Besonderheiten Pistole Auflage

  • Ist denn der Effekt, vor dem Schuß Ruhe im System zu haben nicht großer, als den Impuls nach dem Schuß zu minimieren?

    Um das System vor dem Schuss in Ruhe zu haben ist es völlig egal (oder annähernd) ob das Balance Gewicht weiter oben oder weiter unten sitzt. Idealerweise hebt man Impulse in der gleichen Ebene und (Gegen)Richtung auf in der sie entstehen. Alles andere provoziert zusätzliche Drehimpulse, die noch schwieriger zu beherrschen sind. Bin ich auf der Auflage auch nur einen mm weiter vorn oder hinten ist der Drehimpuls ein anderer als wenn ich auf der "geeichten" Stelle der Auflage sitze.

    Grundsätzlich sind LP ja für das freihändige Schiessen konzipiert. Somit wirkt sich ihr Eigengewicht incl. Absorber anders aus wenn ich plötzlich aufgelegt damit schiesse. Ich nehme durch das Auflegen Eigengewicht weg. Das fehlt mir dann an träger Masse ....Meine Hand muss trotzdem den Lauf hoch halten. Ist bei Auflage aber ganz anders unter Spannung als freistehend. Also wird schon die haltende Hand mehr Bewegung in das System bringen nur weil ich einen Teil des Waffengewichtes auf die Auflage übertrage. Je höher ich die Zusatzgewichte an den Lauf bringe... oder sogar drüber hinaus, desto mehr wird von dem Impuls neutralisiert. Ab irgend einer Höhe X über dem Lauf kehrt sich das ganze um und die Waffe will nach unten schlagen.

    Da das Teil aber komplett in den Prüfkasten passen muss bin ich von der Bauart begrenzt.

    Schau Dir die FP von Steyr an. Die hat den Lauf in der Handmitte. Das um den Impuls mittig in die Hand und den Arm zu leiten und nicht oberhalb der Hand. Damit wird das Hoch schlagen der Waffe selber vermieden.

  • Ich würde SEHR gerne auch an deinen Gedanken teilhaben!

    Nicht jeder ist an meinen Gedanken interessiert.......siehe Thread über LG Reinigung daher teile ich vermehrt Gedankengut oder fundierte Erkenntnisse nur noch unter 4 Augen oder Ohren. Ist mir einfach zu blöd....

  • Hallo zusammen.

    Nur ein vereinfachter Einblick bezüglich Trägheit.

    Das Auf- und Abwippen (die Größe des senkrechten Halteraums) ist eigentlich eine andere Baustelle und hängt von anderen Faktoren ab.

    Gruß HdR

  • Hallo.

    Also kietze und Matze1965 geben hier schon sehr interessante und gute Hinweise bzw. Anregungen. Zumindest würde es sich lohnen, manches zu probieren.

    Hier ein Hinweis der auf die Größe des senkrechten Halteraums einen Einfluss hat. (Betrachtet nochmals meine Scattbilder oberste Reihe).

    ...Der Griffwinkel müsste aber ein ganz anderer sein.

    ...Ich muss dazu sagen, dass ich eher steile Griffe gewohnt bin.

    Urs, das Problem könnte die Gewohnheit sein.

    Bei Wettbewerben nehme mir viel Zeit betrachte Anschläge, das technische Equipment, mache Fotos oder spreche mit Schützen. Nehm zur Kenntnis, hinterfrage, teste selbst, oder lasse testen. Gewisse positive Dinge sind manchmal unwissentlich dem Zufall geschuldet, oder wurden mühevoll erarbeitet. Beim Vergleich der Fotos kann man aber in vielen (wenn auch in kleinen unscheinbaren) Dingen eine Linie erkennen.

    Ist zwar blöd, aber bei manchen Sachen halte ich es hier wie Matze. Mache bestenfalls Andeutungen oder schreibe zwischen den Zeilen. Gebe Anregungen die aber oft an Gewohnheiten scheitern. ;)

  • Muss doch sowieso jeder für sich selbst die optimale Balance, das Gewicht oder die Auflageform finden. Da können die Hinweise anderer hilfreich sein oder für einen selbst in die falsche Richtung führen! Also Mut zum Ausprobieren und Testen.

  • Geheimnisvolles Getue.

    Kann man so sehen, allerdings ist die Wichtigste Erkenntnis da klar zu lesen. Es gibt keine klare Anweisung: So musst du es machen und dann schiesst du nur noch Zehnen. Jeder muss für sich selber finden, was ihm Erfolg bringt. Vieles lesen, vieles beobachten und am Wichtigsten ist das man sich selber spürt. Beim ersten Auflegen der Pistole habe ich erstmals festgestellt, wie unruhig ich eigentlich stehe. Zusammen mit der Auflage, die als Drehpunkt wirkt, ergibt das Auf- und Ab-Bewegungen. Um die zu minimieren muss ich meinen Stand stabiler hinkriegen. Dazu gibt es im Netz einen Text von Klaus Wiegand. Wenn ich diese Übungen weiter vermittle, ist die Resonanz sehr gering, weil eigentlich kaum Schützen trainieren wollen. Einfacher Beleg: In Zeiten der Pandemie wurden Scatt und 10m-Anlagen gekauft um weiter zuhause Programme zu bolzen. Zum Trainieren braucht es das eigentlich nicht. Da genügt eine weisse Wand. Aber das will niemand hören. Also behalte ich das für mich.

    Allen weiter "Guet Schuss" und bleibt gesund!

  • Hallo Hugo 165,

    bis zum beginn der 4. Zeile wollte ich dir noch ein "Like" geben. Danach hast Du es leider verspielt.

    Ich finde es unproduktiv, wenn Ross und Reiter nicht genau genannt werden.

    Wenn ich diese Übungen weiter vermittle, ist die Resonanz sehr gering, weil eigentlich kaum Schützen trainieren wollen

    wer sind diese "kaum" Schützen/innen?

    Woher hast Du die Informationen, dass die Scatt- und 10m Anlagen nur zum Programme Bolzen angeschafft wurden. Zudem ist es sicher nur
    ein sehr geringer Teil, bezogen auf die Gesamtzahl der Schützen in den Verbänden, der dieses Anlagen privat nutzen.

    Ich bin der Meinung, das Scatt-Anlagen und ihre Anwendung sehr wohl in ein Training mit einfließen sollten. Zudem sind die von dir
    genannten Nutzer selten im Anfänger-Bereich zu suchen. Und wenn, so haben sie sicher Spaß daran. Dass sollte jedem frei gestellt
    bleiben, ebenso wie jeder/jede sein Training gestaltet.

    Mir ist es dazu frei gestellt, ob ich meine Zeit und Energie an Personen verschenke, die an einem konstruktiven Training kein
    Interesse zeigen

    Schöne Grüße in die Runde

    Claus-Dieter

  • Tja, meine langjährige Erfahrung lehrt mich das. Und ja es steht mir völlig frei, ob ich meine Erfahrungen weiter geben will. Und ja es interessiert mich nicht wirklich, ob du mich likst oder nicht. Und sicher nicht jede SCATT wird nur zum Programm bolzen genutzt. Und selbstverständlich darf jeder sein Training so gestalten wie er will. So darf auch ich meine Meinung haben und muss sie nicht vor dir Claus-Dieter rechtfertigen. Bleib gesund und verschwende deine Zeit nicht.

  • Einflüsse bezüglich Höhenschwankung.

    ... @Albert X , wie oben schon mal erwähnt: "Da gäbe es viel zu schreiben".

    ...seien es die Grundlagen der Schießtechnik, im speziellen bei Auflage- Anschlag, Ausrichtung, Balance, Muskelspannung, Griff -Gestaltung -Ausrichtung -Neigung, Einsetzen, Greifen, Handlungsablauf, Atmung, Zielen, Visierbild, Halteraum, Abzugseinstellung, Abziehen, Nachhalten und Aufrechterhaltung der Konzentration -ist für dich ja zum Glück nachvollziehbar.

    Vergessen: Auflagepunkt und Handkantengestaltung/-länge. Das war´s.

    Keine Heimlichtuerei, keine Wichtigtuerei, keinerlei Kommerz. (Thread #46 ordne ich dem Zufall zu).

  • Hallo zusammen.

    Wie kann der Auflageschütze die Corona-Zeit sinnvoll nutzen?

    Was tun? Nachdenken? Abwarten? Überlegen? Machen? Probieren? Variieren? Abwägen? Vergleichen? Beurteilen?

    Zum Training gehen? Zum Testen gehen? Welche Möglichkeiten gibt es?

    Ist der Schütze relevant? Ist das System relevant? Wie gewichtig ist eine Sache? Wo setzt man den Schwerpunkt?

    Fragen über Fragen.

    Vielleicht ein ansteckendes Thema. Einige sind ja noch nicht immun.

    Was tun? Querdenken? Sich (gegen HdR) Impfen lassen?

    Tipp: Eine gute starr ausgerichtete Systemverbundenheit hilft. Macht das Beste draus.

    Einmal editiert, zuletzt von Herr der Ringe (18. Mai 2021 um 18:12)

  • Ich habe auch gerade den "Versuchsaufbau" ganz unten am Start. Ich komme nur nicht zum Probieren. Am effektivsten dürfte es sein, ein schweres Gewicht an einer leichten Stange zu haben. Die Idee des tiefen Gewichtes konsequent zu Ende gedacht bedeutet auch, die Auflage möglichst nah an die Finger zu bringen. Ob das die Höhenschwankungen (siehe Scatt Aufzeichnungen) minimieren kann, ist spannend.

  • Hi kietze,

    den Schwerpunkt nach unten zu bringen verbessert das Gefühl der Balance. Auch die Kippeligkeit wird verbessert. Das Gewicht bzw. den Ausleger (so wie du) unten an der Platte montiert hab ich an einer anderen Pistole auch schon probiert. Leider war (für mich) die Übertragung der Trägheit beim Tarieren und beim Schuss nicht unmittelbar genug. Beim Aufsetzen der Pistole je nach Auflagepunkt sogar das Gefühl einer Stimmgabel. Kann aber auch an der mangelnden Verbindung gelegen haben. Für mich bin dazu übergegangen Gewichte irgendwie direkt am System oder Systemnah zu befestigen.

    Die Höhe der Auflage, also der Abstand zum kleinen Finger hat eigentlich enorme Auswirkungen auf den Abgangswinkel. Stell dir vor dein Griff hätte eine Verlängerung (zB. Besenstiel) und die Auflage also der Drehpunkt wäre unten auf dem Boden. Wie gering wäre dann dein Winkelfehler (theoretisch). Den Zusammenhang einer hohen oder flachen Auflage hab ich innerhalb der Regeln (Prüfkasten) schon mehrfach ausprobiert, ist aber so einfach nicht zu Definieren da von mehreren Faktoren wie Lage des Auflagepunkts abhängig. Die ideale Lage des Auflagepunkts wird wiederum von Gesamtgewicht und Gewichtsverteilung bestimmt.

    Griff und Handkanten, -Gestaltung, -Ausrichtung, -Neigung sind weitere wichtige Faktoren. Soweit ich sehe bist du diesbezüglich auf einem guten Weg.