Druckminderer für Pressluftflasche

  • Ein Freund hat ne Kartusche mal an nem laufenden Kompressor ohne Abschaltung stecken lassen und hat sich an der Nachbarin festgequatscht. Der Kompressor hat bis 310 bar gedrückt und dann ist die Berstscheibe an der Brücke geflogen. Die Kartusche ist heile geblieben...

    In diesem Fall hat er Glück gehabt. Ich wiederhole meine Argumentation (um Neulinge zu warnen). Gerade beim Gebrauchtkauf weiss man nie was der Vorbesitzer mit der Kartuschen gemacht hat. Runtergefallen, permanent überlastet etc.. Alu hat ein komplett anderes Verformungsverhalten im Vergleich zu Stahl!!

    Sollte dann die Kartusche oberhalb des freigegebenen Nenndrucks (zB bei 250bar) bersten und es kommt zum Personenschaden, beginnt der Tanz. Wenn die Versicherungen und die Staatsanwaltschaft fertigt sind, kann der Schütze froh sein, wenn er noch fehlerfrei seinen Namen schreiben kann.

    Gerade als Schütze, sollte man im Zweifelsfall immer auf Nummer sicher gehen.

  • Ich will damit nichts verharmlosen, sondern schlicht erklären, was im Bereich der Druckbehälter Phase ist.

    Und natürlich soll niemand seine Kartuschen überfüllen - nur ist die oft vorliegende Hysterie (gerade bei Personen ohne technischen Hintergrund) absolut übertrieben. Wie gesagt, Prüfdruck 300 bar, dass sollte dann zur Einschätzung reichen.

    Viel empfindlicher hingegen sind die Federpakete in den Druckminderern am System. Das geht nicht gut, wenn die auf einmal 300 bar anliegen haben und endet mit ziemlicher Sicherheit mit Bruch...

  • Ich mach das seit jahren nach der Ventil langsam öffnen und bei erreichtem Druck wieder schließen Methode.

    Der Regulator macht im Prinzip nix anderes.

    Der macht es nur etwas schneller

    Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Und es kann sehr lange gut gehen.

    Aber bitte nicht in meiner Nähe oder der von anderen Personen. Das ist für mich ähnlich wie mit bestimmten Wiederladern: Da ist mir auch lieber, wenn die am Stand nicht neben mir stehen. Die sind auch total cool, bis sie das Muster der Griffschalen in der Handfläche wiederfinden und in der UH eine Bremsspur.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

    It’s nice to be a Preiss.
    It’s higher to be a Bayer.
    And it's a Gottesgab to be a Schwab.
    But the highest you ever werden kann, is to be an Austrian!

  • Freigegebener Nenndruck ist bei den meisten Kartuschen 200bar. Punkt.

    So ist es. und ich füll auch nur 200Bar in die Kartusche. So wie ich das 0,2 Glas auch nur bis zum Eichstrich fülle. Ich schaffe es sogar nen Autoreifen mit nem 10Bar Kompressor 2,4 Bar zu füllen. ...

  • Viel empfindlicher hingegen sind die Federpakete in den Druckminderern am System. Das geht nicht gut, wenn die auf einmal 300 bar anliegen haben und endet mit ziemlicher Sicherheit mit Bruch...

    Nö, die Federn im Regulator drücken gegen den eingestellten Vorkammerdruck, denen ist es egal ob 200, 300 oder 400 Bar. Es wären ehr die Dichtungen die schlapp machen könneten.

  • Nö. Das Federpaket ist so eingestellt, dass es bei einem Vorkammerdruck von ca. 80 bar dicht macht - bei einem Kartuschendruck von 200 bar. Bei einem Kartuschendruck von 300 bar stimmt das Setup nicht mehr, die Federn haben zu viel Druck und regeln künftig nicht mehr richtig.

    Den Dichtringen ist's egal...die sind eh gepresst...

  • Dann weißt du es ja ? mitlerweile sind alles Hobbysachverständige und Doktoren, Google sei dank. Die Zeiten ändern sich ?

    Der Berstdruck der Prelutec Kartuschen wurde getestet

    und liegt deutlich über 700 Bar. Ohne Google - nur ein

    persönlicher Besuch.

  • Einen vom TÜV freigegebenen maximalen Betriebsdruck unserer Pressluftkartuschen, würde ich nicht um 50% steigern, schon garnicht dauerhaft. Für mich schwer verständlich, wenn man hunderte von Euros in sein Hobby steckt und ein funktionaler Druckminderer noch nicht mal in seinem Stammverein vorhanden ist. Es wäre interessant was der Vereinsvorsitzende der Lokalpresse erzählt, wenn es zu einem Unfall in seinem Schützenverein kommt ( gute publicity können wir Schützen immer gebrauchen). Darüber hinaus darf er der Ehefrau erklären, dass ein Knalltrauma nicht immer irreversible Schäden hinterlässt, wenn sie noch mit ihm spricht und das nicht über den RA laufen lässt.

  • Nö. Das Federpaket ist so eingestellt, dass es bei einem Vorkammerdruck von ca. 80 bar dicht macht - bei einem Kartuschendruck von 200 bar. Bei einem Kartuschendruck von 300 bar stimmt das Setup nicht mehr, die Federn haben zu viel Druck und regeln künftig nicht mehr richtig.

    Den Dichtringen ist's egal...die sind eh gepresst...

    Genau es macht bei 80 oder 60 Bar wie auch immer der Vorkammerdruck eingestellt ist dicht. D.h. das Ventil schliesst sich. Da kann es den Federn egal sein ob 200 oder 300 oder 100 Bar in der Kartusche sind. Es muss nur gegen die 80 bzw. 60 Bar Druck gegen halten, damit das Ventil geschlossen bleibt.

    @Chungen und alle anderen die es nicht verstanden haben. Hier sagt keiner das man seine 200 Bar Kartuschen auf 300 Bar füllen soll. Es ging darum ob es ein Gau wäre wenn da mal einer unachtsam eine 200 Bar Kartusche überfüllt. Und das man eine 200BAr Kartusche mit etwas Feingefühl an einer 300Bar Flasche auf 200Bar füllen kann.


    https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=y56Mp4i1pqg

    2 Mal editiert, zuletzt von tante.may (5. August 2019 um 00:01)

  • Es ging darum ob es ein Gau wäre wenn da mal einer unachtsam eine 200 Bar Kartusche überfüllt. Und das man eine 200BAr Kartusche mit etwas Feingefühl an einer 300Bar Flasche auf 200Bar füllen kann.

    Hier sollte man unterscheiden, ob man das privat und selber tut (da habe ich kein Problem damit) oder ob man es in einem Verein für jeden öffentlich macht. Da habe ich schon meine Skrupel. Ich weiß, was ich mache. Ich weiß, das ich mit Gefühl den Druck beherrsche, Aber ich weiß nicht, ob das ein anderer mit der gleichen Sorgfalt tut und ggf. sich und andere in eine wenn auch abstrakte Gefahr bringen kann. Bei einer Vereinsflasche, an der sich jeder bedienen kann, also ein No-Go! Bei meiner privaten, die nur ich zum Füllen von Kartuschen nutze, kein Problem.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Genau es macht bei 80 oder 60 Bar wie auch immer der Vorkammerdruck eingestellt ist dicht. D.h. das Ventil schliesst sich. Da kann es den Federn egal sein ob 200 oder 300 oder 100 Bar in der Kartusche sind. Es muss nur gegen die 80 bzw. 60 Bar Druck gegen halten, damit das Ventil geschlossen bleibt.

    Puh - ich tu mich ja echt schwer mit solchen Diskussionen, aber mach dich bitte noch mal mit der Funktionsweise der entsprechenden Druckminderer vertraut. Die DM sind nicht direkt über Membran, sondern über Bypass angesteuert. Das bedeutet, dass der Druckminderer nicht nur einen Regeldruck von ca. 80 bar aus der Kammer benötigt, um zu schließen - sondern auch, dass er diesen Regeldruck mindestens braucht, um schließen und dicht halten zu können - da er gegen 200 bar andrücken muss, die aus der Kartusche drücken.

    Ist der Druck in der Kartusche nun deutlich höher, fließt über den Bypass Luft nach und steigert den Druck in der Vorkammer, welche diesen dann wiederrum auf den Regelkolben und damit auf´s Federpaket weiter gibt. Der Druckminderer schließt natürlich, aber nicht mehr bei 80 bar, weil deutlich mehr Energie im System vorhanden ist. Das können die Tellerfedern aber nicht ab, da sie in Ihrer Lage auf 200 bar gestapelt sind - die werden überdehnt und regeln so nicht mehr korrekt. Das führt dann, gerade im Bereich unter 150 bar, zu einem unsauberen Regelverhalten und einer Schwankung der V0. Man darf hierbei nicht vergessen, dass alle Druckminderer in sicherheitsrelevanten, gewerblichen Anwendungen zwingend über Überdruckventile verfügen müssen, die genau in dem Fall auslösen. Das dient dann dem Schutz des Druckminderers und es Systems, welches geregelt wird.

  • Dann weiß ich was? Darüber hinaus weist du nicht, was ich von Beruf bin, was ich gelernt habe, welche Qualifikationen ich habe. Daher halte dich da meiner Person betreffend einfach mal etwas gedeckter.

    Ich habe, nicht nur von Berufs wegen, die Qualifikation des Lesens.

    Du gibst die Antwort, ich zitiere sie und schreibe drunter "dann weiß ich was?". Einfach Deine Worte lesen.

  • Puh - ich tu mich ja echt schwer mit solchen Diskussionen, aber mach dich bitte noch mal mit der Funktionsweise der entsprechenden Druckminderer vertraut. Die DM sind nicht direkt über Membran, sondern über Bypass angesteuert. Das bedeutet, dass der Druckminderer nicht nur einen Regeldruck von ca. 80 bar aus der Kammer benötigt, um zu schließen - sondern auch, dass er diesen Regeldruck mindestens braucht, um schließen und dicht halten zu können - da er gegen 200 bar andrücken muss, die aus der Kartusche drücken.

    Ist der Druck in der Kartusche nun deutlich höher, fließt über den Bypass Luft nach und steigert den Druck in der Vorkammer, welche diesen dann wiederrum auf den Regelkolben und damit auf´s Federpaket weiter gibt. Der Druckminderer schließt natürlich, aber nicht mehr bei 80 bar, weil deutlich mehr Energie im System vorhanden ist. Das können die Tellerfedern aber nicht ab, da sie in Ihrer Lage auf 200 bar gestapelt sind - die werden überdehnt und regeln so nicht mehr korrekt. Das führt dann, gerade im Bereich unter 150 bar, zu einem unsauberen Regelverhalten und einer Schwankung der V0. Man darf hierbei nicht vergessen, dass alle Druckminderer in sicherheitsrelevanten, gewerblichen Anwendungen zwingend über Überdruckventile verfügen müssen, die genau in dem Fall auslösen. Das dient dann dem Schutz des Druckminderers und es Systems, welches geregelt wird.

    Ich bin sehr wohl mit der materie vertraut. Das was du sags ist nonsens. Tut mir leid.

    Der Druck der Kartusche drückt bei erreichtem Vorkammerdruck nur auf die Ventilfläche. Die Federn drücken gegen die 60, 80, 100 Bar(je nach System) der Vorkammer. Wenn langsam druck in die Vorkammer nachströmt, wie du schreibst, dann funktioniert der Regulator nicht einwandfrei.

    Darüberhinaus gibt es auch Regulatoren bei denen der Zulauf in die Vorkammer an Stösel gedichtet wird, und nicht wie bei leider vielen Systemen der Einlauf aus der Kartusche.

    Ich müsst mal ne Zeichnung Auskramen um das zu veranschaulichen. Aber das gehöhrt hier eh nicht hin. Kannst mich auch anrufen und versuchen es mir zu erklären.

    Einmal editiert, zuletzt von tante.may (5. August 2019 um 15:52)

  • Lass doch mal ausprobieren. Komm rum mit deiner Kanone, wir machen die hier mit 300 bar voll und schauen, was passiert. Hinterher schießen wir mal über´n Chrony und schauen, wie die dann regelt.

  • Lass doch mal ausprobieren. Komm rum mit deiner Kanone, wir machen die hier mit 300 bar voll und schauen, was passiert. Hinterher schießen wir mal über´n Chrony und schauen, wie die dann regelt.

    Also es ging darum ob beim Regulator dadurch die Federn leiden würden. Das kann ich zumindest für den anschütz Regulator ausschließen. Der Walther kann eh bis 300 Bar. Und beim Steyr der nach nem anderen System Arbeitet kann es auch das weis ich aus Erfahrung. Es ist der Selbe Regulator wie der an der Damligen Röhm Airhunter/Twinmaster300

    Mit FWB kenn ich mich nicht aus.

    Hab dann noch viele Inline Regulatoren die in die Kartusche gebaut werden, bei denen ist das auch alles kein Problem.

    Das angehängte Foto zeigt einen Anschütz Regulator. Da kann man gut die Funktionsweise erkennen. Sobald der eingestellt Druck von 68Bar erreicht ist, schließt das Ventil(Linke Seite). Da kann es den federn dann egal sein ob 200Bar, 100, oder 300 Bar in der Kartusche anliegen. diese drücken auf den rücken des Ventilstößels. Sobald in der Vorkammer Luft entnommen wird, drücken die Federn den Kolben nach Links, der öffnet über nen Stößel das Ventil.

    Und da hast du recht, hier müssen die Federn gegen die 200 bzw. 300 Bar ankämpfen, aber sie werden nicht stärker belastet als in dem Moment in dem sie den Vorkammerdruck halten müssen.

    Da wird keine Feder brechen. Das war die Kernaussage.

  • So hier hätten wir dann mal noch einen Regulator nach einem anderen System.

    Erkläre mir bitte wo da die Federn gegen den Kartuschen druck drücken müssen. Egal müssen die nämlich nicht. Sobald der Vorkammer druck erreicht ist, drückt der hohle Kolben Stösel gegen die Dichtfläche und schneidet dem Kartuschen druck den Weg ab


    Hund hier ein weiterer, nach dessen System z.b. der Styer arbeitet. Auch dort müssen die Freden nicht gegen den Kartuschendruck halten. Im Gegenteil sogar.

    Einmal editiert, zuletzt von tante.may (5. August 2019 um 20:29)