Scharfschuss anders als Trockenschuss

  • "Je breiter das Züngel, umso geringer wird das Abzugsgewicht empfunden."

    Diese Aussage stammt aus einem Artikel namens

    "Abzug oder die Basis für die Zehn"

    auf der Website Trefferblog.de

    Hat die Aussage immer noch einen Stellenwert?

    Wenn ja, könnte ich doch die Elefanten, die mich beim Brechen des Scharfschusses hindern, mit einem breiteren Züngel durch Ziegen ersetzen. Und gut ist. Oder?

  • "Je breiter das Züngel, umso geringer wird das Abzugsgewicht empfunden."

    Diese Aussage stammt aus einem Artikel namens

    "Abzug oder die Basis für die Zehn"

    auf der Website Trefferblog.de


    Hat die Aussage immer noch einen Stellenwert?

    Ja


    Wenn ja, könnte ich doch die Elefanten, die mich beim Brechen des Scharfschusses hindern, mit einem breiteren Züngel durch Ziegen ersetzen. Und gut ist. Oder?

    Kann sein muss aber nicht, nachdem Du das Problem ja nur beim scharfen Schuß hast dürfte das Problem wo anders liegen,

  • Hi,

    hört sich jetzt vielleicht etwas seltsam an, aber hast du vielleicht Pufferpatronen zur Verfügung? Wenn ja, lass dir doch von einem Schützenkameraden ein gemischtes Magazin laden, so weißt du nicht, wann es nur klick macht, und wann der scharfe Schuss bricht.

    So kannst du zumindest klar ausschließen, dass es doch eine Kopfsache ist.

    Ich habe bei mir auf diese Weise ein fieses Abzugreißen aufgedeckt, welches beim Trockentraining logischerweise nie zum Vorschein kam.

    Und der Kopf kann uns Schützen manchmal verdammt im Weg sein...

    Das mit dem Abzug kannst du ja immer noch testen, wenn sich nichts ergibt. Aber wie ich gelesen habe, hast du ja auch nur beim scharfen Schuss das Elefantenproblem....

    Gruß EnomiS

  • hört sich jetzt vielleicht etwas seltsam an, . . .

    Überhaupt nicht. Ich bin für jeden Tipp/Hinweis dankbar.

    Pufferpatronen im Kleinkaliber-Format sind mir bisher nicht vor die Augen geraten. Muss mal bei meinem Waffenhändler nachfragen.

    Ich werde Deinen Tipp jedenfalls ausprobieren.

  • Gibts in Plastik und Vollaluminium

    Ich verwende für das Trockentraining der 9mm-P210 Legend jene mit Vollaluminium und Federung. Und die gab es zum Zeitpunkt des Kaufs nach Aussage des Händlers nicht für Kaliber .22.

    Da fällt mir soeben ein, dass Pufferpatronen gar nicht ausgeworfen werden. Wie soll denn ein gemischtes Magazin mit Puffer- und scharfer Munition funktionieren, wie oben von Enomis beschrieben wird?

  • ob auswurf oder nicht, im Moment des abziehens ist man ja in knall-erwartung. Und wenn es mordsmäßig am Schießeisen reißt, ohne Peng zu machen, kann mans ja nur selbst gewesen sein, nich?

    kenn ich leider von meiner FP auch, also von mir

    mfsg daniel

  • ob auswurf oder nicht, im Moment des abziehens ist man ja in knall-erwartung. Und wenn es mordsmäßig am Schießeisen reißt, ohne Peng zu machen, kann mans ja nur selbst gewesen sein, nich?

    kenn ich leider von meiner FP auch, also von mir

    mfsg daniel

    Richtig, so meinte ich das.

    Natürlich muss man manuell repetieren, sobald es nur klick gemacht hat, um die nächste Patrone zuzuführen.

    Aber es zählt ja nur der Moment des Auslösevorgangs, um zu prüfen, was bei dir das Problem ist.

    Also weiße Scheibe aufziehen, und nur auf den Abzug konzentrieren.

    In deinem speziellen Fall könnte es sogar eher Sinn machen, eine scharfe Patrone zwischen lauter Dummys zu laden statt umgekehrt....

    Oh und die Pufferpatronen gibts beim großen Fluss oder in der Bucht.

    Grüßle!

  • "Je breiter das Züngel, umso geringer wird das Abzugsgewicht empfunden."

    Hat die Aussage immer noch einen Stellenwert?

    Das ist richtig. Die Rückmeldung von den Nerven der Fingerkuppe wird anders. Aber bei den etwas über 1.000 g einer Sportpistole sollte die übliche Breite des Züngels schon gut passend sein. Bei einem zu breiten Züngel geht zunehmend das Abzugsgefühl verloren. Darum wird das dann gerillt, so daß man doch wieder was spürt.

    Wenn ja, könnte ich doch die Elefanten, die mich beim Brechen des Scharfschusses hindern, mit einem breiteren Züngel durch Ziegen ersetzen. Und gut ist. Oder?

    Eher nicht. Was hilft ein reales Züngel gegen virtuelle Elefanten?.

    Diese Elefanten waren auch schon bei mir zu Gast und ich denke, die meisten Schützen lernen sie irgendwann im Verlauf ihrer Entwicklung kennen. Man kann lernen, sie wieder zu vertreiben. Das ist ein mentales Thema und die eigentliche, tiefere Herausforderung beim Schießsport.

    Lerne loslassen: Zen

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Diese Elefanten waren auch schon bei mir zu Gast und ich denke, die meisten Schützen lernen sie irgendwann im Verlauf ihrer Entwicklung kennen. Man kann lernen, sie wieder zu vertreiben. Das ist ein mentales Thema und die eigentliche, tiefere Herausforderung beim Schießsport.

    Und um diese Elefanten zu vertreiben, würdest Du mir das verlinkte Buch empfehlen?

  • Und um diese Elefanten zu vertreiben, würdest Du mir das verlinkte Buch empfehlen?

    Ja. Buchempfehlung in Motivationstief

    Wenn die Abläufe mal sitzen, kommt mit dem Mentalen der eigentlich interessante Teil. Der "einbetonierte Abzug" ist so gut wie immer Kopfsache. Außer man hat bei GK irrtümlich die Sicherung eingelegt. Aber das ist eigentlich auch Kopfsache...

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Bei uns Stöckchenwerfern gibt es den Begriff Scheibenpanik, englisch Targetpanic, früher auch Goldangst (Das Schwarze ist bei uns der äußere Rand der Scheibe, die Mitte das Gold).

    Äußert sich spannender weise in den allermeisten Fällen genau entgegengesetzt - die Schützen lösen, bevor sie den Schuss vollständig aufgebaut haben. Manche bekommen aber den Bogen auch einfach nicht ins Gold oder können nicht lösen, obwohl sie mit ihrer Routine durch sind.

    Ich denke, dass der Mechanismus bzw. die Psychologie dahinter zumindest ähnlich sein könnte.
    Es gibt ein viel gelobtes Buch, du kannst aber auch im Netz eine Menge Informationen zum Umgang damit finden. Vielleicht kann dir das nochmal eine andere Perspektive bieten.

  • Sieht mir nach einer Formel aus, mit der ich aber nichts anzufangen weiss.

    P (Druck) = F (Kraft) / A (Fläche)

    Das heißt, je größer die Fläche des Abzugszüngels ist, desto weniger Druck wirkt auf den Finger bei gleichbleibender Abzugskraft ein. Deshalb stelle ich es mir auch sehr unangenehm vor, wenn man solche Kugel- oder Dornenabzüge mit sehr kleiner Fläche an der Pistole hat.

  • Deshalb stelle ich es mir auch sehr unangenehm vor, wenn man solche Kugel- oder Dornenabzüge mit sehr kleiner Fläche an der Pistole hat.

    Daher verwendet man derartige Teile überwiegend bei der Freien Pistole mit entsprechend geringem Abzugsgewicht.

  • Buchempfehlung in Motivationstief

    An Motivation mangelt es mir überhaupt nicht. Wo andere KK- und GK-Schützenkameraden die Winterpause einlegen, gehe ich ausserhalb meines Wohnortes weiterhin üben.

    Ich will einfach nur meine innewohnenden Elefanten loswerden. :)

  • An Motivation mangelt es mir überhaupt nicht. Wo andere KK- und GK-Schützenkameraden die Winterpause einlegen, gehe ich ausserhalb meines Wohnortes weiterhin üben.

    Ich will einfach nur meine innewohnenden Elefanten loswerden. :)

    Bei deiner wissenschaftlich anmutenden Herangehensweise an den Sport wäre die Konsultation eines Psychologen eine logische Konsequenz.