Ende Aus und Vorbei für einen Schützenverein?

  • Besser wäre ins Vereinsleben integrieren, aber manchmal gelingt das eben nicht. Diese Erkenntnis ist vermutlich nicht sehr christlich, aber heilsam für das Miteinander der Restbesatzung.

    Eine auf Krawall gebürstete Schattenregierung zermürbt auf Dauer jeden noch so engagierten Vorstand. Und nicht jeder hat die psychologische Ausbildung, mit charakterlichen Totalausfällen umgehen zu können :)

  • Besser wäre ins Vereinsleben integrieren, aber manchmal gelingt das eben nicht. Diese Erkenntnis ist vermutlich nicht sehr christlich, aber heilsam für das Miteinander der Restbesatzung.

    Eine auf Krawall gebürstete Schattenregierung zermürbt auf Dauer jeden noch so engagierten Vorstand. Und nicht jeder hat die psychologische Ausbildung, mit charakterlichen Totalausfällen umgehen zu können :)

    Es gab zwar am Anfang der Rettungsaktion von einigen wenigen ehemaligen Vorständlern der Hinweis "Das wird ja sowieso nichts", der sich jedoch in dem Moment in Wohlgefallen auflöste, als wir tatsächlich einige Kritiker zum mitmachen bewegen konnten. Sie waren am Ende alle Teil des Erfolges geworden.

  • Alleine schaffst Du das nicht. Du brauchst ein sehr engagiertes Team, mit viel Zeit. Langfristig.

    Das Team besteht und bestand aus meiner Frau und mir. Alles andere hat sich daraus entwickelt.

    Das Team kann also beim Neustart sehr klein sein!

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Tradition wird irgendwann aussterben.. weil die Jugend nicht draufgepickt ist mit Uniformen...mit der digitalen Zeitalter ist auch eine neue Zeitenwende angebrochen

    Da hat Tokei-Ihto allerdings zwei wichtige Punkte angesprochen:

    1a) Die "Jugend" - und das sind hier gefühlt alle unter 50 J. - kann hier bei mir in der Gegend mit Uniformen und Aufmärschen nicht wirklich was anfangen.

    1b) Unsere "Alten", die in den 90er Jahren den Verein aufgebaut haben (und das meine ich wörtlich) hängen an ihren Uniformen, verstehen "die Jugend" nicht mehr und denen ist das sowieso alles viel zu sportlich und zu schnell geworden.

    2) Der "Schütze" von heute ist nicht mehr so gesellig wie früher, er packt seine Eisen aus, schießt sein Programm, packt wieder ein und geht. Für seinen Beitrag oder die Standgebühr hat einfach alles perfekt zu laufen, die anlagen müssen funktionieren und alle Scheiben da sein, eine Aufsicht sowieso - denn wofür zahlt man denn sonst diese horrenden Gebühren? Er ist zum Konsumenten geworden. Engagieren? Bitte die anderen! (*)

    An letzterem laborieren wir seit geraumer Zeit erfolglos herum. Vom Umsatz mit den Vereinsmitgliedern / Schützen könnte unser Wirt nicht mal die Heizung bezahlen, von der Pacht ganz zu schweigen. Oder mit anderen Worten: Zu den Trainingstagen hat unser Wirt die geringsten Einnahmen, wenn er nicht halbwegs erfolgreich auch "andere Gäste" akquirieren würde.

    (*) Lösungsmöglichkeit (die wir noch nicht wirklich umgesetzt haben, aber darüber nachgedacht): Wer sich regelmäßig engagiert, z.B. als Aufsicht, Betreuer, Helfer... der muss auch finanziell Vorteile haben: Freies Essen / Getränk oder auch BAT ("bar auf die Tatze"). Unser "Steelman" zahlt seinen Helfern pro vollem Tag Frondienst (und das ist es!) bei den SpeedSteel-Wettkämpfen 70,- € aus. Das ist allerdings im normalen Sportbetrieb und auch DSB-Wettkämpfen nicht zu finanzieren - und hat nicht wirklich was mit "ehrenamtlichem Engagement" zu tun.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Der "Schütze" von heute ist nicht mehr so gesellig wie früher, er packt seine Eisen aus, schießt sein Programm, packt wieder ein und geht.

    Ein kleiner aber bedeutender Fehler wenn man über die Schützen im allgemeinen schreibt.

  • Da ein Nachbarverein den Schießstand auch nutzt - nachdem es dieser Verein in mehr als 50 Jahren nicht geschafft hat, für die von ihm auf einem fremden Grundstück eingerichteten LG-/KK-Sportanlagen entsprechende Nutzungsrechte eintragen zu lassen - und unlängst vom Eigentümer vor die Tür gesetzt wurde, besteht aus meiner Sicht die Chance, dass dieser Nachbarverein "meinen Verein" mit Übertragung der Vermögenswerte "aufnimmt". Das ganze sollte dann wohl juristisch begleitet werden,

    Problem könnte dabei u. a. der Pachtvertrag mit der Realgemeinde sein,

    Uns Mitgliedern wird mit der Einladung bereits eine Erläuterung aus der Satzung zur Auflösung- bzw. Verschmelzung des Vereins mitgeliefert, wonach diese auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit einer Mehrheit von 9/10 der abgegebenen Stimmen beschlossen werden kann.

    Da stellt sich die Frage ob mit der Fusion von Not und Elend etwas sinnvolles entstehen kann?

    Der alte Verein sollte sein Vermögen zum Tag der Auflösung auf faktisch 0 reduziert und vor der Auflösung - natürlich satzungskonform - alles Wertvolle (incl. Pachtvertäge etc.) dem aufnehmenden Verein übertragen haben.


    Und dann kommt es drauf an, ob alle Beteiligten ehrlich spielen.

    Das dürfte aber in diesem Fall kaum möglich sein, hier ist rechtzeitige anwaltliche Beratung der einzige sinnvolle Weg.

    Nicht erwünschte Mitglieder kann man eigentlich nur durch Auflösung des Vereins loswerden, bei einer Übernahme m ü s s e n meist alle die wollen auch die Störenfriede übernommen werden.

  • Da stellt sich die Frage ob mit der Fusion von Not und Elend etwas sinnvolles entstehen kann?

    1993, als mein Verein erstmalig vor der Vereinsauflösung von Amtswegen stand, war die Fusion kein Thema. Heute ist sie aufgrund des benachbarten Vereins (2 Kilometer Luftlinie entfernt) der seine Anlagen verloren hat, schon eine Option.

    Ob es eine echte langwirkende Option ist, hängt m. E. entscheidend von den Zukunftsaussichten der Akteure ab. Sie sollten sich somit dringlichst und ernsthaft über ihren eigenen Zeithorizont hinaus mit der Frage von @Hubertoni befassen.

  • Da stellt sich die Frage ob mit der Fusion von Not und Elend etwas sinnvolles entstehen kann?

    Historisch gesehen, entstehen genau dadurch i.d.R. Großmächte und Weltreiche. Makedonien, Preußen, als typische Beispiele.

    Es besteht also eine gewisse Gefahr, dass Wilhelms Verein noch Niedersachsen erobert... ;)

    Carcano

  • Historisch gesehen, entstehen genau dadurch i.d.R. Großmächte und Weltreiche. Makedonien, Preußen, als typische Beispiele.

    Es besteht also eine gewisse Gefahr, dass Wilhelms Verein noch Niedersachsen erobert... ;)

    Carcano

    Ich darf dich beruhigen. In seiner jetzigen und möglicherweise fusionierten Verfassung wird diese Zusammenführung von Menschen, die sich irgendwie dem Schützenwesen zugehörig fühlen, keine Gefahr mehr für etwaige territoriale Ansprüche darstellen.

    Was bleibt, sind die seit 2003 erfolgreichen Arbeiten, die Vorteile des Lichtpunktschießens in Niedersachsen und darüber hinaus durch eine Vielzahl von praktizierten Einsatzmöglichkeiten verbreitet zu haben.

  • Ich empfehle in jedem Fall steuerrechtliche Beratung!

    Bei mir im Ort haben vor Jahren 2 Sportvereine fusioniert und bei beiden bestehende Immobilien (Sporthallen, Vereinshäuser, Tennis- und Fußballplätze etc.) auf den neuen gemeinsamen Verein übertragen.

    Das Finanzamt hat sich anschließend ob enormer Grunderwerbssteuern die Hände gerieben und der neue Verein war direkt ganz kurz vor der Pleite.

    diskutiere nicht mit Ignoranten.....sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung!

  • Es ist schwierig. Bei uns gab es damals auch eine kleine Gruppe bierseeliger Nörgler und notorischer Querulanten. Über drei Viertel des Vereins waren aber vernünftige Menschen. Ein neuer Vorstand hätte sich auch gefunden, aber die Bedingung war, dass die Aufrührer den Verein verlassen. Haben sie nicht getan und der Rest ist Geschichte.

    Leider sah die Satzung keinen Ausschluss wegen Doofheit und fehlender Manieren vor.

    Letztendlich hilft nur der Ausschluss. Meinethalben wegen Störung des Vereinsfriedens.

    Der Ausschluss von Mitgliedern aus dem Verein würde für mich die letzte Option darstellen. Dies wäre dann der Fall, wenn durch die Gruppe der Nörgler und Querulanten dem Verein ein echter Schaden entstünde. Auf sachliche Kritik gehe ich gerne ein, wenn sie dazu dient in einer Sache voran zu kommen, neue Wege zu gehen. Die Kritiker mit ihren Vorstellungen zur Arbeit zu bewegen, in gewisser Weise auch auf sie zuzugehen ist oft ein positiver Beitrag zur Gruppendynamik. Querulanten, die nur irgendwelche Forderungen stellen, ohne sich in der Sache selbst einzubringen, können gerne als Beitragszahler den Verein weiterhin unterstützen. Ignorieren und kassieren - so einfach.

  • Das keiner Lust hat, auf einen Posten in der Vorstandschaft, ist leider ein Problem, mit dem VIELE Vereine zu kämpfen haben. Bei Schützenvereinen kommt oft noch dazu, das wir nach "außen" oft einen (VÖLLIG ZU UNRECHT) schlechten Ruf haben.

    Wir stehen auch alle paar Jahre von der Herausvorderung, Posten in der Vorstandschaft neu zu besetzten. Bislang konnten wir das meist so lösen, das wir jüngere MItglieder, aus der "Erweiterten Vorstandschaft" (oft auch Ausschuss genannt) zum aufrücken begeistern konnten. Die waren durch ihren Posten im Ausschuss ja schon oft einige Jahre mit der Arbeit im weitesten Sinne vertraut. Dadurch ist auch die Hemmschwelle, einen Posten zu übernehmen, geringer.

    Auch haben wir das so gelöst, das NIEMALS die komplette Vorstandschaft zu Wahl steht. Alle 2 Jahre wird quasi die Hälfte neu oder wieder gewählt.
    Dadurch wird schon einiges an Zeitnot heraus genommen. Die Nachfolger vom 1. und 2. Vorstand sollten natürlich schon ein paar Jahre im voraus "ausgesucht" werden, da es sich hier um die Posten mit der meisten Verantwortung geht.

    Das Problem der meisten Vereine ist aber auch hier die Überalterung. Ohne jüngeren Nachwuchs wird es immer schwerer, die Vereine am laufen zu halten. Das ist aber ein anderes Problem, nicht um das es hier geht....

    Ich drück euch die Daumen, das ihr eine Lösung findet, mit der ALLE zufrieden sind.


    gruß DausO

  • Hallo,

    ich möchte mal etwas allgemeiner fragen: Was sind ganz allgemein die Vorteile/Nachteile von einem großen oder mehreren kleinen Vereinen?

    Wir haben ja öfter die Situation, dass in einem Ort mehrere Vereine sind. Und wenn dann die Aktiven und möglichen Vorstandsmitglieder knapp werden, wäre es theoretisch besser, man schließt sich zusammen. Allerdings verliert man dann Eigenständigkeit, Bindung und dadurch Motivation.

    Kennt jemand Artikel oder ähnliches, in dem diese Frage mal etwas ausführlicher diskutiert wird? Vielleicht gibt es ja Beispiele wo das gut oder schlecht gelaufen ist und aus denen man lernen kann.

    Die Beispiele hier im Forum sind ja auch ganz gut, aber es gibt schon Leute, die sich mit solchen Gruppenprozessen richtig professionell auskennen.


    Gruss, Marcos 8)

  • Hallo,

    diese Situation ist bei bei vielen kleinen Vereinen gegeben und man sollte überlegen einen Zusammenschluß zu wagen. Denn auf die Dauer gesehen werden sich die kleinen Vereine kaum halten. Es muss auch paßen, denn jeder Verein muss bereit sein einiges aufzugeben. Wenn es paßt, kann man sehr viel gewinnen und kommt im schlimmsten fall um eine Insolvenz umzu.

  • Ein solches Zusammentun habe ich öfters laut "angedacht" aber nur von den Jüngeren (bis 40J) überhaupt, dann aber positive Rückmeldung erfahren.
    Ich glaube die wollen eingehen :( (leider gehen in diesem Abwärtssog manche Sportbegeisterte mit drauf, die dann nirgendwo mehr fuß fassen)

  • Schlapper Rückgang von gut 1000 Vereinen in den letzten 10 Jahren. Die können das also thoretisch noch gut 140 Jahre durchhalten :D Sorry für meinen Sakasmus, aber was will man da noch sagen? Wir als KPSG sind leider ZWANGSmitglied im BSSB. Die meinsten unserer neuen Mitglieder kommen gleich mit in den BDS. Ich will nicht sagen, das beim BDS alles besser ist als beim DSB, aber dort macht man sich wenigstens Gedanken, wie es weiter gehen soll. Und wer einmal bei einer Versammlung des BDS dabei war, weis wovon ich rede.
    Ich hoffe der der DSB es SCHNELLSTENS schafft, sich zu erneuern. Das wünsche ich vor allem den Vereinen, die dem Verband angehören.

    Wobei viele hier angesprochenen Themen nicht zwingend mit dem Verband zu tun haben, dem man angehört. Viele Probleme sind hausgemacht. Und leider stinkt der Fisch meist vom Kopf an. Ich war einige Jahre in einem Verein, in dem 90% der Mitglieder mit der Arbeit der Vorstandschaft unzufrieden waren. Für die nächste JHV hatten wir eine komplett neue Vorstandschaft bereit gestellt. Aber was machen die Knallköpfe???? Mit GROSSER Mehrheit wurde die alte Riege in ihren Ämtern besätigt :cursing: Ich hab noch am selben Abend meine Kündigung mündlich ausgesprochen. Hab dann zum Jahreswechsel mit 8 anderen Kameraden den Verein gewechselt und es bis jetzt keine Minute bereut :successful:

    gruß DausO

  • Auf der Seite mit der Vereinsstatistik gibt es auch eine Liste mit Gesamtmitgliedern. Wenn man das miteinander kombiniert, ergeben sich bundesweit 94 Mitglieder pro Verein mit einer Bandbreite von 38 bis 145.

    Ich vermute, Doppelmitglieder (in mehreren Vereinen) werden nur einmal gezählt, es sei denn, sie sind in verschiedenen Landesverbänden.

    Ich weiß nicht, was die Zahlen jetzt aussagen. ^^

    Der Osten hat weniger Mitglieder pro Verein.

    Aber es gibt auch "regional ähnliche" Verbände mit unterschiedlicher Zahl. OK, das ist eine gewagte Eingruppierung.

    Ich meine: Nordwest 133, Niedersachsen 98, Norddeutschl. 59

    Na egal, es hat mich einfach gereizt, das auszurechnen. 8)

    Gruss, Marcos

  • und die Schläfer vom DSB merken es wieder mal nicht:

    https://www.dsb.de/fileadmin/DSB.…tik_Vereine.pdf

    Das stimmt meistens wollen die Alten das alles so bleibt wie es ist. Ich gehöre auch zu den Alten, sehe es aber so, wenn wir nicht reagieren sieht die Zukunft düster aus. Unser Verein hat 40 Mitglieder und wir sind eingemietet. Unser Gastgeber hat zwar einen eigenen Stand, aber weniger Mitglieder als wir. Daher müssen sich beide Vereine Gedanken machen wo soll die Reise hingehen.

  • Ich vermute, Doppelmitglieder (in mehreren Vereinen) werden nur einmal gezählt, es sei denn, sie sind in verschiedenen Landesverbänden.

    Das wird denke ich anders sein…..beim DSB werden alle Mehrfachmitglieder auch gezählt…..real schätze ich den DSB auf weniger als 1 Mio. wirkliche Mitglieder.

    diskutiere nicht mit Ignoranten.....sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung!