Erfahrung mit Wasserwaage

  • Also ich schieße seit 5-6 Jahren auf dem KK-Gewehr mit ner außenliegenden Libelle LEVEL von Centra sowie der zugehörigen Beleuchtung Lib-Light. http://www.csp-prien.de/sportschiessen…agen/index.html und finde es gerade beim Liegendanschlag hilfreich. So kann man das unbeabsichtigte Verkannten des Gewehres schnell als Fehlerquelle ausschließen. Da ich lieber mit verstellbaren Glaskörnern (ohne Balken) schieße passierte das bei mir schon recht schnell. Naja, mit richtigem Training kann man das Verkannten bestimmt auch unterbinden aber so geht es auch recht einfach wenn dazu die Zeit fehlt :) Jetzt habe ich es beim KK-Schießen, außer beim KK100m, eigentlich immer drauf. Wo jetzt die Unterschiede beim Schießen zwischen den innen- und außenliegenden Libellen liegen kann ich dir nicht sagen, ich habe lieber ein "sauberes" Zielbild ohne Balken und Wasserwaage drinne, habe mir deswegen auch für meine Anschützgewehre große M22 Korntunnel besorgt, aber das wird wohl Ermessenssache sein. Die Preise für die Beleuchtungen finde ich bei allen Herstellen sehr übertrieben, aber gerade bei geschlossenen KK-Ständen ist es doch oft sehr dunkel um nur "hinten" durch die Scheibenbeleuchtung die Luftblase gut erkennen zu können.

    Gruß

    Uwe

  • Hallo Scherge,

    um mal deine interessanten Ausführungen zur Wasserwaage aufzugreifen:

    Ich bin jetzt in der glücklichen Lage demnächst mein eigenes KK-Gewehr zu haben und beschäftige mich daher u.a. mit Zubehör und in diesem Rahmen auch mit Wasserwaagen.

    Ich bin jetzt des öfteren über das Stichwort "Verkantung" gestolpert. Was ist nun genau das schlechte daran bzw. was versteht ihr genau darunter? Ich habe gelernt, mein (Vereins-)Gewehr (Suhl 150-1) immer ein wenig anzukippen, also ca. 10° nach links geneigt, damit die Wange besser aufliegt. Verstehe ich es jetzt richtig, dass das "falsch" ist und das Gewehr immer "gerade" also nicht zur Seite geneigt stehen soll?
    Bisher habe ich es immer so aufgefasst, als ob eine Wasserwaage dem Zweck dient, immer den gleichen Winkel in der Seitenneigung zu gewährleisten...

    Wäre echt klasse, wenn mich jemand mal genauer aufklären könnte :)

    Patrick

  • Sicher kannst verkanten. Was anderes wär ja sinnlos. Deswegen is ja die Wasserwaage da.

    Was bekommst denn für ein Model?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ich bekomme ein gebrauchtes "Anschütz 1813 Super Match", bin mir aber nicht ganz sicher ob es nicht doch eher ein 1807er System im 1803er Schaft ist. Kennst Du dich damit aus? Wenn man das 1813er googelt sieht es stellenweise aus wie meins und dann wieder nicht. Das 1803er sieht meinem vom Schaft her absolut ähnlich. Und den alten Anschützanleitungen nach wurde das System, welches in meiner Anschütz verbaut ist, auch im 1813er verbaut... bin da ein wenig verwirrt :D
    Der Zustand ist super, hat einen originalen Anschützdiopter mit dabei (den werde ich aber tauschen - die Klicks sind mir zu groß) und ein verstellbares Ringkorn mit Querbalken - mag ich aber nicht...

  • Bei den Anschütz kenn ich mich nicht aus...
    Hab da noch nie wirklich durchgefunden wie das bei denen läuft...

    Hast du den alten Metalldiopter drauf? Warum magst denn das verstellbare RK nicht?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Ja ist der alte Metall Diopter Modell 6702. Der macht auf 50m Sprünge von 3mm/Klick - komme da auch bei dem Vereinsdiopter (der hat auch 3mm/Klick) nicht so ganz mit klar - eine feinere Rastung wäre mir lieber.

    Das verstellbare Ringkorn ansich ist gut, aber mir ist der Innenring zu groß und den Querbalken mag ich nicht. Schieße bisher nur mit dem klaren Ringkorn. Habe mal einen Durchgang mit einem nichtverstellbaren Ringkorn, mit so einem breiten Innenring und Querbalken geschossen - war dabei aber schlechter als beim klaren Ringkorn. An den Querbalken kann ich mich ja noch gewöhnen und mag den vllt. sogar auch wenn ich öfters damit schieße, aber der breite Innenring geht gar nicht.

    Ist schon echt schade, da eigentlich so gutes, aber für mich nutzloses Material dabei zu haben :(

  • Hallo Patrick,

    das Gewehr wird von der Mehrheit der Schützen deshalb verkantet eingesetzt, um eine bequeme und gerade Kopfhaltung zu erreichen. Das wurde Dir ja so auch schon richtig vermittelt. Durch die Kopfhaltung wird neben dem bequemen zielen auch der Gleichgewichtssinn beeinflusst. Das Verkanten beeinträchtigt die Schussleistung nicht. Es gibt zwar auch Hardliner, die sagen, dadurch würde das Springen der Mündung etwas ungünstig beeinflusst, aber normalerweise kann man das vernachlässigen. Ein Problem sind aber Verkantungsfehler, also Abweichungen vom immer gleichen Winkel. Bei KK kann man sich nur knapp 4 Grad erlauben, um bei einem sonst idealen Schuss in die 10,9 noch die Zehn zu halten. Hier kommt die Wasserwaage ins Spiel. Die Wasserwaage ist halt das genaueste Instrument, um den Verkantungsfehler zu kontrollieren. Ich bevorzuge auch ein Modell oberhalb des Korntunnels ohne für mich störende Elemente im eigentlichen Zielbereich. Daher käme für mich auch das Modell von Gehmann nicht in Frage. Generell kann die Wasserwaage aber problematisch sein, wenn der Schütze sie nicht nur als reines Kontrollinstrument verwendet, sondern durch (auch unbewusste) Spannungen seinen Anschlag danach ausrichtet. Dann schadet die Wasserwaage mehr, als sie nutzt.

    Zu deinem Diopter: Die Wegstrecke der Anschütz Diopter beträgt normalerweise 2,2mm pro Klick. Das reicht auch, wenn man nicht gerade ein absoluter Spitzenschütze ist. Viel besser ist nämlich die Auflösung des Auges auf diese Entfernung auch nicht und die Munition kann diesen Streuwert auch nicht halten. Aber die alten Diopter rasten oft nicht gleichmäßig und linear. Da passiert dann manchmal 2 oder 3 Rasten gar nichts und danach springt das Dingen dann um gleich 4 Rasten. Am bestem mal mit einer Messuhr auf Linearität prüfen. Sinnvoll ist es auch, immer 1 oder 2 Rasten weiter zu drehen und danach zurück zu stellen.

    Zu den Anschütz Gewehren: Es gibt/gab die Modelle 1813, 1807 und 1803. 1803 ist die Billigversion und nur bedingt zu empfehlen. 1807 ist das Standardgewehr und 1813 die Super Match, also das Freigewehr. Es gibt aber auch Kombinationen, also 1813 mit 1807 Schaft oder von privat auch 1807 im Super Match Schaft. Die Systeme 1813 und 1807 unterscheiden sich nur durch den Lauf. Der ist beim Modell 1813 im Durchmesser etwas stärker und 3cm länger. Das führt gerade bei den neuen Alu-schäften zu einer nicht immer gewollten Kopflastigkeit. Von der Schussleistung her tun sich die Läufe nicht viel, auch wenn einige Schützen anderer Meinung sind. Die individuellen Unterschiede zwischen den Läufen sind größer als generell zwischen 1813 und 1807. Es gibt von beiden Modellen Spitzenläufe, aber leider auch schon mal Gurkenläufe.

    Ach ja, Anschütz ist gerade etwas in die Kritik geraten, aber da können die guten alten Gewehre ja nichts für.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Danke, da bin ich doch mal ein wenig schlauer geworden! :)

    Finde es halt nur komisch, dass man das 1813er im Prinzip nicht von einem 1807er bzw. 1803er unterscheiden kann. Der Lauf von meinem Anschütz ist wohl 67 cm lang (habe ihn noch nicht selber gemessen) - k.A. ob dass dann ein 07er oder 03er oder doch 13er Lauf ist. Der Schaft sieht halt so aus wie der von dem 1807er und der von dem 1803er. Habe jetzt auch gesehen dass es den Schaft wohl auch beim 1813er gibt, aber die Schaftbacke von meinem ist aus dunklem Plastik wie bei dem 1807/03er... deswegen die Unsicherheit.

    Ich will auch gar nicht sagen, dass der Diopter schlecht ist, nur habe ich festgestellt, dass mir die Klicks zu groß sind, da wenn ich die 9 links bzw. rechts von der Zehn treffe und dann den Diopter in die entsprechende Richtung verändere, dann springen die Löcher halt immer hin und her und gehen nicht in die Mitte :D

  • Hallo Patrick,

    man kann die Systeme sehr wohl unterscheiden. Das 1803 hat ein anderes, einfacheres Schloss und serienmäßig den alten Abzug mit dem gebogenen Züngel. Der 1813er Lauf ist (ohne irgendwelche Hülsen) 69cm lang und der 1807er 66cm. Auch anhand des Durchmessers kann man erkennen, welches System vorliegt, da am 1807er Modell zwischen dem Lauf und dem eigentlichen System noch eine Art konischer Adapter zwischengefügt ist. Zu guter Letzt steht ja auch auf den Läufen, um was für ein Modell es sich handelt. :D Die Schäfte sind wieder eine andere "Baustelle", da bei den runden Systemen (bis auf Kleinigkeiten) beliebig austauschbar. 1807 gab es mit Kunststoff- und Holzbacke.

    Ich würde an deiner Stelle aber nicht die Katze im Sack kaufen. Die Modelle sind inzwischen 25 bis 30 Jahre alt. Da wird mittlerweile auch viel "ausgelutschtes" Zeug angeboten. Generell gab es Systeme mit guten bis sehr guten Läufen, aber ab und zu auch mal welche mit Gurkenläufen.

    Wenn dein Diopter mit einer Raste von der einen Neuner-Seite zur anderen springt, ist er ziemlich im Eimer. Wobei ich aber auch deine Erfahrung und Fertigkeit im Schießen nicht kenne, um so etwas anhand von pendelnden Schüssen zu erkennen. Beachte mal den Trick mit dem Überdrehen, den ich Dir schon genannt habe.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • *großes,heftiges an die Stirn-Schlag* Klar auf dem Lauf steht das ja auch drauf! :thumbup: Bin nur noch nicht auf die Idee gekommen das nachzugucken, da ich das gute Stück ja noch beim Händler habe - Stichwort WBK :whistling: Naja beim abholen kann ich dass dann ja genau sehen. Im Verein hat man mich extra an einen bestimmten Verkäufer verwiesen und der hat mir dann auch gesagt, dass das Gewehr wirklich in Ordnung ist. Soweit ich das selbst beurteilen kann, hat er mir da keinen Mist verkauft - Lauf sieht 1a aus und das Schloss geht auch gut. Und für den Zweck mal ein erstes eigenes KK-Gewehr zu haben ist das schon gut. Sind auch jede Menge Aufkleber von Landesmeisterschaften in Niedersachsen drauf. Der älteste Aufkleber ist von 1980.

    Wegen dem Diopter: das Suhl 150er mit dem ich im Verein schieße ist irgendwann Ende der 60er Jahre gebaut worden und ich gehe mal davon aus, dass der Diopter auch so alt ist. Bei so einem Alter denke ich schon mal dass der relativ ausgenudelt ist. Werde das aber mal mit dem Überdrehen aufjedenfall mal ausprobieren. :)

  • Ich muss den Thread nochmal hoch holen.

    Wenn ich die Sportordnung vom DSB lese, sind die Wasserwaagen auf einem KK Gewehr verboten oder?

    Meine Frage bezieht sich hauptsächlich auf die Disziplienen 3x40 und KK English Match.

  • Wenn ich die Sportordnung vom DSB lese, sind die Wasserwaagen auf einem KK Gewehr verboten oder?

    Meine Frage bezieht sich hauptsächlich auf die Disziplienen 3x40 und KK English Match.

    SpO Teil 1, Seiten 16 und 17, Spalte "Visierhilfe"

    Wasserwaage ist sowohl für KK 3x20, KK 3x40 als auch KK Liegend erlaubt.

  • Wenn ich die Sportordnung vom DSB lese, sind die Wasserwaagen auf einem KK Gewehr verboten oder?

    Die Antworten werden ja i.d.R. mit konkreten Stellenangaben aus der SpO geliefert. Mich interessiert mal, wo liest man raus, dass die Wasserwaage verboten ist?

    Hier hilft am ehesten, die aktuelle Ausgabe als PDF runterladen und die komplette Ausgabe nach den Stichworten durchsuchen.

  • Hier hilft am ehesten, die aktuelle Ausgabe als PDF runterladen und die komplette Ausgabe nach den Stichworten durchsuchen.

    Richtig. Wichtig hierbei ist die Reihenfolge. Immer erst im Allgemeinen Teil 0 suchen, danach im Fachteil. Was in Teil 0 erlaubt ist, kann in Teil 1/2/... verboten sein und umgekehrt.

  • Hi,

    Wenn ich eben nach dieser Tabelle gehe, dann verboten.

    ja aber da steht doch unter Visierhilfe explizit die Wasserwaage, folglich ist sie auch erlaubt.

    Nicht erlaubt sind hingegen optische Zielhilfsmittel, also zum z. Bsp. Linsen mit vergrößernder Wirkung.

    Allerdings greift hier die Ausnahme für Damen und Herren ab der Klasse 2, welche man auf Seite 9 von Teil 1 findet.

    Zugegeben, ganz einfach ist das alles nicht, zumal die jeweiligen Begriffe auch nirgends in der SpO sauber definiert werden.

    Aber egal, Du darfst für 3x40, 3x20 und Liegend ganz unbesorgt eine Wasserwaage benutzen.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Die Verwendung einer Wasserwaage ist m.M. "mit Vorsicht zu genießen". Die Gefahr daß man sich darauf zu sehr konzentriert und unbewußt anderes vernachlässigt ist groß.

  • Hi

    Der Blick auf die Wasserwaage geschieht (zumindest bei mir) fast komplett unbewusst.

    Das sind Zehntel. Einfacher kann man die Verkankung kaum kontrollieren.

    Mag sein dass das nicht allen Schützen so geht.

    Aber einen Versuch ist es meiner Meinung nach absolut wert.

    Grüße

  • Asche auf mein Haupt 8|

    Ich hab das falsch gelesen. Dachte, Wasserwaage keine.

    Linsen mit vergrößernder Wirkung, ist das ein Adlerauge?