• Ich würde dich gerne mal in einer Gerichtsverhandlung erleben. Naturgemäß hat dort der Anwalt der gegnerischen Partei eine andere Meinung als du selbst, oder er legt das Gesetz anders aus als du. Wirst du dort auch gleich so ausfällig und beleidigend wie in manchen Beiträgen hier im Forum? Die Liste deiner Ordnungsgelder wäre ein Indiz dafür.

    Dan hast Du leider noch nicht Umgangstöne von einigen Staatsanwälten gehört. Sind ja bekanntlich auch Juristen. Oder Du hast eine rosarote Brille auf.

  • Wie wäre es, wenn nur derjenige Antworten verfasst, der etwas zum Thema beizutragen hat? Wäre sehr nett und sollte jedem einleuchten, dass für allgemeines Geplapper nicht ein Thread mit einem speziellen Thema verwendet werden sollte.

    Habt ihr schon mal ähnliche Aktionen durchgeführt, die sich nicht nur auf einen Tag beschränkt haben? Welche Erfahrung habt ihr gemacht?

    Habt ihr andere Aktionen durchgeführt, bei denen eurer Meinung nach das Interesse anschließend gut/sehr gut war? Wenn ja, welche?

    Habt ihr allgemein Ideen, die man in so eine Aktion noch mit einbauen könnte?

    Back to Topic, Danke!

  • In einem Parallelthread schrieb ich, an rene04 gerichtet

    Zitat

    Zur Frage der Einschätzung "talentiert" oder "talentfrei" schon bei der Anfängerbeurteilung - eine wichtige Frage in der Tat - sollte ich eher noch etwas im "Talentsuche"-Thread schreiben. Das ist nämlich tatsächlich für viele von Bedeutung. Und das gilt - natürlich - nicht nur für den Schießsport, sondern generell für jede Art von Talentdiagnostik.


    Wenn man als Anfänger gerade zu schießen angefangen hat, dann trifft man häufig nicht viel. Entweder man beschränkt sich dann aufs mehr oder weniger fröhliche Knallen (vulgo Ballern), was ja auch völlig legitim ist, und hofft, dass es mit der Zeit und viel Übung doch allmählich besser werden wird, und versucht sich von dem einen oder anderen erfolgreicheren Mitschützen etwas abzuschauen - oder man geht systematisch an die Sache heran.

    Und bei dem letzterem Versuch kann auch ein Online-Forum (egal ob Mailing-Liste, Usenet-Newsgroup oder Webboard) zumindest begrenzt hilfreich sein. Manches kann man in der Tat aus Scheiben auslesen, freilich nur mit erheblichen Unsicherheitsfaktoren; die direkte Beobachtung und Korrektur ist da immer überlegen.

    Jetzt geht es mir aber - dem Titel dieses Threads hier gemäß - um die andere, gegenläufige Perspektive. Nämlich um Talentsuche, also um eine Beurteilungsfrage, die sich mancher Vereinsverantwortliche, aber auch mancher engagierte Mitschütze stellt. Das ist keine schießsportspezifische Fragestellung, die gibt es in JEDEM Sport.

    Die Herangehensweise ist aber ganz unterschiedlich, weil der Begriff zwei durchaus verschiedene Aspekte umfassen kann:


    - Das eine ist der Aspekt, überhaupt in einem großen Pool von Menschen Leute herauszufischen, die möglicherweise für den Schießsport besonders begabt sein könnten. In formierten Gesellschaften, zumal in solchen mit Pflichtmitgliedschaften in bestimmten gesellschaftlichen Organisation, ist das deutlich leichter - man muss dort nicht werben und locken, sondern bekommt das menschliche Rohmaterial zur Durchsicht und Bearbeitung geliefert (DDR, UdSSR, Nordkorea, China).
    - Das andere ist die Situation, wo Leute (ungeachtet des Alters, das ist gerade im Schießsport weniger bedeutsam als in vielen anderen Sportarten) bereits da sind, wo sie also Interesse zeigen, und wo man dann bemüht ist, im Verein und auf dem Schießstand unter den Interessenten die potentiell besonders Begabten auszulesen und entsprechend zu fördern.


    Beides ist Talentdiagnostik, die Diagnoseschritte und Werkzeuge sind aber deutlich andere.

    Zum Aspekt 1:

    Der häufigste Fehler auf Trainerseite und bei Vereinsverantwortlichen ist NICHT etwa das Übersehen und Nichtfördern von potentiellen Talenten, sondern das Gegenteil, nämlich das zu frühe Pushen und Verheizen. Das ist insbesondere bei Rogos Verein die nächstliegende und im Thread schon verschiedentlich aufscheinende Gefahr. Was nicht an seinem Verein als solchem liegt. In einem anderen Zusammenhang hatte auch Califax schon einmal sehr anschaulich - sowohl aus Eltern- wie aus Trainersperspektive - auf diese Gefahr hingewiesen.
    Dieses Problem kennt jeder erfahrene Landestrainer, und jeder Sportwissenschaftler sowieso. Der Kontakt, die Kommunikation zwischen Sportwissenschaft und Schießsport ist aber vielfach eine Einbahnstraße. Die Sportwissenschaft liefert eine Fülle belegter und valider Erkenntnisse und Hinweise, der Schießsport nimmt sie nicht zur Kenntnis oder lehnt sie sogar ab. Manche Bretter sind eben so dick, die kann man nicht bohren, sondern nur sprengen.
    Aber natürlich gibt es auch positive Entwicklungen; zum Beispiel die Ergänzung des überlebten und zunehmen dysfunktionalen Kadersystems im Kinder- und Jugendbereich (bei Junioren und Erwachsenen hat Kaderung immer noch ihren Sinn) durch "Talentstützpunkte" und "Talentnester".

    Zum Aspekt 2:
    Dazu hatten wir gerade im Thread die (sehr verdünnten, weil nur auf Scheibenschussbilder und deren lmitierte Aussagekraft beschränkten ) Anwendungsbeispiele von mikki- einerseits und rene04 andererseits. Da ging es auch um die Frage nach talentiert, weniger talentiert, oder gar "talentfrei". ;) Hier ist vielleicht doch eine etwas genauere Auseinandersetzung erforderlich:

    Es ist sehr naheliegend für einen Zuschauer, eine Beurteilung des vermeinten "Talents" anhand der Schussgruppen auf Scheiben abgeben zu wollen. Und in der Tat gibt es da Anfänger - anscheinende Talente - die schon bei den ersten Malen erstaunlich viele Schüsse in Schwarze bringen. Und wiederum andere, die den Scheibenraum gleichmäßig ausnutzen (und, wenn man den Fehler macht, sofort auf die volle Distanz anzufangen, auch den Kugelfang bzw. die Wand des LG-Standes anteilig mitnutzen).

    Die Annahme, dieses ersichtlich scheinende Anfangsalent werde sich aber dann auch zukünftig in gleicher Weise fortentwickeln und fortsetzen, diese Annahme muss häufig nicht richtig sein. Es gibt Sofortentwickler und Schnellblüher, und es gibt Langsamstarter. In jedem Sport. So ist es auch ohne weiteres möglich, dass der am Anfang sehr begabt erscheinende Neuschütze sich dann nach eienr gewissen Zeit kaum wesentlich verbessert (oder verbessern will), während der vermeintliche Schlumpschütze zäh und geduldig immer besser wird. Wie gesagt, das ist in allen Sportarten so. Deshalb soll man die ersten guten Scheiben zwar loben, darf sie aber keinesfalls überbewerten. Umgekehrt darf man einen rene04 nicht demotivieren, weil er die Schüsse mit gutem Raumgefühl verteilt hat. ;) [Er hat sich auch nicht entmutigen lassen, wie er gerade erklärt hat]

    Einmal editiert, zuletzt von Carcano (30. Mai 2018 um 11:26)

  • Wenn man als Anfänger gerade zu schießen angefangen hat, dann trifft man häufig nicht viel. Entweder man beschränkt sich dann aufs mehr oder weniger fröhliche Knallen (vulgo Ballern), was ja auch völlig legitim ist, und hofft, dass es mit der Zeit und viel Übung doch allmählich besser werden wird, und versucht sich von dem einen oder anderen erfolgreicheren Mitschützen etwas abzuschauen - oder man geht systematisch an die Sache heran.


    Und bei dem letzterem Versuch kann auch ein Online-Forum (egal ob Mailing-Liste, Usenet-Newsgroup oder Webboard) zumindest begrenzt hilfreich sein. Manches kann man in der Tat aus Scheiben auslesen, freilich nur mit erheblichen Unsicherheitsfaktoren; die direkte Beobachtung und Korrektur ist da immer überlegen.

    Stimmt, halte ich aber bei unserer Zielgruppe der Aktion für sehr unwahrscheinlich. Vor allem weil eine Teilnahmebedingung lautet, dass die Kinder noch bei keinem Schützenverein Mitglied sein dürfen.

    Das eine ist der Aspekt, überhaupt in einem großen Pool von Menschen Leute herauszufischen, die möglicherweise für den Schießsport besonders begabt sein könnten.

    Mit der Aktion wollen wir erst Mal diesen großen Pool ins Haus bekommen und dann darin fischen zu können. Es wird Kinder geben, die 1-2x kommen und dann für sich wissen: daran habe ich kein Interesse. Für alle anderen besteht die Möglichkeit bei uns im Verein Spaß zu haben und für die ehrgeizigen unter ihnen haben wir die Voraussetzungen im Verein, dass sie bei Interesse in die Kaderschiene gehen können.

    Der häufigste Fehler auf Trainerseite und bei Vereinsverantwortlichen ist NICHT etwa das Übersehen und Nichtfördern von potentiellen Talenten, sondern das Gegenteil, nämlich das zu frühe Pushen und Verheizen. Das ist insbesondere bei Rogos Verein die nächstliegende und im Thread schon verschiedentlich aufscheinende Gefahr. Was nicht an seinem Verein als solchem liegt. In einem anderen Zusammenhang hatte auch Califax schon einmal sehr anschaulich - sowohl aus Eltern- wie aus Trainersperspektive - auf diese Gefahr hingewiesen.

    Das es bei meinem Verein Jungschützen zu früh gepusht und verheizt werden ist eine Unterstellung für die du keinen einzigen Hinweis/Beweis hast. Du kennst die Abläufe bei uns nicht. Die Jungschützen haben sehr wohl die Möglichkeit bei eigenem Interesse die Kader"laufbahn" zu beginnen und werden von uns bestmöglichst vorbereitet und unterstützt - es muss aber keiner tun. Es sind ausnahmslos alle Eltern unserer Jungschützen ständig bei Planungen etc. involviert, um eine mögliche Überbeanspruchung der Nachwuchsschützen so gut es geht auszuschließen. Dabei spielen das Interesse des Nachwuchsschützen, schulische Leistungen, körperliche Voraussetzungen, Bereitschaft der Eltern und vieles mehr eine Rolle.

    Bei dem Hinweis musste ich etwas schmunzeln, denn die Anregung kam ja von dir, dass man auch Kinder bereits mit der Ausnahmegenehmigung schon ans KK Schießen heranführen kann - was meiner Meinung nach zu früh ist. Wir vermitteln erst eine solide Grundtechnik mit den freien Waffen und gehen dann auf die KK Schiene. Die Umstellung ist gerade bei Kniend und Liegend wesentlich einfacher und vermeidet unnötigen Frust beim Schützen, weil er ohne die Vorkenntnisse aus dem Luftdruckbereich viel länger für vergleichbare Ergebnisse benötigt. Zudem ist die körperliche Beanspruchung beim KK Schießen meist höher, da die Waffe i.d.R. ein höheres Gewicht aufweist - auch das führt in den Riemenanschlägen zu viel mehr Unbehagen beim Schützen.

  • bei unserer Zielgruppe der Aktion für sehr unwahrscheinlich. Vor allem weil eine Teilnahmebedingung lautet, dass die Kinder noch bei keinem Schützenverein Mitglied sein dürfen.

    Ja, das kann durchaus eine sinnvolle Bedingung sein.

    Der eine Hauptgrund für eine solche Bedingung ist die naheliegende Parallele zum Bürgerkönigsschießen und Kinderkönigsschießen; da ist vielerorts ebenfalls seit je her bestimmt, dass die Teilnehmer nicht schon einem Verein angehören dürfen.

    Der andere und hier bei der Aktion eigentlich wichtigere Grund ist derjenige, dass sich der Vorstand nicht dem Vorwurf aussetzen will (und sei es nur geflüstert hinter seinem Rücken udn im Kreisschützenverband), er wolle anderen Vereinen die Mitglieder abwerben. Sicherlich nachvollziehbare Befürchtungen, gibt es doch überall viele alte Säcke ;) und wenig jungen Nachwuchs, die Statistiken sind katastrophal.

    Nachvollziehbar ja (diese Sorge ist z.B. auch bei den Talentnestkonzeptionen ausdrücklich angesprochen und berücksichtigt worden).

    Aber falsch.

    Carcano

  • Das es bei meinem Verein Jungschützen zu früh gepusht und verheizt werden ist eine Unterstellung für die du keinen einzigen Hinweis/Beweis hast. Du kennst die Abläufe bei uns nicht. Die Jungschützen haben sehr wohl die Möglichkeit bei eigenem Interesse die Kader"laufbahn" zu beginnen und werden von uns bestmöglichst vorbereitet und unterstützt - es muss aber keiner tun. Es sind ausnahmslos alle Eltern unserer Jungschützen ständig bei Planungen etc. involviert, um eine mögliche Überbeanspruchung der Nachwuchsschützen so gut es geht auszuschließen. Dabei spielen das Interesse des Nachwuchsschützen, schulische Leistungen, körperliche Voraussetzungen, Bereitschaft der Eltern und vieles mehr eine Rolle.

    .

    Das hast du falsch verstanden, er sprach von der Gefahr, die besteht. Und nicht, dass ihr das so macht.

    Carcano Kannst du vielleicht bezüglich der von der Sportwissenschaft gelieferten Belege und Erkenntnisse, welche der Schießsport allgemein nicht zur Kenntnis nimmt oder ignoriert, näher ins Detail gehen? Sofern es den Rahmen des Themas nicht sprengt, in diesem Fall kannst du mir einfach per Konversation antworten.

  • Wir haben im Schießsport eine enorm geringe Verbleibsquote von jungen Schützen (Kindern und Jugendlichen). Schon im Juniorenalter fallen die meisten wieder raus.

    Und im Vereinsleben ist es ganz regelmäßig so, dass Jugendabteilungen einige Jahre lang florieren, und dann mit dem Abgang oder der Umorientierung eines spiritus rector wieder in Dämmerschlaf oder Nichtexistenz versinken.

    Zur Sportwissenschaft: dazu habe ich in der Vergangenheit ziemlich viel und ziemlich detailliert hier im Forum gepostet. Man vergleicht dort insbesondere die Kader"karrieren" (meist ja deren Gegenteil). Da sieht man dann, dass bei uns (in Nordkorea anders) Kaderförderung nicht nachhaltig und zu 90 % oder 80 % verschwendet ist. Fakt. Und dann fragt man, warum, und was die Alternativen sind.
    Und speziell im Schießsport schaut man sich auch ausländische Weltklasseschützen an, die sehr oft erst mit 17, 18 oder 19 das allererste Mal einen Schuss abgegeben haben. Und dann innerhalb kurzer Zeit in die Weltspitze aufsteigen. Die Frühförderung ist nett und unterhaltsam, fühlt sich auch gut an, ist aber weitgehend unabhängig ggü. dem tatsächlichen leistungssportlichen Erfolg einer Nation. Nicht nachhaltig.

    Es gibt auch hier im Forum Vertreter von Vereinen, deren Jugendliche und Junioren SEHR beachtliche, tolle Erfolge auf nationaler und sogar internationaler Ebene haben. Diese Vereine sind aber in mehrfacher Hinsicht VÖLLIG anders aufgestellt als der von Rogo geschilderte. Völlig anders.

    Wenn Du suchen möchtest, schau Dir die Postings z.B. von Lanfear und Califax an. Wir haben uns hier in der Vergangenheit öfters darüber unterhalten.

    Carcano

    4 Mal editiert, zuletzt von Carcano (30. Mai 2018 um 14:01)

  • Der häufigste Fehler auf Trainerseite und bei Vereinsverantwortlichen ist NICHT etwa das Übersehen und Nichtfördern von potentiellen Talenten, sondern das Gegenteil, nämlich das zu frühe Pushen und Verheizen. Das ist insbesondere bei Rogos Verein die nächstliegende und im Thread schon verschiedentlich aufscheinende Gefahr.

    Das hast du falsch verstanden, er sprach von der Gefahr, die besteht. Und nicht, dass ihr das so macht.

    Und ich hab klar gestellt, dass diese Gefahr bei uns so gering wie möglich gehalten wird mit den angesprochenen Vorkehrungen. Es ist durchaus eine Unterstellung, wenn er sagt, dass in meinem Verein die Gefahr sehr naheliegend ist, dass wir Schützen verheizen, ohne dass er meinen Verein kennt.

  • Für Verheizen kann Califax mit warnenden Beispielen dienen (nein, gerade NICHT aus eigenem Verschulden ;) , aber doch aus erster Hand der Wahrnehmung). Für Nicht-Verheizen no.limits (der mal eine ausgesprochen aktive Jugendabteilung leitete, die eben viel mehr machte als nur Löchlein bohren).

    Aus all deinen Postings lässt sich für hjeden ganz GANZ klar ablesen, wo bei euch die Gefahren liegen. Das merkt jeder, es springt einem förmlich mit dem nackten Hintern ins Gesicht. Nur du nicht. Weil du nicht willst. Deshalb sagen es dir ja Außenstehende.

    Carcano

  • Und im Vereinsleben ist es ganz regelmäßig so, dass Jugendabteilungen einige Jahre lang florieren, und dann mit dem Abgang oder der Umorientierung eines spiritus rector wieder in Dämmerschlaf oder Nichtexistenz versinken.

    Hier gebe ich dir recht, das haben wir bei uns auch schon so erlebt.

    Die positiven Effekte daraus waren aber: Die Kinder selbst sind gegangen, geblieben sind die Eltern und schießen jetzt LG/LP/KK/GK/Bogen

    Man hat bei uns versucht, über Mundpropaganda von Schülern die schon bei uns im Verein waren, zusätzliche Kinder aus deren Schulklassen zu gewinnen. Das hat solange funktioniert, wie der "Werbende" noch aktiv war. Hat er aufgehört, haben schlagartig die anderen auch die Segel gestrichen, einmal gingen sogar fünf Kinder auf einmal. Da man aber immer auch versucht hat, die Eltern mit für den Schießsport zu begeistern, sind uns die wenigstens nicht weggebrochen.

  • Karlchen: es ist wichtig und richtig, dass Du die Eltern nennst. Ebenso wie die gegenläufige und bekannte Tendenz (Eltern bringen Kinder zum eigenen Sport, ältere Geschwister ziehen jüngere nach), kann es nämlich auch die von Dir erlebte geben. Und an diese Möglichkeit denkt manch einer gar nicht.

    Auch Dein Hinweis auf die Sozialdynamiken ist interessant:
    - Manche Kinder und Jugendlichen sind wegen einer Peer-Group in einem Verein (und wenn dann ein Gruppenführer oder neudeutsch "Influencer" plötzlich fehlt, brechen sehr schnell auch die anderen weg).
    - Andere, eher individualistische wegen der Sache selbst. Die schießen dann allein im Winter auf dem leeren Luftdruckwaffenstand und üben fleißig für sich (heute waffenrechtlich nicht mehr zulässig, vor Jahrzehnten aber durchaus üblich und möglich und wohlgefällig gesehen).

    Letztlich noch: man darf sich als Jugendverantwortlicher von einer hohen Abbrecherquote nicht frustrieren lassen. Man muss das Fluktuationsphänomen unter der Devise sehen und emotional interpretieren, dass man Werbung für den Schießsport gemacht hat, dass die wiederum anderen Positives erzählen, dass sie selbst gegen Hoplophobie geimpft sind, und dass sie vielleicht sogar zukünftig einmal, wenn auch in Jahrzehnten, wiederkommen oder dann ihren eigenen Nachwuchs hinschicken.

    [Diesen wichtigen Tradierungsaspekt darf man sich auch nicht selbst durch falsch verstandenen Datenschutz kaputtmachen]

    Carcano

  • Unser bester Pistolenschütze wurde so gewonnen. Er hat seinen Sohn immer zum LG-Training gefahren und ist daneben gestanden und hat zugeschaut. Irgendwann hat man ihn halt mal angesprochen, ob er nicht auch mal selbst ein Gewehr oder eine Pistole in die Hand nehmen möchte, ist doch besser als gelangweilt rumzustehen. Der Sohn ist mittlerweile nicht mehr dabei, der Vater hat einen LP-Schnitt von über 370. Das ist natürlich der Idealfall, aber über diese Schiene bekommen wir den meisten "Nachwuchs", auch wenn der schon über 30 Jahre alt ist.

  • Aus all deinen Postings lässt sich für hjeden ganz GANZ klar ablesen, wo bei euch die Gefahren liegen. Das merkt jeder, es springt einem förmlich mit dem nackten Hintern ins Gesicht. Nur du nicht. Weil du nicht willst. Deshalb sagen es dir ja Außenstehende.

    Hör auf! Zum letzten Mal: du kennst weder meinen Verein, unsere Vorgehensweise, eine Anzahl angeblich verheizter Jugendlicher, etc. Es ist eine Behauptung ohne jede Grundlage, dass Jugendliche bei uns Gefahr laufen verheizt zu werden.

    Was DIR da vielleicht ins Gesicht spring weiß ich nicht. Und mir zu unterstellen ich würde es nicht wollen solche Gefahren zu erkennen ist die nächste grundlose Behauptung. Wenn das deine MEINUNG ist, dann markier sie als solche, aber behaupte nicht für ALLE ("Das merkt jeder"), dass sie bei meinem Verein derartige Gefahren sehen würden.

  • Letztlich noch: man darf sich als Jugendverantwortlicher von einer hohen Abbrecherquote nicht frustrieren lassen. Man muss das Fluktuationsphänomen unter der Devise sehen und emotional interpretieren, dass man Werbung für den Schießsport gemacht hat, dass die wiederum anderen Positives erzählen, dass sie selbst gegen Hoplophobie geimpft sind, und dass sie vielleicht sogar zukünftig einmal, wenn auch in Jahrzehnten, wiederkommen oder dann ihren eigenen Nachwuchs hinschicken.

    Also das erstaunt mich jetzt doch etwas, denn wenn dir das bewusst ist, warum dann ständig diese Seitenhiebe?

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Es ist notwendig, sich darüber klarzuwerden, dass die Begriffe "Nachwuchsgewinnung" bzw. "Neumitgliederwerbung" - ebenso wie die Konzeption von Anfängertraining - absolut *NICHT* identisch sind mit der Idee, mehr Kinder und Jugendliche und Junioren im Verein haben zu wollen. Absolut nicht.

    Und da das den meisten absolut nicht klar ist, völlig unreflektierterweise, muss man diese simple Unterscheidung regelrecht einprügeln. Immer wieder.

  • ich glaub Rogo gehts nur um nachwuchs im schülerbereich,....warum also alles mit dem klopfholz einprügeln...??

    Ich sag nur JuBaLi,.....die verbietet deart drastische Maßnahmen,...,

  • Nur weil jemand nicht jedes Mal einen „Disclaimer“ davorsetzt, dass er sich der vielfältigen positiven Auswirkungen der Jugendarbeit bewusst ist, ganz abseits reiner Mitgliedsgewinnung, heißt das noch lange nicht, dass er sich dessen tatsächlich nicht bewusst ist, oder dass Vereine nicht gezielt dieses Mittel einsetzen, um beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Das werden sie Anfängern, und auch uns hier, aber nicht auf die Nase binden.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“