Anfängerfrage

  • Hallo Leute,

    ich bin sowohl hier im Forum als auch als LuPi-Schütze absoluter Neuling.

    Trainiere seit knapp 3 Wochen mit einer FWB LP80, bisher ca. 500 Schuss.

    Habe heute zum erstenmal mit einer Schießbrille trainiert, die Ergebnisse wurden dadurch pro 10er-Serie um ca. 5 Ringe besser (s.u.).

    Neben den offenbar üblichen Anfängerproblemen wie Kornzittern, seitlichem Schwanken und natürlich unroutiniertem Anschlagverlauf fällt mir die fast immer links hängende Kimme auf. Bis ich dies jeweils korrigiert habe, ist wieder `ne Sekunde rum. Lässt sich das mit Griffmodifikationen beheben, oder gibt´s andere Lösungen?

    Uwe

  • Da gibt es Möglichkeiten der Griffmodellierung um ein linkskorn zu beseitigen. Zum Beispiel durch das Anlegen einer Rille zum einen als Anschlag für die Handfläche, zum anderen wird durch die Tiefe der Rille der Griffwinkel zur Hand verändert. Die Rillentiefe ist allerdings anatomisch begrenzt durch die persönliche Handform. Schneller und einfacher wird an der hinteren seitlichen Handballenanlage etwas Spachtelmasse eingebracht. Testen kann man das mit etwas feuchtem klopapier oder Kinderknete oder schlicht auch mit papierstreifen die man sich von hinten da zwischen hand und griff klemmt. Die Lage der Rille also weiter vorn oder hinten bestimmt ebenfalls den Griffwinkel. Auch die Fingerlage.....also der Bereich unter kleinem, ring und mittelfinger bestimmt den Griffwinkel mit, hat aber noch ganz andere Aufgaben.

  • Danke, werde mich dem Griff widmen.

    Du hattest hier geschrieben

    Typische Dinge die beim Anfänger (bis 30 Jahre Schiessen) nicht passen:

    (...)

    Abzugszüngel falsch positioniert. (sauber einstellen)

    (...)

    Balance der Waffe (Gewichte positionieren)

    Welche Kriterien gibt es, um das Züngel korrekt zu positionieren?

    Wo sollte der Schwerpunkt der Waffe liegen?

    Danke nochmal für Deine Hinweise per PN!

  • sagen wir mal so,.....grins ........ einiges wirst bei der Fwb 80 nicht realisieren können.

    Das Züngel sollte mittig stehen und am Druckpunkt,...diese schwelle vor dem Abziehen...... sollte der Abzugsfinger ca. 90 grad zum Lauf stehen. Das hat den Sinn, dass man nicht nach schräg hinten links oder rechts abzieht und gleichzeitig die Waffe verzieht.

    Aber ehrlich gesagt,.....als Anfänger erst mal ungefähr 90 grad einstellen. Das erreicht man durch das Verschieben des züngels nach vorn oder hinten.

    Ist das züngel zu weit vorn drückt man gern nach links, ist es zu weit hinten zieht man gern nach rechts.....

    Bitte gerade als Anfänger nicht überbewerten. Da hat man sooooo viele Baustellen die man nicht mal kennt oder erkennt dass die perfekte Stellung des Züngels nicht entscheidend ist. Der Schwerpunkt der Waffe sollte dicht vor dem Züngel liegen. Aber auch das nicht überbewerten. Für LP Auflage geht das gar nicht und es kommt auch auf den Schützen an. Ein Hufschmied lächelt über den Schwerpunkt, ein Zahnarzt hat wiederum mit dem Grundgewicht einer Waffe zu kämpfen.

    Fast alle Tips und Regeln sind es wert vom Schützen in Frage gestellt zu werden. Wenn er das nicht tut ist er eh kaum Lernfähig.

    Es gibt Grundregeln, die für einzelne Schützen nicht zutreffen.

    Ein Schütze kam zu mir auf den Heimatstand zum Griff anpassen,....stellte sich hin,.... zielte auf den Nachbarstand und meinte nur. OK,.... also muss ich weiter rechts halten.

    Schoss dann einen 10er nach dem anderen. Ich hätte ohne Nullpunktkorrektur nicht mal ne 9 geschossen.

    Durch körperliche Befindlichkeiten oder Eigenschaften, sein es Unfälle, Brüche, Rheuma,....Erbkrankheiten ist es die Regel, dass ein Schütze für sich selber heraus finden muss welche Grundregeln für ihn zu treffen.

    Er sollte sich alle Ratschläge ernsthaft anhören, versuchen diese mit Begründung nach zu vollziehen, dann ernsthaft ausprobieren und die Wirkung beobachten.

    Dann muss er entscheiden ob es richtig ist für ihn oder nicht.

    Es wird immer einen geben, der es anders macht und bei dem es funktioniert. Habe ich eine alte Waffe die viele Dinge gar nicht kann muss ich eh schaun wie ich zurecht komme.

  • (...) Schneller und einfacher wird an der hinteren seitlichen Handballenanlage etwas Spachtelmasse eingebracht. Testen kann man das mit etwas feuchtem klopapier oder Kinderknete oder schlicht auch mit papierstreifen die man sich von hinten da zwischen hand und griff klemmt. Die Lage der Rille also weiter vorn oder hinten bestimmt ebenfalls den Griffwinkel. Auch die Fingerlage.....also der Bereich unter kleinem, ring und mittelfinger bestimmt den Griffwinkel mit, hat aber noch ganz andere Aufgaben.

    Habe mal mit der Modellage begonnen:


    Ergebnis: ich benötige jetzt (zumindest subjektiv) deutlich weniger Kraft, um die Waffe zu halten.

    Das Verkanten ist besser geworden, aber noch nicht ganz verschwunden.

    Wärend der Modellage habe ich zwischen den einzelnen Arbeitsschritten (Material von hinten nach vorne aufbringen) immer mal wieder eine Trainingsscheibe beschossen:

    Am schwierigsten fand ich den horizontalen Balken und das Dreieck, werde ich also bevorzugt trainieren.

    Zumindest mit der letzten Scheibe war ich recht zufrieden:

    Der Schwerpunkt der Waffe liegt ca. 2,5 cm vor dem Züngel, aber ich wüsste nicht, wie ich den weiter nach hinten bekommen könnte.

    Hufschmidmäßig tendiere ich eher zum Zahnarzt.

    Beste Grüße: Uwe

  • aber ich wüsste nicht, wie ich den weiter nach hinten bekommen könnte.

    Hallo Uwe,

    den Schwerpunkt verlagerst du nach hinten, indem du Gewichte am Griff anbringst (zB Wuchtgewicht aus dem Kfz-Zubehör). Ich finde es gut und mutig von dir schon in so einer frühen Phase mit der Griffmodellierung anzufangen.

    Allerdings glaube ich, dass du schon zu viel gemacht hast. Am besten ist es immer stückweise vorzugehen und sich für jedes Stück viel Zeit zu nehmen. ZB fängt man mit dem Knubbel an, der dann optimiert wird. Im nächsten Schritt kommt die Rille und dann die Fingerrillen usw.. Wichtig ist, mache nicht soviel auf einmal! Du verlierst den Überblick und kommst nicht mehr vorwärts. Lass es dir am besten zeigen.

    Dein Trefferbild ist gar nicht schlecht:thumbup:! Dass schöne an den Dinosauriern ist, dass man sich eine blitzsaubere Technik aneignet. Ich schieße übrigens neben der Evo eine LP65. Ein schönes Teil aber mit einer Fehlertoleranz von Null. Eigentlich wollte ich sie dieses Jahr für die RWK`s nehmen, aber ich bin zu faul um mich umzustellen bzw mich mal mit dem Abzug zu beschäftigen;(.

  • Hallo Uwe,

    die Nacharbeit mit dem Dremel fehlt noch.

    Die scharfen Kanten musst Du etwas brechen, aber nur ganz wenig. Die Wurst solltest Du etwas nachschleifen und runder machen. die Batzen die an der Handballenauflage heruntertropfen entfernen.

    Aber so hast Du ne gute Bassis.

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo Bastian,

    danke für Deine Hinweise!

    den Schwerpunkt verlagerst du nach hinten, indem du Gewichte am Griff anbringst (zB Wuchtgewicht aus dem Kfz-Zubehör).

    Werde ich ausprobieren, allerdings empfinde ich die Waffe bereits im jetzigen Zustand (1350g) als recht schwer. Ist aber wahrscheinlich meinem unzureichenden Krafttraining geschuldet.

    Am besten ist es immer stückweise vorzugehen und sich für jedes Stück viel Zeit zu nehmen. ZB fängt man mit dem Knubbel an, der dann optimiert wird. Im nächsten Schritt kommt die Rille und dann die Fingerrillen usw.. Wichtig ist, mache nicht soviel auf einmal!

    Das mit dem stückweisen Vorgehen hatte ich eigentlich eingehalten, und zwar in der im Griff-thread (Danke no.limits ) vorgeschlagenen Reihenfolge. Die ganze Prozedur hat (inklusive Probeanschläge & Probeschüsse) ca. drei Stunden gedauert.

    Dein Trefferbild ist gar nicht schlecht:thumbup:!

    Danke! :)

    Das schöne an den Dinosauriern ist, dass man sich eine blitzsaubere Technik aneignet. Ich schieße übrigens neben der Evo eine LP65. Ein schönes Teil aber mit einer Fehlertoleranz von Null.

    Durch welche Maßnahmen schafft man es bei modernen Waffen, eine höhere Fehlertoleranz zu erzeugen?

    Eigentlich wollte ich sie dieses Jahr für die RWK`s nehmen, aber ich bin zu faul um mich umzustellen bzw mich mal mit dem Abzug zu beschäftigen;(.

    Tja, das habe ich auch noch nicht. Traue ich mich ehrlich gesagt auch (noch) nicht.

    Kannst ja mal berichten, wenn Du mit dem Abzug soweit bist - die Mechaniken von LP65 und 80 sind ja ziemlich ähnlich...

    Freundliche Grüße: Uwe

  • Durch welche Maßnahmen schafft man es bei modernen Waffen, eine höhere Fehlertoleranz zu erzeugen?

    Das Problem bei den alten Schätzchen ist, dass sie langsamer sind (Geschossgeschwindigkeit ist etwa 30-40m/s geringer). Sprich, sauberes Nachhalten und Schussauslösung werden umso wichtiger. Wenn man die Technik beherrscht und der Rest passt, kommt man auch mit einer 65er oder 80er noch sehr weit. Bis dahin ist es aber ein langer Weg. Ich würde dir langfristig eher zu einer modernen LP raten.

    Kannst ja mal berichten, wenn Du mit dem Abzug soweit bist

    Das wird noch etwas dauern. Mal sehen was nach der Landesmeisterschaft so ansteht;). Wenn es aufm Land schlecht läuft werde ich im Sommer Zeit für die LP65 haben. Moment habe ich aber mit der EVO und der TOZ zwei Baustellen, wo ich mir noch mehr Sicherheit holen muss. Jetzt noch einen dritten Abzugstyp und das Chaos wäre komplett. Aber wie gesagt, mit der LP65 schiesse ich sehr gerne.

  • Hallo Bernd,

    danke für die Hinweise!

    die Nacharbeit mit dem Dremel fehlt noch.

    Die scharfen Kanten musst Du etwas brechen, aber nur ganz wenig. Die Wurst solltest Du etwas nachschleifen und runder machen. die Batzen die an der Handballenauflage heruntertropfen entfernen.

    Aber so hast Du ne gute Bassis.

    Die einzige Stelle, die ich bisher dremelmäßig entgratet habe, ist die obere Kante des Handballenwiderlagers.

    Die nächste zu bearbeitende Druckstelle ist dort, wo das Erbsenbein (?) aufliegt. Da allerdings traue ich mich nicht wirklich dran, weil ich hier eine tatsächlich signifikante Konkavität schaffen müsste, um eine Entlastung bzw. bessere Druckverteilung zu erreichen.

    Mit solchen invasiven, nicht rückgängig zu machenden Veränderungen warte ich lieber, bis der erste Kunststoffabguss vorliegt.

    Die Definition, dass die Handauflage "bis zum Handgelenk" gehen dürfe, lässt ja einen weiten Ermessensspielraum, oder? Wie wird das in der tatsächlichen Wettkampfpraxis gehandhabt? Ich habe bei einigen Wettkampfvideos sehr ausladende Kittgriffe (mit Handgelenkpolster?) gesehen, wo ich mich frage: wo endet bei denen das Handgelenk?

    Freundliche Grüße: Uwe

  • Hy,

    als Erstes gratulier ich dir hier erstmal zu diesen Schussbildern als Anfänger, da wäre ich stolz drauf gewesen damals.

    Zum Thema Geschwindigkeitsnachteil:

    So gross ist der nicht, meine alte 65er neu gekauft 1987/88 ohne was dran gemacht hat kurz vorm Verkauf noch knapp an die 140m/s gebracht. Wurde mit dem gleichen Gerät gemessen bei dem meine neue K12 knapp 164m/s gebracht hat.

    Hauptnachteile der 65er:

    Die Bewegung beim Abziehen des Schlittens, das erschwert das Nachzielen.

    Keine Möglichkeit den Abzug ausser im Gewicht anzupassen.

    Kimmenbreite nicht einstellbar.

    Griff nicht einstellbar, nur Handballenauflage

    Trotzdem ist eine 65er auch heute noch gut für Ergebnisse jenseits der 360.

    Gruss

    Dirk

  • ich vermute mal, dass nicht die Geschwindigkeit des Diabolos entscheidend ist, sondern die Zeit die verstreicht vom Auslösen bis zum verlassen des Laufes - sprich die Zeit, in der man noch das Diabolo verreißen kann...

  • Hallo Dirk,

    als Erstes gratulier ich dir hier erstmal zu diesen Schussbildern als Anfänger, da wäre ich stolz drauf gewesen damals.

    Danke! Mir selbst fällt es schwer, das, was ich da schieße, auf irgend eine Art und Weise einzuordnen (außer Ringe zu zählen). Die Fähigkeit, ein Schussbild zu "lesen" bedarf sicher eklatanter Erfahrung.

    Zum Thema Geschwindigkeitsnachteil:

    So gross ist der nicht, meine alte 65er neu gekauft 1987/88 ohne was dran gemacht hat kurz vorm Verkauf noch knapp an die 140m/s gebracht. Wurde mit dem gleichen Gerät gemessen bei dem meine neue K12 knapp 164m/s gebracht hat.

    OK, wie ich im Nachbarthread zur Matchguns MGH1 lesen konnte, musste hier die V° sogar reduziert werden, um den Streukreis zu optimieren.

    Heißt das, dass jede Waffe ihre eigene "optimale V°" hat?

    Trotzdem ist eine 65er auch heute noch gut für Ergebnisse jenseits der 360.

    Na dann ist ja bei mir noch Luft nach oben, bis ich mir `ne moderne Waffe zulegen "muss".

    Viele Grüße und schönen Sonntag: Uwe

  • Hauptnachteile der 65er:

    ...Die Bewegung beim Abziehen des Schlittens, das erschwert das Nachzielen.

    ...Kimmenbreite nicht einstellbar.

    Ähm ? Gerade das war doch die Besonderheit der 65er durch das zurückgleitende Oberteil den Geschossimpuls zu minimieren (Massenausgleich).

    Auch die Kimmenbreite ist durch einen Spreitzdorn einstellbar.

    Gruß HdR

  • Hallo HdR,

    (...) Gerade das war doch die Besonderheit der 65er durch das zurückgleitende Oberteil den Geschossimpuls zu minimieren (Massenausgleich).

    so hatte ich das auch verstanden.

    Kann man bei der LP80 blockieren, habe ich aber noch nicht ausprobiert.

    Grüß: Uwe

  • Ähm ? Gerade das war doch die Besonderheit der 65er durch das zurückgleitende Oberteil den Geschossimpuls zu minimieren (Massenausgleich).

    Auch die Kimmenbreite ist durch einen Spreitzdorn einstellbar.

    Gruß HdR

    Natürlich gleicht dieser Schlitten den Geschossimpuls aus, trotzdem bewegt sich ja doch eine grössere Masse als bei den Ausgleichsmechanismen moderner Luftpistolen.
    Über die reine Schussentwicklungszeit kann ich nichts sagen.

    Mit dem Spreizdorn habe ich es nie probiert, die Verstellung mittels einem Inbus wie meiner K12 finde ich doch etwas konfortabler..
    Ich habe eher mit unterschiedlichen Kornbreiten gearbeitet.

    Die 65er ist nicht schlecht, auch heute noch nicht und ich denke das ich die gleichen Ergebnisse wie mit der K12 schiessen könnte. Aber halt nicht so einfach.

  • Hallo Leute,

    inzwischen bin ich in der sechsten "Trainingswoche" und bei ca. 900 Schuss angekommen.

    Letzte Woche kam der georderte Rink-Griff (medium) und gestern die Kontaktor-Waage, da ich mir dachte: das können nie und nimmer 500 Gramm sein!

    Und tatsächlich: die Messung ergab einen Vorzug von 250 und ein Abzugsgewicht von 380 Gramm. Inzwischen ist der Vorzug auf 400 und das Abzugsgewicht auf 540 Gramm eingestellt.

    Zum Rink-Griff: Das warme Holz fühlt sich deutlich besser an als der kalte Kitt des modifizierten Werksgriffes. Lediglich die handständigen Fingerglieder liegen noch minimal hohl. Alles andere fühlt sich sehr gut an.

    Zwischendrin hatte ich Schulter- und Unterarmschmerzen, aber das ist ja wohl am Anfang normal. Habe dann jeweils ein bis drei Tage pausiert.

    Die letzte Serie heute abend ergab Folgendes:

    mit 88/87/86/86 = 347

    Für weitere Tipps und Hinweise bin ich dankbar!

    Uwe