bin da sehr neidisch und hätte das auch gerne (vielleicht lerne ich die Selbstregulation ja noch besser in den Griff zu bekommen).

    Wir werden sehen. Also: für alle Beobachter/Mitleser: 29 Ringe ist mein Gap, das es nun gilt zu schließen…
    Bzw. Ich muss keine 380 Ringe in Wettkämpfen schießen. Wäre schön, ist aber kein muss. 365-370 wären ein realistisches Ziel für 2025.
    Dh. 15-20 Ringe Verbesserung… Das wäre mein Ziel.

    VG & schönes WE

    Einmal editiert, zuletzt von Hawkeyes.177 (29. November 2024 um 21:59)

  • Ist ja schon mal gut, dass du selber merkst, dass du verstärkt an deinem Fokus arbeiten musst. Dann mach das doch. Anstatt 40er-Serien zu schießen, einfach dein Training auf den Fokus fokussieren und versuchen, bei jedem einzelnen Schuss den Fokus zu halten und den Ablauf etc. richtig hinzukriegen. Und wenn das an einem Tag/Abend 100 Schuss sind, dann ist das eben so. Und wenn du es immer schaffst deinen Ablauf zu fokussieren, dann schießt du doch die 40 Schuss sozusagen von alleine bzw. deine Ergebnisse.

    Versuch das doch einfach mal, und wenn es nicht klappt, dann ist das so.

    Aber wir bzw. die anderen versuchen die ja nur Tipps zu geben bzw. schildern dir Ihre Erfahrungen.

    Walther LG300XT Anatomic, MEC 3 Schaftkappe, Gehmann irisblende, Centra Score M22 + Verstellbares Ringkorn

    Walther LP300

    Anschütz KK Match 54

  • Bzw. Ich muss keine 380 Ringe in Wettkämpfen schießen. Wäre schön, ist aber kein muss. 365-370 wären ein realistisches Ziel für 2025.
    Dh. 15-20 Ringe Verbesserung… Das wäre mein Ziel.

    Nächste Baustelle: Keine konkreten Ergebnisse als Ziel festlegen.

    Du bastelst Dir damit nur sogenannte Plateaus, die dann später nur schwer zu überwinden sind.

    Nur der nächste Schuss sollte das Ziel sein. Und was dann als Ergebnis dabei rauskommt, ist das Resultat der Qualität der jeweils einzelnen Schüsse.

    Und den Spruch mit dem 'leichter schreiben' verkneife ich mir ab jetzt. ;)


    Und ja, schreib hier bitte weiter so schön ausführlich über deinen Werdegang. Das hat durch die Art, wie Du dich damit beschäftigst und die Art, wie Du es dann beschreibst, durchaus Qualität und taugt so - ergänzt durch die eine oder andere Anmerkung hier - durchaus als kleiner Lehrgang.

    Zu guter Letzt:


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Kleiner Tip, ... wenn auf Elektronik eine Serie geschossen werden sollte, dann den Monitor ausschalten/abdecken.

    Wenn kein Ergebnis zu sehen ist wird automatisch der Focus auf die saubere Ausführung der Technik gelegt.