Verkanten

  • Hallo Leute,

    ich habe Probleme mit dem Verkanten. Die hatte ich zwar schon immer, aber heute hat mich ein Teamkamerad darauf aufmerksam gemacht. Und wenn es sogar einem Außenstehenden so extrem auffällt, muss es schlimm sein.

    Das Verkanten tritt bei jeder Waffe auf, sowohl Luftpistole als auch Sportpistole, sowohl mit meinen eigenen als auch mit Waffen von anderen. Und ich bin nicht ganz sicher, wie ich damit umgehen soll. Es tritt bereits bei der Aufwärtsbewegung auf und wird mit zunehmender Haltedauer schlimmer.

    Ist das etwas, was ich wegtrainieren muss? Oder löse ich das mit einer Korrektur der Griffstellung? Oder am Griff selbst?

    Edit: Ich verkante nach rechts unten.

    Einmal editiert, zuletzt von mikki- (27. Juli 2019 um 22:49)

  • Ist das etwas, was ich wegtrainieren muss?

    Wegtrainieren könnte ein langer Weg werden. Denn deine Anatomie ist nun mal so, dass es zu dem Effekt kommt. Zwar kann man die Hand/das Handgelenk bewusst korrigieren, aber früher oder später will die Hand wieder in ihre natürlich Position (die Erfahrung hast du ja schon gemacht). Die Waffe muss an dich angepasst werden. Du hast eine Evo, richtig? Hast du schon am horizontalen Griffwinkel rumgespielt? Als letzte Option bleibt dann nur die Griffanpassung.

  • Du hast eine Evo, richtig?

    Das ist richtig was Bastian schreibt, das man die im Griff schräg anstellen kann. Problematisch wird es wenn Du verschiedene Waffen bzw verschiedene Disziplinen schiesst. Das geht nur bei wenigen Waffen, und wenn Du das dann bei der LP umgebaut hast und bei den anderen nicht wird es ganz komisch.

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • ...................................................................................................wird mit zunehmender Haltedauer schlimmer.

    Ist das etwas, was ich wegtrainieren muss...................................

    Dann sehe ich allerdings auch noch einen Bedarf beim Schützen. Wenn sich der Fehler erst mit zunehmender Haltedauer einstellt solltest Du darauf hinarbeiten das abzustellen.

  • Das Verkanten bei zunehmender Haltedauer solltest Du versuchen auf mehreren Wegen zu eliminieren. Bei mir selber kommt es vor, dass ich wenn ich "müde" werde im Schuss nach unten links weg kippe. Das passiert allerdings in der Schussabgabe und liegt einfach am Muskeltonus, mangelnder Aufmerksamkeit, Schlamperei, müden Augen,........

    Bei Dir wird der Muskeltonus bei langer Haltezeit zusammenbrechen. Da solltest Du Dich zwingen schneller abzusetzen, das wäre aber nur die Schnellversion.

    Vielleicht kannst Du für Dich Übungen finden die Deine Haltemuskeln "stählen",....das wäre der lange Weg....

    zusätzlich kann das Abkippen nach rechts auch sensorische Ursachen haben. Wir sind beim Griff.

    Hier kann Dir aber so gut wie niemand helfen außer Du Dir selber.

    Ich kann mir vorstellen dass die Balance der Waffe ein wenig aussermittig ist. Bei der Nullpunktkontrolle ist alles OK, Griff, Gefühl,.....alles gut.

    Bei längerer Haltezeit kippt der Lauf über eine imaginäre Schwelle und gleitet dann in die Verkantungsrichtung ab. Die ganzen Gewichte der Waffe wirken auf die Sensorik Deiner Hand in der Weise, dass die Waffe nach rechts kippt. Vielleicht wäre die natürliche Haltung Deiner Hand um 3 bis 7 grad nach rechts geneigt und das kommt erst nach einer gewissen Zeit hervor.

    Du könntest versuchen mit Knete an der rechten Griffseite verschiedene Keile zu formen, die den Griffwinkel in der seitlichen Richtung verändern. Bei dem Gedanken geht es eher um Ursachenforschung als um Behebung. Ein Keil trägt immer auf und verändert die Gewichtsbalance. Aber wenn der Effekt stärker oder schwächer wird, schneller oder langsamer auftaucht kannst Du Rückschlüsse über mögliche Änderungen am Griff ziehen.

    Mach Dir mal Gedanken in diese Richtung.....Aber nicht gleich den fräser ansetzen oder Masse auftragen.

  • Danke für die vielen Antworten, ich versuche das nach der Reihe abzuarbeiten

    @Bastian

    Denn deine Anatomie ist nun mal so, dass es zu dem Effekt kommt.

    Das war auch mein erster Gedanke. Meine Hand möchte in eben diese Stellung. Ein Indiz hierfür ist, dass sich das Problem bei allen anderen Pistolen auftaucht, unabhängig vom Griffstück oder der Gewichtsverteilung. Aber manchmal ist es ja auch wirklich ein zu korrigierender Fehler, der sihc über einen längeren Zeitraum eingeschlichen hat.

    no.limits

    Das ist richtig was Bastian schreibt, das man die im Griff schräg anstellen kann. Problematisch wird es wenn Du verschiedene Waffen bzw verschiedene Disziplinen schiesst. Das geht nur bei wenigen Waffen, und wenn Du das dann bei der LP umgebaut hast und bei den anderen nicht wird es ganz komisch.

    Das kommt ganz auf die Philosophie eines jeden an. Ich persönlich will in den Disziplinen, die ich schieße, mein Potential voll ausschöpfen. Deshalb beschränke ich mich auf zwei, maximal drei Disziplinen, die sich gegenseitig nicht negativ beeinflussen. Im Moment sind das Luftpistole und Sportpistole, eventuell kommt irgendwann noch OSP dazu. Ich werde also maximal zwei verschiedene Waffen besitzen und bei der Sportpistole auch penibel darauf achten, dass ich sie auf meine Bedürfnisse einstellen kann.

    Dann sehe ich allerdings auch noch einen Bedarf beim Schützen. Wenn sich der Fehler erst mit zunehmender Haltedauer einstellt solltest Du darauf hinarbeiten das abzustellen.

    Dieser Bedarf existiert auf jeden Fall, und der ist mir auch bewusst. Ich vermute, dass mein Becken leicht einknickt und sich das auf meinen Oberkörper negativ auswirkt. Daran arbeite ich bereits, und setze auch früher ab, sobald dieser Umstand auftritt.

    Das Problem ist nur, dass der Fehler bereits viel früher auftritt, an einem Punkt, an dem die Belastung eigentlich keine Rolle spielt: In der Auftaktphase. Das heißt, bereits hier mache ich etwas falsch (oder habe die Waffe falsch eingestellt)


    Das Verkanten durch Müdigkeit versuche ich in der Tat durch konsequenteres Absetzen zu umgehen und führe an trainingsfreien Tagen gleichzeitig Übungen durch, die meine Körpermitte stärken.

    Beim Griffstück bin ich im Moment noch dabei, es an meine Anatomie anzupassen. Jedoch ist mir leider die Holzpaste ausgegangen, da muss ich noch auf Nachschub warten.

    Verwundert bin ich nur darüber, dass das Verkanten bereits zu einem so frühen Zeitpunkt auftritt, bei der die Haltekraft eigentlich keine Rolle spielen dürfte.

  • das verkanten an sich halte ich erst einmal nicht für unbedingt korrekturbedürftig. Dass es sich ändert, muss genauer untersucht werden. Das ist aber nur möglich, wenn Dich jemand bei Schießen beobachtet. Alleine Dein Stand hat großen Einfluß darauf. Stehst Du etwa im 45° Winkel oder sogar noch frontaler, wirst Du eher dazu neigen. Dazu kommen noch einige andere Nachteile. Man neigt dann bei nachlassender Kraft dazu ins Hohlkreuz zu gehen und das Unheil nimmt komplett seinen Lauf. Stehst Du parallel zur Schußrichtung und achtest darauf, nicht mit "eingefallener Brust" da zu stehen, wirst Du eher nicht verkanten. Das ist nur ein Faktor, den ich jetzt rausgesucht habe. Beobachte, was sich am Gesamtsystem ändert, wenn Du stärker zu verkanten beginnst. Ansonsten: Mach Dich nicht zum Sklaven der Theorie. Man darf alle Fehler der Welt machen. Die Kunst ist es, sie immer genau gleich zu machen ;)

  • Hallo Mikki,

    Das Verkanten tritt bei jeder Waffe auf, sowohl Luftpistole als auch Sportpistole, sowohl mit meinen eigenen als auch mit Waffen von anderen. Und ich bin nicht ganz sicher, wie ich damit umgehen soll. Es tritt bereits bei der Aufwärtsbewegung auf und wird mit zunehmender Haltedauer schlimmer.

    Ist das etwas, was ich wegtrainieren muss? Oder löse ich das mit einer Korrektur der Griffstellung? Oder am Griff selbst?

    seitdem ich die EVO/E mit auch in der Horizontalen justierbaren Griff habe, besteht dieses Problem nicht mehr.

    Sollte also bei Dir gleichfalls einstellbar sein...

    Grüße: Uwe

  • Hi Ihr zwei,

    es ist so lösbar, sinnvoll ist es nur wenn man diese eine Disziplin schiesst. Dank der modernen Technik der LP's die man kippen kann ist das hier kein Problem.

    Interessant wird es wenn es mehr Disziplinen werden und dann auch Waffen darunter sind die nicht zu kippen gehen. Wenn es dann mal an Gebrauchspistole geht, oder generell Disziplinen mit schnellerer Schussfolge. Da tut man sich keinen gefallen damit schäps zu schiesen.

    Sinn voll ist es sich der Aufgabe zu stellen und das in Angriff zu nehmen und raus trainieren.

    Es werden im Laufe noch andere Aufgaben kommen denen man sich stellen muss und die gehen dann eventuell nicht mehr mit so einer eleganten Lösung.

    Wenn es hart kommt hat man einen Schießstiel der nur noch aus Kompromissen besteht.

    Oder bei 3 Disziplinen 3 verschiedene Gelenkstelleungen oder ähnliches.........

    no.limits

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