Notweniges Equipment Waffenreinigung?

  • Liebe Gemeinde,

    der Weihnachtsmann war lieb zu mir und hat mir eine Pardini SP RF unter den Baum gelegt.

    Allerdings hat der gute das notwendige Equipment zur Reinigung vergessen.

    Daher meine Frage, was braucht es unbedingt für die (tägliche) Pflege nach dem Schießen oder bei Bedarf.

    Ich habe gelesen, dass einiges an Material sogar abträglich sein soll?

    Vielleicht eine kleine Auflistung der wichtigsten "must have" und zusätzliche Artikel, das wäre eine Hilfe.

    Danke euch vorab.

  • Bürste für den Lauf. Eine Boresnake wäre abträglich da die Laufmündung bei kurzwaffe zu stark beansprucht wird. Eventuell filzproppen mit Stange zum Durchschieben. Nicht zu viel Chemie in den Lauf. Etwas gutes Öl an den richtigen Stellen. Nicht zu viel. Kann auch Probleme geben......

  • Eine Boresnake wäre abträglich da die Laufmündung bei kurzwaffe zu stark beansprucht wird.

    Kannst du das mit der Beanspruchung mal näher erläutern? Auch den Unterschied zwischen KW und LW.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Je mehr man seitlich zieht desto mehr rundet man die Mündung ab. Dadurch leidet die präzision... Beim Gewehr zieht man automatisch gerader. Aber auch gerade da ist vorsicht geboten. Boresnake ja.... Aber mit vorsicht.......

  • Sorry.....ein Laufende ist ein Laufende.... Egal wie lang das Rohr dahinter ist. Wenn man schief ziehen will, zieht man schief.

    Man muss halt aufpassen. Ich benutze seit Jahren bei allen meinen scharfen Kurzwaffen Boresnakes. Nach jedem Schießen ein

    Spritzer Waffenöl in den Lauf und dann 3x die Schnur durch. Bisher ohne negative Auswirkung.

    Eher kann man mit der von dir genannten Bronzebürste die Laufmündung schädigen.

    Nämlich wenn man die Bürste von vorne in den Lauf drückt, statt vom Patronenlager aus. Und dann gibts auch noch die, die die Bürste

    nach einmaligem Durchzug vorne wenn sie rauskommt nicht abschrauben, sondern schön x-Mal hin und her ziehen. Da freut sich die Mündung.

    Sagt man zumindest. Ich selbst hab noch keine kaputtgeputzen Läufe gesehen.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Man braucht:

    einen stabilen einteiligen unmantelten kugelgelagerten Putzstock, zB. von Dewey

    Reiningspatches

    Messingspitze für die Reinigungspatches

    Bronzebürste

    Danke, werde es notieren wie die erwähnten Boresnakes.

  • Jo, einen vernünftigen, mit den Zügen mitdrehenden Putzstock - hab den von Ballistol. Patches oder Filze ist wohl Geschmackssache, beide leisten letztlich das gleiche (öl einbringen oder entfernen). Bronzebürste, gutes Öl.

    Keep calm

    and don‘t feed

    the Troll

  • Das mit den Boresnakes habe ich nie verstanden. Keiner kommt auf die Idee dreckige Filzpfropfen noch einmal durchzuschieben.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Die Snakes kann man waschen,...hab ich allerdings auch noch nie. Die nutze ich auch ohne Öl.....eher um den Restruß rauszuziehen......Bronzebürste nutze ich im Lauf nicht, nur die Kunststoffbürsten. Da ich nur KK schiesse war das nicht wirklich notwendig. Für meine FP Kompensatorkegel nutze ich ne Bronzebürste da sich dort unverhältnismäßig viel Blei anlagert nach 100 Schuss. Da kommen teils regelrechte Placken runter. Das sowohl an den Prallflächen vorne als auch innen in den Toträumen.

  • Ne alte Zahnbürste kann auch Hilfreich sein wie auch Wattestäbchen. (Finde ich zumindest)

    Und nicht vergessen: Das gute, alte Zewa :)

    Der Rest wurde ja genannt.

    Morini CM22M - SK Pistol Match
    Morini CM162EI - RWS Meisterkugeln

    Steyr Evo 10 - RWS Meisterkugeln

  • Danke für eure konkreten Tipps. Ich werde mir ein kleines Sortiment zulegen und dann vorsichtig loslegen...

  • Nur Mut, eine kaputt geputzte Waffe habe ich bisher noch nie gesehen. Da geht eher mal was bei der Zerlegung oder Zusammenbau kaputt, was aber eher dem hinter der Waffe zuzuschieben ist...

    Ach ein Tipp noch: Zum schmieren von Sportpistolen Waffenöl verwenden.

    Ich hab am Anfang meiner SpoPi Karriere mal den Fehler gemacht und die Waffe schön dick mit zähem Waffenfett geschmiert, wie vom GK-Gewehr und der Armee gewöhnt. Kein Schuss ohne Ladestörung, weil der Rückstoss vom Kleinkaliber nicht gereicht hat um den Widerstand vom Fett zu überwinden.

    Wurde dann erstmal von Waffenmech ausgelacht als ich ihm gesagt habe, ich habe die SpoPi mit dem Automaten-Fett vom Stgw 90 geschmiert und seit dem nur noch Störungen habe :D

    Morini CM22M - SK Pistol Match
    Morini CM162EI - RWS Meisterkugeln

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  • Danke dir Haemmiker, der Tipp war hilfreich. Habe aber auch an Öl gedacht. Dann hoffe ich, dass du jetzt nur noch störungsfrei schießt.

  • Meine Morini frisst zum Glück jede Munition und läuft ohne Störungen. Wenn sie Störungen hat (Zünder löst nicht aus trotz Abdruck vom Schlagbolzen auf der Hülse) hat sie zuviele Ablagerungen vom Schiesspulver im System. Mit einem Lappen durch, weiter gehts. Totalzerlegung gibts so 1-2x im Jahr.

    Die neuren Morini's haben Störungen vom Werk aus. Irgendwas haben die am Magazin oder Zuführung geändert. Gibts aber auch schon eine Lösung dafür aber nicht vom Hersteller...

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  • Nur Mut, eine kaputt geputzte Waffe habe ich bisher noch nie gesehen.

    Würdest Du eine kaputt geputzte Waffe überhaupt erkennen?

    Gelegentlich schreiben die Hersteller auch eine Anleitung zum reinigen in die Handbücher, die darf beachtet werden.

  • Sicherlich ist das Handbuch die Maßgabe schlechthin, denn der Hersteller weiß ja (meistens) um die Schwachpunkte seiner Produkte. Aber Abweichungen davon sind auch zielführend im Sinne von erreichen von Störungsfreiheit.

  • @Karl

    Wenn man den Schaden optisch sehen kann, würde ich sagen: Ja!

    Wenns ein Schaden ist, welcher man nur messen kann: Nein, da bin ich nicht Ausgerüstet dafür.

    z.B. eine Augenudelte Mündung durch die Falsche Anwendung einer Boresnake würde ich nicht erkennen, bis ich es optisch mit dem Auge erkennen kann.

    Übrigends: Ich bekenne mich zu den "Nichtabschrauber der Bürste beim zurückziehen" und bislang treffen alle meine Waffen noch.

    Und ehrlich gesagt habe ich noch nie einen gesehen, der das tut. Egal ob Waffenmech oder Schützenkollegen (egal ob Lang- oder Kurzwaffe) und in der Armee sowieso nicht.

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  • Übrigends: Ich bekenne mich zu den "Nichtabschrauber der Bürste beim zurückziehen" und bislang treffen alle meine Waffen noch.

    Und ehrlich gesagt habe ich noch nie einen gesehen, der das tut.

    Bekenne mich schuldig :saint:

    Druckluftwaffen:

    Nach dem Verschießen einer Dose Diabolos werden ca. 5 Filzpfropfen verschoßen und das wars.

    Nach jedem Schießen werden lediglich die äußeren Metallteile mit einem leicht geölten Tuch abgerieben (Handschweiß...)

    Wir haben mal im Verein 3 LG mit WD40 gereinigt und dachten wir tun da was Gutes. Nach 1 oder 2 Wochen kammen die 3 LG zum Büchsenmacher

    um die Dichtungen auszutauschen, da diese überhaupt nicht mehr abgedichtet haben.


    Zu scharfen Waffen:

    Meiner Meinung sollte man wie immer im Leben pragmatisch bleiben. Rein sachlich betrachtet, wozu reinigt man Waffen?

    1.) Einwandreie Funktion => Waffenreinigung ist wesentlicher Beitrag

    Entscheidend bei Selbstladern. Da muss man die Teile von Schmauch und Fett (.22 Munition) reinigen.

    Zum Einölen habe ich unterschied. Waffenöle und -Fette probiert.

    Resultat:

    -Ballistol zum Reinigen vollkommen ausreichend.

    -Zum Einölen der beweglichen Teile Ballistol nur wenn nichts anderes vorhanden ist.

    Sehr gute Erfahrungen mit ganz normalen Motoröl vom PKW, man braucht kein überteures tactical special force Öl kaufen

    Da kommt es auch sehr auf die verwendete Munition an. Meine CZ mag die PPU 9mm 124grain aber diese Patronen verdrecken

    die Waffe unglaublich schnell. Spätestens nach 250 - 300 Schuss gibts Zuführungsprobleme...

    2.) Damit man das Ziel trifft => Waffenreinigung ein Faktor von vielen und oft überschätzt

    Da habe ich mit jemanden von einem angesehenen deutschen Laufhersteller gesprochen.

    Resultat:

    Lauf reinigt man erst, wenn man merkt das die Waffe anfängt ungenauer zu treffen!

    Ganz normale Reinigung: kugelgelagerter Putzstock, Ballistol, Messingbürste, Patches oder Filzpfropfen.

    Einbahnstraße vom Patronenlager zur Laufmündung danach Messingbürste runterschrauben und wiederholen.

    Mit der chemischen Reinigung (Ballistol Robla Solo Mil...) erst wenn man merkt, dass die Waffe nach der "Normalreinigung"

    schlecht trifft und der Grund nicht wo anders liegt z.B. andere Munition. War bei mir auch an den Waffen mit Zielfernrohr noch nie der Fall.

    Auch aufpassen bei High-End Geschossen mit Molybdänbeschichtung (z.B.: Norma Black Diamond Line) diese Beschichtung bekommt man nicht

    ohne weiteres aus dem Lauf raus, wenn man später wieder mal mit "normalen" Geschossen schießen will wird man wahrscheinlich ein anderes

    Trefferbild haben als vor der Molybdängeschichte.

    3.) Damit die Waffe nicht rostet => Wichtig bei manchen Wafffen (Schwarzpulver, Zimmerstutzen?, Korrosive Ostblock-Munition)

    Nun ... Ballermann für die Waffe ... bei der Ostblockmunition darf das Gewehr heißes Wasser mit Spühlmittel aus dem Trichter saufen.

    Bei Kurzwaffe: Lauf ausbauen vom Schmauch reinigen und ab in den alten Wasserkocher, am Besten Wasser aus dem Luftentfeuchter nehmen, da

    kein Kalk drin ist.