Erfahrungen mit der Pedersoli Carleton Unterhammer Pistole

  • Hallo zusammen,

    ich liebäugle ja mit einer Carleton Unterhammerpistole von Pedersoli. Gibt es hier Schützen, die mit der Waffe Erfahrungen gemacht haben und diese gern hier teilen würden?

    Ein Dorn im Auge bei der Waffe ist mir der Abzug und das generelle Bausystem. Wenn ich das richtig gelesen habe, dann ist der Abzugsbügel für den Abzugsmechanismus verantwortlich - ein unschönes Verschleißteil, oder?

    Außerdem ist wohl Lauf und Abzugseinheit ein System, was ich bei der Reinigung als großen Nachteil erachte. Vielleicht liege ich hier aber auch falsch oder Besitzer der Waffe können mich eines Besseren belehren.

    Freue mich auf eure Antworten. :)

  • ein unschönes Verschleißteil, oder?

    Die dp Carleton selbst hatte ich noch nicht in der Hand, aber bei den Unterhammerpistolen, die ich kenne, und bei denen der Abzugsbügel als Feder diente, sah ich bislang diesen nicht als "Verschleißteil".

    Jedoch ist zu beachten, dass es sich hier in der Regel nicht um Pistolen mit Stecherabzug handelt - man also bauartbedingt mit einem anderen als dem für Match-SP-Pistolen üblichen Abzugssystem zurechtkommen muss. Sollte man vorher SELBST ausprobieren, bevor man Geld in die Hand nimmt.

    Ich persönlich habe mich für eine Waffe mit französischem Stecher im klassischen Design entschieden: dp LePage .44 Perkussion und auch als Steinschloßwaffe dp Le Page .44, ca. 20-30 Jahre alt, gebraucht gekauft.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Danke für deine Antwort.

    Ich bin ebenfalls im Besitz einer dp LePage in .36, super Waffe. Für sportliche Zwecke erscheint mir ein Unterhammer aber dann irgendwie sinnvoller.

    Vorher ausprobieren ist leider ziemlich schwierig, da fast niemand im Besitz von Unterhammer-Waffen ist, geschweige denn von einer Carleton. :(

  • Für sportliche Zwecke erscheint mir ein Unterhammer aber dann irgendwie sinnvoller.

    Warum?

    Wenn es dir nur um den Griff geht, da gibt es z.B. die dp Mortimer - auch als Perkussionspistole erhältlich.

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  • u.a. Geringes Gewicht, kein Stecherabzug, kein seitlicher Schlag (sondern mittig) und keine Funken im Blickfeld.

    Ist aber natürlich auch geschmackssache.

  • kein Stecherabzug

    Inwiefern ist das für dich ein Vorteil? Nicht umsonst haben Freie Pistole auch einen Stecher?

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  • Die Carleton ist sehr vorderlastig, was aber kein Nachteil sein muss. Zusammen mit dem steilen Griffwinkel muss man halt schauen, dass das Korn nicht absackt. Zum Durchspülen gibt es Schläuche mit Gewindeanschluss für den Pistonsockel. Der Abzug ist m.M.n. auch okay. Und das verreißen kommt eher von Halte- oder Abzugsfehlern als vom seitlich schlagenden Hahn.

    Ich merke an der Ringzahl keinen Unterschied zw. einer Mang u. einer Carleton. Die müssen halt unterschiedlich gehalten werden, das liegt aber nur an der Schäftung. Wenn die Ladung stimmt und sauber abgezogen wird, dann sind die Chancen gut, dass der Treffer mindestens in der 9 sitzt.

  • Wenn es schon eine Unterhammer sein soll - ich würde auch die FWB History No1 in Betracht ziehen.

    Diese Waffe ist bei VL-Schützen sehr beliebt, ich sehe sie bei RWK und Meisterschaften sehr oft, mehr als andere Fabrikate.

    Wird leider nicht mehr gebaut, wird aber in e-gun immer wieder mal angeboten. Allerdings liegt der heutige Marktwert oft über dem ursprünglichen Einstandspreis. Das spricht für sich.

    Morini CM 162EA

    Pardini K12

  • Die war lange Zeit die preiswerteste Billinghurst die man neu kaufen konnte. :) Billiger war nur noch die Barlow von Ardesa.

    Wenn's nur eine Unterhammer für "wenig" Geld sein soll dann bleibt nur die Carleton oder ein Einstiegsmodell von Baumkircher. Das sind die billigsten Unterhammer die man neu kaufen kann. Wobei 1000-1200 € für so ein zierliches Ding schon schon die Frage aufkommen lassen, wo da das ganze Geld bleibt.:/

  • Wenn es schon eine Unterhammer sein soll - ich würde auch die FWB History No1 in Betracht ziehen.

    Diese Waffe ist bei VL-Schützen sehr beliebt, ich sehe sie bei RWK und Meisterschaften sehr oft, mehr als andere Fabrikate.

    Wird leider nicht mehr gebaut, wird aber in e-gun immer wieder mal angeboten. Allerdings liegt der heutige Marktwert oft über dem ursprünglichen Einstandspreis. Das spricht für sich.

    Manche sagen so, manche sagen so. Habe von der FWB schon viel gutes, aber auch viel schlechtes gehört. Wir haben im Verein sowohl zufriedene Schützen als auch welche, die mit der FWB nur Probleme und Defekte haben. Aufgrund der Tatsache, dass die Waffe bei egun teilweise mit 100% Zuschlag zum Originalpreis verkauft wird (kein Witz), kommt das für mich nicht in Frage.

  • Manche sagen so, manche sagen so. Habe von der FWB schon viel gutes, aber auch viel schlechtes gehört. Wir haben im Verein sowohl zufriedene Schützen als auch welche, die mit der FWB nur Probleme und Defekte haben. Aufgrund der Tatsache, dass die Waffe bei egun teilweise mit 100% Zuschlag zum Originalpreis verkauft wird (kein Witz), kommt das für mich nicht in Frage.

    Sooo viel Schlechtes kann es ja wohl nicht sein denn sonst würde der Markt diese stolzen Preise für gebrauchte History No. 1 nicht akzeptieren und bezahlen.

    (Ist zwar nicht unbedingt ein guter Vergleich, aber vielleicht ist das so ähnlich wie mit gut erhaltenen Oldtimern, die steigen auch im Wert mit der Zeit)

    Allerdings habe ich auch Verständnis für Deine Einstellung daß sie für Dich nicht in Frage kommt.

    Morini CM 162EA

    Pardini K12

  • Hallo SC,

    ich besitze seit 1994 eine Mang cal.38 und habe mit ihr schon sehr viele Meisterschaften geschossen. Sie ist sehr zuverlässig und problemlos zu reinigen. Die handhabung war am Anfang gewöhnungsbedürftig. Nach ein paar Monaten war das alles keinProblem mehr. Die Ergebnisse waren für mich (135-140) top.

    Nun habe ich vor einigen Jahren eine der letzten FWB History 1 gekauft. Was soll ich sagen, das Händling ist eine ganz andere Geschicht. Ich musste das Schießen neu lernen. Inzwischen sind die letzten Zweifel zerstreut. Die Ergebnisse stimmen wieder. Vorderlastig sind beide aber das Laufschlagen ist bei der FWB viel weniger. Den Preis ist sie auf jeden Fall wert.

  • Ich benutze Rundkugel .370, Pulver Schweizer 1 12 Grain, Pflaster 0,22 stärke und Milch normales Bohrwasser mit 1Spritzer Ballistolöl. Das Bohrwasser sorgt dafür, dass sich die Züge nicht zusetzen. Da ich nach jedem 2. Schuss kurz den Lauf reinige habe ich auch eine gleichmäsigere Schussleistung erreicht.

  • ............ich muss dazu noch etwas sagen. Das Cal.370 ist meines wissens nicht mehr käuflich zu erwerben. Das cal. 375 ist für meinen Lauf etwas zu groß und mit dünnerem Pflaster nicht oder nur schwer auszugleichen. Da habe ich mir von Hensel eine Giesvorm geholt da konnte ich immer 2 Kugeln giessen. Hat wunderbar funktioniert.

  • Danke für die Info! Über die Mang liest man selten was. Ich hatte seinerzeit Kugeln und Pflaster beim Kauf mitbekommen, die Tüten waren aber nicht beschriftet. Streukreis war excellent. Leider habe ich die Kugeln nicht nachgemessen.

    .375er gehen gar nicht, obwohl Werksempfehlung. Egal welches Pflaster, immer wieder Ausreißer über die ganze Scheibe. Ich hab jetzt .373er mit 0,20mm Pflaster auf ca. 12,5-13gr Schweizer 2 und Gries. Die Ladung ist gut, hat aber noch Verbesserungspotential :)

    Meine Unterhammer lade ich übrigens mit .350er Kugeln auf 0,25er Pflaster, also die Baumkircher Empfehlung. Statt 13gr CH2 fülle ich aber nur 10gr rein. Das reduziert stark das Springen. Trotzdem finde ich, dass die Mang sich besser schießt. Die Unterhammer ist irgendwie so zierlich und leicht, sie liegt nicht so satt in der Hand. Ist aber vielleicht auch eine Frage der jahrelangen Konditionierung.

  • Ich kann zwar nichts beitragen, finde aber eure Konversation sehr interessant:thumbup:.

    Gerne würde ich auch mit Vorderlader anfangen, wenn der örtliche Verein nicht so arbeitnehmerunfreundliche Trainingszeiten hätte.

  • Hallo OT,

    ich habe bei meiner Mang die Ladung folgendermasen ermittelt:

    - die Schwanzschraube abgeschraubt,

    - den Polversack(ist ja unbearbeitet) ausgerieben

    - mit einem Senker das Loch angesenkt so dass die Kugel liegen bleibt

    - dann das Pulver in den Sack randvoll gefüllt und die Kugel aufgelegt

    - zur Kontrolle die Kugel entfernt und nachgeschaut ob es einen guten Abdruck gegeben hat

    - bei zuviel Pulver die Menge reduzieren bei zuwenig die Menge erhöhen

    - diese Menge Pulver in eine Patronenhülse 9mm füllen und entsprechend des Pulverstands einkürzen, danach ein Griff daran und fertig ist die Schöpfkelle

    :):)

  • So ist's natürlich optimal. Ich hab versucht, das Volumen der Pulverkammer im eingebauten Zustand zu ermitteln. Habe dazu mit einem Rundstab getastet, wann der Pulversack voll ist. Geht ganz gut, weil er bei der Mang recht schmal ist und die Wandstärke der Schwanzschraube entsprechend breit. Etwas über 10gr CH2 hab ich erstochert :)

    Muss mal schauen, ob ich irgendwo einen Restposten an .370er Kugeln organisiere. Ans selbst gießen habe ich mich noch nicht herangetraut.

    Im Visier Test laden sie 17gr, Kugel .375 auf 0,25mm Pflaster. Das kriege ich nur mit Hammer in den Lauf.

    @Bastian

    Bei uns haben die Vereine meist am Wochenende auf. Außer reine Druckluft- oder KK-Stände. Die auch mal unter der Woche. Schwarzpulver kann ich dir nur empfehlen, das macht richtig Laune und man hat eigentlich immer was zu tüfteln.