Beiträge von CoolMint

    Mit einer EVO10 oder anderen "üblichen Verdächtigen" geht das Schießen und Treffen natürlich leichter, wenn man das Wissen akquirieren kann, die Waffe auch auf sich optimal einzustellen. Und bereits da hapert es meistens. Ist wie das modernste WORD: Top Programm, kann alles, was man sich vorstellen kann - aber wer nutzt wirklich mehr als 50% der programmierten Möglichkeiten???

    Dein Ansatz ist leider genau richtig.

    Aber 50% Nutzung der Möglichkeiten bei Word oder ähnlicher Software ist im Schnitt weit zu hoch gegriffen. Das liegt eher im ganz, ganz, aber schon ganz niedrigen einstelligen Bereich. Überwiegend wird nicht einmal das erste ganze Prozent erreicht.

    Denk doch dran, wie viele Menschen nicht einmal in der Lage sind, einen Schlosserhammer korrekt zu bedienen. Wenn die dann zur Axt greifen, kann man sich nur noch mit Grauen abwenden.

    Da gibt es Leute, die schießen seit Jahren Pistole und wissen nicht, was beim Abzug mit Druckpunkt gemeint ist. Als ich dann den Druckaufbau beim Abziehen erklären wollte, kriegte ich nur gaaanz große erstaunte Augen. Soooooooo kompliziert ist das? Mein Glück war eine ebenfalls langjährige Schützin, die mir zustimmte, in dem sie erklärte, dass sie jetzt nach Jahren den Tipp mit dem Druckpunkt bekommen hätte. Und man könnte den Druckpunkt tatsächlich nutzen, um besser zu treffen. Ich war gerettet.

    Wenn die Testwaffe per Zufall einige Parameter aufweiset die Ihm helfen, wird er es merken. Wenn nicht wird er den vermeintlichen Vorteil kaum erkennen.

    Da gibt es doch so viele Einflüsse und Entscheidungswege: Ein Kollege wollte in das Großkaliberschießen einsteigen. Bei mir probierte er eine Spitzen- 1911 in .45 ACP aus, wobei ich sofort eine ausgesprochene Feuerscheu (Mucken) bei ihm bemerkte und ihm dazu riet, zu einer weniger imposanten Patrone in einer schweren Waffe zu greifen, um mit dem dort geringeren Rückstoß gerade als Anfänger nicht über die Muckerei zu stolpern. Er sah aber nur meine Schußbilder und nahm wohl an, daß ich ihn hinterlistigerweise vom "Geheimrezept .45 ACP" abbringen wolle. Er kaufte sich also gegen meinen Rat eine Waffe in .45 ACP, mit der er mit Fabrikmunition seine Feuerscheu in wunderbare Höhen entwicklen und festigen konnte. Dann ging nichts weiter und er kam dann über andere Ratgeber doch zu einer 9mm. Vor der hat er immer noch Angst und ist jetzt beleidigt, daß sich diese neue "Investitionen" nicht direkt in schwindelerregenden Ringzahlen auswirken. Ein heldenhafter Angehöriger der Resistance eben. Und ich war daneben guten Willens aber völlig machtlos in meinem ehrlichen Bemühen, einem Anfänger einen guten Einstiegsweg zu ebnen.

    Am Ende ist es doch so, daß Erfahrungen keinerlei Handelswert haben. Fast niemand will sie hören und fast jeder brennt darauf, sich seinen Kopf an den alten Wänden wund zu stoßen. Erst dieses selbst gemachte Kopfweh wird dann stolz als ganz persönliche Erfahrung anerkannt. Wer nicht hören will, muß fühlen. Aber ich selbst war da auch nicht anders.

    Der TS ist da schon viel weiter, in dem er von sich aus nachfragt und mal seinen Weg mit einer alten aber funktionierenden Luftpistole anfängt. Für seine Zwecke ist die jetzt mehr als ausreichend, denn er kann herumprobieren, fragen, im Forum lesen, schreiben und selbst denken. Wenn er Freude und echtes vertieftes Interesse entwickelt, traue ich ihm den Entschluss zur Aufrüstung zu. Klar wird er dann ein wenig umlernen müssen. Und das weiß er jetzt schon, weil er es in diesem Faden gelesen hat. Den Zeitpunkt für den Umstieg wird er selbst bestimmen müssen. So ist das Leben. Trauen wir ihm das doch einfach zu.

    (...) wer auf direktem Wege ganz nach vorne will, kauft sich eine Waffe, die man individuell auf sich einstellen kann. und den neusten Kenntnissen entspricht.

    Schon. Aber erst wäre zu klären, ob es denn eine persönliche Paradedisziplin werden soll. Und ob echtes dauerhaftes Interesse am Schießen besteht.

    Es gibt aber Leute, die das nicht wirklich anstreben. Die wollen einfach nur Spaß haben und schießen bestimmte Waffen die völlig überholt sind, weil ihnen die Technik oder die Optik gefällt. Oder sehen es als sportliche Herausforderung mit den Dinos mitzuhalten. Jeder wie er will.

    Auf alle Fälle aber lernt mit einer LP80 eine blitzsaubere Waffenbeherrschung. Fehlertoleranz gleich Null.

    Stimmt genau. Und daran ist ja nichts Verwerfliches. Wer nur persönliche Grenzern erweitern will, kann das mit fast jeder Waffe bzw. Sportgerät.

    Und wenn sich nach einiger Zeit echtes, dauerhaftes Interesse einstellt, kann man immer noch gemütlich eine Spitzenwaffe bestellen. Bis dahin hatte man sicher Gelegenheit, am Stand mal mit dem einen oder anderen Gerät zu schießen und die verschiedenen Schützen zu ihren Geräten zu befragen. Dann erfolgt der Neukauf gezielter, überlegter und besser informiert. Und ein junger Mensch hat noch so viel Zeit, zu lernen und sich zu informieren. Das ist doch das Vorrecht der Jugend.

    Im Laufe einiger Monate lernt man da schon was und wenn es nur die Erkenntnis ist, daß weder Werbeaussagen noch vielen der todsicheren Geheimtips diverser Schützen so recht zu trauen ist. Und falls man lernt, daß die Schießerei ganz nett und interessant, aber doch nicht der ultimative eigene Lebenszweck ist, kann man die alte Waffe verschenken oder zumindest ohne viel Verlust weiterverkaufen.

    Ich, für meinen Teil, kann die Lobpuddeleien für diese alten Schürhaken nicht mehr hören.

    Hab lange genug mit 65 und 103 geschossen und bin gottfroh das die Zeiten

    vorbei sind.

    Die können nicht nur nichts besser, nein, in vielen Belangen haben sie sogar

    massive Nachteile (Griffe, Abzug, Visier, Schussruhe, Geschwindigkeitskonstanz,...).

    Stimmt. Die Waffe ist fast unbrauchbar und gehört eigentlich weg.

    Gestern abends wurde das Stechen zum Saisonabschluß in unserem Bezirk mit 98.3 Ringen gewonnen. Mit einer 65. Schütze aus Altersklasse Senior 3. Zuvor in einer Serie 7 mal die 10 in Folge.

    Zu Beginn der nächsten Saison werde ich ihn angemessen über den Stand der Wissenschaft unterrichten.

    geht es nur mir so oder wird die neue Darstellung von den Ergebnissen immer schlimmer?! :/:/:/:/

    Also ich finde den Überblick unter "Medal Standings" https://www.issf-sports.org/competitions/v…hx?cshipid=2540 recht informativ.

    Für mich sieht das aus, als wäre China mit viel Einsatz und Ehrgeiz mit einer breiten Mannschaft unterwegs und bringt entsprechend viel Lametta mit nach Hause. Aber die Spitzenkönner scheinen eher noch zu fehlen.

    Die anderen Nationen haben entweder vereinzelte Ausnahmekönner ganz vorne oder eben gar nichts. In diesem Sinn hat DE immerhin einen einzelnen Ausnahmekönner.

    Das winzige Ungarn und die paar wenigen Schützen aus Indien führen überlegen bei Gold. Das sind für mich die Superhelden dieser Meisterschaft. Wenn man bedenkt, daß in Ungarn das Durchschnittseinkommen eines Facharbeiters EUR 7.000 brutto beträgt (im Jahr), dann zeigt das für mich, daß motivierte Einzelkämpfer immer noch ganz vorne dabei sein können. Es kommt mehr auf die Person als auf das Budget an. Der Schießsport ist noch keine reine Materialschlacht und selbst breit angelegte staatliche Förderprogramme garantieren an der absoluten Spitze keine nationale Alleinstellung auf den Siegertreppchen. Das ist doch gut.

    Hier ein Zitat aus der oben angeführten Indiatimes:

    Manu’s classmate, 15-year-old Yukta, also started shooting two years ago. Manu’s performance, which she watched on YouTube, has been a huge inspiration. ‘’When I saw her do well, I thought I can do this too,’’ she says. Yukta says she spends about five hours training and the rest catching up on her studies. “I am not on Facebook or WhatsApp, nor do I watch much TV.” She wakes up at 4:30, to do an hour of yoga, before making breakfast for the family and then heads to school. After a rigorous day at school, it’s back to running or stretching before hitting the books.

    "Manus Klassenkameradin, die 15-jährige Yukta, begann ebenfalls vor zwei Jahren zu Schießen. Manus Leistung, die Sie auf YouTube gesehen hat, war eine große Inspiration. "Als ich sah, wie es Ihr gut ging, dachte ich, ich kann das auch", sagt Sie. Yukta sagt, Sie verbringt etwa fünf Stunden mit Training und im Rest (der Zeit) holt sie das Lernen nach. “Ich bin nicht auf Facebook oder WhatsApp, noch sehe ich viel Fernsehen."Sie steht um 4: 30 Uhr auf, um eine Stunde yoga zu machen, bevor Sie für die Familie das Frühstück macht und dann zur Schule geht. Nach einem strengen Tag in der Schule kommt sie zurück zum Laufen oder Dehungsübungen, bevor es wieder an die Bücher geht."

    Das war eine Übersetzung für no.limits , damit klar wird, wie die Motivationslage in Indien ist. Bei dem freiwilligen Übungspensum neben Mitarbeit in der Familie und totalem Einsatz für die Schule wäre auch jeder halbwegs talentierte deutsche oder europäische Jungschütze im Sport und in der Schule ganz vorne mit dabei. Ist er aber nicht.

    Denn schon bei unserem Lebensstandard blasen viele Eltern ab, bei einer gebrauchten Waffe.

    Selbst wenn wir jetzt nur ne LP65 zugrunde legen, müsste das in Indien ein Vermögen sein, also wie selektieren die.

    Indien ist dann doch mehr als die vergrößerten Slums von Kalkutta. Die haben deutlich mehr als doppelt so viele Einwohner wie die gesamte EU. Und im Vergleich zu Deutschland einfach durch die schiere Größe und die rasante Entwicklung der Wirtschaft massenhaft mehr Familien, in denen der Nachwuchs schon in relativem Wohlstand aufwächst. Indien und China dominieren nur deshalb diese Sportarten (noch) nicht, weil sie noch am Aufholen sind.

    Die Frage ist doch eher, wie ein im Weltmaßstab winziges Land mit ca 1% der Weltbevölkerung (das vereinigte Deutschland) von Potteck über Schumann und Reitz eine Folge von Weltklasseschützen hervorbringen kann. Moment: Genau genommen stammen die sogar alle aus der damaligen und noch viel kleineren DDR mit ihren 17 mio. Einwohnern. Die hätte sogar nur ca. 2 Promille der Weltbevölkerung.

    Wie muss ich mir das vorstellen, Indien ist ja ein relativ armes Land, die 100000 Probanten wären sicher kein Problem, allein schon über die Motivation Sport einen gehobenen Lebenstandard und Reisen erreichen zu können.

    Aber 100000 moderne LP's passen da irgendwie nicht ins Bild!? Die Qualifizierten Trainer und die Sportanlagen dazu auch nicht.

    Ich komm da auf keinen Nenner, wer hat hat da ne Meinung dazu?

    Ich hatte unlängst mit der Internationalisierung von Software zu tun. Da ging es um Sprachen und Sprachfamilien z.B. in Indien. Da gehen einem die Augen über, wenn man die Anzahlen der nativen Sprecher so liest:

    Hindi: 422 mio entspricht ca EU

    Bengali 83 mio entspricht ca DE (das sind nur 8% der indischen Bevölkerung)

    Telugu: 74 mio

    Marathi: 72 mio

    Telugu und Marathi hatte ich zuvor noch nie gehört. Daß Bengali eine Sprache ist, war mir auch nicht bewußt. Diese Sprachen haben teils völlig eigenständig Schriftsysteme. Und doch sprechen diese kleineren Minderheitensprachen ungefähr so viele Menschen, wie in DE leben.

    In Indien gibt es selbstverständlich unzählige Arme aber auch mehr englischsprachige Akademiker als in jedem anderen Land der Welt. Und es gibt mehr wohlhabende Mittelständler als DE Einwohner hat. Deren Kinder wollen auch ihre Zeit totschlagen. Woher sollte also ein Mangel an Sportschützen- Nachwuchs kommen?

    Als Österreicher haben wir uns an den Verlust internationaler Bedeutung seit dem Ende der Donaumonarchie langsam gewöhnt, wobei uns ein selbstbewußtes Nachbarland stets bereitwillig unterstützt hat, Maßstäbe zu erkennen. Diese Erkenntnis steht dem Nachbarland noch bevor.

    DSB SpO 2019: "Außer ärztlich verordneten Hörhilfen dürfen von den Schützen keine elektrischen oder elektronischen Geräte im Schützenstand verwendet werden."

    Damit sind eigentlich nicht mal eine elektronische Stoppuhr oder auch nur eine nicht vollständig mechanische Armbanduhr erlaubt.

    <ironie>

    ... und man muß den elektronischen Abzug ausbauen. Außer man hat dafür eine Sondergenehmigung gemäß Sportordnung und Abnahmeprüfung für elektrische Niederspannungsanlagen nach VDE.

    Insulinpumpen und Herzschrittmacher sind natürlich vor dem Bewerb abzunehmen oder auszubauen. Es könnte ja beispielsweise sein, daß der Herzschrittmacher vom Betreuer per Funk so gesteuert wird, daß der Puls beim Finale total abgesenkt werden kann.

    Oder man nutz die Freizeit alternativ zum Wandern, Faulenzen oder Kaffeetrinken statt zu Übungen in staatsbürgerlichen Gehorsam, so lange die Wander-, Faulenz- oder Kaffeetrinker- Sportordnung noch nicht zugeschlagen hat.

    </ironie>

    Da liegt ja der Hund begraben, warum sollen sie denn was am Abzugssystem ändern? Heißt es doch "nehmen es hin oder laß die Disziplin sausen, nur mit uns kannst du das Schießen".

    So ist es keineswegs. Der Hersteller ist fraglos bemüht, die Waffen optimal zu gestalten, wobei es aber gewisse Schranken gibt:

    • Weil die LP50 ein Halbautomat ist, also mit Pressluft repetiert und somit Erschütterungen entstehen, benötig die Waffe einen größeren Rastenübergriff, um Doppler zu vermeiden.
    • Mit dem mechanischen Abzug läßt sich deshalb aus technischen Gründen keine Abzugscharakteristik wie bei einem erschütterungsfreien Einzellader erreichen.
    • Elektronischen Abzug als Ausweg gab es schon mal, wird aber so schnell nicht wiederkommen, unter Anderem, weil die Kunden dazu neigten, der Elektronik mittels "letzter Ölung" den Todesstoß zu verpassen.

    Ich war unlängst bei einem LP5- Bewerb Zuschauer. Das war durchaus faszinierend und hat mir gut gefallen. Ich bin am Überlegen, da auch einzusteigen. Mir wurde die Version mit 7,5J empfohlen, um auch 25m trainieren zu können. Ob die 1,5 J mehr wirklich wichtig sind, wage ich nicht zu beurteilen, würde aber der Empfehlung des Herstellers folgen.

    Ergebnis 1.: keine Änderung (laut verlinkter website ein Test von Wiley Clap, veröffentlicht im WAFFEN DIGEST 1993)

    https://cernunninsel.wordpress.com/2015/01/24/die…irklich-besser/

    Hier wird an einer Waffe .44 mag gemessen. Geschosse dafür sind entweder ummantelt oder aus Hartblei gegossen. Die gegossenen Bleigeschosse erhalten teilweise am Geschoßboden eine hitzebeständige Metallkappe aufgesetzt, um ein Abschmelzen des Bleis unter den hohen Temperaturen und Drücken zu verhindern. Das Geschoss muß schon deshalb eine hohe Festigkeit haben, damit die Leistenkräfte bei der Drallaufnahme das Geschoss nicht außen abfräsen.

    Das wirkt sich so aus, daß der Geschoßkörper zu fest ist, um dem Geschoßboden zu erlauben, sich unter den Gaskräften wesentlich zu verformen. Damit ist die Wirkung von Verbrennungsgasen kurz nach dem Austritt aus dem Lauf im Wesentlichen gleichmäßig.

    Ergebnis 2.: erhebliche Änderung (Bruno Brukner, Faustfeuerwaffen - Technik und Schiesslehre, Motorbuch-Verlag, Melsungen 1983)

    Hier werden KK- Patronen vermessen. Deren Geschosse sind weich und haben einen ganz leichten Hohlboden, der sich unter dem Gasdruck aufweitet, sauber an den Lauf anlegt und so die Treibgase abdichtet. Das ist absichtlich so vorgesehen und dem System des Minie- Geschosses nachempfunden.

    Wenn der Lauf besonders kurz wird, bläst der dann noch sehr hohe Gasdruck an der Mündung den Geschoßboden weit auseinander und das so verformte Geschoss fliegt irgendwohin.

    Ab ca. 100 mm Lauflänge hat sich bei lfB der Gasdruck so weit abgesenkt, daß der Geschoßboden kaum mehr an der Mündung auseinandergeblasen werden kann. Damit fällt diese Fehlerursache ab ungefähr 100mm Lauflänge stark ab. Bei 150 mm hat das garantiert keinen Einfluß mehr.

    Was nun stimmt?

    Beide haben recht. Bruker ist aber etwas vorsichtiger und präziser in seinen Aussagen, was ich sehr schätze.

    Beim DSB - und IMHO auch international ISSF - hat man bei einer (!) anerkannten Waffenstörung 15 Minuten "Auszeit", nach der man sich wieder als startbereit zurückmelden muss.

    Na dann hat der Werkskundendienst tatsächlich Sinn. Da kann man wohl schon im Vorfeld des Bewerbes die Fachleute einen Blick auf das Sportgerät werfen lassen und geht somit doppelt zuversichtlich zum Schützenstand.

    Wer dagegen mit Zweifeln an der Waffe antritt, hat da gleich eine mentale Zusatzaufgabe. Denn er ist und bleibt mit seiner Waffe ganz alleine. So wie dieser Markt funktioniert, bleiben die großen Hersteller automatisch langfristig marktbeherrschend wegen ihrer Notfalltruppe vor Ort. Und damit wird für Pardini dieser Vorteil gegenüber den kleinen Herstellern bestehen bleiben, wenn nicht sogar verstärken.

    Schade eigentlich für Matchguns. Denn Innovation wird unter diesen Spielregeln nicht belohnt.

    Ich sage zwar, es ist machbar. Jedoch in Deutschland nicht üblich, kostet jede KW einen der wertvollen Plätze auf der WBK.

    Meine kalibergleichen Waffen sind auch keine gleichen (also als Ersatz beschafft), sondern jeweils für andere Disziplinen vorgesehen.

    Bei hochkarätigen Sportlern wird eher eine identische Ersatzwaffe "da sein", bei der Masse eher nicht. Die gehen zum Service, wenns klemmt.

    Das mit den Plätzen ist hier nicht anders. Die Ersatzwaffe kostet einen Platz. Etwas angenehmer ist hier nur, daß man über die Nutzung der Plätze als Schütze frei entscheiden kann.

    Was ist aber bei einer Waffenstörung im Bewerb? Beispielsweise gebrochener Schlagbolzen, gebrochenes Schlößchen oder was auch immer. Kann man da unterbrechen und mit der defekten Waffe den Bewerb verlassen und den Service des Herstellers nutzen? Also bei uns geht das nicht. Da geht nichtmal eine Reparatur in Eigenregie während des Bewerbes. Bestenfalls kann am Schützenstand eine klemmende Hülse oder vielleicht sogar Patrone entfernt werden, aber das war schon das Maximum. Sonst wird die Waffe aus dem Bewerb genommen. Was sehr wohl geht, ist das Melden einer Störung und der Umstieg auf eine kalibergleiche Waffe, die aber vorher schon bei der Waffenprüfung für diesen Bewerb gewesen sein muß.

    Wenn ich also keine geprüfte Ersatzwaffe am Schützenstand habe, nützt mir der Servicewagen des Herstellers vor der Türe im Augenblick gar nichts.

    Darum verstehe ich zwar, daß es schön und beeindruckend ist, wenn Pardini bei Bewerben Flagge zeigt und Störungen behebt oder Pflege anbietet. Aber das wird mehr die Kundenzufriedenheit und das Vertrauen in die Waffe allgemein heben, als im Falle einer Waffenstörung mitten im Bewerb weiterhelfen.

    Jedoch ist es bei ausreichender Wettkampfteilnahme und entsprechender Begründung auch in Deutschland kein Problem, mehrere Waffen im gleichen Kaliber auf die WBK zu bekommen.

    Ich selbst habe auf meiner Grünen 2 Pistolen und einen Revolver in .22 lfB und 3 Pistolen in 9 Luger.

    Danke für diese sachliche und sinnvolle Antwort. Irgendwann mußte ja auch mal eine dabei sein.

    Somit ist also die Wartung durch den Hersteller vor Ort bei einem wichtigen Wettkampf zwar eine schöne Zugabe aber für einen Schützen mit Ersatzwaffe gar kein Thema. So lange man die Waffen selbst bezahlen muß, wäre das sogar ein Vorteil für MG gegenüber Pardini, weil man billiger zu zwei MG Waffen kommt.

    Der Olympiateilnehmer hat doch hoffentlich wie der österr. Schifahrer auch einen Sponsor der sich um solche Kleinigkeiten kümmert.

    Was SpoPi betrifft, hoffe und warte ich als Einsteiger noch auf die Lieferung meiner ersten Waffe. Und so gehe ich nicht davon aus, daß mich dieses Problem in absehbarer Zeit treffen wird. Im Bereich GK habe ich das durch eine Zweitwaffe gelöst. Und hier in Österreich liegt das in meinem persönlichen Ermessen.

    Aber wenn ich in DE ganz vorne dabei wäre und ich Zweifel an der sicheren Funktion der Waffe hätte, wäre der billigste Weg eine Zweitwaffe. Selbst nur für einen Hobbyschützen mit Ehrgeiz wäre diese Investition immer noch billiger, als ein ganzes Jahr Vorbereitung, Zeit, Mühe und Energie wegen einer Waffenstörung im Finale der DM oder selbst Landesmeisterschaft wegzuwerfen. Aber in DE das hängt das am zuständigen Sachbearbeiter, der das aufgrund der Gesetzeslage wohl nicht genehmigen wird.

    Wenn MG einen vergleichbaren Service "vor Ort" - nämlich auch direkt an den wichtigen Wettkämpfen - anbieten würde, könnte ich mir vorstellen, dass die Zahlen sich ändern würden. Die MG ist saugut, aber ich hätte immer Angst vor einer nicht für den Schützen/Trainer zu behebenden Waffenstörung.

    Wie ist das eigentlich bei einem Sportschützen, der beispielsweise bei den DM ganz vorne mitmischt oder sogar international erfolgreich ist: Der wird doch eine baugleiche fertig eingeschossene und genau gleich eingestellte Reservewaffe mit dabei haben wollen, für den Fall der Fälle. Da sind doch die Kosten für die Reservewaffe lächerlich schon im Vergleich zu den Reisekosten. Und Olympiade ist nun mal bloß alle 4 Jahre...

    Bekäme der die dann auch genehmigt mit dem Argument der Ausfallsicherheit?