Trendsport Biathlon: Sumpf immer tiefer

  • So eine Meisterschaft muss ja eine sprudelnde Geldquelle sein.

    Da solltest du von ausgehen. Wenn du dir hier Ausschreibung DM 2018 die Startgelder anschaust und mittels einfacher Multiplikation mit den Starterzahler aus den Ergebnislisten (wo noch nicht mal die nicht angetretenen, die ja auch Startgeld bezahlt haben, enthalten sind) überschlägig durchrechnest, wirst du auf erkleckliche Zahlen kommen, selbst wenn man berücksichtigt, dass da auch noch gewisse Kosten gegenzurechnen sind.

    Aus früheren Kassenabschlüssen des DSB weiß ich, dass man da jetzt nicht über eine spontane Sammlung nachdenken muss. ;)

    Nur schade dass die geknechteten Schützen nicht in der Lage sind eine derartige Veranstaltungen selbst auf die Beine zu stellen.

    So ist das wohl. Aber da gehören natürlich ganz andere Netzwerke zu als wie die eine kleine Gruppe schützen haben könnte.

  • Aus früheren Kassenabschlüssen des DSB weiß ich, dass man da jetzt nicht über eine spontane Sammlung nachdenken muss.

    Eine Tatsache die aber gewisse Funktionäre nicht so gerne verbreitet wissen wollen. Und immer daran denken, dass da noch nicht einmal Märchensteuer abzuführen ist. Da haben andere schon andere Belastungen, seltsamerweise schaffen es diese "geknechteten Schützen" dennoch immer wieder eine komplette Saison mit Wettbewerben an so ziemlich jedem Wochenende zu realisieren. Aber dies liegt wahrscheinlich an der Begeisterung für dieses Hobby. An der Vereinsheimtheke kommt da nicht wirklich was raus.

  • An der Vereinsheimtheke kommt da nicht wirklich was raus.

    Auch das kann ich so für viele Theken nicht unbedingt bestätigen (und ich kenne da einige (Zahlen);)). Wenn du da mal hinter blicken würdest, wärest du erstaunt, zumindest bei vielen Traditionsvereinen ist das ein zweites Schützenfest, aber auch Sportverein können da gut mit (von) Leben.

    Aber auch da redet verständlicherweise keiner gerne mit genauen Zahlen öffentlich drüber. ;)

    Aber verglichen mit den Startgeldern sind das in diesen Größenordnungen dann wirklich die berühmten Peanuts.

  • Also Du hast da ja sicherlich eine verlässlichere und im Wortsinne höhere Perspektive als ich. Aber von den Startgeldern gehen ja immer noch die Standmieten ab, die Helfergelder (auch wenn die Einzelbeträge mehr symbolisch sind angesichts der aufgewandten Zeit, summiert sich's doch) und die Fahrtkostenerstattung, bei den DM auch Übernachtungen und Tagegelder. Ich denke, da fließt schon eine Menge ab. Und ich halte den DSB auch keinesfalls für steinreich. Tatsächlich scheint mir der jährlich abgeführte DSB-Beitrag des einzelnen Schützen deutlich zu gering für dessen Aufgaben. Beurteilst Du das anders, Schmidtchen?

    Carcano

  • Ich habe nicht behauptet, dass der DSB steinreich sei. Ich habe nur auf die Antwort, dass eine flächendeckende Dopingkontrolle AUS KOSTENGRÜNDEN wegen der hohen Kosten einer einzelnen Probenuntersuchung nicht möglich sei, geantwortet, dass es erhebliche Einnahmen gibt und zwar nicht, wie @Karl meinte, die 10,- € Beitrag (sind eh nur 4,50 oder 5,- , wenn ich das richtig im Kopf hab), sondern eben die, die auch an der Verursacherstelle entstehen. Mir ist auch klar, und das habe ich auch oben geschrieben, dass dort noch Kosten dran hängen, aber ich weiß eben auch, dass aus dem Meisterschaftsbetrieb noch ein erkleckliches Sümmchen übrig bleibt. Da wären 20 Dopingproben sicher nicht das Argument, sie nicht zu machen. Was ganz anderes ist das, wenn man @Karl bei dieser Argumentation folgt

    Aber was willst Du bei Schützen testen wenn, wie in früheren Diskussionen bekannt wurde, eine Vielzahl der Starter altersbedingt wandelnde Apotheken sind?

    Das ist aber eben eine andere Problematik. Und sie würde dann z.B. auf die Aufgelegt-Disziplinen zutreffen, aber nicht auf SpoPi Herren oder KK100m Damen.

    Letztlich ist die Frage der Wirksamkeit des Dopings in Sportarten wie dem Schießsport aufgrund verschiedener Wechselwirkungen eh umstritten. Nur dann bringt das "Mäntelchen umhängen" auch nichts.

    Ob der DSB für seine Aufgaben zu geringe Beiträge nimmt, lass ich mal offen. Klar ist aber, differenziert er zukünftig nicht stärker zwischen Aktiven und Passiven, wird ihm ein immer größerer Teil der Passiven wegbrechen, da diese nicht mehr so einfach wie früher bereit sind, Lemmingsmäßig diese Erhöhungen mitzumachen. Da wird der aktive Sportlerteil dann zunehmend ausgegliedert, wie wir ja in einigen Verbänden mit hohem Anteil an Traditionsschützen (NWDSB, RSB, WSB, ) schon seit einigen Jahren erkennen können.

    Die Bayern bilden da aufgrund ihres Lebensgefühls glaube ich eine Ausnahme, bewegen sich auf jeden Fall auf einem anderen Niveau.

    Engagierte Sportschützen haben sicher kein Problem damit statt 8,- € Verbandsbeitrag auch 15,- € zu bezahlen, wenn die Leistung stimmt. Nur, da fängt's ja schon an. Unterhalte dich mal mit einigen Teilnehmern an den DM aufgelegt in Hannover, was dort teilweise für Zustände herrschen. Bei Tieren wäre die Veranstaltung wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz wohl schon abgebrochen worden, so wurde mir berichtet. Da ärgert sich natürlich jeder betroffene Schütze über jeden Cent mehr Beitrag.

    Ich sehe aber auch einen großen Teil der Probleme unserer Sportart nicht beim DSB oder den anderen Oberverbänden. Letztlich scheint mir das Ganze eher eine strukturelle Schwäche zu sein, die viel weiter unten an der Basis bekämpft werden muss. Und dafür ist der DSB viel zu weit weg. Da kannst du selbst mit Geld nur sehr begrenzt was machen. Wenn sich die Einstellung einiger Leute in den Vereinen nicht ändert, ist da leider Hopfen und Malz verloren. Mit mehr Geld ist die Verlockung nur noch größer, etwas von dem Kuchen abhaben zu wollen, auch wenn man letztlich gar nicht vordringlicher Nutznießer solcher Gelder sein soll. Manche Leute sind halt cleverer als andere. 8)

  • Letztlich ist die Frage der Wirksamkeit des Dopings in Sportarten wie dem Schießsport aufgrund verschiedener Wechselwirkungen eh umstritten. Nur dann bringt das "Mäntelchen umhängen" auch nichts.

    Wenn die Schützen jetzt die letzten wären die keine Dopingkontrollen durchführen würden könnte man das das immer noch als Argument gegen die Tests bei Schützen bringen.

    Warum solle also gerade die, bei denen der Nutzen des Dopings als umstritten gelten darf, hier den Vorreiter geben? Oder habe ich nur übersehen dass in anderen Sportarten bei den Amateuren plötzlich Tests in merklicher Breite vorgenommen werden.

    Natürlich kommen bei der Dopingdiskussion die jetzt die ganzen Kenner, die auf der Kirmes mal mit zwei oder mehr halben ein Röschen getroffen haben, als Experten mit eigener Erfahrung zu einem anderen Ergebnis.


    Zitat

    Karl schrieb: Aber was willst Du bei Schützen testen wenn, wie in früheren Diskussionen bekannt wurde, eine Vielzahl der Starter altersbedingt wandelnde Apotheken sind?

    Zitat Schmidtchen:

    Das ist aber eben eine andere Problematik. Und sie würde dann z.B. auf die Aufgelegt-Disziplinen zutreffen, aber nicht auf SpoPi Herren oder KK100m Damen.

    Wenn wir dann verschiedene (Alters)Klassen bei denen es sich wenn man den Fachleuten hier Glauben schenken darf um die Zukunft des Sports handelt, freistellen wollten würden wir doch jegliche Glaubwürdigkeit verspielen.

    Oder wie soll man das dann werten wenn der GK Schütze der Schützenklasse schwächer bei der DM abschneidet als der Altersklasseschütze mit allen medizinischen Möglichkeiten?


    Sollten wir über die Einnahmen der Vereine und Verbände nicht mal einen eigenen Thread aufmachen?

    Karl

  • Letztlich ist die Frage der Wirksamkeit des Dopings in Sportarten wie dem Schießsport aufgrund verschiedener Wechselwirkungen eh umstritten.

    Hast du hierfür weitere Literatur?

    Nur dann bringt das "Mäntelchen umhängen" auch nichts.

    Das Mäntelchen Doping würde ich mir aber dennoch nicht umhängen wollen.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hast du hierfür weitere Literatur?

    Ein Ziel wäre ja die Aufregung zu dämpfen und dann die 10 od. 15 Ringe die im Training mehr erreicht werden auch in den Wettkampf zu retten. Da kommt dann der Beruhigungsschluck ins Spiel, die richtige Dosis ist positiv für die Leistung zu viel führt dann wieder zu Fehlern.

    So manche Tablette oder Tröpfchen kann gerade der ältere Sportler auch durch entsprechendes Training und Lebensführung einsparen, nur ist das halt anstrengender.

  • JohannesKK Dies ist mir auch so bewusst. Mir geht es hier um die Umstrittenheit des Dopings aufgrund von Wechselwirkungen. Hier hätte ich gerne etwas zum Schmökern. Die andere Sichtweise würde mich hier interessieren.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hast du hierfür weitere Literatur?

    Ich habe vor Jahren mal einen Bericht darüber gesehen. Der beschäftigte sich vor allem mit den Betablockern als Möglichkeit zur Nervositätsbekämpfung. Heute wird da eben oft das "Gute Tröpfchen" für genommen. Fakt ist, dass durch solche Mittel u.a. die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt wird und somit andere Gegebenheiten bei der Schussabgabe vorhanden sind. Dazu kommen ggf. sogenannte Kontraindikatoren, falls die Person eh schon Medikamente nimmt/nehmen muss. Eine Dissertation dazu habe ich nicht, aber ansatzweise kannst du hieraus

    https://krank.de/behandlung/dop…gen-beim-doping

    und hieraus

    http://symptomat.de/Betablocker

    noch ein paar Infos rausholen.