Reinigung Gewehr + Diopter

  • Guten Abend,

    nach einer jahrelangen Pause hab ich mich entschlossen wieder mit dem Schießen zu beginnen. Habe die Möglichkeit für den Anfang ein Gewehr des Vereins zu nutzen. Da dies allerdings nicht im Koffer aufbewahrt wird, ist es ziemlich "eingestaubt". Insbesondere Korntunnel, Diopter und Irisblende wirken sehr verschmutzt, was ich diese Woche gerne beheben möchte.

    Wie reinige ich dies am besten ohne letztlich irgendwelche Schlieren etc zu hinterlassen?

    Darüber hinaus wollte ich mir ein Reinigungsset für das Luftgewehr zulegen? Was benötige ich idealerweise hierfür alles? Geht davon aus, dass das Gewehr sehr lange nicht mehr geputzt wurde.

    Besten Dank schon mal,

    Ulrich

  • Hi Matze,

    es ist ein Anschütz 2002 Alu. Allerdings würde ich das Reinigungsset natürlich auch gern künftig für mein eigenes Gewehr nutzen (wahrscheinlich ein Walther LG 400).

  • Was willst denn da künftig groß reinigen? Ich hab bei mir nen leicht geöltes Geschirrhandtuch drin, mit dem ich das LG dann immer in den Waffenschrank stelle. Den Lauf selber ziehe ich alle 2-3 500er-Dosen mit ner Reinigungsschnur und -dochten durch.
    Die Putzstöcke kannst beim LG vergessen, weil Du nen Lauf immer zur Laufmündung hin reinigen, durchziehen sollst, damit man die Laufmündung nicht maltretiert. Das funktioniert mit nem Putzstock beim LG nicht. Die Reinigungsschnüre mit -dochten könntest auch für KK-Gewehre verwenden, kosten auch kein Vermögen.

    Öl, hat in einem Luftgewehr nichts verloren, außer Du willst es für ne längere Zeit konservieren, dann aber unbedingt vor dem ersten Gebrauch wieder entölen. Durch den Druck kann sich das Öl durch den Dieseleffekt selbst entzünden, dadurch kann die Waffe schaden nehmen.

    Von Filzproppen halte ich nichts, die können Gewehr/Pistole auch verdrecken. Wenn überhaupt, dann nen Diabolo hinterherstecken und beides durch den Lauf schießen, so kann der Filzstaub nicht nach hinten ins System gelangen.

    So ne Schnur hab ich

    Einmal editiert, zuletzt von scherge (25. November 2018 um 19:19)

  • innen reinige ich nie,....den Lauf und Schaft sprühe ich mit keramiköl von Anschütz ein,....lasse kurz einwirken und wische alles wieder ab. Diopter aussen ebenso. Die Optik zart mit Alkohol oder weichem Lappen, so wie eine Brille......

  • Für LG habe ich gute Erfahrungen mit dem Match kit von VFG (ein kunststoffummanteltes "Stahlseil" mit einer Messingschraube, auf die man Filzpfropfen "schraubt") gemacht. Nach ein paar 100 Schuss 2 Ballistol-getränkte Pfropfen und dann so lange trockene, bis einer sauber rauskommt, bei meinem LG300 ist das meist der 3.

    Wenn ich das Gewehr für längere Zeit wegstelle (seufz), kommt zum Schluss nochmal ein ölgetränkter Pfropfen durch.

    Nicht mit den Pfropfen zum Durchschiessen verwechseln, die haben keine Bohrung zum Aufschrauben.

    Die "Superreiniger" nehme ich nicht, da hab ich Angst um meinen Lauf.

    Den kit gibt es in mehreren Webshops.

    LG Hannes

  • Wenn Du wirklich Angst um Deinen Lauf hast solltest Du gerade auf Ballistol verzichten. Es ist nicht das Ballistol an sich bei der Luftdruckwaffe, sondern die Eigenschaft vom Ballistol. Es harzt an Stellen die vom Propfen nicht erreicht werden aus und verklebt eventuelle Laufbohrungen oder andere mechanischen Teile.

    Ich kenne Leute, die sich an einem seit Jahren fleissig mit Ballistol gepflegten KK Verschluss die Hand aufgeschlagen haben und dann mit blutigem Handballen den Wettkampf zuende geschossen haben.

    Da nehme ich lieber einen "Superreiniger" und ziehe diverse Propfen durch als Ballistol.

    Luftdruckwaffen ziehe ich eh nur trocken durch, und das vielleicht alle 10000 Schuss, wenn überhaupt. Das häufige Reinigen schleift die scharfen Konturen der Züge rund und entfernt die von der Munition eingestellte Gleitschicht aus Blei. Diese stellt sich erst wieder nach etlichen Schuss ein.

    Es ist absolut selten dass in Luftdruckwaffen eine "ungesunde" Verbleiung des Laufes statt findet.

    Den VFG Kit habe ich allerdings auch, um mal wenn ich Langeweile habe nen Proppen durch ziehen zu können......

    Matze

  • Wenn Du wirklich Angst um Deinen Lauf hast solltest Du gerade auf Ballistol verzichten. Es ist nicht das Ballistol an sich bei der Luftdruckwaffe, sondern die Eigenschaft vom Ballistol. Es harzt an Stellen die vom Propfen nicht erreicht werden aus und verklebt eventuelle Laufbohrungen oder andere mechanischen Teile.

    Ich kenne Leute, die sich an einem seit Jahren fleissig mit Ballistol gepflegten KK Verschluss die Hand aufgeschlagen haben und dann mit blutigem Handballen den Wettkampf zuende geschossen haben.

    Da nehme ich lieber einen "Superreiniger" und ziehe diverse Propfen durch als Ballistol.

    Leute denen sowas passiert haben aber vorher mehr falsch gemacht als nur das falsche Mittel zu verwenden.

  • Mit Superreiniger meinte ich die auch von VFG angebotenen, mit Messingdrähten durchsetzten Pfropfen. Die sind für ein LG wohl Overkill. Was nehmt ihr an Stelle von Ballistol?

  • Hallo

    Zur Laufreinigung bei SpoPi die Produkte von Tetragun beim Abzug zur Reinigung Kaltreiniger und dann Freischütz Gold.

    Bei LP nur Filzpfropfen ohne Drähte oder Chemie, laut Steyr ca. alle 1000 Schuß nur die Dichtringe mit wenig Silikonfett.

    Am Abzug gar nichts , außen nur mit einem leicht öligem Lappen und danach mit trockenem Tuch.

    Bei GK Pistole Lauf s.o. Der Rest mit SigSauer Fett.

    Evo10, LP50RF, X Five, Pardini HP/SP rapid fire, Sabatti STR Sport

  • Luftgeräte Lauf innen alle jubeljahre mal Filzproppen. Aber nicht die Scharfen. Chemie oder Öl gar nicht. Vielleicht mal hoppes Nr 9 gegen den Bleistaub vorn am Kompensatorkegel,......

    Aussen Keramikspray von Anschütz. Einsprühen,.....abwischen,...fertig. Die nächste Staubschicht fällt von alleine ab.

    Dichtungen gelegentlich mit Silikonfett, die Gewinde der Kartusche auch gelegentlich leicht fetten. Sonst alles mal mit Pinsel abbürsten,...fertig.

    Die Gewinde mache ich vorher auch mal mit Bremsenreiniger sauber, um das alte Fett und den Abrieb zu entfernen.

    Ansonsten gilt: Never touch a running system......

  • Das häufige Reinigen schleift die scharfen Konturen der Züge rund

    Matze

    Kann ich mir bei den weichen Reinigungsdochten nicht ganz vorstellen.

    Das Material vom Lauf sollte doch sowas ab können

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)

  • Den LG Lauf reinige ich innenseitig gar nicht. Aussen wird mit einem minmal öligem Lappen mal über die (Stahl-) Metallteile drübergewischt.

    Die Visierung selbst wird nur zum Schießen montiert und befindet sich sonst in einem separatem Behältnis so daß diese gar nicht Schmutzig/dreckig werden kann.

  • Bei Reinigungsdochten sollte nichts passieren. Bei den grünen abrasiven filzproppen schon,.....

    Bei den Grünen geb ich dir recht

    Also mal ganz ehrlich, ihr Experten: ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ein ab und zu durchgeschossener mit Kupfer- oder Messingdrähten (Kupfer/Messing = weiches Material) durchsetzter Filzpropfen einem speziell gehärtetem Laufstahl (= sehr hartes Material) irgendetwas anhaben kann?! Da passiert rein gar nichts, der rubbelt bestenfalls (wenn vorhanden) ein wenig Blei weg! Eurer Theorie nach müsste dann jede mit bleifreier Munition (= i.d.R. Messinggeschosse) geschossene Jagdwaffe binnen kürzester Zeit ein rundgescheuertes Laufprofil haben. Wäre das der Fall, würde kein Jäger mehr bleifrei schießen! Dann gäbe es auch Untersuchungen darüber. Selbst die nicht bleifreien Geschosse haben einen Mantel aus einer Kupfer-Messing-Legierung (i.d.R. Tombak). Die Waffen halten 30.000 Schuss und mehr aus, bevor sie ausgeschossen sind. Und das mit sehr viel mehr Dampf und einem wesentlich höheren Anpressdruck als bei einem weichen, anpassungsfähigen Filzpropfen mit ein paar Messing- oder Kupferdrähten!

  • Snowpatrol : Ich glaub du verwechselst hier Äpfel mit Birnen.

    Bei einer Feuerwaffe gebe ich dir Recht, da ist der Lauf gehärtet. Bei einem Luftgewehr glaube ich das eher nicht.

    Ein Jagdgewehr ist auch bei weitem nicht so auf maximalste Präzision getrimmt wie eine Sportwaffe.

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)

  • Snowpatrol : Ich glaub du verwechselst hier Äpfel mit Birnen.

    Bei einer Feuerwaffe gebe ich dir Recht, da ist der Lauf gehärtet. Bei einem Luftgewehr glaube ich das eher nicht.

    Ein Jagdgewehr ist auch bei weitem nicht so auf maximalste Präzision getrimmt wie eine Sportwaffe.

    Glauben ist nicht wissen...;)

    Ich muss mich aber dennoch korrigieren, da habe ich mich einfach verschrieben, weil ich die speziellen großen Härteunterschiede besonders hervorheben wollte: Egal ob Jagd- oder Sportwaffe: bei den meisten Herstellern sind die Läufe aus einer speziellen Legierung, sie sind nicht gehärtet. Das gilt für den LP-Lauf genauso wie für den Lauf einer Jagdwaffe. Der Unterschied ist: der LP-Lauf wird gezogen. Der Lauf der Jagdwaffe (wie bei anderen Feuerwaffen auch) ist i.d.R. kalt gehämmert, dadurch wird das Material noch etwas mehr verdichtet.

    Trotzdem ist mein Beitrag eher kein Vergleich von Äpfeln und Birnen, wenn man sich mal die Beanspruchung eines Laufs einer Feuerwaffe und die Beanspruchung eines Laufs einer LP anschaut. LP/LG-Läufe halten im besten Fall mehrere 100.000 Schuss. Bei Feuerwaffen hängt die Haltbarkeit sehr stark vom Kaliber ab. Bei Magnum-Jagdpatronen ca. 5000 Schuss, bei gängigen Normalkalibern ca. 15.000 Schuss, bevor dann die Präzision deutlich abnimmt, spätestens bei 30.000 sind sie dann wirklich ausgeschossen. Bei einer .32 LWC oder auch einer 9mm Para hält der Lauf sicherlich mehr aus.

    Ein mit Messing- oder Kupferfasern durchzogener Filzpropfen tut dem LP-Lauf somit rein gar nichts an, da kann man jeden Hersteller fragen!!! Einige Hersteller (z.B. FWB) raten trotzdem von den Filzpropfen ab, weil sich ggf. feine Faserteile lösen und ins Ventil- bzw. Kompressionssystem eindringen könnten. Diese Hersteller raten zur Verwendung von Fäden und Dochten.

  • Naja, der Lauf einer Feuerwaffe muss ganz andere Geschossgeschwindigkeiten und Drücke aushalten, als ein Luftgewehr- oder Luftpistolenlauf.

    Das kann man nicht vergleichen. Also doch eher Äpfel und Birnen :).

    Viele LG Schützen reinigen den Lauf auch gar nicht, da sich sonst die dünne Bleischicht löst und die Geschwindigkeit minimal anders ist und schon die Präzision leidet. Also würde ich erst recht keine Pfropfen mit Messing oder Kupfer verwenden. Unabhängig davon, ob das Material schaden nimmt.

    Viele Grüße

    Markus

    Der Lauf schießt, aber der Schaft trifft ;)