Feinwerkbau 300 S - Anfänger, Lochkorn, Training zu Hause

  • Hallo Zusammen!

    Vor kurzer Zeit bin ich mit einem Feinwerkbau 300 S in den Schießsport eingestiegen. Ich hoffe, meine Ausrüstung und mein Niveau liegen nicht zu weit vom Standard der hier im Forum aktiven Teilnehmer entfernt. Hoffentlich sind meine Fragen nicht zu plump für ein Forum für leistungsorientierte Schützen. Bei meiner Recherche zu anderen Foren habe ich aber den Eindruck gewonnen, dass sämtliche andere Foren im deutschsprachigen Internet nicht zu dem Ehrgeiz passen, den ich selbst als Freizeitschütze im Hobbykeller entwickeln möchte.

    Mir ist klar, dass ein FWB 300 S nicht wettkampftauglich ist, und das meinem Modell wichtige Verstellmöglichkeiten des Schaftes fehlen. Lediglich die Schaftkappe kann verstellt werden. Auch weiß ich, dass Vorkomprimierer, erst recht aber neuere Pressluftgewehre, wohl gerade auch einem Einsteiger das Schießen erleichtern. Zum finanziell günstigen Einstieg ist es nun aber ein FWB 300 S geworden, während ich über ein Walther LGR übrigens auch nachgedacht hatte.

    Auch perspektivisch kann ich mit ziemlicher Sicherheit ausschließen, in einen Verein einzutreten. Ich schieße in einem Hobbykeller auf 10 Meter LG Streifen, die ich mit ausreichend Licht sehr hell beleuchte.

    Ich hoffe, die hier entstehende Diskussion nutzen zu können, um eventuell nach und nach Fragen zu stellen.

    Ich hätte direkt zwei Fragen:


    1) Art des Kornes

    Bei meinem Gebrauchtkauf waren einige Ringkorne aus Metall dabei (solche wie hier) sowie Transparentlochkorne aus Plexiglas. Ist es richtig, dass die Ringkorne aus Metall selbst für mein altes FWB 300 S nicht mehr zeitgemäß und empfehlenswert sind, oder ist das alles reine Geschmackssache? Als Anfänger sind mir diese Dinger aus Metall bislang nicht unsympathisch, aber falls Transparentlochkorne schlichtweg empfehlenswerter sind, würde ich diese dauerhaft benutzen, was ich jetzt schon tue.

    Aktuell habe ich leider nur 2 Plexiglaskorne in den Größen 3mm und 4,8mm. Es handelt sich um solche wie hier, ohne Querbalken, ohne einen schwarzen Ring um das Loch. Das Lochkorn mit 3mm Durchmesser ist mir zu eng, das 4,8er scheint Ok zu sein. Gerne aber möchte ich mir noch weitere Korne kaufen, um mehr Auswahl zu haben, da ich vermute, irgendwo zwischen 3mm und 4,8mm glücklicher zu werden.

    Sollte ich ein Korn wählen, das um das Loch herum noch einen schwarzen Ring hat? Und wie wäre es mit einem Lochkorn mit Querbalken? Kann ich diese in meinem M18 Korntunnel überhaupt so präzise einbauen, dass der Querbalken wirklich gerade verläuft, oder sind dafür bessere/neuere Kornhalter wie z.B. ein Top 50 oder Race Kornhalter nötig? Dies würde dann ausscheiden.


    2) Art der Irisblende

    Meinem Diopter lagen zwei verschiedene Irisblenden bei. Eine hat das Loch direkt direkt vorne, so wie hier zu sehen, die andere Blende hat das Loch weiter innen, so wie hier zu sehen. Ist eine der beiden Varianten moderner oder generell zu bevorzugen, oder kann man dazu keine pauschale Aussage tätigen?


    Vielen Dank!

    - Tim

    Einmal editiert, zuletzt von Murmeltier (27. Mai 2019 um 12:26)

  • Hallo Tim,

    deine Annahme ist vollkommen richtig, ein derart altes Gewehr ist nicht mehr zeitgemäß bzw. technisch längst überholt. Man könnte auch sagen, Lichtjahre vom aktuellen Stand der Technik entfernt.

    Mit einem aktuellen Gewehr, selbst mit einem älteren Vorkomprimierer tut man sich schon wesentlich leichter.

    Ich nehme an Du schießt stehend freihändig, da ist das 4,8er Korn erstmal i.O., genauso ob es sich um ein Blechkorn oder um ein Klarsichtkorn handelt. Ob generell ein Querbalken vorhanden ist, ist unerheblich da in der Regel das Gewehr ohnehin nicht gerade gehalten, bzw. verkantet wird.

  • Hallo Tim,

    warum schließt du für dich aus, in einem Verein deinen Sport auszuüben? Gerade da macht es doch Spaß und du kannst dich mit anderen austauschen und fachsimpeln ;)

    Ich habe damals (2014) auch mit einem älteren Gewehr begonnen, allerdings war es doch etwas moderner, als deines. Evtl. kann dir ein Verein ein moderneres Sportgerät zum Testen bieten und du kommst auf den Geschmack....

    Viele Grüße, Jana

  • du kannst mit einem lg300 höchstleistung erbringen. mit moderneren geht es wesentlich leichter, weil man sich ums spannen keine sorgen machen muss.

    Krux und Vorteil zugleich ist der fixe schaft. einst für einen durchschnittsmenschen ersonnen passt er nicht wirklich jemandem. So wirst du dich in den schaft hineinbeugen. Ein modernes gewehr kommt dir entgegen.

    Du kannst auch Verein light machen, nur zu wettkämpfen. das sind 6-10 termine im jahr. Wenn das vorher für die Vereinsmitglieder klar ist, wissen sie ehrlicherweise bescheid.

    Auf dem Weg zur spitzenleistung wird der ausrüstungsbedarf deutlich ansteigen. jacke hose schuhe. Dann willkommen in der ritterrüstung.

    mfsg daniel

  • Tim,

    wie Jana oben schon schrieb möchte ich Dir zu einer Mitgliedschaft in einem Verein raten. Selbst wenn die Trainersituation in den Vereinen besser sein könnte, hast doch in einem Verein eher die Möglichkeit Hilfen zu bekommen und gewöhnst Dir nicht erst Fehler an die Du später nur mit viel Mühe wieder abgewöhnen musst.

    Alleine im Keller oder Hof zu üben wird sehr schnell fad.

  • Hallo und herzlich willkommen, das 300S ist ein gutes, wenn auch etwas älteres LG, mit dem man durchaus gute Ergebnisse erzielen kann.

    Warum Du aber nicht in einen Verein gehst und Dir dort Hilfe geben lässt, verstehe ich nicht. Ein Trainer oder auch Vereinskamerad, kann Dir hier leichter wertvolle Tipps geben, weil er sieht, was Du evtl. falsch machst.

    Außerdem macht es in der Gruppe deutlich mehr Spaß, wie alleine. Also überleg es Dir vllt nochmal.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall schonmal Gut Schuss

    Never give up. With zero you still can reach 390.8)

  • Hallo Meisterschützen,

    Danke für Eure Anregungen.


    Zum Thema Verein:

    Ich gehe 1-2 mal pro Woche zum Tennis, an mehreren Wochenenden im Monat spiele ich noch Fußball in einer Ü30-Mannschaft. Da ich auch noch andere Interessen habe, z.B. Familie, Freunde, Zeitungslektüre, wöchentlicher Kraftsport zu Hause, mag ich dem Schießen als Hobby nicht mehr Raum geben. Ich möchte spontan abends ein wenig schießen, um für eine Stunde Spaß an der Konzentration und Präzision zu haben. Ich lehne nicht das Prinzip Verein ab, sondern setze einfach Prioritäten.

    Zum falschen Lernen:

    Wenn man autodidaktisch, mit Hilfe von Youtube Videos, Anleitungen aus dem Internet oder auch Buchlektüre versucht, sich einen Anschlag selbst beizubringen, ist es wohl zwangsläufig so, dass man sich mehr oder weniger auch schwere Fehler aneignet, da diese nicht frühzeitig korrigiert werden. Diese sind später wohl schwer bis kaum noch zu beheben, ein Trainier oder andere Vereinsmitglieder würden dies verhindern. Klar ist darum der Kontakt zu erfahrenen Schützen der einzig richtige Weg, um einen richtigen Anschlag zu erlernen. Aber, für mich spielt das keine allzu große Rolle. Ich suche hier nur Ambition, nicht Perfektion. Mir würde es vollkommen reichen, eine 7 oder 8 auf dem 10 Meter Spiegel konstant halten zu können. Meine Ambitionen liegen so aber dennoch weit über den Hobbyschützen, die mit einer Weihrauch HW 30 samt Zielfernrohr aufgelegt auf 10 Meter schießen.


    Zum FWB 300 S:

    Die genannten Schwächen sind klar. Aber, es macht mir unheimlich Spaß bislang. Sollte ich am Ball bleiben, werde ich mir vielleicht mal eine Feinwerkbau 603 kaufen. Als Vorkomprimierer mit Stabilisator und mehr Verstellmöglichkeiten des Schafts wird sie sich sicherlich leichter schießen lassen als die FWB 300 S. Dass der Spannvorgang per Hebel den Nachteil mit sich bringt, im Vergleich zu einem Pressluftgewehr den Anschlag verlassen zu müssen ist zwar der Fall, aber wäre für mich in Ordnung. Dafür finde ich es sehr angenehm, auf Pressluft-Zubehör verzichten zu können. Aber: ich werde erst noch lange oder gänzlich mit der 300 S schießen. Ich mag das Gewehr trotz seiner Schwächen, und gerade sein Alter und seine Robustheit finde ich toll. Trotz ergonomischer Nachteile gegenüber neueren Modellen sollte ich damit mein Ziel erreichen können, eine 7 oder 8 auf dem Spiegel zu halten, oder meint ihr nicht?


    Für weitere Anregungen zu meinen Fragen bezüglich der Korne und der unterschiedlichen Irisblenden für das Diopter wäre ich dankbar.

    - Tim

  • Trotz ergonomischer Nachteile gegenüber neueren Modellen sollte ich damit mein Ziel erreichen können, eine 7 oder 8 auf dem Spiegel zu halten, oder meint ihr nicht?

    Ich hatte das auch mal, hab damit konstant 350 geschossen, somit sollte 7-8 kein Problem sein. Bin erst gewechselt, als es kaputt ging und die Rep. 400€ gekostet hätte, die hab ich dann lieber in ein neues Gewehr investiert.

    Never give up. With zero you still can reach 390.8)

  • Tim,

    Du bist natürlich breit aufgestellt, aber es gibt genügend Vereine bei denen es überhaupt kein Problem ist wenn ein Mitglied nur gelegentlich mal zum Training kommt. Das sind nicht die die den nächsten Meister stellen aber Dir immer noch helfen könnten.

  • Hallo Waldmeister,

    ich habe das Gewehr aus einem Nachlass in der Verwandtschaft geschenkt bekommen. Das Gewehr ist äußerlich in einem absolut tadellosen Zustand was Schaft und Brünierung angeht. Es schoss aber nicht mehr konstant. Habe mir deshalb für circa 50 Euro das Verschleißteile-Reparatur-Set 1 beim Waffencenter Gotha bestellt und einfach alle beiligenden Teile ausgetauscht. Das ging mit Anleitungen aus dem Internet relativ gut, und jetzt schießt das Gewehr ordentlich. Vermutlich könnte ich es auf eGun für 250 Euro verkaufen, mach ich aber nicht.

    Darf ich mal fragen, mit welcher Art an Korn (Typ: Plastik-Lochkorn, Metall-Ringkorn; Lochgröße) du deine Ergebnisse erzielt hast?

    Welchen Grund hat es, dass heutzutage Lochkorne aus (Plexi-)Glas den Ringkornen aus Metall vorgezogen werden? Ist ein schwarzer Ring um die Öffnung bei einem Lochkorn empfehlenswert?

  • hi,

    die Erleichterung beim Laden bei einer modernen Waffe hat bei mir nichts ausgemacht (war auch durch Sport kräftig genug)

    es wird aber ab höheren Niveau sicher etwas bringen

    ich habe bis zuletzt lieber mit meiner geliebten FWB 600 geschossen (die Tesro mit Pressluft habe ich meinem Sohn gegeben)

    ich war mit Spannhebel früher immer so um 360-370 Ringe in der Meisterschaft (Rekord 379 Ringe, früher ganze Ringe ohne Zehntel)

    die FWB300 hatten wir früher immer als Standwaffen im Verein, zumindest aufgelegt gingen die nicht schlecht (stehend hab ich sie nie getestet)

    die Schiessbekleidung macht sehr viel aus, aber selbst gänzlich ohne Schiessbekleidung ist ein 8er Schnitt mit einem älteren LG möglich

    (zumindest in meinen Kellerversuchen vor fast 30J. ging das)

    habe früher immer mit so Plastikringkorneinsätze (um 3,8er) mit dem LG stehend frei geschossen, die FWB300 glaube ich hatte diese auch so ähnlich aus Metall (liegen ev. sogar noch im Verein in den Schubladen herum)

    jetzt schiesse ich nur mehr LP (letztes Jahr damit angefangen)

    LG Manfred

    LP Schütze seit 2018 (derzeitige Bestleistung 372 Ringe)  

    ich schiesse derzeit mit einer Walther LP400  

    Extras: Griff selbst angepasst, Carbonkartusche, Expertabzug, Scatt MX02 (Trainigssystem)

    2 Mal editiert, zuletzt von zafi9 (28. Mai 2019 um 14:36)

  • Das Glasringkorn führt zu einem etwas helleren Zielbild im Diopter. Die Metallkörner decken mehr vom Ziel bzw. Spiegel ab.

  • Ich habe mir nun viele verschiedene Korne besorgt. Derzeit komme ich gefühlt mit 3,4mm am besten zurecht. Mit dieser Größe kann ich die 8 halten, was mich erstmal zufrieden macht. Werde aber noch weiter rumprobieren, ob eine andere Größe besser für mich passt. Natürlich brauche ich als Schütze ganz generell noch mehr Sicherheit und Erfahrung in Sachen Stand, Nullpunkt, etc. pp...

  • Ich habe mehrere Lochkorne aus Plexiglas. Auf einer Seite sind sie glatt, von der anderen Seite her läuft die Öffnung konisch zu. Bei einigen steht die Beschriftung (z.B. 3,9mm) auf der einen Seite, bei anderen auf der anderen Seite. Von welcher Seite her muss ich auf das Korn schauen. Schaue ich auf die glatte Seite oder schaue ich von der Seite her, von der aus die Öffnung konisch zugeschnitten ist?

  • Danke Dir!

    Bei einigen ist eine Fase in den Rand des Korns gefräst, bei anderen nicht. Die Korne mit Fase am Rand habe ich bislang so montiert, dass der Rand nicht in die Korntunnelschraube einrastet (ich meine damit die Feststellschraube), sondern in den Kornträger selbst, also in Schussrichtung. Bei diesem Modell an Kornen schaue ich dann in die konische Öffnung hinein, die Beschriftung zeigt zu mir hin.

  • Üblicherweise wird das Klarsichtkorn in die Korntunnelmutter gesteckt und dann eingeschraubt. Das konische gehört nach hinten. Der Schwarze Rand entsteht dadurch das der schwarze Korntunnel in die Schrägen eingespiegelt wird.

  • Die Ringkorne, die nicht gefräst sind, also ohne Fase, habe ich immer so eingebaut, dass der konische Zuschnitt an der mir abgewandten Seite liegt. Ich habe also auf die Flache Seite des Plexiglases geschaut. So machte es in meinen Augen auch Sinn. Auf diese Weise befand sich die Beschriftung des Kornes in Richtung des Schützen.

    Da die Beschriftung bei den anderen Kornen auf der Seite mit der konischen Fräsung angebracht ist, war ich verwirrt, zumal, weil sie wegen der Fase so gut in den Kornträger passten.

    Aber wenn das Korn in die Korntunnelmutter eingeschraubt wird, dann macht alles Sinn. Ich gucke auf die Flache Seite des Korns und nicht in die konische Fräsung hinein, die Beschriftung des Korns ist aber sichtbar, wenn man die Korntunnelmutter in der Hand hält. Vielen Dank!