Diopter Anpassung nach Visierlinienerhöhung

  • soll heißen das wenn man den Lauf in ein Kugellager spannen würde, man diesen um 360° drehen kann wohin man will und trotzdem die Kugel immer das gleiche Loch trifft?

    Das wäre zutreffend, nur schwenkt man den Lauf ja, wie Du weiter unten anmerkst, um die Visierlinie. Und dadurch ergibt sich bezüglich der Trefferlage auf der Scheibe immer ein Kreis mit höchstem Punkt im Ziel bei 0 Grad Verkantung und tiefstem Punkt bei 180 Grad.

    Aber dieser Kreis bleibt mit oder ohne Visiererhöhung vom Durchmesser her immer gleich groß. Der Durchmesser wird nur durch die Entfernung zum Ziel und die Rasanz des Geschosses bestimmt.

    Zum Verständnis: Schraubt man eine Visierlinienerhöhung auf das Gewehr, so muss man den Winkel zwischen der Visierlinie und dem Lauf ja nachkorrigieren, sprich etwas vergrößern, damit das Geschoss wieder dahin trifft, wohin die Visierlinie zeigt. Denn, etwas flapsig ausgedrückt, der Lauf wird durch die Visierlinienerhöhung ja tiefergelegt, Stichwort Parallelverschiebung, ein Geschoss würde ohne Winkelkorrektur also zu tief einschlagen. Am Durchmesser des Kreises beim Verkannten ändert sich dadurch aber nichts.

    Bei einer Armbrust sind die Auswirkungen des Verkantens deshalb größer, sprich größerer Kreis, weil das Geschoss, der Pfeil recht langsam ist, sprich geringere Rasanz, Bananenflugbahn.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Das wäre zutreffend, nur schwenkt man den Lauf ja, wie Du weiter unten anmerkst, um die Visierlinie.

    Nein, das stimmt nicht. Bei einer Schwerkraft = 0 gäbe es keine Abweichung. Egal ob man um die Visierlinie oder Lauflinie dreht, denn beide Linien würden sich im Ziel auf exakt einem Punkt treffen. Völlig egal wo man dreht, Punkt bleibt Punkt.

    Nun gibt es aber eine Schwerkraft, daher liegen die Punkte zur Kompensation dieser auseinander, sprich die Visierlinie liegt tiefer und die des Laufes höher, da das Geschoss während des Flugs an Höhe verliert.

    Beim Verkanten, egal welcher Linie, verdrehe ich diese übereinander liegenden Punkte. In keinem Fall bleibt es übereinander, es rotiert entweder um den oberen, oder um den unteren Punkt. Vermutlich ist es ohnehin ein vermischtes Drehen über beide Achsen.

    Grüße

    Uli

  • Lieber uli2003,

    warum habe ich wohl von einen Kreis geschrieben?

    Die von Dir genannte Schwerkraft ist der Grund für diesen Kreis. Gäbe es die nicht, gebe es auch keinen Verkantungsfehler.

    Der Lauf muss, um den Einfluss der Schwerkraft auszugleichen, auf einen Punkt etwas oberhalb der Visierlinie und Scheibenmitte gerichtet werden, um in die Mitte zu treffen. Dreht man den Lauf dann um 180 Grad um die Visierlinie, zeigt dieser dann um den Betrag, den er vorher oberhalb der Zielmitte lag, nach unten. Es ergibt sich bei der Drehung des Laufes um die Visierlinie also ein Kreis.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Liebes Murmelchen

    Du hast insoweit natürlich Recht, dass eine nur um den Lauf gedrehte Waffe ins gleiche Loch schießt, wenn die Korrektur durch den Schützen via Diopter nicht stattfände. Da habe ich mich falsch ausgedrückt, sorry. Falsch ist das prinzipiell nicht.