Break-In und Reinigen von Präzisionsgewehren

  • Moin in die Gemeinde,

    ich will mal eine schöne kleine Voodoo-Diskussion lostreten, aus der ich hoffe etwas kontroverse Meinungen zu bekommen, um am Ende irgendwo in der Mitte der den Funken Wahrheit zu finden.

    Szenario:
    Ihr erwerbt eine neue Präzisionsrepetierbüchse, Kaliber egal, Hauptsache Zentralfeuer, Marke egal, Modell egal.
    Relevant ist, es ist eine Repetierbüchse für Entfernungen >100m.

    • Wie ist Euer Vorgehen in Punkto Break-In des Laufes?
    • Wie ist Eure Philosophie zum Thema Putzen der Präzisionsbüchse?
    • Welche Putzutensilien verwendet Ihr?
    • Welche Putzutensilien meidet Ihr?

    Da in meinen Augen das Thema "Putzmittel" meist eine arr Glaubensfrage ist, persönliche Präferenz also, lassen wir die Fette und Flüssigkeiten mal außen vor.


    Alleine nur beim durchgehen unterschiedlichster youtube Videos aus den USA zu dem Thema scheiden sich sichtbar die Geister bei dem Thema Break-In, Putzen und Putzgerät.

    Am Ende kann es natürlich passieren, dass aus dem Sammelsurium an Antworten auch ein Video entstehen wird.

    Also ich bin auf Eure Antworten gespannt.

  • Hallo Grumpy,

    das Thema war schon des Öfteren.......

    Da in meinen Augen das Thema "Putzmittel" meist eine arr Glaubensfrage ist,

    es ist das ganze Prozedere eine Glaubensfrage, man kann es nicht nur aufs Putzmittel beschränken, auch die eingesetzten Werkzeuge, die Zeitpunkte die Intensität wann und wie oft, da scheiden sich die Geister.

    Ich denke auch Du kannst das Putzmittel nicht unbedingt außen vor lassen, denn das hat sicher auch Auswirkungen zum Tun.

    Vielleicht schaffst Du es das ganze etwas zu strukturieren, bislang ist das nicht gelungen.

    Viel Erfolg.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Für mich hat das Thema im Moment zwei Aspekte.

    1. Break-In Prozess des Laufes
    Wenn man den diverse Videos und Kommentaren folgt und auch die Vorgaben der Hersteller einbezieht, dann haben wir auf der einen Seite den Prozess eine neue Büchse/einen neuen Lauf vorsichtig einzuschießen. Andere wiederum sagen, lass das sein und geh einfach schießen

    2. Putzen der Waffe

    Die einen sagen, nach jedem Schießen putzen, die anderen sagen nach 100 Schuss und wieder andere, putzen, wenn man denkt die Präzision lässt nach

    Unteraspekte, aber das Thema lasse ich tatsächlich eher außen vor, da es in meinen Augen eine wirkliche Glaubensfrage ist, sind die Mittelchen, die verwendet werden.

    Der eine sagt Etwas Ammoniakhaltiges, der nächste sagt, bloß nichts mit Ammoniak. Wieder ein anderer sagt Mix Dir ein Ed`s Red zusammen, gibt nix bessres, der nächste sagt Mein Großvater hat schon Balistol verwendet, mehr braucht es nicht.

    Es ist in meinen Augen durchaus ein spannendes Thema, worüber man herrlich kontrovers diskutieren kann.

    Ich hoffe ja auch unterschiedliche Sichtweisen, um am Ende irgendwo aus der Mitte dann etwas wie die Wahrheit zu finden.

  • "Moin in die Gemeinde,"


    Der Gruß stimmt soweit. Denn Waffenreinigung und Waffenpflege sind ja Themen, die mit geradezu religiöser Inbrunst, sehr selten dagegen mit Ratio und Empirie verfochten werden.

    • Wie ist Eure Philosophie zum Thema Putzen der Präzisionsbüchse?
    • Welche Putzutensilien verwendet Ihr?
    • Welche Putzutensilien meidet Ihr?

    Da in meinen Augen das Thema "Putzmittel" meist eine Glaubensfrage ist, persönliche Präferenz also, lassen wir die Fette und Flüssigkeiten mal außen vor.

    Es ist völlig klar, dass mit dir eine ernsthafte Diskussion nicht möglich ist, weil du keine willst.
    Das hast du ja hiermit klargestellt.

    Troll mal schön weiter.

    Carcano

  • Als erstes kommt die Frage was du willst/brauchst. Jäger schießen in Deutschland im durchschnitt auf 55m bis 60m, Sportschützen meistens auf 100m. Dafür reicht auch Balistol mal durchziehen.

    Wenn du Longrange schießen willst, da musst du nach jedem schießen die Waffe wirklich gründlich putzen. Die Benchrester putzen schon mal im Wettkampf mitten drin.

    Gründlich bedeutet nicht nur den kompletten Schmauch und Pulverreste raus, damit die keine Feuchtigkeit anziehen, sondern auch der Kupferabrieb muss bis auf letzte Atom raus um elektrochemische Kontaktkorrosion zu vermeiden.

    Also ein guter Solvent und chemische Kupferlösungsmittel sind ein muss ! Welche ? Es gibt genug Tests in diversen Zeitschriften, einfach mal googeln.


    Break-in für Longrange Waffen ist auf jeden Fall empfehlenswert. Noch besser: den Lauf läppen lassen.

  • HI Grumpy,

    um am Ende irgendwo aus der Mitte dann etwas wie die Wahrheit zu finden.

    diese eine Wahrheit kann und wird es nicht geben aus vielerlei Gründen. Ein wesentlicher Aspekt wird sein das nichts messbar bzw. vergleichbar ist. Die Ergebnisse hier basieren dann auf Eindrücken, Meinungen, und oft aus eingeschränkten Erfahrungen. Kaum einer wird Vergleiche haben zu einer repräsentativen breite der Putzmittel und Putzwerkzeugen und Prozedere. Jeder wird überzeugt sein dass sein Tun bahnbrechend ist.

    Außer dem schießen hab ich noch einige Leidenschaften mehr z.B. alte und schnelle Autos. Das bringt es so mit sich das wir Besitzer / Sammler im Focus der Autopolierer stehen. Ist vergleichbar mit obigem Thema. Kaum eine Ausstellung oder Treffen wo wir nicht bombardiert werden mit noch mehr Glanz und Kratzfestigkeit und derer mehr Schlagworte. Die meisten arbeiten aber nur mit einem Hersteller zusammen, und jeder mit dem besten. Eventuell hat mal einer das Produkt gewechselt vielleicht auch mehrmals, aber selten Zeitnah so dass kaum parallel Erfahrungen bestehen.

    Aber Halt es gibt eine richtig große Pflege Firma in meinem Umfeld die es sich leistet 2-3 alte Fahrzeuge auf den Hof zu stellen und Hauben, Türen und Kotflügel mit diversen Mitteln zu behandeln und wochenweise zu kontrollieren und zu fixieren. Diese Erfahrungen sind für die von unschätzbarem Wert. Welche die wirklich guten Mittel sind erfährt man natürlich nicht, ist Ihr Geschäftsmodell.

    Auf so etwas müsste unser Bereich auch hinaus laufen um tragfähige Ergebnisse zu bekommen, wer macht das?

    Alles andere wird Schall und Rauch sein.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Das war klar, dass der Latrinenkontrolleur den Shitstorm lostritt. Grumpy lass dich nicht triggern!

    Nö, ich warte bis und ob verwertbare Beiträge kommen oder nicht.

    HI Grumpy,

    diese eine Wahrheit kann und wird es nicht geben aus vielerlei Gründen…….

    no.limits

    Naja, normalerweise müsste es mindestens zwei Lager geben……die die das häufige Putzen befürworten und die die sagen dass es nicht nötig ist.

    Dann kommt die dritte Gruppe dazu, die irgendwo on der Mitte sind und die Schnittmenge aus allen Meinungen müsste in etwa die Wahrheit sein…..🤷🏻‍♂️

    Wenn keine nennenswerten Meinungen zu dem Thema kommen, gehe ich davon aus, dass entweder keiner sich auf die Diskussion einlassen will, weil sie ggf. aus dem Ruder läuft oder keiner eine wirkliche Meinung zu dem Thema hat und nur das macht, was ihm/ihr gesagt wird, von wem auch immer.

    Schade wäre es, wenn hier a) ein Shitstorm ausgelöst werden würde und b) das Thema derart ausufert, dass es in persönlichen Angriffen übergeht.

    Mir geht es auch nicht darum Methoden in Frage zu stellen, oder ähnliches, sondern Informationen zu sammeln, mehr nicht.

  • Mir geht es auch nicht darum Methoden in Frage zu stellen, oder ähnliches, sondern Informationen zu sammeln, mehr nicht.

    Na dann ein Grundstein mit grober Richtung wäre ja jetzt gelegt…..

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Morje,

    ich misch mich mal ein und verkünde meine Amateurmeinung.

    Reinigen ja, auf jeden Fall.

    Aber abhängig vom Grad der Verschmutzung. Soll heißen, Lauf ist unmittelbar nach dem Schießen auf dem Schießstand noch einzuölen, sobald die Waffe nur noch handwarm ist.

    Zuhause wird der Lauf dann blitzsauber gemacht. Bewegliche Teile übergereinigt und eingeölt, grobe Verschmutzungen beseitigt. Es muss nicht wie neu aussehen, aber die Funktion darf nicht eingeschränkt werden.

    Als Mittelchen einfach nen öligen Lappen, Ballsitol und Stangenreiniger mit verschiedenen Aufsätzen.

    Warum das Ganze so und nicht anders?

    Nun, einmal will ich lange was davon haben und ich riskiere es nicht, dass da irgendwas korrodiert. Andererseits lernt man sein Gerät so super kennen.

    Die ersten Male zerlegt man nur grob und nach und nach wagt man sich auch an die filigranen Teile. Wenn man dann mal eine Störung hat, weiß man zumindest, wie es innen drinne aussehen sollte. Man lernt dabei viel.

    Sicher hat Verschmutzung im Lauf Einfluss auf die Präzision. Mal mehr mal weniger. Aber ich bin nicht gut genug, als dass es mich stören würde.

    Ist ein bisschen wie bei anderen Sportarten auch. War ich laufen, geh ich duschen, mein Fahrrad mach ich auch grob sauber, damit ich lange was von der Kette hab. Nach dem Schießen mach ich die Waffe sauber.

    Steyr evo 10 E

  • Hallo Freunde,

    mir fehlen in Sachen Zentralfeuer/GK schlicht die Erfahrungen, um da mit einem halbwegs fundierten Beitrag aufwarten zu können.

    Es gab aber mal einen, wie ich finde, durchaus gehaltvollen Artikel von ich glaube H. P. Sigg, dessen Kernaussage darin gipfelte, dass so ein Lauf eh schon nach dem erstem Schuss unwiederbringlich im Popo sei und im Prinzip auch nie wieder würde. ;)

    Leider finde ich den Beitrag nicht mehr im Netz, da wohl auch die alte HP verschwunden ist. Möglicherweise über das Archive, habe ich aber noch nicht versucht.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Es gab aber mal einen, wie ich finde, durchaus gehaltvollen Artikel von ich glaube H. P. Sigg, dessen Kernaussage darin gipfelte, dass so ein Lauf eh schon nach dem erstem Schuss unwiederbringlich im Popo sei und im Prinzip auch nie wieder würde. ;)

    Handelt es sich beim H.P. Sigg um einen auf das Individuum bezogenen Hinterlader?