Feinwerkbau 300 S - Munition wirklich wichtig? Schütze hält die 8 aufwärts

  • Die Finale Match dürften m.E. fast schon an der maximal erwartbaren Eigenpräzision einer 300s liegen. Vor 50 Jahren war der Spiegel noch der damals üblichen Präzision der Gewehre angepasst. Mit beiden Schussbildern wäre man seinerzeit im Breitensport vorne mit dabei gewesen.

    Die Technik hat sich aber weiterentwickelt und man muss die Streukreise immer im Kontext der Zeit des jeweiligen Gewehrs sehen. Pressluftgewehre sind präziser und gutmütiger zu schießen. 390 Ringe auf einer Scheibe aus den 60ern wären heute vielleicht nur 360 (?) Ringe.

  • Die Technik hat sich aber weiterentwickelt und man muss die Streukreise immer im Kontext der Zeit des jeweiligen Gewehrs sehen.

    Morgen schreibt dann wieder jemand von der heute noch vorhandenen legendären Präzision der noch älteren 54er Systeme und niemand widerspricht.

  • Bleiben wir doch im Luftbereich. Mit dem Anschütz 380 ist man doch heute noch gleich konkurrenzfähig.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ich war gestern bei einem Büchsenmacher. Wollte mal messen lassen, ob die V0 des Gewehres konstant ist, und ob es vielleicht die Möglichkeit gibt, das Gewehr für einen Munitionstest einspannen zu lassen.

    Auf die Frage danach, wie ich den Lauf der Feinwerkbau von innen reinigen sollte, bekam ich die Antwort, am Besten überhaupt nichts zu tun. Laut Büchsenmacher würden Diaobolos im Vergleich zu richtiger Munition keine aggressiven Stoffen hinterlassen, sondern durch Bleiablagerung zum Schutz des Laufes beitragen und sich sogar positiv auf das Schussbild auswirken.

    Seht ihr das auch so? Bei meiner Recherche hier im Forum zum Thema Diabolo-Vergleich habe ich immer wieder von Reinigungen des Laufes gelesen. Der Markt bietet Bürsten, Schnellreinigungspfropfen, Reinigungsdochte aus Baumwolle, Bore Snake Reinigungsschnüre und noch viel mehr. Ist das wirklich alles überflüssig?

    Meinem Gewehr lagen Schnellreinigungspfropfen bei sowie eine Tüte Reinigungsdochte. Habe bislang mal ein paar Propfen verschossen (je 2 pro Ladung), die schon recht dreckig aus dem Lauf kamen.

    Der Händler Schlottmann empfiehlt auf seiner Internetseite, man solle die Propfen in Ballistol tränken und verschießen, anschließend mehrere trockene Propfen verschießen. Er empfiehlt, vor längerer Lagerung des Gewehrs getränkte Propfen zu verschießen. Quatsch oder sinnvoll?

  • Der Markt bietet Bürsten, Schnellreinigungspfropfen, Reinigungsdochte aus Baumwolle, Bore Snake Reinigungsschnüre und noch viel mehr. Ist das wirklich alles überflüssig?

    Abgesehen von den Schnellreingungspfropfen, die man ab und zu mal verschießt, ist der Rest nicht notwendig.

  • jeder neuzugang wird bei mir einmal gründlich entbleit. das wars dann üblicherweise.

    Von steyr läufen *sagt man das nach* dass sie sich zubleien, bis es nur mehr schlecht läuft.

    mfsg daniel

  • Ich mache an Druckluftläufen nichts. Nur von außen gibt's etwas Pflege. Solange die Züge noch erkennbar sind funktionieren sie auch :)

    Ist ja keine Feuerwaffe.

  • Abgesehen von den Schnellreingungspfropfen, die man ab und zu mal verschießt, ist der Rest nicht notwendig.

    Warum gerade die staubigen Pfropfen? Von denen wurde mir gerade bei Pressluftwaffen oder den Vorkomprimierern vom Herstellerservice abgeraten.

  • Na wenn´s die VFG-Filzpfropfen sind, die ich meine, dann gelangen die Fasern beim Aufprall der Luft nicht nur nach vorne, können die Funtkionsweise der Absorber/Kompensatoren/Stabilisatoren beeinflussen. Das war die Aussage damals und empfohlen wurden die Reinigungsdochte, wenn man unbedingt den Bleifilm rausholen möchte.

  • Wenn Du es weiterhin als Hobby betrachtest, spielt die Munition auch keine große Rolle. Solltest dann aber auch mit der 8 zufrieden sein. Evtl. macht ja regelmäßiges/ öfters Schießen aus den einen oder anderen 8er einen 9er.

    Viel Spaß beim Schießen

    Never give up. With zero you still can reach 390.8)

  • Na wenn´s die VFG-Filzpfropfen sind, die ich meine, dann gelangen die Fasern beim Aufprall der Luft nicht nur nach vorne, können die Funtkionsweise der Absorber/Kompensatoren/Stabilisatoren beeinflussen. Das war die Aussage damals und empfohlen wurden die Reinigungsdochte, wenn man unbedingt den Bleifilm rausholen möchte.

    Vorab möchte ich mich für meinen Ton in Beitrag #29 entschuldigen.

    _

    Ich selber verwende auch Pfropfen und nutze diese nach etwa 1000 Schuss. Dabei schieße ich 1-2 Stück durch den Lauf. In der Tat bleiben dann ein paar Fasern im Lauf hängen. Ob die nun einen Einfluß haben, würde ich mit nein beantworten, sofern diese nicht zu oft verwendet werden. Wie bei vielen Dingen im Leben macht die Dosis das Gift. Entfernt werden die Fasern durch Diabolos und Luft.

    Abgesehen davon, wenn es tatsächlich um Staub geht, sollte man die Schleifarbeiten bei der Griffmodellierung nicht außer Acht lassen. Trotz Einwickeln der Mechanik in einem Tuch und unter Dauereinsatz eines Staubsaugers gelangt immer noch Staub in die Mechanik. Bisher war auch hier die vermeintlich empfindliche Technik robuster als gedacht.

  • Vielen Dank für Eure Antworten! Das ist wieder etwas, womit man arbeiten kann. Auch hier wird deutlich, wie die Meinungen beim Thema der Reinigung des Laufs von innen auseinandergehen.

    Wenn Du es weiterhin als Hobby betrachtest, spielt die Munition auch keine große Rolle. Solltest dann aber auch mit der 8 zufrieden sein. Evtl. macht ja regelmäßiges/ öfters Schießen aus den einen oder anderen 8er einen 9er.

    Viel Spaß beim Schießen

    Danke Dir! Meine Ergebnisse nach 5 Schuss sehen momentan ungefähr so aus:

    Es sind dann 4 Schüsse, mit denen ich zufrieden bin, aber es ist fast immer ein Schuss dabei, der mir entglitten ist. Innerhalb der Ringe 7 und 8 landen die Treffer gefühlt zufällig. Mal gehen 2 stark in Richtung der 10, mal bleibt die Mitte ausgespart.

    Wirklich Routine in einen ordentlichen Anschlag zu bekommen ist jetzt etwas, was bei mir ganz oben steht. Ich versuche nun auch mehr, mich zu längeren Pausen zwischen den einzelnen Schüssen zu zwingen. Wichtiger als die Munition ist wahrscheinlich auch, dass ich die für mich passende Größe des Korns finde. Aber es bleibt dabei, dass ich natürlich am liebsten mal irgendwo einen Munitionstest durchführen würde, um die "Fehlerquelle Diabolo" zu minimieren, egal, ob ich nun eine Schießjacke trage oder nicht. Je weniger potentielle Fehlerquellen im Gesamtsystem vorhanden sind, desto besser (würde ich mich fühlen).

    Die Finale Match dürften m.E. fast schon an der maximal erwartbaren Eigenpräzision einer 300s liegen. Vor 50 Jahren war der Spiegel noch der damals üblichen Präzision der Gewehre angepasst. Mit beiden Schussbildern wäre man seinerzeit im Breitensport vorne mit dabei gewesen.

    Ich hoffe doch, dass die Eigenpräzision etwas über dem von mir auf Seite 1 gezeigten Schussbild liegt. Zumindest, wenn ich als Vergleich das Schussbild heranziehe, welches von Feinwerkbau dem Gewehr im Handbuch beigefügt wurde. Das nämlich sieht ziemlich nach Loch in Loch aus, bzw. nach einem Loch mit einer kleinen Delle zu einer Seite hin.

  • Sieh es doch mal so: Nur wenn du im Durchschnitt ne 10 schießt bedeutet eine Abweichung der Munition zwingend eine Verschlechterung, da in jeder Abweichungsrichtung nur ne 9 liegt.

    Bei jedem schlechteren Schnitt besteht sowohl die Chance dass die Abweichung den Schuss verbessert wie auch verschlechtert. Ja, sicher, die Chance zur Verschlechterung ist größer als zur Verbesserung, aber im Ernst: Deswegen HighEnd Munition kaufen... Naja.

  • Murmeltier Ja. Etwas besser. Ich hatte seinerzeit 6 Gewehre mit den gleichen Diabolosorten angeschossen. Da war von "hält die 10" bis "knapp vorbei" alles mit dabei. Die Gewehre waren alle ungefähr gleich alt. Der äußere Pflegezustand oder überholtes Innenleben waren dem Streukreis egal.

    Dann habe ich tatsächlich mal mit einem ein paar Pokalschießen stehend aufgelegt mitgemacht. Auf ganze Zähler gerechnet nur minimal schlechter als ein Vorkomprimierer oder Presslüfter, aber bei den Teilern verliert man halt Punkte.

  • Aber es bleibt dabei, dass ich natürlich am liebsten mal irgendwo einen Munitionstest durchführen würde, um die "Fehlerquelle Diabolo" zu minimieren, egal, ob ich nun eine Schießjacke trage oder nicht. Je weniger potentielle Fehlerquellen im Gesamtsystem vorhanden sind, desto besser (würde ich mich fühlen).

    Was du vor hast, ist ungefähr so, als wenn man mit einem Golf II 1.4 die DTM mitfahren möchte, und seine Zeit in das Testen der neusten Reifengummimischungen steckt. Es macht einfach keinen Sinn.

  • Hi

    Deine Einstellung und dein Anspruch passen nicht zusammen.

    Entweder man möchte das Maximum erreichen oder eben nicht.

    Der Munitionstest ist da meiner Meinung nach nicht das vorrangige Problem.

    Grüße

  • Danke nochmals für Eure Beiträge bzw. Meinungen! Ich teile zwar nicht alles, aber das ist Ok.

    Ich hatte seinerzeit 6 Gewehre mit den gleichen Diabolosorten angeschossen. Da war von "hält die 10" bis "knapp vorbei" alles mit dabei. Die Gewehre waren alle ungefähr gleich alt. Der äußere Pflegezustand oder überholtes Innenleben waren dem Streukreis egal.

    Das ist interessant. Ich habe meine 300 S vorgestern mal auseinandergebaut. Soweit ich das beurteilen kann, sieht alles noch gut aus. Beeindruckend, wenn ich bedenke, dass das Gewehr Baujahr 1979 ist. Ich weiß allerdings nicht, wie oft das Gewehr benutzt wurde, und auch nicht, wie es all die Jahre aufbewahrt wurde. Habe mir beim Waffencenter Gotha aber trotzdem mal ein Set Ersatzteile bestellt, um das nötige Material im Haus zu haben, sollte irgendwann mal was defekt sein. Schließlich weiß ich nicht, wie lange die Ersatzteile für das 300 S noch verfügbar sein werden. Im Idealfall kann ich das Ding vererben :)

    Ich habe weitere Fragen:

    1. Sind Ballistol oder WD40 geeignet, um das Gewehr (beides: Holz und Metall) von außen zu pflegen, oder gibt es empfehlenswertere Mittel?
    2. Ist eine freie Lagerung im Schrank besser für das Gewehr als eine Lagerung in einem verschlossenen Futteral (Schaumstoff eingenäht)?
  • Murmeltier

    WD40(ist kein Öl!! sondern eine Mischung aus Petroleum und Wachsen) auf keinen Fall in und an Waffen verwenden.

    An Ballistol scheiden sich die Geister die einen sagen Super die andern geht garnicht.

    Sehr empfehlenswert sind die Produkte von Tetragun.

    Evo10, LP50RF, X Five, Pardini HP/SP rapid fire, Sabatti STR Sport