Wie wird Großkaliberpistole jenseits von 9x19 und .45CP (z.B Kaliber .32 = Regel 2.52) im DSB gelebt?

  • Die aktuelle Sportordnung des DSB beschreibt die Disziplin 2.52 folgendermaßen:

    Kennzahl: 2.52

    Wettbewerb: Großkaliberpistole .32

    Waffenart: Kurzwaffe/Mehrlader

    Lauflänge in cm: min. 10 max. 15,3

    Visierung: Kimme/Korn

    Kaliber: 7,65 mm

    Distanz in m: 25

    Anschlagsart: stehend

    Wettkampfschüsse: 40

    Zeitvorgabe: 5 Schuss in 150 sek, 5 Schuss in 20 sek

    Scheibe: 4/9

    Beschreibung: entsprechend Ausschreibung

    Wie wird die Disziplin denn nun im DSB gelebt?

    Gibt es nationale oder nur regionale Wettkämpfe?

    Mit welchen Waffen tritt man dort an?

    Ich habe dazu im Internet so gut wie nichts gefunden. Manchmal auch widersprüchliches, so dass nicht klar ist ob man beim DSB und einigen von dessen Landesverbänden überhaupt weiss, dass es neben 9x19, .45ACP, .357Magnum und .44Magnum noch 5 (!) weitere Großkaliberdisziplinen, nämlich .30, .32 und .38, 10mm Pistole und .41 Revolver gibt.

    Manche Vordenker in den Vebänden fassen die Kaliber zu diesen Wettbewerbe unter Zentralfeuerpistole zusammen (eigentlich eine andere, eigene Regel) und verlangen die Verwendung von Wadcutter-Munition.

    Wieder andere verweisen auf die Ordonnanzdisziplinen mancher Landesverbände (wiederum andere Disziplinen mit anderen Anforderungen).

    Aber wer richtet denn nun wie tatsächlich 2.51, 2.52, 2.54, 2.56 und 2.57 aus?

  • Zu 32 Acp, die schießt zumindest bei uns keiner mehr fest, ich kenne nur einen der zum spaß mal 32 Acp schießt.

    Scheint wohl ausgestorben zu sein.

    Die ganzen anderen werden unter Gk Pistole oder Revolver zusammengefasst, wobei ich keinen kenne der 10mm, .41 oder .30 schießt.

    Das wird wohl mit der verbreitung und unkenntniss zusammenhängen.

  • Hallo Strindberg,

    ich mach mal den Anfang,

    Diese Disziplin, Gebrauchspistole / Gebrauchsrevolver wird in 4 Kalibern geschossen, im jeweils selben Modus, bei den Meisterschaften geht es in 3 Altersklassen bis zur DM, international wird diese Disziplin nicht geschossen. ( Schützenklasse, Altersklasse und Seniorenklasse )

    In jeder dieser 4 Kategorien die da sind 9mm und 45ACP ( Pistole ) und 357mag und 44mag ( Revolver ) gibt es einen Mindestimpuls was die Munition bzw. die Ladung anbelangt.

    Bei uns in Württemberg werden Rundenwettkämpfe geschossen, bis zur Landesliga, bei diesen wird gemischt gestartet und gemischt bewertet.

    Die Disziplin ist sehr stark frequentiert so das in verschiedenen Kreisen und Bezirken Liga 1, 2, und 3 gibt, im Land sind es zur Zeit 2 Liegen.

    Die Disziplin besteht aus 1mal 5 Schuss Probe und 2 Wertungsteilen 4x 150sec mit je 5 Schuss und 4x 20sec mit je 5 Schuss.

    Max mögliche Ringzahl 400, bei Meisterschaften wird noch ein Finale geschossen mit den besten 6 Schützen 2x die 20sec, so können nochmal 100 Ringe dazu kommen.

    Den Deutschen Rekord in 9mm hält Marcus Bartram vom Pistolenclub Sinzig, mit 397/497 den hat er mir ich glaube 2007 abgenommen.

    Noch Fragen, nur zu ?

    grüße no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

    Einmal editiert, zuletzt von no.limits (27. Juni 2017 um 21:40)

  • In der Tat gibt es sowohl im Kurzwaffen- als auch im Langwaffenbereich (z.B GK Freigewehr 1.71/1.72) einige Exotendisziplinen die i.d.R. mangels Teilnehmern nicht ausgeschrieben werden.

    Aber selbst die 300m Disziplinen sich schon fast exotisch, schaut man sich mal die Teilnehmerzahlen an.

    Bei uns z.B. gibt es im Gewehrbereich 2 Exotendisziplinen (1.92 und 1.97),welche mit relativer Beliebtheit bis einschließlich LM geschossen werden. Eigentlich schade finde ich, da sind einige interessante Disziplinen dabei die ich gerne mal offiziell schießen würde.

  • hi Strindberg,

    Ich schieße im bssb die beiden Revolver (2.55 und 2.58) sowie die Zentralfeuer 2.45.

    Darüber hinaus gibt es die beiden Gk Pistolen 9mm und 45 acp.

    Im bssb zusätzlich noch die Kombination Gk Revolver + Gk Pistole. Finde ich sehr spannend!

    Passt bei mir aber nicht mehr rein.

    Gruß Rolf

  • Danke für Eure Antworten.

    Da anscheinend nur 9x19, .45ACP, .357Magnum und .44Magnum gelebt/geschossen werden, existieren die anderen Großkaliberdisziplinen wohl derzeit nur aus historischen Gründen/zum Bedürfniserhalt.

    Ich denke auch, ein neues Bedürfnis wird man für z.B. Disziplin 2.52 nicht erhalten - die Annahme begründet sich leider auch daraus, welche unsäglichen, selbstgesetzten (!) Hürden die DSB-Landesverbände (BDS, BdMP usw. sind da aber auch nicht besser...) vor den Bedürfniserhalt gestellt haben.

    Im Grunde steht man beim Bedürfniserhalt mehr oder weniger immer vor dem gleichen Problem: ohne Waffe kein Wettkampf, ohne Wettkampf keine Waffe. Dieses Dilemma durchbricht man im ersten Schritt nur mit Leihwaffen, die aber im sinnvollen (Trainings-)Rahmen nur schwer zu bekommen sind.

    Für DSB-Schütz/-innen eine bittere Lösung: anderen Verband als den DSB wählen - im BDS kann man auch z.B. 7,65 Browning mit weniger als 100mm Lauflänge schießen und dabei wenn man wollte auch ein Reflexvisier nutzen.

    In manchen DSB Landesverbänden wird auch Ordonnanzpistole angeboten, aber das ist wieder eine ganz andere Disziplin.

    Wie könnte man 2.52 ohne passende Waffen denn wiederbeleben? Ich nehme an gar nicht, da der/die Verantwortliche im Verband keine Bedürfnisbescheinigung ausstellen wird. Da gebe ich AxelA recht.

  • Wenn man diese "Platzhalter-Disziplinen" innerhalb der Liste A beleben will, dann muss man halt (auf Landeebene, Bezirksebene, Kreis-/Gauebene) einen Wettkampf für sie ausschreiben. Genau deshalb stehen sie ja (historisch gesehen) in der Bundes-Sportordnung, damit die LVs diese Möglichkeit ggf. nutzen und mit Leben füllen können. Die eigenen "Listen B" der Landesverbände kamen historisch erst deutlich später und vieles in ihnen bleibt auch auf demPapier und ungelebt.

    Carcano

  • Wie man eine Ausschreibung erstellt, dass lernt man eigentlich in den Schießsportleiter-Lehrgängen des Verbandes, die dienen ja genau solchen "Formalien". Es ist also kein Hexenwerk, zumal man die Details aus den Ausschreibungen der tatsächlich im DSB geschossenen GK-Disziplinen weitgehend kopieren kann.

    Für den Probelauf würde man Pistole und Revolver zusammen in einer Kaliberklasse ausschreiben. Im Falle .30/32 (wir haben das ja schon bei der DSU) wären das beispielsweise 7,65 Para, 7.65 Browning Long, 7,62 Tokarev, 7,63 Mauser, 8mm Nambu, 8mm Roth-Steyr; .30 Carbine; sowie 7,5mm Nagant, 7,5mm Swiss, 7,62m Nagant, .32-20, 8mm Lebel, .32 H&R Magnum, .327 Federal Magnum... die Liste ist natürlich nicht vollständig.

    Das Einzige, was man dann noch braucht, ist ein Vorstand, der einverstanden ist, den betreffenden Stand bzw. Standteil zu einem Termin zu reservieren, sowie einige Freiwilige, die als Schießleiter und verantwortliche Aufsichtspersonen bereit zu stehen gewillt sind. Außerdem empfehle ich dringend ein paar Leihwaffen samt Munition, weil viele das gerne auf Probe mal mitschießen würden, die keine eigene Waffe haben.

    Carcano

  • Ich nehme an gar nicht, da der/die Verantwortliche im Verband keine Bedürfnisbescheinigung ausstellen wird

    Hallo Strindberg,

    was schwebt Dir den vor, welches Kaliber oder welche Waffe? Es geht beim DSB natürlich nicht alles, aber ich denke über die Disziplin Sport Pistole GK gibt es sicher Spielräume.

    Wenn ich richtig informiert bin dann ab Kaliber 7.65 nicht unter 105mm (4 Zoll ) Lauflänge nicht über 150mm (6Zoll ) also ein 38iger oder ein 41iger müsste schon auch gehen. ( kein Buntline )

    Mit einem 50AE hast sicher Probleme aber bis runter auf 7.65 gibt es sicher jede Menge was Spaß macht,

    Konkurrenzfähig wirst halt nicht sein, und u.U. in einem Preissegment für Munition das auch keinen Spaß macht. (41Mag oder so)

    Auch der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten wird schwierig.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Mir ist die Idee durch den Kopf gegeistert, ich könnte eine kleinere, klassische Gebrauchspistole wie z.B. die Walther PP oder Colt 1903 hammerless in Wettkämpfen schießen, aber das ist wohl nur in manchen DSB-Verbänden im Bereich Ordonnanzwaffe möglich.

    Dann fiel mir die Disziplin 2.52 auf, die dafür eventuell Platz geboten hätte, aber da die Disziplin nicht mit Leben erfüllt ist, kann man dort wohl ein Bedürfnis nur nach entsprechender Vorarbeit (siehe carcanos Beitrag) geltend machen.

  • Manche Vordenker in den Vebänden fassen die Kaliber zu diesen Wettbewerbe unter Zentralfeuerpistole zusammen (eigentlich eine andere, eigene Regel) und verlangen die Verwendung von Wadcutter-Munition.

    Zentralfeuer ist auch eine eigene sogar international geschossene Disziplin, für den Schützen der seine Bedürfnisse oder manchmal auch seine Euros vorrangig für richtige Waffen verwendet eben einfach nicht mehr attraktiv genug.

    Mir ist die Idee durch den Kopf gegeistert, ich könnte eine kleinere, klassische Gebrauchspistole wie z.B. die Walther PP oder Colt 1903 hammerless in Wettkämpfen schießen, aber das ist wohl nur in manchen DSB-Verbänden im Bereich Ordonnanzwaffe möglich.

    Dann fiel mir die Disziplin 2.52 auf, die dafür eventuell Platz geboten hätte, aber da die Disziplin nicht mit Leben erfüllt ist, kann man dort wohl ein Bedürfnis nur nach entsprechender Vorarbeit (siehe carcanos Beitrag) geltend machen.

    Warum dann mit Waffen, die für vieles und Sportschießen auf 25 Meter im besonderen, nicht geeignet sind?

    Nimm einfach Deine Axels und fangt in eurem Verein und Kreis mit Wettkämpfen an, wenn ihr genug Schützen seit wird sich auch der Verband um eure Belange kümmern.

    Karl