Punzierung am Abzugsbügel von Pistolen ... wozu?

  • Ich habe seit ein paar Tagen meine erste 9-mm-Sportwaffe (P226 X-Six) und setze mich u.a. mit YT-Lehrvideos auseinander. U.a. habe ich mir jetzt eine andere Haltung der Pistole als zu der Zeit angewöhnt, als ich noch mit Leihwaffen die Einträge im Schießbuch gesammelt habe. Für das Präzisionsschießen scheint ja Übereinstimmung zu bestehen, dass diese Haltung mit den übereinanderliegenden Daumen für die meisten Schützen die beste Lösung ist. Ich fühle mich damit ebenfalls wohl.

    Dabei fiel mir nun aber auf, dass es auch recht bequem und stabil wirkt, wenn ich den Zeigefinger der linken Hand (ich schieße mit rechts) vorne außen auf dem Abzugbügel ablege. Und siehe da ... der ist sogar punziert, was ja ein Indiz sein könnte, dass diese Haltung sogar vorgesehen ist. Nur habe ich weder bei uns auf dem Schießstand noch in den ganzen Lehrvideos gesehen, dass jemand die Vorderseite des Abzugsbügels so nutzt.

    Ich schieße noch zu schlecht, um wirklich beurteilen zu können, was für mich besser funktioniert. Daher frage ich hier einmal nach den Erfahrungen anderer, bevor ich mir etwas angewöhne, was mir mittelfristig die Ergebnisse vermiest.

  • Punziert am Abzugsbügel? Wohl eher ein Checkering. Gute GK Schützen haben ihre eigene Technik. No.limits und der Bartram schießen so. Für mich ist das absolut nichts.

    Grüße

  • Nee lass mal erst den Finger da weg .

    Das Risiko das Du an der Stelle bewusst oder unbewusst drückst ist zu groß. Daumen übereinander naja wenn man es nicht anders kann (veraltete Technik)

    Übung macht den Meister viel Spaß mit der tollen Gun.

  • Nee lass mal erst den Finger da weg .

    Das Risiko das Du an der Stelle bewusst oder unbewusst drückst ist zu groß. Daumen übereinander naja wenn man es nicht anders kann (veraltete Technik)

    Übung macht den Meister viel Spaß mit der tollen Gun.

    Das solltest mal erläutern, bitte.........

    @Flintenschütze hat wie ich Informiert bin Recht. Bartram und und Ich haben bei Meisterschaften die höchsten Ergebnisse die in Deutschland je geschossen wurden bei Meisterschaften 497 und 498, was ist dann am Schießstiel falsch ?

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hab nich geschrieben das es falsch ist um Gottes Willen.

    Nur würde ich das einen Anfänger nicht empfehlen den Finger der Stützhand zu weit vorn zu positionieren . Da ich immerwieder beobachte wie die Waffe ungewollt gedrückt (verkrampft) wird.

    Die beiden Daumen übereinander können ähnliche Auswirkungen haben . Punktueller Druck oder Daumendrücken "wenn ich das so sagen darf" erhöht sich immer mehr wenn die Kraft nachlässt. Ich glaub sogar das es bei dir egal gewesen wäre ob der Daumen da und der Zeigefinger hier gewesen wäre . Du warst einfach soweit durch Training und Begabung das beste herauszuholen.

    Nur meine Meinung ;)

  • Nur würde ich das einen Anfänger nicht empfehlen den Finger der Stützhand zu weit vorn zu positionieren

    Das ist so pauschal nicht zu beantworten, es hängt sehr stark von den Verhältnissen der Geometrie ab. Sprich welche Waffe ist es und wie groß ist die Hand bzw der Finger der da vorn liegen und seinen Dienst tun soll.

    Das ist das eine, das andere ist und das ist nicht plausiebel, warum soll jemand erst die eine Handhabung bzw Haltung erarbeiten und später eine andere.

    Das ist totaler Nonsens, wenn eine Technik sich bewährt hat, sollte man sich damit aueinander setzen, wenn man dafür nicht gemacht ist, wird es nix. Dann wird es aber auch mit einer platzebo Technik nix.

    Dasselbe gilt für die Daumen, die müssen irgendwo hin, und sinnvoll ist es die aufzuräumen, und das axial. Hier Druck zu unterstellen ist genauso richtig oder falsch wie bei einer anderen Haltung. Dort ist der Druck bzw die Gefahr genau so gross, nur anders oder an einer anderen Stelle.

    Also die Handlage von vornherein richtig anlernen. Der Druck muss hier wie dort beherrscht werden,

    Was gewinne ich wenn ich mir was vormache mit einer Technik die nicht endgültig ist, die Kraft und Training, Schweiss und Mühen verlangt, die letztlich aber limitiert ist und den Schützen begrenzt, und später sollte es das geben das Spiel von vorne beginnen lässt.

    Ich hab seiner Zeit die Grundlagen für diese Disziplin erarbeitet, in Verbindung mit Freunden aus dem IPSC Lager.

    Diese Jungs waren Welt und Europameister und mit Gk Disziplinen richtig vertraut.

    Das Ergebnis ist schlüssig, es gibt rund ne Handvoll Leute nach gut 18 Jahren seit bestehen der Disziplinen die das überissen haben und treffen, der Rest schiesst mit Eselsbrücken, auch hier ist das Ergebnis messbar.

    Die Frage die sich hier stellt, welchen Weg geh ich, den mit der richtigen optimalen Handlage, oder mit ner spastischen Griffart. wenn ich es nicht drauf habe treffe ich hier wie dort nix, aber ich steh nicht am Stand wie ein Kasper und signalisiere jedem das eigentlich gar keine Basis da ist ..........

    no.limits

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  • Auf Grund der großen Unkenntnis, was die Zentralfeuerdisziplin vom DSB anbelangt, öffne ich jetzt mal etwas die Trickkiste.......

    Ich hab das an anderer Stelle schon mal geschrieben wie und warum es dazu kam, das ich glaub ich 1996 diese Disziplin aufgegriffen habe.

    Diese Disziplinen waren da etwa 5-6 Jahre alt, und von heutiger Sicht aus war es ein wildes geballer, selbst bei der DM, und kaum mehr.

    Unsere Schützen waren mit den Rahmenbedingunmgen ziemlich überfordert, es gab keine Infos und keine Leitfäden zur Sache. Jeder wurschelte so vor sich hin, die Ergebnisse waren dementsprechend.

    Diese Situation war sehr unbefridigend, und forderte mich damals heraus die Disziplin zu erfahren, strukturieren, erlernen was auch immer.

    Was folgte war eine sehr lehrreiche und interessante Zeit, schon allein die Kontakte und den daraus gewonnenen Erkentnissen von den IPSC Schützen.

    Als erstes musste ja mal die Zielsetzung definiert werden, dann ging es an die Umsetzung.

    Wir haben die Abläufe diskutiert, wie es sein könnte, gewonnene Erkenntnisse erneut ausgewertet und umgestellt.

    Eine der wesentlichen Vorgaben war für die 20sec Serie, die Abläufe zu verstehen, zu optimieren, die Rahmenbedingungen zu schaffen für einen strukturierten sauberen Ablauf.

    Es stellte sich früh heraus das die stabilisierung der Waffe während des gesammten Ablaufes eine Zentrale Rolle spielte, es würde denn Rahmen sprengen hier alles zu erläutern.

    Einiges hängt auch tatsächlich mit der Handgröße zusammen, wenn die Hand zu klein ist hat man Probleme mit der Stabilisierung und Kontrolle der Waffe.

    Hier kommen jetzt genau die eingangs in den Posts erwähnten Daumen und Zeigefinger ins Spiel. Man kann diese jetzt passiv aus der ganzen Geschichte heraushalten, man kann aber auch diese Glieder zur Unterstützung und Stabilisierung des kompletten Ablaufes mit verwenden, diese trainieren auf Ihre Aufgabe und integrieren.

    Aus diesen Erkenntnissen heraus ist meine Waffe, eine SIG 210/6 Full Race Gun von Oschatz genau darauf hin optimiert worden. Das ging nicht über Nacht es waren viele Schritte bis alles gepasst hat.

    Es waren schon einschneidende Prozesse auch im Kopf solche noch nie da gewesene Änderungen an der Waffe aus zu führen.

    Das Bewusstsein und das Gespühr muss da sein, was sich im Ablauf wann abspielt und hemmt, und was getan werden muss um Abhilfe zu schaffen.

    So ärgerte mich das zum Beispiel das mein linker Zeigefinger zu kurz war und nicht ordentlich am Checkering des Abzugsrahmen Fensters zum auflegen kam.

    Ich brauchte aber etwas zur Stabilisierung, einiges wurde angedacht und verworfen, es war dann schon auch ein mächtiger Prozess so in die Waffe ein zu greifen und die Auflage an zu bringen.

    Ähnlich verhielt es sich mit den Daumen, die lagen zwar immer parrallel aufeinander verursachten eigentlich auch nie unerwünschte Drücke, aber nutzen brachten diese auch keinen.

    Irgendwann merkte ich, das man die Daumen ja an den Fanghebel anlegen kann und das es die Stabilisierung bzw die führung positiv beeinflusste.

    Es dauerte auch hier ne Weile bis der Gedanke reifte, wenn die größer wären und besser positioniert, das das insgesammt ne richtig gute Stabilisierung bringen müsste.

    So wurde auch mit x Modellen getestet bis ein gutes Ergebnis eintrat.

    Hier auf den Fotos könnt Ihr die Umbauten sehen. Ich hab das eigentlich relativ bedeckt gehalten die ersten Jahren, es hat kaum jemand zu Gesicht bekommen. Auf der DM war die Waffe so gelegen das es keiner sehen konnte, aus taktischen Gründen.

    Der runde Stift unten kann abgeschraubt werden, die Rollen für die Daumen sitzen auf dem Fanghebel, den braucht man nur abziehen und tauschen, dann schaut die Waffe ganz normal aus.

    Im übrigen sind auch im inneren Veränderung vorgenommen und meinem persönlichen Schießstiel total angepasst.

    Das Teil schießt galaktisch..........

    Allerdings und hier kommt die Warnung, wer nicht konstant über 390 schiesst sollte sich an solchen Dingen nicht versuchen, denn da gibt es andere dringendere Baustellen im Schießstil die vorher bearbeitet gehören......

    grüße no.limits

    Steyr EVO/E
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  • Alter Mega langer Text ?

    Da bin ich deiner Meinung.

    Bei übereinanderliegende Daumen habe ich den Weaver Anschlag vor Augen sry. Thumbforward ist wohl gemeint ?.

  • Auf Grund der großen Unkenntnis, was die Zentralfeuerdisziplin vom DSB anbelangt

    Jo, passt scho,

    bis auf die kleine Kleinigkeit, dass man beim DSB in der Regel etwas anderes unter Zentralfeuerdisziplin bzw. Zentralfeuerpistole versteht, sag ich jetzt mal so als alter Gewehrschütze.

    Wie war das noch, zuerst verwirren sich die Worte, dann verwirren sich die Begriffe, und schließlich verwirren sich die Sachen.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • dass man beim DSB in der Regel etwas anderes unter Zentralfeuerdisziplin bzw. Zentralfeuerpistole versteht

    Hallo Murmelchen,

    ich hoffe trotzdem, das das wesentliche ersichtlich ist ..........

    no.limits

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  • Thumbforward ist wohl gemeint ?.

    Ja, das meinte ich. Den Daumen der linken Hand stütze ich auf dem Zerlegehebel ab.

    Danke an alle für alle Hinweise.

    Gestern beim Training habe ich mal mit und mal ohne den Zeigefinger auf der Riffelung geschossen. Fühlt sich beides gut an. Aber mein Problem ist, dass ich die Pistole wohl immer noch melke, da die Treffer nach wie vor nach links auf der Scheibe wandern.

    no.limits: Wunderschöne P210! Ich war auf den Rangedays von BH und Sig Sauer und war mir eigentlich sehr sicher, dass ich mit einer P210 zurückkomme. Überraschender Weise lag mir dieser P226-Ziegelstein beim Schuss dann doch besser in der Hand. Aber nach einer P210 schiele ich immer noch, alleine schon deswegen, weil die X-Six für meine Frau etwas zu klobig ist.

  • nach einer P210 schiele ich immer noch,

    Ja, ist preislich natürlich ne besondere Liga die 6'', aber für kleine Hände erste Wahl. Da hast mit dem ,,Ziegelstein,, echt verspielt.

    viel Erfolg no.lmits

    Steyr EVO/E
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