unbekannte, alte Kleinkaliber Pistole .22 - wer kennt sich aus?

  • Hallo,

    Dieses gute Stück befindet sich beim derzeitigen Besitzer in OMARURU / Namibia und wurde mir zum Kauf angeboten.

    Da ich selbst kaum Kenntnisse besitze frage ich hier ob jemand Infos zu dieser Pistole geben kann?

    Schöne Grüße - v. arche-foto


    besten Dank im Vorraus v. arche-foto

  • Hallo arche-foto,

    dies ist eine alte Scheibenpistole. Gelegentlich werden die bei egun unter "Freie Pistole" angeboten.

    Beschuss scheint sie zu haben. Die Frage ist, was willst du mit ihr machen?

  • Hallo arche-foto,

    diese Scheibenpistole kann man u.a. für die Traditionsdisziplinen des Bssb einsetzen.

    Fällt dann glaube ich mit den Wettbewerben Feuerstutzen, Zimmerstutzen Tradition und Wehrmannsgewehr zusammen.

    Gruß Ritter

  • Hallo,

    das ist eine Langenhan Modell 1893 von Fritz Langenhan aus Zella-Mehlis (Suhl) in Thüringen.

    Die war so um die Jahrhundertwende mit eine der besten Scheibenpistolen.


    In dem Zustand ist das sicher ein Sammlerobjekt. Über den Marktwert kann ich allerdings nichts sagen.

    Eine Suchmaschine deiner Wahl dürfte da aber sicher noch etwas weiterhelfen.


    Mist, Basti war schneller (und Carcano sowieso). Egal, der gute Wille zählt.


    Mit besten Grüßen

    Murmelchen

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (29. April 2018 um 19:48)

  • Ich glaube auch, dass sich ein Import wohl kaum lohnen wird.

    Ich gehe eher davon aus, dass der Autor deutschsprachiger Afrikaaner/ Bure ist.

    Sicherlich eine schöne Waffe, aber mehr als zum Sammeln wohl kaum nützlich.

    Grüße

  • Zum Marktwert:

    Wie gesagt, habe ich Pistolen mit solcher Bauart schon ein paar mal bei egun oder den einschlägigen Händler gesehen. Fast immer wurden diese für die Disziplin "Freie Pistole" angeboten. Der Marktwert ist ,wie von Carcano geschrieben wurde, eher gering. Aus dem Gedächtnis meine ich zu wissen, dass diese Pistolen für 80-150€ über die virtuelle Ladentheke gingen.

    Wenn man sich solch ein Schätzchen importiert, dann eher aus ideellen Gründen, denn schön ist sie definitiv. Wenn man keine großen Ambitionen hat, kann man doch wunderbar freie Pistole mit ihr schießen.

  • Bliebe auch und gerade in Bezug auf den Fragesteller noch anzumerken, dass man für den Erwerb und Besitz in Deutschland eine waffenrechtliche Erlaubnis benötigt, auch wenn das Teil jetzt schon gut 100 Jahre auf dem Buckel haben dürfte und ausschließlich als reinrassiges Sportgerät, wie man heutzutage wohl sagen würde, gedacht war.

    Zusätzlich wird auch noch eine weitere waffenrechtliche Erlaubnis für die Einfuhr nach Deutschland benötigt.

    Und da haben wir dann auch eine der Ursachen für den nicht vorhandenen Markt. Das Teil ist sicher erhaltenswert und würde sich sicher auch gut in einer schönen Vitrine machen, aber wenn man den ganzen Aufwand dafür betrachtet ... Und ja, selbst die Sache mit der Vitrine geht in Deutschland so nicht (mehr).


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Hallo an Alle,

    und vielen Dank für die sachkundigen Auskünfte.

    Ja, der Besitzer ist ein alter, deutschsprechender Bure. Bleibt das schöne Stück also in Namibia.

    Vielleicht hat ja jemand Interesse sowie die entsprechenden Vorraussetzungen/Berechtigungen.

    beste Grüße

  • Dann ist die Sache doch klar. Importieren und verkaufen, sofern der Einkaufspreis stimmt. Oder selber schiessen.

  • Habe selbst keinerlei Ambitionen dieses zugegeben sehr schöne Stück zu erwerben. Obwohl ich jedes Jahr in Namibia bin ist mir der ganze Aufwand dann doch zu groß. Der Verkäufer, ein alter Mann dem beide Beine fehlen, bat mich nur einen Verkäufer zu finden. Er spricht sehr gutes Deutsch, seine Frau ebenso.

    Falls jemand über die entsprechenden Berechtigungen zum Erwerb/Einfuhr/Besitz verfügt kann ich den Kontakt ja gerne vermitteln. Müßte dann jedoch in Namibia (Omaruru) selbst abgeholt und bar bezahlt werden. Zugegeben - etwas umständlich.

    Die Geschichte dieser Pistole ist interessant. Sie gehörte dem deutschstämmigen Farmer E. von Maltzahn. Dieser wurde vor etwa 18 Jahren von einem Namibier erschlagen. Der Mörder wurde geschnappt, anschließend sollte er gegen Kaution freigelassen werden. Da er diese nicht bezahlen konnte setzte man die solange herunter bis er sie bezahlen konnte: 200 NamDollar (nach heutigen Kurs etwa 14 Euro) - er kam frei und verschwand über alle Berge...

    Der heutige Besitzer erwarb das Stück bei der späteren Farmauflösung.