soll heißen das wenn man den Lauf in ein Kugellager spannen würde, man diesen um 360° drehen kann wohin man will und trotzdem die Kugel immer das gleiche Loch trifft?
Das wäre zutreffend, nur schwenkt man den Lauf ja, wie Du weiter unten anmerkst, um die Visierlinie. Und dadurch ergibt sich bezüglich der Trefferlage auf der Scheibe immer ein Kreis mit höchstem Punkt im Ziel bei 0 Grad Verkantung und tiefstem Punkt bei 180 Grad.
Aber dieser Kreis bleibt mit oder ohne Visiererhöhung vom Durchmesser her immer gleich groß. Der Durchmesser wird nur durch die Entfernung zum Ziel und die Rasanz des Geschosses bestimmt.
Zum Verständnis: Schraubt man eine Visierlinienerhöhung auf das Gewehr, so muss man den Winkel zwischen der Visierlinie und dem Lauf ja nachkorrigieren, sprich etwas vergrößern, damit das Geschoss wieder dahin trifft, wohin die Visierlinie zeigt. Denn, etwas flapsig ausgedrückt, der Lauf wird durch die Visierlinienerhöhung ja tiefergelegt, Stichwort Parallelverschiebung, ein Geschoss würde ohne Winkelkorrektur also zu tief einschlagen. Am Durchmesser des Kreises beim Verkannten ändert sich dadurch aber nichts.
Bei einer Armbrust sind die Auswirkungen des Verkantens deshalb größer, sprich größerer Kreis, weil das Geschoss, der Pfeil recht langsam ist, sprich geringere Rasanz, Bananenflugbahn.
Mit bestem Schützengruß
Murmelchen