Die Rundenkämpfe beginnen.

  • Nicht streiten Jungs, das Thema hat jetzt nochmal richtig Fahrt aufgenommen und hat zu einer überraschenden Wendung geführt:

    Als ich heute Abend zum Training ins Schützenhaus kam, war da bereits ein älteres Ehepaar, das mir einen schönen Blumenstrauß und ein paar Dosen Meisterkugeln überreichte. Es war der Präsident des anderen Vereins und seine Frau, die sich bei mir in aller Form für das unmögliche Verhalten und die
    beleidigenden Sprüche ihrer Schützen entschuldigten. :):)

    Bei dem Wettkampf waren auch noch andere Schützen am Stand, die die ganze Aktion mitbekamen und anscheinend auch als höchst peinlich empfanden. Leider waren sie wohl zu feige, um selbst einzuschreiten.:thumbdown: Einer von ihnen informierte den Sportleiter und der wiederum den Vorsitzenden des Vereins, aber erst viel später, als wir schon wieder über alle Berge waren.

    Dieser stellte am selben Abend noch den Hauptübeltäter zur Rede, der alles zugab aber wenig Einsicht zeigte, nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“. Daraufhin hat ihn der Vorsitzende, wie er es ausdrückte „durch den Wolf gedreht“. Auch seine Ausdünstungen hat er sehr deutlich
    mitbekommen. Das war vereinsschädigendes Verhalten!

    Es wurde zusätzlich ein Tagesordnungspunkt auf der Vorstandssitzung, die gestern Abend stattfand eingefügt, in dem über Konsequenzen beraten wurde. Danach telefonierte der Vorsitzende mit unserem Vorsitzenden und kündigte sein Kommen an. Unser Vorsitzender rief mich heute früh auf der Arbeit an und bat mich, heute Abend ins Training zu kommen, da er angeblich was mit mir besprechen wollte. Ich schöpfte keinen Verdacht, habe mich danach aber sehr über die schöne Überraschung gefreut. 8|:love::love:

    Wir saßen noch einige Zeit mit den Leuten zusammen. Der Vorsitzende sagte, daß der Hauptübeltäter ernste Konsequenzen zu erwarten hätte, auch die anderen in der Mannschaft kämen nicht ungeschoren davon, da sie auch mitgemacht oder es zumindest toleriert hätten. Auf die Sache mit dem Alkohol will man zukünftig auch größeres Augenmerk legen. Unser Mannschaftsführer nutzte die Gelegenheit, den Vorsitzenden auf die „Beliebtheit“ seines Vereins in unserer Gegend hinzuweisen, was dieser erstaunt zur Kenntnis nahm. Die eigene Sichtweise deckt sich wie so oft nicht mit der Sichtweise anderer.

    Bevor sich das Paar verabschiedete, zeigte unser Vorstand ihnen noch unsere 10m Schießstände, worauf die Gattin zu ihrem Mann meinte „die sind viel schöner als unsere, wir sollten da auch mal was machen!“.

    Tja, Ende gut, alles gut. Es gibt also doch noch Menschen, die Charakter und Größe zeigen.

    P.S. Der widerliche Typ wird sich wahrscheinlich einem anderen Verein anschließen, wo man ihn noch nicht kennt und er genau so weitermachen kann wie bisher.:/

    Die Karawane zieht weiter, der Prolo hat Durst….

  • So entwickeln sich die Dinge... ich hoffe der besagte Verein kann sich in Zukunft besser aufstellen und alle anderen Vereine (die es betrifft) lesen mit.

  • P.S. Der widerliche Typ wird sich wahrscheinlich einem anderen Verein anschließen, wo man ihn noch nicht kennt und er genau so weitermachen kann wie bisher.:/

    Schön das die Geschichte für dich so geendet hat. Aber wenn dieser Typ aus dem Verein rausgeworfen werden sollte wird er so schnell keinen neuen Verein finden. Ich weiß noch aus meiner Vorstandzeit das Schützen die zu uns kommen wollten die man nicht kannte genau unter die Lupe genommen wurden. Die Vorstände kennen sich, ein Anruf genügt und man weiß bescheid.

  • Liane,

    da hat Frau jetzt mit einer selbstbewussten Ansage mehr erreicht als es nach dem Marsch durch die offiziellen Kanäle vorstellbar wäre.

    Leider gibt es solche Typen immer wieder mal, nicht nur in Vereinen sondern überall und niemand aus dem direkten Umfeld wagt es ihnen die Richtung zu weisen. Das Problem war ja offensichtlich im eigenen Verein bekannt brauchte aber zum handeln erstmal einen externen Anstoß.

    P.S. Der widerliche Typ wird sich wahrscheinlich einem anderen Verein anschließen, wo man ihn noch nicht kennt und er genau so weitermachen kann wie bisher. :/

    Die Karawane zieht weiter, der Prolo hat Durst….

    Das kann ich mir nicht vorstellen, dafür ist doch die Schützenwelt zu klein, solche Sachen gehen schneller um als ein Erfolg bei einer Meisterschaft.

    Um so weiter zu machen muss er auf einen Verein mit gleichgesinnten treffen und diese Art von Schützen hat tatsächlich erfreulicherweise Nachwuchsmangel.

  • Liane,

    da hat Frau jetzt mit einer selbstbewussten Ansage mehr erreicht als es nach dem Marsch durch die offiziellen Kanäle vorstellbar wäre.

    So gut und passend ich diesen Ausgang für Liane finde, so richtig ist leider auch diese Feststellung. Wenn ein Mann sich beschwert hätte, wäre es vermutlich als Überempfindlichkeit abgetan worden.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Na das ist doch mal eine schöne Wendung, dass das Konsequenzen hatte und der andere Verein reagiert. :)

    Wenn dieser Volasi ein Alkoholproblem hat, gehört er weder hinter irgendeine Sorte Waffe noch hinters Steuer eines Kfz.

    Lieber Mätsch-LG schießen als im Matsch LG schießen :partying:

  • So gut und passend ich diesen Ausgang für Liane finde, so richtig ist leider auch diese Feststellung. Wenn ein Mann sich beschwert hätte, wäre es vermutlich als Überempfindlichkeit abgetan worden.

    Trotzdem sollte man sich in allen Angelegenheiten wo sich Grenzüberschreitungen ereignen, zu Wort melden. Auch auf die Gefahr hin, sich später rechtfertigen zu müssen. Um eine Änderung der allgemeinen und auch persönlichen Wahrnehmung zu erreichen, ist es notwendig diesen Prozess anzustossen, daraus würde eine Verhaltensänderung resultieren, nämlich eine Sanktionierung betreffender Personen. Wir alle formen jeden Tag unsere Umwelt, sind gleichzeitig Prozess, Mittel im Prozess und Leben mit und in diesem Ergebniss was sich Umwelt nennt. Manchmal dauert es etwas bis sich die Änderungen einstellen, aber ich denke es lohnt sich genau hinzuschauen und den Mund aufzumachen, wenn sich Vorfälle wie geschilderter ereignen. Somit wäre eine Meldung des Mannschaftsführers an das home Team das mindeste gewesen, den Sicherheitsaspekt eines angetrunkenen Schützen mit einer Waffe gänzlich unberührt.

  • So gut und passend ich diesen Ausgang für Liane finde, so richtig ist leider auch diese Feststellung. Wenn ein Mann sich beschwert hätte, wäre es vermutlich als Überempfindlichkeit abgetan worden.

    Ich möchte nicht abstreiten, dass es DER Faktor war. Aber männliche Schützen hätten sich im Gegenzug auch nicht als "lange Dürre", "Alte" und "Schätzeken" bezeichnen lassen müssen, auch nicht in der jeweiligen männlichen Form. Und schon gar nicht hätte man sich bei ihnen über zu wenig Holz vor der Hütte beschwert.

    Was noch interessant ist , was wäre passiert, wenn ich ihn tatsächlich vollgereihert hätte?

  • Aber männliche Schützen hätten sich im Gegenzug auch nicht als "lange Dürre", "Alte" und "Schätzeken" bezeichnen lassen müssen, auch nicht in der jeweiligen männlichen Form. Und schon gar nicht hätte man sich bei ihnen über zu wenig Holz vor der Hütte beschwert.

    Wirklich unterste Schublade, der Typ. Wär seine Gegnerin ne "Pfundige" gewesen, wäre er bestimmt da drauf rumgeritten... manche sind einfach nur aufs stänkern aus. :thumbdown:

    Was noch interessant ist , was wäre passiert, wenn ich ihn tatsächlich vollgereihert hätte?

    Das wäre der Beweis gewesen, dass die Stinkmorchel einfach nur zum kotzen ist. q. e. d. :D

    Lieber Mätsch-LG schießen als im Matsch LG schießen :partying:

  • Ich möchte nicht abstreiten, dass es DER Faktor war.

    Andererseits ist es doch auch gut, daß noch so viel "Ritterlichkeit" vorhanden ist, daß man sofort aktiv wird und einer "Dame in Nöten" zur Seite steht.

    Aber männliche Schützen hätten sich im Gegenzug auch nicht als "lange Dürre", "Alte" und "Schätzeken" bezeichnen lassen müssen, auch nicht in der jeweiligen männlichen Form. Und schon gar nicht hätte man sich bei ihnen über zu wenig Holz vor der Hütte beschwert.

    Der ist ja tief unterwegs. So jung bin ich auch nicht mehr aber so jemanden habe ich noch nie erlebt.

    Insofern gratuliere ich Dir zu diesem "Abschuss". Der Typ war fällig.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Der ist ja tief unterwegs. So jung bin ich auch nicht mehr aber so jemanden habe ich noch nie erlebt.

    In Österreich ist sowas auch gar nicht möglich, da werden Damen beim Eintreffen mit "Küß die Hand, gnä Frau" begrüßt ;)

  • In Österreich ist sowas auch gar nicht möglich, da werden Damen beim Eintreffen mit "Küß die Hand, gnä Frau" begrüßt ;)

    Marketenderinnen klagen aber auch nicht wenn die Schützen eine Stamperl zu viel erwischt haben. In einem österr. Forum war es vor Jahren ein Aufreger dass die Exekutive einem bezechten Gasthausbesucher die Pistole bis zum nächsten Tag weggenommen haben. Aber natürlich ist beim Nachbarn das Gras grüner.

  • Ich möchte nicht abstreiten, dass es DER Faktor war. Aber männliche Schützen hätten sich im Gegenzug auch nicht als "lange Dürre", "Alte" und "Schätzeken" bezeichnen lassen müssen, auch nicht in der jeweiligen männlichen Form. Und schon gar nicht hätte man sich bei ihnen über zu wenig Holz vor der Hütte beschwert.

    Auch das kommt vor, auch Frauen können mal über die Stränge schlagen, das ist aber seltener und es sind genauso Frauen die andere Frauen in Verein, Arbeit besonders wenn sie Konkurrentinnen sind nach ähnlichen Gesichtspunkten beurteilen.

    Trotzdem hat sich in vielen Bereichen in denen Frauen dazugekommen sind der Umgang miteinander deutlich zum besseren entwickelt.

  • Marketenderinnen klagen aber auch nicht wenn die Schützen eine Stamperl zu viel erwischt haben.

    Das tun sie ganz sicher nicht. Es ist nämlich ihre Aufgabe, für "gute Laune" zu sorgen und die vereinsfremden Schützen und sonst anwesenden Männer (kostenpflichtig und im Interesse der Vereinskasse) so gut wie geht abzufüllen.

    Die Marketender-Innen sind aber mehr dem Brauchtum zuzuordnen. Bei Rundenkämpfen haben wir die nicht dabei.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Die Marketender-Innen sind aber mehr dem Brauchtum zuzuordnen. Bei Rundenkämpfen haben wir die nicht dabei.

    Ist Marketenderin nicht die Bezeichnung für die Bataillonsangehörigen weiblichen Geschlechts?

    So erklärte man es unseren Schützinnen mal, weil sie verwundert nachfragten wieso sie nicht auf der Startliste verzeichnet waren, die hatten doch tatsächlich nach einer Damenklasse gesucht.

  • Ist Marketenderin nicht die Bezeichnung für die Bataillonsangehörigen weiblichen Geschlechts?https://de.wikipedia.org/wiki/Marketender#Marketenderinnen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marketender#Marketenderinnen

    In AT verschönern sie hauptsächlich die marschierenden Trachtenschützen. Dazu tragen sie auch ein Holzfäßchen mit Schnaps, aus dem durstige Männer versorgt werden. Im Unterschied zum Bernhardiner darf man sich beim Schnaps aber nicht selbst bedienen. Er wird einem gereicht.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • und es sind genauso Frauen die andere Frauen in Verein, Arbeit besonders wenn sie Konkurrentinnen sind nach ähnlichen Gesichtspunkten beurteilen.

    Das streite ich gar nicht ab. Als Vorgesetzte von 11 Mitarbeiterinnen weiß ich wovon ich rede...=O

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Marketender#Marketenderinnen

    In AT verschönern sie hauptsächlich die marschierenden Trachtenschützen. Dazu tragen sie auch ein Holzfäßchen mit Schnaps, aus dem durstige Männer versorgt werden. Im Unterschied zum Bernhardiner darf man sich beim Schnaps aber nicht selbst bedienen. Er wird einem gereicht.

    Ein Forum ist ja dafür da das der User jeden Beitrag so versteht wie es ihm passt. Entschuldige wenn ich von der Interpretation der Schützen ausgehe.

  • Ein Forum ist ja dafür da das der User jeden Beitrag so versteht wie es ihm passt. Entschuldige wenn ich von der Interpretation der Schützen ausgehe.

    Dieses Missverständnis beruht vielleicht darauf, daß in Tirol und eigentlich auch im Rest von AT unter "Schützen" vornehmlich die in Trachten oder historischen Uniformen marschierenden Traditionsvereine verstanden werden. Wenn ich erkläre, daß ich "Sportschütze" bin, wird das "Sport" gerne überhört und ich muß dann getrennt darauf hinweisen, daß ich

    • nein, keine Uniform habe und
    • nein, nicht ausrücke
    • nein, auch nicht zu einem "landesüblichen Empfang"
    • nein, bei der Erstkommunion vor der Kirche schieße ich auch keinen Salut zur Höheren Ehre des Herrn
    • Aaaaaaaber ich mache bei Schießwettbewerben mit.
    • nein, nicht wegen der Schützenschnur, sondern um zu gewinnen.

    Damit liege ich außerhalb der Erwartungshaltung des Durchschnittsbürgers.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.