Nicht streiten Jungs, das Thema hat jetzt nochmal richtig Fahrt aufgenommen und hat zu einer überraschenden Wendung geführt:
Als ich heute Abend zum Training ins Schützenhaus kam, war da bereits ein älteres Ehepaar, das mir einen schönen Blumenstrauß und ein paar Dosen Meisterkugeln überreichte. Es war der Präsident des anderen Vereins und seine Frau, die sich bei mir in aller Form für das unmögliche Verhalten und die
beleidigenden Sprüche ihrer Schützen entschuldigten.
Bei dem Wettkampf waren auch noch andere Schützen am Stand, die die ganze Aktion mitbekamen und anscheinend auch als höchst peinlich empfanden. Leider waren sie wohl zu feige, um selbst einzuschreiten. Einer von ihnen informierte den Sportleiter und der wiederum den Vorsitzenden des Vereins, aber erst viel später, als wir schon wieder über alle Berge waren.
Dieser stellte am selben Abend noch den Hauptübeltäter zur Rede, der alles zugab aber wenig Einsicht zeigte, nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“. Daraufhin hat ihn der Vorsitzende, wie er es ausdrückte „durch den Wolf gedreht“. Auch seine Ausdünstungen hat er sehr deutlich
mitbekommen. Das war vereinsschädigendes Verhalten!
Es wurde zusätzlich ein Tagesordnungspunkt auf der Vorstandssitzung, die gestern Abend stattfand eingefügt, in dem über Konsequenzen beraten wurde. Danach telefonierte der Vorsitzende mit unserem Vorsitzenden und kündigte sein Kommen an. Unser Vorsitzender rief mich heute früh auf der Arbeit an und bat mich, heute Abend ins Training zu kommen, da er angeblich was mit mir besprechen wollte. Ich schöpfte keinen Verdacht, habe mich danach aber sehr über die schöne Überraschung gefreut.
Wir saßen noch einige Zeit mit den Leuten zusammen. Der Vorsitzende sagte, daß der Hauptübeltäter ernste Konsequenzen zu erwarten hätte, auch die anderen in der Mannschaft kämen nicht ungeschoren davon, da sie auch mitgemacht oder es zumindest toleriert hätten. Auf die Sache mit dem Alkohol will man zukünftig auch größeres Augenmerk legen. Unser Mannschaftsführer nutzte die Gelegenheit, den Vorsitzenden auf die „Beliebtheit“ seines Vereins in unserer Gegend hinzuweisen, was dieser erstaunt zur Kenntnis nahm. Die eigene Sichtweise deckt sich wie so oft nicht mit der Sichtweise anderer.
Bevor sich das Paar verabschiedete, zeigte unser Vorstand ihnen noch unsere 10m Schießstände, worauf die Gattin zu ihrem Mann meinte „die sind viel schöner als unsere, wir sollten da auch mal was machen!“.
Tja, Ende gut, alles gut. Es gibt also doch noch Menschen, die Charakter und Größe zeigen.
P.S. Der widerliche Typ wird sich wahrscheinlich einem anderen Verein anschließen, wo man ihn noch nicht kennt und er genau so weitermachen kann wie bisher.
Die Karawane zieht weiter, der Prolo hat Durst….